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Vorrichtung zum Anzeigen ungewollter Harnblasenentleerung und zum
Ausüben eines Weckreizes Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Anzeigen
ungewollter Harublasenentleerung und Ausüben eines Weckreizes, bei der in einem
elektrischen Stromkreis Mittel zum Ausüben des Weckreizes und ein bei Harnfluß den
Stromkreis schließender Schalter vorgesehen sind, dessen Schaltkontakte in einem
geschlossenen Gehäuse angeordnet sind.
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Es sind Geräte bekannt, bei denen ein Stromkreis dadurch geschlossen
wird, daß zwei im Abstand voneinander angeordnete Kontakte durch ausgeschiedene
Harnflüssigkeit überbrückt werden. Die Kontakte sind hierbei einer starken Verschmutzung
und Korrosion durch die Harnflüssigkeit ausgesetzt, so daß sie wenig zuverlässig
arbeiten. Werden aber die Kontakte, um diesen Nachteil zu vermeiden, kräftig ausgebildet,
dann besteht die Gefahr, daß diese vorbekannten Vorrichtungen erst dann zu arbeiten
beginnen, wenn bereits eine beträchtliche Menge Harnflüssigkeit ausgeschieden ist.
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Des weiteren sind Geräte bekannt, bei denen die den Stromkreis schließenden
Kontakte in einem geschlossenen Gehäuse untergebracht sind, so daß sie nicht mit
der Harnflüssigkeit in Berührung kommen.
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Bei ihnen wird der Stromkreis über einen drehbaren Kontakt geschlossen,
der unter Einfluß einer Schraubenfeder steht. Der Drehkontakt wird durch einen gelochten,
saugfähigen Papierstreifen in seiner unwirksamen Stellung gehalten. Zu diesem Zweck
ist das vordere Ende des Drehkontakts als Haken ausgebildet, der das Loch des Papierstreifens
durchgreift. Das andere Ende des Papierstreifens wird an einem festen Haken befestigt,
der in Abstand von dem Drehkontakt angebracht ist. Sobald der Papierstreifen beim
Ausscheiden von Harnflüssigkeit feucht wird, zerreißt er, so daß sich der Drehkontakt
in seine Arbeitsstellung bewegen kann, in der durch Schließen des Stromkreises eine
den Schlaf der Behandlungsperson unterbrechende Vorrichtung in Tätigkeit gesetzt
wird.
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Die vorbekannte Vorrichtung kann überhaupt nur dann richtig arbeiten,
wenn die Abstände der Löcher im Papierstreifen genau eingehalten werden. Im anderen
Falle ist der Papierstreifen nicht in der Lage, den Drehkontakt in seiner unwirksamen
Stellung zu halten. Ferner besteht die Gefahr, daß sich die Löcher des Papierstreifens
beim unruhigen Schlaf der Behandlungsperson aufweiten, so daß der Drehkontakt sich
auch dann in seine Arbeitsstellung bewegt und den Schlaf der Behandlungsperson unterbricht,
wenn noch keine Harnentleerung erfolgt ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Mängel
mit einfachen Mitteln zu beseitigen und eine Vorrichtung der eingangs umschriebenen
Art zu schaffen, bei der jegliche Verschmutzung oder Korrosion der Kontakte ausgeschlossen
ist und zugleich verhindert wird, daß die Vorrichtung durch ungewolltes Bewegen
der den Strom schließenden Kontakte in Tätigkeit gesetzt wird, ohne daß überhaupt
eine Harnentleerung erfolgt ist.
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Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der bewegliche
Schaltkontakt des Schalters in Wirkverbindung mit einer Membran steht, die einen
Teil der Gehäusewand bildet und über der eine perforierte, abnehmbare Kappe vorgesehen
ist, und daß zwischen der Kappe und der Membran eine Einlage angeordnet ist, die
aus einem die Feuchtigkeit leicht aufnehmenden und bei Feuchtigkeitsaufnahme schnell
und stark anschwellenden Werkstoff besteht. Durch diese Ausbildung wird erreicht,
daß die erfindungsgemäße Vorrichtung einfach und doch hochempfindlich ist, wobei
jegliche Verschmutzung oder Korrosion der Kontakte ausgeschlossen ist, weil diese
in einem völlig geschlossenen Gehäuse angeordnet sind.
