DE1237787B - Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen auf Eisenbasis - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen auf EisenbasisInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B23K—SOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
- B23K20/00—Non-electric welding by applying impact or other pressure, with or without the application of heat, e.g. cladding or plating
- B23K20/22—Non-electric welding by applying impact or other pressure, with or without the application of heat, e.g. cladding or plating taking account of the properties of the materials to be welded
- B23K20/227—Non-electric welding by applying impact or other pressure, with or without the application of heat, e.g. cladding or plating taking account of the properties of the materials to be welded with ferrous layer
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- B23K20/06—Non-electric welding by applying impact or other pressure, with or without the application of heat, e.g. cladding or plating by means of high energy impulses, e.g. magnetic energy
- B23K20/08—Explosive welding
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C 22 c
Deutsche Kl.: 40 b-39/00
Nummer: 1 237 787
Aktenzeichen: P 32315 VI a/40 b
Anmeldetag: 31. Juli 1963
Auslegetag: 30. März 1967
: Der Bedarf an korrosionsbeständigen Werkstoffen
insbesondere in der chemischen Technologie nimmt von Jahr zu Jahr zu. Die korrosionsbeständigen Stähle
sind infolge der teuren Legierungselemente und der kostspieligen Bearbeitungsverfahren für verschiedene
Anwendungsgebiete zu unwirtschaftlich.
Die Verwendung von billigeren Stählen und anderen Werkstoffen als Grundwerkstoff mit einer Plattierungsschicht
oder einer Auskleidung aus hochwertigem, korrosionsbeständigem Werkstoff war daher an sich
naheliegend. Bei der Herstellung derartiger Verbundwerkstoffe ergaben sich jedoch Schwierigkeiten. Die
Walzverschweißung führte nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen. Das Aufschweißen oder Aufschmelzen
von korrosionsbeständigen Schutzschichten war ebenfalls unbefriedigend, weil sich die Plattierungsschicht
entweder abhob oder sich das plattierte Halbzeug nicht ohne Einbuße der Festigkeitseigenschaften in die für
die Endverwendung erforderliche Form bringen ließ.
Ferner gehört ein Auftragsschmelzverfahren zum Stand der Technik, wobei in sehr komplizierter Weise
der Grundwerkstoff oberflächlich abgeschmolzen und gleichzeitig aus der Schmelze korrosionsbeständiger
Werkstoff aufgetragen wird. Abgesehen davon, daß sich ein derartiges Verfahren nicht im großen Umfang
durchführen läßt, ist die Abstimmung der einzelnen Verfahrensstufen so kompliziert und mit so vielen
Fehlern behaftet, daß sich damit kein für die großindustrielle Verwendung in der chemischen Technik
brauchbarer und in seiner Qualität gleichbleibender mehrschichtiger Konstruktionswerkstoff erreichen läßt.
In der Literaturstelle »Sheet Metal Industries« wurde erstmals vorgeschlagen, blech- oder plattenförmige
Verbundwerkstoffe auf Eisenbasis durch Walzen von mittels Sprengkraft plattiertem Halbzeug herzustellen.
Die Verfahren der Sprengplattierung beruhen darauf, daß man die Plattierungsschicht mit dem Grundwerkstoff
dadurch verschweißt, daß ein auf der Plattierungsschicht angeordnetes Sprengmittel zur Detonation
gebracht wird. Dabei wurde festgestellt, daß das Warmwalzen von durch Sprengplattierung erhaltenem
Halbzeug oft zu unbefriedigenden Ergebnissen führte, die insbesondere bei der Herstellung von plattierten
und gewalzten Verbundblechen aus Kohlenstoffstahl und korrosionsbeständigem Stahl auftraten.
Es zeigte sich überraschenderweise, daß nur bei ganz bestimmten Kohlenstoffgehalten, in der zu
plattierenden Oberfläche des Grundwerkstoffs und gleichzeitig nur bei bestimmter Warmwalztemperatur
ein einwandfrei verbundenes, dauernd korrosionsbeständiges Verbundblech erhalten werden kann.
