DE1239785B - Fallstoss-Daempfungsvorrichtung im Kanal eines Kernreaktors - Google Patents
Fallstoss-Daempfungsvorrichtung im Kanal eines KernreaktorsInfo
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- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
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- G21C7/00—Control of nuclear reaction
- G21C7/06—Control of nuclear reaction by application of neutron-absorbing material, i.e. material with absorption cross-section very much in excess of reflection cross-section
- G21C7/08—Control of nuclear reaction by application of neutron-absorbing material, i.e. material with absorption cross-section very much in excess of reflection cross-section by displacement of solid control elements, e.g. control rods
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Description
DEUTSCHES #|» PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
DeutscheKl.: 21g-21/20
Nummer: 1239 785
Aktenzeichen: C 36367 VIII c/21 g
1 239 785 Anmeldetag: 12.Juli 1965
Auslegetag: 3. Mai 1967
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fallstoß-Dämpfungsvorrichtung zum Auffangen fallender
Gegenstände mit mindestens einem geschlossenen, verformbaren Behälter, insbesondere zum Auffangen
von Brennstoffelementen, in einem vertikalen Kanal 5 eines mit gasförmigem Kühlmedium gekühlten Kernreaktors,
bei dem am unteren Ende des Kanals ein mit Durchlaßöffnungen für das Kühlmedium versehenes
Auffanggefäß für die fallenden Gegenstände befestigt ist.
Bei Kernreaktoren, in denen für die Aufnahme der Brennstoffelemente vertikale Kanäle vorgesehen
sind, muß Vorsorge dagegen getroffen werden, daß Elemente oder sonstige Bauteile, die sich bei der
Beschickung der Kanäle ungewollt von ihrer Halterung lösen und in den Kanal stürzen, nicht mit
solcher Wucht am Grunde des Kanals aufprallen, daß sie selbst Beschädigungen erleiden oder Beschädigungen
an dem Kanal verursachen.
Diese Aufgabe stellt sich in besonderem Maße bei den in letzter Zeit aufkommenden Reaktoren mit die
Kanäle von oben nach unten durchströmendem Kühlgas. Während nämlich ein im Reaktorkanal aufsteigendes
Kühlgas in gewissem Umfang als Bremsmittel für den fallenden Gegenstand wirkt, führt eine
umgekehrte Richtung des Kühlgasstromes im Gegenteil zu einer zusätzlichen Beschleunigung der Fallbewegung.
Wenn beispielsweise in einem solchen Reaktor,
dessen Brennstoffelemente auf Tragbügeln ruhen, die
ihrerseits fest mit Graphithülsen verbunden sind, die in dem Kanal senkrecht aufeinander gestapelt werden,
eine Störung beim Beladen zur Entriegelung der Handhabungszange und zur Loslösung der Hülse
führt, wird das Brennstoffelement mit großer Kraft nach unten geschleudert und nimmt dabei eine Geschwindigkeit
an, die ausreicht, um den Bruch des Tragbügels zu bewirken, sobald die Hülse auf die
Tragschulter einer im allgemeinen im unteren Ende des Kanals vorgesehenen »Blindpatrone« auftrifft.
Das Brennstoffelement wird dann für sich allein in ein Auffanggefäß geschleudert, das dazu bestimmt
ist, den Graphitabfall oder Abrieb (oder auch ein Brennstoffelement nach seinem zufälligen Loslassen)
aufzunehmen. Das Auffanggefäß hat im allgemeinen zylindrische Form und besteht aus starrem Material,
wie nichtoxydierbarem Stahl; es ist mit Durchtrittsschlitzen für das Kühlgas versehen. Das Hineinfallen
des Brennstoffelements in dieses Auffanggefäß kann den Bruch dieses Gefäßes bewirken oder zumindest
eine Deformation, die — wenn die Schlitze vertikal sind — zu einer Verringerung des Gasdurchsatzes
Fallstoß-Dämpfungsvorrichtung im Kanal
eines Kernreaktors
eines Kernreaktors
Anmelder:
Commissariat ä l'Energie Atomique, Paris
Vertreter:
DipL-Ing. R. Beetz
DipL-Ing. R. Beetz
und DipL-Ing. K. Lamprecht, Patentanwälte,
München 22, Steinsdorfstr. 10
München 22, Steinsdorfstr. 10
Als Erfinder benannt:
Jacques Remoleur,
Jacques Remoleur,
Gif-sur-Yvette, Seine-et-Oise (Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 24. Juli 1964 (982 848)
durch den Kanal bzw. einer gefährlichen Herabsetzung der Kühlung in den Kanal führen kann.
Eine Vorrichtung, mit der eine Entladung von Kernreaktoren erreicht werden kann, ohne daß für
die entladenen Brennstoffelemente eine Bruchgefahr besteht, ist in der USA.-Patentschrift 2 689 629 beschrieben.