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Des weiteren ist es hierbei ausgeschlossen, daß die Kontakte einen
Stromkreis schließen, ohne daß die Einlage Feuchtigkeit aufgenommen hat.
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Als Werkstoff für die Einlage hat sich gepreßter Viskoseschwamm als
besonders geeignet herausgestellt. Wenn gepreßter Viskoseschwamm nur mit einer ganz
winzigen Menge Feuchtigkeit in Berührung kommt, entspannt er sich blitzartig, wobei
eine mehr als zehnfache Dehnung in der Preßrichtung auftritt. Eine solche Einlage
hat darüber hinaus den Vorteil, daß sie die wenigen Tropfen von Harnflüssigkeit,
die vor dem Er wachen der Behandlungsperson ausgeschieden werden, restlos absorbiert.
Beim Reinigen des Schalters genügt es also, die verbrauchte Einlage wegzuwerfen
und den Schalter abzuspülen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht des Gehäuses, in dem sich Induktionsspulen
und Batterien befinden, Fig. 2 die Ansicht eines Schalters und mehrerer Finger-
oder Zehenklemmen mit Steckervorrichtungen, Fig.3 eine schematische Darstellung
des Schalters, der Induktionsspulen und des Vibrators mit den dazu gehörenden Verbindungsleitungen
und F i g. 4 eine Draufsicht auf die im Schalter befindliche Feder.
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Die in F i g. 3 dargestellte elektrische Batterie ist mit 1 bezeichnet.
Es können mehrere, vorzugsweise vier Batterien in einem gemeinsamen, in Fig. 1 gezeigten
Gehäuse untergebracht sein, in dem sich auch Induktionsspulen 4 und 5 befinden.
Das Gehäuse d, das nicht größer als eine Seifendose ist, kann zusammen mit den Leitungsdrähten
im Ärmel eines Schlafanzuges oder eines Nachthemdes untergebracht werden. Dieses
hat den Vorteil, daß insbesondere die Leitungsdrähte die den Erfindungsgegenstand
tragende Person beim Schlaf nicht stören können. Der in Fig. 2 gezeigte Schalter
8 ist mit einem Stecker 6 durch eine Leitungsschnur verbunden. Finger- oder Zehenklemmen
sind mit 11 oder 12 bezeichnet. Sie sind mit einem Stecker 7 verbunden, wie aus
der Fig.2 ersichtlich ist. Die Stecker 6 und 7 werden in nicht näher bezeichnete
Steckkontakte eingeführt, die sich in dem Gehäuse d befinden und mit den Batterien
1 über einen Stromverteiler 2 verbunden sind. Der Stromverteiler 2 kann entweder
über einen Kontakt 2 a eine Stromverbindung zwischen dem Schalter 8 und den Induktionsspulen
4 oder 5 herstellen oder über einen Kontakt 2 b eine Verbindung zwischen einem Vibrator
9 und dem Schalter 8.
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Wird durch den Stromverteiler 2 über den Kontakten eine Stromverbindung
hergestellt, so wird, sobald der Schalter 8 den Stromkreis schließt, durch die primäre
Induktionsspule 4 über den Federkontakt 3 ein intermittierendes Kraftfeld erzeugt,
das die sekundäre Induktionsspule 5 beeinflußt und Stromstöße erzeugt, die über
den KontaktSa auf die Finger- und Zehenklemmen 11 und 12 übertragen werden, die
an den Fingern oder Zehen der Behandlungsperson befestigt sind. Die Stärke der Stromstöße
ist durch einen Spannungsregler 10 einstellbar.
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Der den Stromkreis schließende Schalter 8 ist in F i g. 3 schematisch
dargestellt. Er weist eine im wesentlichen U-förmige Gestalt auf und ist mit einer
elektrisch leitenden Stellschraube 13 ausgerüstet, die drehbar an einem elektrisch
leitenden Z-förmigen Halter 14 angeordnet ist und den einen Schaltkontakt
bildet.