Werden diese beiden kritischen Verfahrensbedingungen Verfahren zur Herstellung von
Verbundwerkstoffen auf Eisenbasis
Verbundwerkstoffen auf Eisenbasis
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls und
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Als Erfinder benannt:
Arnold Harold Holtzmann,
North Cherry Hill Township, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 31. Juli 1962 (213 582) - -
nicht eingehalten, so entspricht das Verbundmaterial bei der industriellen Anwendung nicht den Anforderungen.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen auf Eisenbasis
mit einer dünnen, korrosionsbeständigen Stahlauflage durch Sprengplattieren und Warmwalzen. Dieses
erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß als Grundwerkstoff ein Kohlenstoffstahl mit
unter 0,12°/0 Kohlenstoff, der jedoch an. der zu
plattierenden Oberfläche nur <0,06°/0 Kohlenstoff enthält, verwendet wird und nach der Sprengplattierung
das Verbundhalbzeug bei über 8400C bis zu einer maximal zulässigen Kohlenstoffdiffusion
in die Auflage von zwei Drittel, vorzugsweise von maximal einem Drittel ihrer Stärke gewalzt wird. In
vielen Fällen ist es zweckmäßig, von der Walzhitze innerhalb von 2 Stunden auf unter 485°C zu kühlen.
Bei den erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffen beträgt die Stärke der Auflage aus korrosionsbeständigem,
austenitischem Stahl weniger als die Hälfte, vorzugsweise weniger als ein Viertel des
Grundwerkstoffs.
709 547/337
Als korrosionsbeständiger austenitischer Stahl für
die Auflage verwendet man zweckmäßigerweise.'dinen
durch Wärme nicht härtbaren Stahl mit etwa 16 bis 26°/0 Chrom, etwa 6 bis 22°/0 Nickel, Rest Eisen mit
deni üblichen Eisenbegleitern, gegebenenfalls bis zu
2% Mangan für alle Stahltypen und 2 bis 4% Molybdän für Spezialtypen, schließlich geringe Mengen an
Titan und Niob. Die Eisenbegleiter sollen maximal 0,03% ausmachen. Dies gilt insbesondere für den
Kohlenstoff; aber auch der Schwefel-, Phosphor-, Siliciumgehalt soll gering sein. Beispiele für derartige
Stahltypen sind die amerikanischen Stahlspezifikationen 304-L, 316-L, 347-L mit folgender Zusammensetzung
in %:
Die Bedeutung des Kohlenstoffgehalts des Grundwerkstoffs ergibt sich aus folgender Tabelle. Als
Auflage diente ein korrosionsbeständiger Stahl mit 0,025% C.
304-L | 316-L | 347-L | |
Cr | 18 bis 20 | 16 bis 18 | 17 bis 19 |
Ni | 8 bis 12 | 10 bis 14 | 9 bis 13 |
Mn | < 2 | < 2 | < 2 |
C | < 0,03 < 1 |
< 0,03 < 1 |
< 0,03 < 1 |
Si | < 10 · % C | ||
Nb/Ta |
Der Grundwerkstoff in Form eines Kohlenstoffstahls soll ^0,04% Phosphor, ^0,05% Schwefel, ^0,1%
Silicium, 0,25 bis 0,9 % Mangan und ^ 0,12 % Kohlenstoff
enthalten. Bevorzugt werden unberuhigte Stähle. Der Kohlenstoffgehalt in der Oberflächenschicht darf
^ 0,06 % enthalten.
Das Warmwalzen geschieht auf jedem üblichen Walzwerk für Walztemperaturen über 840°C. Es hat
sich als zweckmäßig erwiesen, das Walzgut möglichst innerhalb von etwa 2 Stunden auf unter 485° C zu
kühlen: ein langes Verweilen auf Temperaturen zwischen 485 und 840° C muß vermieden werden,
um eine übermäßige Kohlenstoff diffusion und damit Carbidbildung auszuschließen, weil bekanntlich die
Carbide in korrosionsbeständigen austenitischen Stählen die Korrosionsbeständigkeit herabsetzen.