Die Vorrichtung besteht aus in Wasser schwimmenden luftgefüllten Gummibällen, die unter
dem Aufschlag des in das Wasser fallenden Brennstoffelements zur Seite und nach unten gedrängt
werden und dabei den Stoßimpuls auffangen. Eine derartige auf der Lagerung des stoßdämpfenden
Materials in einer Flüssigkeit beruhende Vorrichtung ist jedoch für einen Einsatz im Inneren eines gasgekühlten
Reaktors unbrauchbar.
Für diesen Zweck bestimmte Fallstoß-Dämpfer sind in den französischen Patentschriften 1286933
und 1296086 und der britischen Patentschrift 886 317 beschrieben. Alle diese Vorrichtungen arbeiten
mit einer durch den Aufprall des abfallenden Brennstoffstabes bewirkten Verformung eines Festkörpers.
Als verformbares Bauteil ist in der französischen Patentschrift 1286 933 eine Reihe von ringförmigen
Scheiben angegeben, die entweder an dem Kanal oder an dem Brennstoffstab befestigt sind und
in Zusammenwirken mit einem relativ dazu verschiebbaren konischen Bauteil verbogen werden und
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dabei die Energie der Fallbewegung in Verformungsarbeit umsetzen. Gemäß der französischen Patentschrift
1 296 086 ist in dem Kanal eine zylindrische Hülse angeordnet, in die ein an dem fallenden Stab
angebrachter konischer Stempel eindringt, der die Hülse so stark aufweitet, daß sie sich in dem Kanal
verklemmt. Nach der britischen Patentschrift 886 317 ist am Grund des Kanals ein Behälter angeordnet,
in dem mehrere gewölbte Scheiben quer zur Fallrichtung liegen, die von dem auffallenden Stabende
zusammengestaucht werden und durch ihre Verformung die Fallenergie vernichten.
Der wesentliche Nachteil all dieser Vorrichtungen liegt in der Verwendung fester Dämpfungselemente.
Bei dem Aufprall des Stabes kommt es bei in sich zusammenhängenden Dämpfungsmitteln nämlich zu
einem relativ starken Primärstoß, bis die Verformung der Dämpfungselemente beginnt. Dieser Primärstoß,
der um so kräftiger ausfällt, auf je größere Fallenergie die Dämpfungsvorrichtung ausgelegt ist, kann
durchaus so groß werden, daß eine erhebliche Bruchgefahr für den fallenden Stab verbleibt. Außerdem
führt die bleibende Verformung der Dämpfungselemente zu einer Klemmverbindung zwischen dem
Stab bzw. der Dämpfungsvorrichtung und der Kanalwand, wodurch der Wiederausbau von Stab und
Vorrichtung stark erschwert wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Fallstoß-Dämpfungsvorrichtung anzugeben, die
ein weiches Auffangen des fallenden Gegenstandes ohne schädlichen Primärstoß gewährleistet, eine
leichte Entfernung des in den Kanal gestürzten Gegenstandes gestattet und ihrerseits ohne jedesmaligen
Ausbau unbegrenzt oft eingesetzt werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der bzw. die geschlossenen, verformbaren
Behälter Graphitpulver enthalten und im Bodenteil des Auffanggefäßes angeordnet sind, derart, daß ihre
oberen Flächen unterhalb der Durchlaßöffnungen für das Kühlmedium liegen.
Die Erfindung macht sich also die Bremswirkung einer feinverteilten Substanz auf einen die einzelnen
Teile verdrängenden festen Gegenstand zunutze, die von Anfang an weich und stoßfrei eingesetzt und mit
keinerlei dauernden Kraftwirkungen zwischen Bremsmittel und gebremstem Gegenstand verbunden ist.
Die Dämpfungsvorrichtung gemäß der Erfindung kann in ihrer Dämpfungswirkung noch verstärkt
werden, wenn sie durch eine spezielle Aufhängevorrichtung des Auffanggefäßes ergänzt wird, die eine
zusätzliche Dämpfung oder Energieabsorption ergeben kann. Es lassen sich auch die üblichen vertikalen
Durchtrittsspalte durch horizontale Spalte ersetzen; auf diese Weise bleiben die Spalte im Fall
einer plastischen Deformation des Sammelgefäßes offen und gestatten weiterhin das ungehinderte Hindurchströmen
des wärmeübertragenden Gases.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden nunmehr einige Ausführungsbeispiele näher beschrieben,
die in der Zeichnung veranschaulicht sind; es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch den unteren Teil eines Kernreaktorkanals, der mit einer Dämpfungsvorrichtung
gemäß der Erfindung ausgestattet ist,
Fig. 2 und 3 Längsschnitte durch zwei Vorrichtungen, die Varianten der Vorrichtung nach F i g. 1
darstellen,
Fig. 4 und 6 ähnlich den Fig. 2 und 3 jeweils obere Teile zweier Dämpfungsvorrichtungen, die
zwei andere Varianten der Vorrichtung gemäß der Erfindung darstellen,
Fig. 5 und 7 Querschnitte längs der Schnittlinien V-V der Fi g. 4 bzw. VH-VH der Fig. 6.