Die offene Seite des Schalters 8 wird von einer Membran 15 abgedeckt, die über ein
Zwischenglied 18 mit einer elektrisch leitenden Schraubenfeder 16, die sich im Schalter
8 befindet, in Wirkverbindung steht. Das obere Ende der Schraubenfeder 16 ist, wie
F i g. 4 zeigt, nach innen abgebogen und bildet ein Auflager für das Zwischenglied
18 und den beweglichen Schaltkontakt 16 a. Das untere Ende der Schraubenfeder 16
ist zu einer Öse 19 gebogen, die ebenso wie der Z-förmige Halter 14 mit Hilfe einer
Schraube an einer aus Isolierstoff bestehenden Zwischenwand 17 des Schalters 8 befestigt
ist. Die Enden der Stromleitung 20, die zu den Batterien 1 führt, und der Leitung
21, die mit dem Stromverteiler 2 verbunden ist, werden mit denselben Schrauben angeschlossen.
Über die Stellschraube 13 kann die Entfernung zwischen dem oberen Ende der Stellschraube
13 und dem Zwischenglied 18 verändert werden. Der Schalter 8 ist an demjenigen Ende,
an dem sich die Membran 15 befindet, mit einer Kappe 23 ausgerüstet. Diese ist als
Hohlkörper ausgebildet, der mit seinem unteren offenen Ende enganliegend über den
Schalter 8 geschoben wird, während die Oberseite mit Öffnungen 25 versehen ist.
Zwischen Kappe 23 und Membran 15 wird eine Einlage 24 aus gepreßter Viskose eingefügt,
wie es aus der F i g. 3 ersichtlich ist. An der Außenseite der Kappe 23 befinden
sich Rillen 22 zur Befestigung einer saugfähigen Binde oder eines Schlauches, über
die eine Verbindung mit den entsprechenden Körperteilen der weiblichen oder männlichen
Behandlungsperson hergestellt wird.
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Über die nicht dargestellte Verbindung gelangt der Harn der Behandlungsperson
durch die Öffnungen 25 in die Kappe 23 und somit in die Einlage 24.
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Sobald sich genügend Harn in der Einlage 24 befindet, wird die Membran
15 nach unten bewegt, wobei die Schraubenfeder 16 zusammengedrückt wird. Sobald
das nach innen gebogene Ende 16 a der Schraubenfeder 16 mit dem oberen Ende der
Stellschraubel3 in Berührung kommt, wird über den Z-förmigen Halter 14 eine Verbindung
zwischen den Stromleitungen 20 und 21 hergestellt und der Stromkreis geschlossen.
Hierdurch werden, wenn der Stromverteiler 2 mit dem Kontakt 2 a in Verbindung ist,
durch die Induktionsspulen 4 und 5 Stromstöße erzeugt, die über die Klemmen 11 und
12 auf die Behandlungsperson übertragen werden, wodurch die gegen elektrischen Strom
empfindliche menscbliche Haut gereizt und der Schlaf der Behandlungsperson unterbrochen
wird.
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Sobald der Druck auf die Membran 15 nachläBt, wird diese durch die
Schraubenfeder 16 nach oben bewegt und der Stromkreis unterbrochen, so daß die Induktionsspulen
4 und 5 ihre Tätigkeit einstellen.
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Die erwähnten Stromstöße sind so schwach, daß sie im menschlichen
Organismus keine Schäden hervorrufen können. Die am Schalter 8 befindliche Membran
15 hat den Vorteil, daß die Harnflüssigkeit nicht in das Innere des Schalters 8
gelangen und dort Schaden anrichten kann.
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Die Finger- und Zehenklemmenll und 12 werden mit Löchern versehen,
wie es in F i g. 2 gezeigt ist, und zweckmäßig an ihren Innenflächen mit Streifen
aus Gummi oder ähnlichem Werkstoff ausgerüstet, die für einen konstanten Flüssigkeitsgrad
sorgen, wodurch eine gleichmäßige Stromzufuhr auf die menschliche Haut erzeugt wird.
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Wenn der Stromverteiler 2 mit dem Kontakt 2 b in Verbindung steht,
dann wird der Vibrator9, der am Körper der Behandlungsperson angebracht ist, in
Tätigkeit gesetzt, sobald der Stromkreis über den Schalter 8 geschlossen wird. Durch
die vom Vibrator 9 hervorgerufenen Schwingungen wird die Behandlungsperson ebenfalls
geweckt.