DE1236830B - Verfahren zum Untersuchen von Verschleiss-vorgaeng en und Vorrichtung zu seiner Durch-fuehrung - Google Patents

Verfahren zum Untersuchen von Verschleiss-vorgaeng en und Vorrichtung zu seiner Durch-fuehrung

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DE1236830B
DE1236830B DE19631236830D DE1236830DA DE1236830B DE 1236830 B DE1236830 B DE 1236830B DE 19631236830 D DE19631236830 D DE 19631236830D DE 1236830D A DE1236830D A DE 1236830DA DE 1236830 B DE1236830 B DE 1236830B
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Dipl-Ing Walter Baist
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Wintershall AG
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    • G01N3/00Investigating strength properties of solid materials by application of mechanical stress
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Description

  • Verfahren zum Untersuchen von Verschleißs-orgängen und Vorrichtung zu seiner Durchfiihrung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Untersuchen von Verschleißvorgängen, bei dem zwei Reibkörper gegeneinander eine Reibbewegung ausführen, durch kontinuierlichen Nachweis von Reaktionsschichten, die sich bei Überlastung des hydrodynamischen Schmierfilms zwischen Reibflächen als Schutzschicht gegen Verschleißen und Verschweißen bilden.
  • Zur Durchführung dieser Untersuchung werden die an der Reibstelle auftretende Kontaktspannung und der Übergangswiderstand der Reibstelle mit Hilfe eines in den Stromkreis eingeschalteten Millivoltmeters gemessen. Diese elektrischen Messungen können durch übliche Messungen des Verschleißes, der Reibung und der Temperatur nach dem Stand der Technik ergänzt werden.
  • Es ist bekannt, an gegeneinander isolierten Reibteilen verschiedener Metalle die Kontaktspannung zu messen (»Industrie-Anzeiger«, Essen, 4. August 1959, Nr. 62, S. 27), um nach Art eines Thermoelementes daraus die Temperatur der Reibstelle zu bestimmen.
  • Weiter ist bekannt, an isolierten Reibteilen den elektrischen Widerstand zu messen, um festzustellen, ob metallische Berührung vorliegt oder nicht (deutsche Patentschrift 825 178).
  • Die Temperaturmessung nach Art eines Thermoelementes gibt nur dann der Temperatur analoge Kontaktspannungen, wenn metallische Berührung vorliegt. Es sind deshalb auch Verfahren bekanntgeworden, bei denen gleichzeitig die Kontaktspannung und der elektrische Widerstand gemessen werden, wobei das Auftreten von Widerstandswerten größer als Null das Kriterium dafür ist, daß die Temperaturmessung nicht mehr zuverlässig ist (W. F 1 e c k, »Beitrag zur Klärung der Freßtragfähigkeit bei Wälzgleiten«, Dissertation, Dresden, 1962, und Zeitschrift »Proceedings of the Royal Society of London«, Bd. 44, 1936, Heft A 883, S. 645).
  • Die bekannte alleinige Messung der Kontaktspannung gibt über die Schichtenbildung keinen sinnvollen Aufschluß, denn es kann die gleiche Kontaktspannung sowohl bei metallischer Berührung wie auch bei Vorhandensein von Schichten auftreten.
  • Auch die bekannte alleinige Messung des Übergangswiderstandes läßt keine Erklärung der Vorgänge in der Reibebene zu. Für die Widerstandsmessung nach dem Ohmschen Gesetz dürfen nämlich nur kleine Spannungen von maximal 50 bis 100 mV angewendet werden, da höhere Spannungen einen Durchschlag und eine unerwünschte Aufheizung der Widerstandsschichten bewirken. Die sich dieser kleinen Meß- spannung überlagernde Kontaktspannung der Reibstelle in gleicher Größenordnung verfälscht aber die Widerstandsmessung beträchtlich. Falls die Kontaktspannung negativ ist und die Meßspannung überschreitet, kann sogar ein negativer Widerstandswert vorgetäuscht werden. Eine Widerstandsmessung mit automatisch abgleichenden Meßbrücken ist deshalb ebenfalls nicht möglich.