Die F i g. 1 zeigt das untere Ende eines vertikalen Kernreaktorkanals, durch den ein wärmeübertragendes
Gas in der Richtung von oben nach unten strömt. Jeder dieser Kanäle 8 besteht aus übereinanderliegenden
Bohrungen, die in eine senkrechte Kolonne von Moderatorblöcken 10 gebohrt sind, die ihrerseits mit
den Blöcken der benachbarten Kolonnen durch Längskeile 12 verbunden sind. Jede Moderatorblockkolonne
ruht unter Zwischenschaltung eines Ringkörpers 14 mit kugelzonenförmiger oberer Stirnfläche
auf einer Stütz- oder Tragplatte 16. An dieser Tragplatte ist beispielsweise durch Schrauben 18, die
gleichzeitig den Ringkörper 14 festhalten, der konische Eintrittsteil einer Gasführung 20 befestigt,
welche das aus dem Kanal kommende wärmeübertragende Gas beispielsweise dem Wärmetauscher zuführt.
Die Gasführung 20 hat an ihrem oberen Ende eine Schulter 22, die leicht kegelig geneigt ist und auf
der die untere Stirnfläche eines Bundes 24 des Auffanggefäßes 26 aufliegt. Dieses Auffanggefäß 26 ist
in der Gasführung 20 durch Einfügen seines unteren Endteiles in eine umgekehrte Führungshaube 28 zentriert,
die ihrerseits mit der Gasführung 20 über radiale Stege 30 fest verbunden ist. Eine in dem oberen
Teil des Auffanggefäßes 26 vorgesehene innere Ringnut 32 gestattet es, das Auffanggefäß mit Hilfe
eines nicht dargestellten Greifers zur Handhabung der Brennstoffelemente zu erfassen, ihn aus dem
Reaktor herauszuheben und ihn gegebenenfalls durch einen anderen zu ersetzen.
Der Kanal 8 ist mit einem »Zug« von Brennstoffpatronen besetzt, wobei das unterste Element in diesem
Kanal eine »blinde Patrone« 34 ist. Diese blinde Patrone besteht aus einer Graphithülse, deren äußerer
Durchmesser etwas kleiner ist als der Durchmesser des Kanals und die, wenn sie in ihrer Betriebsstelle eingesetzt ist, auf der oberen Stirnfläche des
Bundes 24 aufliegt. Auf dieser blinden Patrone ruht die unterste Brennstoffpatrone 36, die das eigentliche
Brennstoffelement 38 enthält, das von einem an einer äußeren Hülse 42 befestigten Bügel 40 getragen wird
und in der Hülse durch Zentrierstege 44 zentriert ist. Die gesamte bisher geschilderte Anordnung ist bekannt
und wird deshalb nicht weiter in ihren Einzelheiten beschrieben.
Die Fallstoß-Dämpfungsvorrichtung gemäß der Erfindung, wie sie in F i g. 1 veranschaulicht ist, besteht
aus einem Behälter 46 mit sehr dünnen Wänden aus einem Material, wie beispielsweise nichtoxydierbarem
Stahl, das genügend steif ist, um eine Deformation des im wesentlichen zylindrisch geformten
Behälters während seiner Handhabung zu vermeiden. Der Behälter 46 ist mit einem pulverigen Material 48
gefüllt. Dieses Material 48 muß selbstverständlich günstige Eigenschaften gegenüber den Neutronen
aufweisen; pulverisierter Graphit, der einen kleinen Neutroneneinfangquerschnitt aufweist und nicht aktiv
wird, stellt in den meisten Fällen das günstigste Material dar. Der Behälter 46 hat einen Durchmesser
und eine unterseitige Form, die der Form des zu seiner Aufnahme dienenden Teiles des Auffang-
Claims (2)
1. Fallstoß-Dämpfungsvorrichtung zum Auffangen fallender Gegenstände mit mindestens
einem geschlossenen, verformbaren Behälter, insbesondere zum Auffangen von Brennstoffelementen,
in einem vertikalen Kanal eines mit gasförmigem Kühlmedium gekühlten Kernreaktors, bei
dem am unteren Ende des Kanals ein mit Durchlaßöffnungen für das Kühlmedium versehenes
Auffanggefäß für die fallenden Gegenstände befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
der bzw. die geschlossenen, verformbaren Behälter (46) Graphitpulver (48) enthalten und im Bodenteil
des Auffanggefäßes (26) angeordnet sind, derart, daß ihre oberen Flächen unterhalb der
Durchlaßöffnungen (50,50') für das Kühlmedium liegen.
2. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlaßöffnungen
in dem Auffanggefäß aus Schlitzen (50) bestehen, deren lange Abmessung horizontal
liegt.
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Citations (4)
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ES315756A1 (es) | 1969-08-16 |
LU49142A1 (de) | 1965-09-22 |
FR1409911A (fr) | 1965-09-03 |
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SE310914B (de) | 1969-05-19 |
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