Das Walzgut kann in an sich bekannter Weise sowohl mechanisch: z; B.: durch Schleifen, Abstrahlen
mit Sand oder Schrot als auch durch Beizen in 10%iger Salpetersäure mit einem Zusatz von etwa 4% Flußsäure
oder auf elektrolytischem Wege mit verdünnter Schwefelsäure oder Salpetersäure oder durch Salzschmelze
oder Natriumhydrid entzundert werden.
In vielen Fällen wird das Entzundern mit Natriumhydrid bevorzugt/Dabei werden die vom Warmwalzen
kommenden Blechbunde, -rollen oder -platinen in eine Schmelze aus Ätznatron und 1,5 bis 2% Natriumhydrid
bei einer Temperatur von 3700C gebeizt und
die Beizrückstände mit Wasser abgewaschen.
Nach dem Warmwalzen und gegebenenfalls Entzundern können bei der Herstellung von Feinblechen
noch Kaltwalzstiche, z. B. auf einem Reversierwalzwerk oder einem Tandemwalzwerk, vorgenommen
werden. Werden Bleche mit einer Stärke von minimal 1,78 mm angestrebt, so dient das anschließende Kaltwalzen
mit einer Abnahme von etwa 2 % und darunter nur zur Verbesserung der Oberflächengüte. Bei einer
Abnahme von mehr als etwa 2 % muß das Blech innerhalb von 5 Minuten bei 790 bis 95O0C angelassen
werden. Die Anlaßtemperatur richtet sich nach dem Grundwerkstoff, z. B. für unberuhigten Stahl unter
9000C, für beruhigten.Stahl bis 95O0C. Anschließend
wird das Blech in weniger als 2 Stunden auf 4850C
abgekühlt. :.,
Unterlage | Diffusionszone |
0,04% | 1,22 mm |
0,06% | 3,00 mm |
0,10% | 4,21 mm |
0,12% | 4,62 mm |
0,15% | 4,87 mm |
0,20% | 5,39 mm |
Die Diffusionszone ist die Tiefe, innerhalb der der Kohlenstoffgehalt des korrosionsbeständigen Stahls
über 0,03 % infolge der Diffusion aus dem Kohlenstoffstahl ansteigt. Diese carbidhaltige Diffusionszone soll
zo nicht mehr als zwei Drittel, vorzugsweise nicht mehr
als ein Drittel, der Stärke des Auflagewerkstoffs betragen. Damit wird gewährleistet, daß die Carbide
nicht an die Außenfläche wandern und dort die Korrosionsbeständigkeit beeinträchtigen. Infolge dieser
Kohlenstoffdiffusion aus dem kohlenstoffreicheren Grundwerkstoff in die kohlen stoff ärmere korrosionsbeständige
Auflage ist es unzweckmäßig, das Walzprodukt länger als erforderlich zwischen 485 und
8400C zu halten. Es zeigte sich, daß nach 4 Stunden
bei 7000C sich bereits eine Carbidzone von etwa
0,127 mm ausgebildet hat. Dies ist ganz besonders zu beachten, wenn die Auflage nach dem Warmwalzen
eine Stärke bereits in dieser Größenordnung besitzt.
Die Erfindung wird an Hand folgender Beispiele näher erläutert:
Als Grundwerkstoff diente ein Kohlenstoffstahl mit 0,035% C mit einer Blechstärke von 12,7 mm.