  • Es sind Ölprüfgeräte bekannt, bei denen Reibteile verwendet werden, deren Reibfläche sich infolge Verschleiß vergrößert, z. B. konische Stifte, Kugeln, Walzen, ballige Reibteile. Es werden dabei immer wieder neue Reibflächen in die Untersuchung Einbezogen. Eine gleichmäßige Ausbildung von Schichten ist deshalb nicht zu erwarten. Es tritt an dem sich ausweitenden Rand der Reibstelle immer wieder metallischer Kontakt auf, der den elektrischen Nachweis der Schichten stört (französische Patentschrift 824 518).
  • Es sind auch Prüfgeräte bekannt, bei denen die Laufspur stetig verändert wird, so daß immer wieder unberührtes Metall an die Reibstelle gelangt und metallischen Kontakt erzeugt. Dies tritt auch bei Geräten ein, bei denen die Reibteile nicht exakt auf der gleichen Spur geführt werden, ferner auch bei solchen Geräten, bei denen infolge unvermeidlicher Wärmeausdehnung der Führungen die Reibteile aus der gewählten Spur herauswandern (handbuch der Werkstoffprüfung«, E. Siebel, 2. Band, 2. Auflage, Springer Verlag, 1955, S. 531 bis 533; »Journal of Applied Physicsa, Bd. 23, S. 18 bis 21, und Bd. 33, S. 2691 bis 2694; Zeitschrift »Proceedings of the Royal Society of London,« Bd. 44, 1936, Heft A 883, S. 644 und 650).
  • Weiter sind Geräte bekannt, bei denen die Gleitgeschwindigkeit zwischen einem Minimum- und einem Maximumwert schwankt. Die sich dadurch periodisch ändernde Reibtemperatur und der periodische Wechsel zwischen hydrodynamischer Trennschicht, Reaktionsschicht und eventuell metallischer Berührung macht die Beobachtung der Reaktionsschichten durch die Kontaktspannung und den Widerstand unmöglich (W. F 1 e c k »Beitrag zur Klärung der Freßtragfähigkeit bei Wälzlagern«, Dissertation, Dresden, 1962).
  • Bei anderen Geräten werden kleine Prüfkörper verwendet, die in einen Haltestift eingekittet oder eingelötet sind. Dadurch wird die Thermosäule, die die Kontaktspannung erzeugt, um weitere Schichten verlängert, und es kommen unerwünschte Unsicherheitsfaktoren in die Messung der Kontaktspannung.
  • Durch nicht oder schlecht leitende Kitte kann außerdem die Widerstandsmessung hinfällig werden (»Wert, Bd. 4, 1961, Heft 5, und »Journal of Applied Physics«, Bd. 33, S. 2691 bis 2694).
  • Auch mit bekannten Prüfgeräten, die Maschinenelemente, wie Gleit- oder Wälzlager, Zahnräder usw., als Prüfkörper verwenden, lassen sich die Reaktionsschichten mit Hilfe elektrischer Messungen nicht sicher nachweisen, da eine gezielte Reaktionsschichtbildung auf definierten Flächen nicht erreicht werden kann und oft hydrodynamische Schmierung, metallische Berührung und Trennung durch Reaktionsschichten in unübersichtlicher Weise neben oder nacheinander bestehen (deutsche Patentschrift 825 178).
  • Es sind auch bereits Prüfgeräte bekannt, bei denen zylindrische Reibstifte verwendet werden, doch schwanken die genannten Stiftdurchmesser in weiten Grenzen. Es werden Durchmesser von 0,8, 1,6, 10, 15 und 16 mm genannt.
