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Druckwerk für eine Anilindruckmaschine Die Erfindung betrifft ein
Druckwerk für eine Anilindruckmaschine mit auf dem Maschinengestell verschiebbar
gelagerten Klischeezylinderlagerböcken, mit auf diesen verschiebbar gelagerten Farbwalzenlagerböcken
und mit Einrichtungen zum Einstellen des Anpreßdruckes zwischen dem Klischeezylinder
und der Gegendruckwalze sowie zwischen der Farbauftragwalze und dem Klischeezylinder.
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Es ist bereits ein Druckwerk für eine Anilindruckmaschine bekanntgeworden
(deutsche Patentschrift 1047 794), bei dem die Klischeezylinderlagerböcke
auf einer Konsole des Maschinengestells und die Farbwalzenlagerböcke auf den Klischeezylinderlagerböcken
verschiebbar gelagert und einzeln mittels Gewindespindeln verstellbar sind. Zwar
ist mit diesem bekannten Druckwerk eine Feineinstellung des Klischeezylinders zur
Gegendruckwalze und der Farbauftragwalze zum Klischeezylinder entsprechend den jeweiligen
Druckbedingungen möglich, nicht aber auch ein gemeinsames schnelles Abrücken des
Klischeezylinders von der Gegendruckwalze und der Farbauftragwalze vom Klischeezylinder,
was beispielsweise zum raschen Ersatz eines gegebenen Klischeezylinders durch einen
solchen anderen Durchmessers von Vorteil ist.
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Die letztgenannte Möglichkeit ist bei einem weiteren bekannten Druckwerk
für eine Anilindruckmaschine (deutsche Patentschrift 645 820) gegeben, bei
dem ebenfalls die Klischeezylinderlagerböcke auf dem Maschinengestell und die Farbwalzenlagerböcke
auf den Klischeezylinderlagerböcken verschiebbar gelagert sind. Die gemeinsame Verstellung
des Klischeezylinders in bezug auf die Gegendruckwalze und der Farbauftra,-walze
in bezug auf den Klischeezylinder geschieht bei diesem bekannten Druckwerk mittels
den Klischeezylinderlagerböcken zugeordneter Zahnräder, die in am Maschinengestell
und an den Farbwalzenlagerböcken befestigte Zahnstangen eingreifen. Eine Verstellung
der Klischeezylinderlagerböcke ohne gleichzeitige Verstellung der Farbwalzenlagerböcke
und eine Verstellung der Farbwalzenlagerböcke ohne gleichzeitige Verstellung der
Klischeezylinderlagerböcke, wie sie zum Einstellen des Anpreßdruckes zwischen dem
Klischeezylinder und der Gegendruckwalze einerseits und zwischen der Farbauftragwalze
und dem Klischeezylinder andererseits erforderlich sind, ist jedoch bei dieser bekannten
Anordnung nicht möglich.
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Es ist auch schon ein Druckwerk für eine Anilindruckmaschine (britische
Patentschrift 661096) mit auf dem Maschinengestell verschiebbar gelagerten
Klischeezylinderlagerböcken und mit auf diesen verschiebbar gelagerten Farbwalzenlagerböcken
bekanntgeworden, das mit Einrichtungen zum Einstellen des Anpreßdruckes zwischen
dem Klischeezylinder und der Gegendruckwalze sowie zwischen der Farbauftragwalze
und dem Klischeezylinder versehen ist und bei dem ferner die Möglichkeit einer gemeinsamen
Schnellverstellung der Klischeezylinderlagerböcke und der Farbwalzenlagerböcke vorhanden
ist. Bei diesem bekannten Druckwerk werden die Klischeezylinderlagerböcke und die
Farbwalzenlagerböcke jeweils durch den Druck von Federn in ihren Arbeitsstellungen
gehalten. Die Einstellung des Anpreßdruckes zwischen dem Klischeezylinder und der
Gegendruckwalze sowie zwischen der Farbauftragwalze und dem Klischeezylinder erfolgt
in üblicher Weise mittels Gewindespindeln, während die gemeinsame Schnellverstellung
der Lagerböcke über eine mit einem Bedienungsgestänge verbundene Hebelanordnung