Das Blech wird mittels Sprengkraft mit einer Auflage aus korrosionsbeständigem Stahl vom Typ 304-L mit
weniger als 0,03 % C und einer Blechstärke von 1,27 mm nach dem in der belgischen. Patentschrift 599 198
beschriebenen Verfahren plattiert. Dieses Verbundhalbzeug wurde dann in einem Ofen 1 Stunde auf
12000C vorgewärmt, bei > 840 0C auf 4,04 mm warmgewalzt
und in 1 Stunde auf <485°C abgekühlt. Die Blechseite aus Kohlenstoffstahl wurde in 10%iger
Schwefelsäure bei 650C 30 Minuten lang gebeizt. Nach
dem Abwaschen der Beizrückstände wurde diese Seite durch eine säurebeständige Schicht geschützt
und die andere aus korrosionsbeständigem Stahl bestehende Blechseite in 15%iger Salpetersäure bei
65° C 10 Minuten gebeizt. Anschließend wurde das Blech zu einer Stärke von 1,07 mm kaltgewalzt, dann
5 Minuten lang bei 900° C angelassen und, wie oben beschrieben, erneut entzundert.
Das erhaltene Blech hatte folgende Eigenschaften:
1. Die Seite des korrosionsbeständigen Stahls zeigte keine Oberflächenfehler nach lOOstündigem Besprühen
mit einer Salzlösung.
2. Das Blech ließ sich ohne zu reißen um einen Dorn biegen, der die 1-, 2- und 4fache Blechstärke
besaß.
3. Im Olsen-Test zur Bestimmung der Ziehfähigkeit durch Eindrücken eines Stempels von 1,91 cm
ergab sich bis zum Anriß eine Tiefung von 10,2 mm. : . y
B e i s ρ i e 1 II
Grundwerkstoff: Kohlenstoffstahl 12,7 mm, 0,1 °/0 C.
Auflage korrosionsbeständiger Stahl 1,27 mm, Type 304-L. Das plattierte Halbzeug wurde 1 Stunde auf
12000C erwärmt, dann bei >840°C auf 2,54mm warmgewalzt, in 1 Stunde auf
<485°C abgekühlt und entsprechend Beispiel I entzundert. Diese Stahlbleche konnten über einen Dorn mit einem Radius
von 2,54 mm ohne Reißen oder Abheben der Schichten gebogen werden.
Derartige Bleche eignen sich beispielsweise für die Herstellung von profilierten, gepreßten Automobilstoßstangen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen auf Eisenbasis mit einer dünnen
korrosionsbeständigen Stahlauflage durch Sprengplattieren und Warmwalzen, dadurchgekennzeichnet,
daß als Grundwerkstoff ein Kohlenstoffstahl mit unter 0,12 °/o C, der jedoch an der zu
plattierenden Oberfläche <0,06°/0 Kohlenstoff enthält, verwendet wird und nach der Sprengplattierung
das Verbundhalbzeug bei über 84O0C bis zu einer maximal zulässigen Kohlenstoffdiffusion
von zwei Drittel ihrer Stärke in die Auflage gewalzt wird.
2. Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen auf Eisenbasis nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verbundhalbzeug bis zu einer maximal zulässigen Kohlenstoffdiffusion
von einem Drittel ihrer Stärke in die Auflage gewalzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß von der Walzhitze innerhalb
von 2 Stunden auf unter 4850C abgekühlt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Belgische Patentschriften Nr. 599 918, 619 197;
The Iron Age, 6. März 1941, S. 35 bis 45.
Belgische Patentschriften Nr. 599 918, 619 197;
The Iron Age, 6. März 1941, S. 35 bis 45.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US21358262A | 1962-07-31 | 1962-07-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1237787B true DE1237787B (de) | 1967-03-30 |
Family
ID=22795662
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP32315A Pending DE1237787B (de) | 1962-07-31 | 1963-07-31 | Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen auf Eisenbasis |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1237787B (de) |
GB (1) | GB1040057A (de) |
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1963
- 1963-07-24 GB GB2930863A patent/GB1040057A/en not_active Expired
- 1963-07-31 DE DEP32315A patent/DE1237787B/de active Pending
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