  • Das Gebiet der Festkörperreibung wird durch drei Grenzlastlinien beherrscht. Durch die Grenzlast der plastischen Verformung des weicheren Metalls, die mit dem Quadrat des Stiftdurchmessers wächst, durch die Verschweißgrenzlast, die vom Durchmesser etwa unabhängig ist und durch die Belastungsgrenze der Reaktionsschichten, die dem Durchmesser proportional ist. Diese Grenzen schließen ein Dreieck ein, in dem allein mechanischer Abrieb möglich ist und das mitsamt der Grenzen nur in einem Bereich des Stiftdurchmessers von 0,5 bis 5 mm nachweisbar ist, vorausgesetzt, daß durch besondere Ausbildung des Stiftes für gute Wärmeableitung gesorgt wird.
  • Es wurde nun festgestellt, daß sich bei Überlastung des hydrodynamischen Schmierfilms aus anfänglichen Abriebspartikeln der Metalle und Reagenzstoffen des Schmiermittels Reaktionsschichten auf den Reibflächen bilden, so daß der elektrische Widerstand vom Anfangswert Null bei metallischer Berührung auf sehr hohe Werte von mehreren Kiloohm ansteigen kann. Es entsteht dadurch eine thermoelektrische Säule aus den beiden Reibmetallen und den darauf entstehenden Reaktionsschichten, die selbst bei gleichen Reibmetallen sowohl positive wie negative Kontaktspannung erzeugen kann, welche um ein Vielfaches höher sein kann als die Kontaktspannung bei metallischer Berührung, und die sich ebenso wie der Widerstand mit der Bildung der Schichten laufend verändert.
  • Durch Messung und Aufzeichnung der Kontaktspannung und des Übergangswiderstandes läßt sich das Entstehen und Verschwinden der Schichten über der Zeit kontinuierlich verfolgen. Verschleiß, Verschweißen und Reibung werden durch diese Reaktionsschichten entscheidend beeinflußt. Diese Werte werden daher ebenso wie die Temperatur gleichzeitig gemessen.
  • Bei der bekannten gleichzeitigen Messung der Kontaktspannung und des Widerstandes in zwei Meßkreisen, die die Reibstelle als gemeinsames Verbindungsglied besitzen, beeinflussen sich nach den Kirchhoffschen Gesetzen die beiden Meßkreise so stark, daß die angezeigten Werte nicht mehr gedeutet werden können.
  • Die Aufgabe gemäß der Erfindung kann mit den bisher bekannten Meßmethoden aber nicht gelöst werden. Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird dagegen die Messung der Kontaktspannung und des Übergangswiderstandes dadurch möglich, daß beide Messungen nacheinander in kurzen Zeitabständen, wie von etwa 2 bis 10 Sekunden ausgeführt werden, so daß die zwischen zwei Messungen auftretende Änderung unbedeutend wird. Durch die nur kurzzeitige Einschaltung der Meßspannung E wird auch eine störende Aufheizung der Reibstelle vermieden.
  • Bei der Kontaktspannungsmessung ist KSP R1 + # Rz (1) bei der Widerstandsmessung ist i E + KSP (2) R1 R, + Rz nach Substraktion i2-11 wird der Wert erhalten (KSP = Kontaktspannung, E = Meßspannung, Rl = Festwiderstand, Rx = Widerstand der Reibstelle): - E R1 + Rx der nur noch den variablen Wert Rz enthält, so daß dieser bestimmt werden kann. Durch Einsetzen von Rz in (1) wird dann die Kontaktspannung erhalten.
  • Diese Rechenoperationen lassen sich meßtechnisch automatisch lösen; es kann auch die Kontaktspannung nach dem Kompensationsverfahren bestimmt werden.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung zum Untersuchen von Verschleißvorgängen ist dadurch gekennzeichnet, daß in bekannter Weise gegen die Stirnfläche einer rotierenden Reibscheibe ein elektrisch isolierter Reibstift mit einstellbarer Kraft angedrückt wird und daß in kurzen Zeitabständen, vorzugsweise von 2 bis 10 Sekunden, die sich bildende positive oder negative Kontaktspannung gemessen und in den Zwischenintervallen in den Meßkreis für die Kontaktspannung über einen Wechselschalter eine Fremdspannung zur Messung des Übergangswiderstandes an der Reibstelle eingeschaltet wird.
  • Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Untersuchen von Verschleißvorgängen besteht aus einer rotierenden Reibscheibe, gegen deren Stirnfläche ein elektrisch isolierter zylindrischer Reibstift mit einer mit Hilfe eines Gewichtes erzeugten einstellbaren Kraft andrückbar ist und aus einem ein Millivoltmeter enthaltenden Stromkreis für die Messung der Kontaktspannung an der Reibstelle, und ist dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Reib stift 2 über ein konisches Zwischenstück 3 zum Zwecke seiner Halterung in dem Kopf eines um seine breite Basis schwenkbaren Dreieckslenkers 5 in einen zylindrischen Abschnitt größeren Durchmessers 4 übergeht und daß im Stromkreis für die Messung der Kontaktspannung ein Wechselschalter 7 eingebaut ist, welcher für die Messung des Übergangswiderstandes eine Spannungsquelle 8 entsprechend niedriger Spannung in diesen Stromkreis einschaltet.
  • Weiter besteht die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung darin, daß der znlindrische Reibstift 2 eiren Durchmesser und eine Länge von etwa 0,5 bis 5 mm aufweist und daß der im oberen Teil des Dreieckslenkers gehaltene Abschnitt 4 größeren Durchmessers eine Länge von etwa 50 bis 100 mm und einen Durchmesser von etwa 10 bis 15 mm, und das konische Zwischenstück 3 einen Öffnungswinkel von 100 bis 150 aufweist.
  • Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung liegt der Berührungspunkt des Reibstiftes 2 an der Reibscheibe 1 auf einer durch den Mittelpunkt der Reibscheibe gehenden und in der Reibscheibenebene liegenden und parallel zur Schwenkachse 6 des Dreieckslenkers verlaufenden Geraden.
  • Die Gleitgeschwindigkeit des Reibstiftes wird auf der Reibscheibe durch Änderung der Drehzahl der Reibscheibe und/oder durch Verschieben des Dreieckslenkers 5 auf seiner Schwenkachse 6 variiert.
  • Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung kann die Reibscheibe in einer horizontalen oder in einer vertikalen Ebene rotieren. Bei einer Vorrichtung greift das Belastungsgewicht über einen Seilzug 9 an den Dreieckslenker5 an, wobei dieser über eine Spindel mit FeingewindelO schwenkbar und die Reibstelle dadurch entlastbar ist.
  • Diese Vorrichtung ist auch dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere um eine Achse schwenkbare, die Reibscheibe umgebende Behälter 11 mit einem Anschluß 12 für die Schmiermittelzufuhr und einem Anschluß 13 für die Schmiermittelabfuhr angeordnet sind.
  • Für das Gebiet der Grenzreibung sind verschiedene Theorien aufgestellt worden. Grenzflächenaktive, polare Moleküle, Viskositätszunahme unter hohem Druck, starke Oberflächenhaftung und hohe Druckfestigkeit des Schmiermittels werden unter anderem für die Schmierfähigkeit in diesem Gebiet verantwortlich gemacht. Reibungs- und Verschleißmessungen, zumeist bis zur Zerstörung der Teile, elektronenmikroskopische Beobachtungen, Untersuchungen mit Röntgenstrahlen und Messungen mit Isotopen, der Thermospannung und des elektrischen Widerstandes haben diese Vorgänge bisher aber nicht aufklären können.