erfolgt, bei deren Betätigung die Lagerböcke unter Zusammenpressen der Druckfedern
aus der Arbeitsstellung in die abgerückte Stellung verschoben werden. Eine derartige
Anordnung kann insofern nicht den an die Druckqualität gestellten Anforderungen
genügen, als das Drucken aus einer nur durch nachgiebige Federn gesicherten Arbeitsstellung
der Zylinder erfolgt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Druckwerk für
eine Anilindruckmaschine der einleitend beschriebenen Art unter Wahrung einer stabilen
Lagerung der Klischeezylinder- und der Farbwalzenlagerböcke Verstelleinrichtungen
zum gemeinsamen schnellen Stellungswechsel des Klischeezylinders und der Farbwalzen
zu schaffen, die im Vergleich zu den bisher üblichen Verstelleinrichtungen einfacher
herzustellen und leicht zu betätigen sind.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Verschiebung der
Klischeezylinderlagerböcke und der Farbwalzenlagerböcke mittels in den Klischeezylinderlagerböcken
gelagerter,
feststellbarer Ritzel erfolgt, die einerseits mit vom Maschinengestell getragenen
Zahnstangen und andererseits mit von den Farbwalzenlagerböcken getragenen Zahnstangen
im Eingriff sind, wobei die vom Maschinengestell getragenen Zahnstangen diesem gegenüber
verstellbar und die Farbwalzenlagerböcke mittels in einem Innengewinde der Zahnstangen
verdrehbarer und an den Farbwalzenlagerböcken drehbar, aber axial unverschiebbar
befestigter Gewindespindeln gegenüber den Klischeezylinderlagerböcken verstellbar
sind. Dadurch, daß im Betrieb des Druckwerks die Ritzel festgelegt sind, wird erreicht,
daß der Eingriffspunkt der Zahnstangenverzahnungen an den Ritzeln eine starre Verbindung
zwischen den vom Maschinen-"estell CK getragenen Zahnstangen und den von den Farbwalzenlagerböcken
getragenen Zahnstangen einerseits und den Klischeezylinderlagerböcken andererseits
herstellt, wodurch während des Druckens eine stabile Lagerung der Klischeezylinder-
und Farbwalzenlagerböcke gewährleistet ist. Zur Durchführung der gemeinsamen Schnellverstellung
der Lagerböcke wird die Festlegung der Ritzel aufgehoben; durch das dann mögliche
Drehen der Ritzel werden gleichzeitig die Klischeezylinderlagerböcke gegenüber den
am Maschinengestell gehaltenen Zahnstangen und die Farbwalzenlagerböcke gegenüber
den Klischeezylinderlagerböcken um den gleichen Betrag verschoben, d. h.,
daß sich die Farbwalzenlagerböcke relativ zum Maschinengestell um den doppelten
Betrag wie die Klischeezylinderlagerböcke verschieben. Der Klischeezylinder ist
damit schnell und auf einfache Weise um gleiche Beträge sowohl von der Farbauftragwalze
wie von der Gegendruckwalze abgestellt, so daß sein Austausch rasch vonstatten geht.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind zur Feineinstellung der
Klischeezylinderlagerböcke an den vom Maschinengestell getragenen Zahnstangen Gewindestücke
befestigt, in denen Gewindespindeln verschraubbar sind, die im Maschinengestell
drehbar, aber axial unverschiebbar gelagert sind. Zur Festlegung der Ritzel, die
in den Klischeezylinderlagerböcken jeweils in einer mit einem Flansch an den Klischeezylinderlagerböcken
angeschraubten Buchse gelagert sein können, sind vorzugsweise die von den Farbzylinderlagerböcken
getragenen Zahnstangen in auf den Klischeezylinderlagerböcken befestigten Lagern
mittels Knebel festklemmbar. Eine besonders einfache Möglichkeit zum Drehen der
Ritzel nach dem Lösen ihrer Verklemmungen besteht darin, daß das freie Ende ihrer
inneren Achszapfen einen unrunden Querschnitt aufweist, so daß ein Schlüssel aufgesteckt
werden kann.