  • Erst das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung zeigen nun, daß die sich zwischen den Reibflächen bildenden Reaktionsschichten eine Trennung der Reibpartner bis zu hohen Drücken so bewirken, daß kein weiterer Abrieb entsteht und Verschweißen verhindert wird. Diese Reaktionsschichten entstehen in der Reibebene aus Partikeln der Reibstoffe und Zusätzen der Schmiermittel; sie lassen sich mit getrennter Messung der Kontaktspannung und des elektrischen Widerstandes kontinuierlich verfolgen. Es werden Reaktionsschichtbildung bei niedrigen, mittleren oder hohen Temperaturen, Einflüsse des Grundöles, der Additive und der Reibmaterialien festgestellt. Durch gleichzeitige Messung der Reibung, des Verschleißes und der Bedingungen in der Reibebene lassen sich auch die Gesetzmäßigkeiten für die Schichtbildung aufstellen.
  • Für bestimmte Reibmaterialien lassen sich, ohne diese zu zerstören, mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung geeignete Schmiermittel, für gegebene Schmiermittel geeignete Gleitmaterialien finden, die gemeinsam je nach den Anforderungen der Praxis über einen begrenzten oder einen weiten Bereich der Betriebstemperatur schmierende Reaktionsschichten erzeugen, sobald der hydrodynamische Schmierfilm überlastet wird.
  • Das Verfahren zur Untersuchung von Verschleißvorgängen und die Vorrichtung zu dessen Durchführung nach der Erfindung stellen somit für die mit Reibung und Verschleiß verbundenen Vorgänge der Technik einen sprunghaften Fortschritt dar.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Abbildung erläutert, in der gegen eine Reibscheibe 1, die von einem nicht dargestellten Elektromotor in Umdrehung versetzt wird, ein Reibstift 2 mit z. B. 4 mm Durchmesser, der mit seinem zylindrischen Abschnitt größeren Durchmessers 4 in dem Kopf eines um die Achse 6 schwenkbaren Dreieckslenkers 5 eingespannt ist, gedrückt wird. Der Reibstift 2 ist gegenüber der Reibscheibe 1 elektrisch isoliert, ausgenommen an der Reibstelle. Die Belastung der Reibstelle erfolgt über ein Seil 9 durch ein stufenweise oder kontinuierlich veränderliches Belastungsgewicht 14, nachdem eine Spindel mit Feingewinde 10 genügend weit gelockert ist. Das Schmiermittel wird durch den Anschluß 12 eines die Reibscheibe 1 tonnenförmig umgebenden Behälters 11 zu- und durch den Anschluß 13 abgeführt. Ein durch einen nicht dargestellten Synchronmotor angetriebener Wechselschalter 7 schaltet nun in Zeitabständen von beispielsweise 2 bis 10 Sekunden eine Spannungsquelle 8 von etwa 40 mV in den durch die Reibscheibe 1, Reibstift 2 und Millivoltmeter 15 gebildeten Meßkreis ein und aus, so daß abwechselnd die Kontaktspannung und der Übergangswiderstand der Reibstelle durch das nach Möglichkeit schreibende Millivoltmeter registriert werden. Zu jeder Zeit des Versuches kann die Reibstelle durch Anziehen der Feingewindespindel 10 entlastet, der Dreieckslenker 5 nach Lösen der Arretierung zum Seil 9 und zur Spindel 10 ausgeschwenkt, dann auch der Behälter 11 ausgeschwenkt werden, so daß die Reibflächen unter dem Mikroskop beobachtet und der Versuch danach mit der gleichen oder auch mit einer geänderten Last, die mit der Feingewindespindel 10 stoßfrei aufgegeben wird, fortgesetzt werden kann.

Claims (9)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Untersuchen von Verschleißvorgängen, bei dem zwei Reibkörper gegeneinander eine Reibbewegung ausführen und die an der Reibstelle auftretende Kontaktspannung und der Übergangswiderstand der Reibstelle mit Hilfe eines in den Stromkreis eingeschalteten Millivoltmeters gemessen werden, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß in bekannter Weise gegen die Stirnfläche einer rotierenden Reibscheibe ein elektrisch isolierter Reibstift mit einstellbarer Kraft angedrückt wird und daß in kurzen Zeitabständen, vorzugsweise von 2 bis 10 Sekunden, die sich bildende positive oder negative Kontaktspannung gemessen und in den Zwischenintervallen in den Meßkreis für die Kontaktspannung über einen Wechselschalter eine Fremdspannung zur Messung des Übergangswiderstandes an der Reibstelle eingeschaltet wird.
  2. 2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer rotierenden Reibscheibe, gegen deren Stirnfläche ein elektrisch isolierter zylindrischer Reibstift mit einer mit Hilfe eines Gewichtes erzeugten einstellbaren Kraft andrückbar ist und aus einem ein Millivoltmeter enthaltenden Stromkreis für die Messung der Kontaktspannung an der Reibstelle, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Reibstift (2) über ein konisches Zwischenstück (3) zum Zwecke seiner Halterung in dem Kopf eines um seine breite Basis schwenkbaren Dreieckslenkers (5) in einen zylindrischen Abschnitt (4) größeren Durchmessers übergeht und daß im Stromkreis für die Messung der Kontaktspannung ein Wechselschalter (7) eingebaut ist, welcher für die Messung des Übergangswiderstandes eine Spannungsquelle (8) entsprechend niedriger Span nung in diesen Stromkreis einschaltet.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Reibstift (2) einen Durchmesser und eine Länge von etwa 0,5 bis 5 mm aufweist und daß der im oberen Teil des Dreieckslenkers (5) gehaltene Abschnitt (4) größeren Durchmessers eine Länge von etwa 50 bis 100 mm und einen Durchmesser von etwa 10 bis 15 mm und das konische Zwischenstück (3) einen Öffnungswinkel von 100 bis 1500 aufweist.
  4. 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Berührungspunkt des Reibstiftes (2) an der Reibscheibe(1) auf einer durch den Mittelpunkt der Reibscheibe(1) gehenden und in der Reibscheibenebene liegenden und parallel zur Schwenkachse (6) des Dreieckslenkers (5) verlaufenden Geraden liegt.
  5. 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitgeschwindig- keit des Reibstiftes auf der Reibscheibe durch Änderung der Drehzahl der Reibscheibe und/oder durch Verschieben des Dreieckslenkers (5) auf seiner Schwenkachse (6) variiert wird.
  6. 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibscheibe(l) in einer horizontalen oder in einer vertikalen Ebene rotiert.
  7. 7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Belastungsgewicht (14) über einen Seilzug(9) an den Dreieckslenker (5) angreift.
  8. 8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Dreieckslenker (5) über eine Spindel (10) mit Feingewinde schwenkbar und die Reibstelle dadurch entlastbar ist.
  9. 9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere um eine Achse schwenkbare, die Reibscheibe umgebende Behälter (11) mit einem Anschluß (12) für die Schmiermittelzufuhr und einem Anschluß (13) für die Schmiermittelabfuhr angeordnet sind.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 825 178; französische Patentschrift Nr. 824 518; Handbuch der Werkstoffprüfung von Erich Siebel, zweiter Band, zweite Auflage, 1955, Springer-Verlag, S. 531 bis 533; »Journal of Applied Physics«, Bd. 33, Nr. 9, 1962, S. 2691 bis 2694, und Bd. 23, Nr. 1, 1952, S. 18 bis 21; »Wear«, Bd. 4, 1961, H. 5, S. 374; »Industrie-Anzeiger(x, Essen, 4. 8. 1959, Nr. 62, S.27; »Proccedings of the Royal Society of London, Bd. 44, 1936, Heft A 883, S. 640 bis 656; Dissertation W. F 1 e c k, Beitrag zur Klärung der Freßtragfähigkeit bei Wälzgleiten, Technische Universität Dresden, Fakultät für Maschinenwesen, 1962.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR824518A (fr) * 1936-07-20 1938-02-10 Procédé et appareil pour la mesure de la résistance à l'usure de corps solides et liquides
DE825178C (de) * 1950-01-12 1951-12-17 Hugo Kibele Verfahren zum Anzeigen der Lagerreibung waehrend des Betriebes einer Maschine

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