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Im folgenden ist an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des
Erfindungsgegenstandes ausführlich beschrieben. Es zeigt F i g. 1 in Seitenansicht
ein Druckwerk in der Arbeitsstellung und F i g. 2 das Druckwerk nach F i
g. 1 in abgerückter Stellung.
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Das Druckwerk umfaßt eine Tauchwalze 1, eine Auftragwalze 2,
einen Klischeezylinder 3 und einen Gegendruckzylinder 4. Die Walzen
1 und 2 sind in zwei Farbwalzenlagerböcken 5 gelagert, die
je auf einem Klischeezylinderlagerbock 6 ruhen und darauf parallel
zueinander verschiebbar sind. Die Klischeezylinderlagerböcke 6 sind ihrerseits
auf Konsolen ' 7
des Maschinengestells parallel verschiebbar gelagert. Zur
Schnellverstellung der Farbwalzen 1, 2 und des Klischeezylinders
3 aus der in F i g. 1 dargestellten Arbeitsstellung in eine in F i
g. 2 dargestellte abgerückte Stellung zum beispielsweisen Ersatz des vorhandenen
Klischeezylinders durch einen solchen größeren Durchmessers dienen zwei im folgenden
beschriebene Verstelleinrichtungen.
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Jede Verstelleinrichtung besteht aus einem Ritzel 8,
das im
Klischeezylinderlagerbock mittels zwei je mit einem Flansch 21 an den Klischeezylinderlagerbock
angeschraubten Buchsen drehbar gelagert ist. Das Ritzel 8 steht mit einer
Zahnstange 9 im Eingriff, an deren äußerem Ende ein Gewindestück
10 befestigt ist. In das Gewindestück ist eine Gewindespindel 11
eingeschraubt,
die drehbar, aber axial unverschiebbar in der Konsole 7 gehalten ist. Zum
Drehen der Gewindespindel 11 dient ein Handrad 12.
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Außer mit der Zahnstange 9 steht das Ritzel 8 noch mit
einer Verzahnung 20 einer Gewindebuchse 13 im Eingriff. Die Gewindebuchse
13 ist in einem auf dem Klischeezylinderlagerbock 6 festgesehraubten
Lager 14 längsverschiebbar gelagert und mittels eines Knebels 15 darin festklemmbar.
Mit ihrem Innengewinde ist die Buchse 13 auf eine Gewindespindel
16 aufgeschraubt, die im Farbwalzenlagerbock 5 drehbar, aber axial
unverschiebbar befestigt ist. Am freien Ende der Spindel 16 ist ein Handrad
17 vorgesehen.
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Die zum Inneren der Druckmaschine hin aus den Klischeezylinderlagerböcken
herausragenden Achszapfen 18 der Ritzel 8 sind sechskantig ausgebildet
und gestatten das Aufstecken je eines Schlüssels, mit denen die Ritzel bei
gelösten Knebeln 15 gedreht werden können.
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Dreht man die Ritzel 8, so werden die Klischeezylinderlagerböcke
gegenüber der ortsfesten Zahnstange 9 und die Farbwalzenlagerböcke gegenüber
den Klischeezylinderlagerböcken um den gleichen Betrag verschoben. Die Farbwalzenlagerböcke
5 verschieben sich also relativ zu den Konsolen 7 um den doppelten
Betrag wie die Klischeezylinderlagerböcke 6. Durch Festklemmen der Gewindebuchse
13
mittels des Knebels 15 im Lager 14 wird eine Drehung des Ritzels
8 unmöglich gemacht. Damit ist auch in diesem Zustand eine Verschiebung des
Klischeezylinderlagerbocks 6 gegenüber der Zahnstange 9 ausgeschlossen.
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Zum Anstellen der Druckwalzen für das Drucken läßt sich durch Betätigen
des Handrades 17 die Auftragwalze 2 gegenüber dem Klischeezylinder
3 und durch Betätigen des Handrades 12 der Klischeezylinder 3 gegenüber
dem auf der anderen Seite der zu bedruckenden Bahn 19 liegenden Gegendruckzylinder
feineinstellen.