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Vorrichtung zur Halterung von Hohlleitern Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zur Halterung von Hohlleitern an einem Träger, wie einem Antennenmast,
einer Mauer od. dgl.
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Zur Speisung von Antennen für die Abstrahlung von sehr kurzen elektromagnetischen
Wellen, beispielsweise bei Richtfunkanlagen, werden Hohlleiterzüge größerer Länge
benötigt, da sich diese Antennen meist auf Türmen befinden. Daher ist es notwendig,
die Hohlleiter an vielen Stellen mit Abstand von der Befestigung zu haltern. Hierbei
tritt die Schwierigkeit auf, daß bei Temperaturschwankungen die Antennenleitung,
die beispielsweise aus Aluminium besteht, gegenüber dem Antennenträger, der beispielsweise
aus Stahl besteht, unterschiedliche Längenausdehnung aufweist.
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Zur Vermeidung von elektrischen Verlusten sind diese Hohlleiterzüge
weitgehend auf Reflexionsfreiheit abgeglichen. Durch die Halterungen darf daher
der Hohlleiter in keiner Weise verbogen oder gequetscht werden, da ansonsten dadurch
zusätzliche Reflexionsstellen im Hohlleiterzug entstehen würden. Dies zu vermeiden,
bedeutet besondere Schwierigkeiten, da die Hohlleitungen schon zur Verringerung
ihres Gewichtes meist aus sehr dünnwandigem und leichtem Material, beispielsweise
Aluminium, bestehen. Die Windkräfte, .die an der Antennenzuleitung angreifen, können
schließlich Schwingungsbewegungen quer zur Längsachse dieser Leitung hervorrufen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die geschilderten Schwierigkeiten
bei der Halterung von Hohlleitern zu vermeiden und den an Halteschellen für Hohlleiter
gestellten Forderungen durch einfache konstruktive Ausführung solcher Schellen nachzukommen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zur Halterung von Hohlleitern
an einem Träger, wie einem Antennenmast, einer Mauer od.dgl., bestehend aus einer
Schelle, die mit federnden Einlagen versehen ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Schelle an vier zueinander diametralen Stellen des Hohlleiterumfangs angreifende,
federnde Elemente aus flexiblem Kunststoff, vorzugsweise Polyäthylen, aufweist.
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Zwar sind zur Halterung von Kabeln Schellen in vielfältiger Ausführung
bekanntgeworden. Unter anderem sind auch Schellen mit federnden Einlagen bekanntgeworden.
Zur Lösung der eingangs geschilderten Aufgabe und zur Vermeidung der dort angeführten
Schwierigkeiten sind jedoch diese Schellen nicht verwendbar, schon deshalb, da an
Kabelhalterungen derartige Anforderungen nicht gestellt werden. Weiterhin sind nach
der Erfindung für Hohlleiter rechteckigen Querschnitts die Kunststoffelemente so
in die Halteschellen eingelegt, daß sie an den Kanten des Hohlleiters angreifen.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung des flexiblen Kunststoffelementes
besteht aus einem flachen Stück, das an einer Längsseite einen Lappen aufweist,
der annähernd unter 45° bis zur anderen Längsseite zurückgebogen ist und der auf
seiner Außenseite, .die an der Hohlleiterkante angreift, im Querschnitt betrachtet,
eine Rundung aufweist, die annähernd einen Viertelkreis mit einem kleineren Radius
als dem Radius des Umkreises des Hohlleiterquerschnitts bildet. Mit dem länglichen,
flachen Stück ist ein T-förmiges Stück verbunden, das mit seinem Mittelstück in
eine entsprechend bemessene, schlitzförmige Aussparung in der Schelle eingesteckt
ist, so daß .die beiden Schenkel des T-Stückes die Ränder des Schlitzes klemmend
hintergreifen.
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Eine für dieses Kunststoffelement vorteilhafte Schelle besteht aus
einem U-förmigen Bügel, dessen beide Schenkel zur Halterung der flexiblen Kunststoffelemente
längs geschlitzt sind, so daß je zwei Lappen entstehen, die an ihren freien Enden
wiederum etwa U-förmig zurück zur Schelle gebogen sind.
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Weitere vorteilhafte Ausführungen der erfindungsgemäßen Halteschelle
für Hohlleiter finden sich in den Patentansprüchen 6 bis 9.
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Derartig ausgeführte Hohlleiterhalteschellen vermeiden die Nachteile
bekannter Arten von Halteschellen für Kabel, da die Hohlleitung nur gering beansprucht
wird. Beim Hohlleiter mit Rechteckquerschnitt wird beispielsweise ein Druck nur
auf die Hohlleiterkanten ausgeübt. Außerdem ermöglicht die erfindungsgemäße Ausführung
ein leichtes Gleiten in axialer Richtung des Hohlleiters gegen die Schelle und deren
Befestigung, um ein Verformen des Hohlleiters durch unterschiedliche Ausdehnung,
beispielsweise eines Trägermastes gegen die Hohlleitung, bei Temperaturschwankungen
zu vermeiden. Weitere
Vorteile sind im Zusammenhang mit der folgenden
Erläuterung der Erfindung genannt.
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Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Hohlleiterhalterung
an Hand der F i g. 1 bis 5 näher erläutert.
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In der F i g. 1 ist in perspektivischer Darstellung die Halterung
für eine Rechteckhohlleiterhalterung nach der Erfindung gezeigt. Um die Schelle
und ihre Einzelheiten deutlicher hervortreten zu lassen, ist der Hohlleiter 1 nur
angedeutet. Die Schelle 2, die aus einem U-förmig gebogenen Blechbügel besteht,
ist an einem Tragrohr 4 befestigt. Die Befestigung der Schelle am Tragrohr erfolgt
über die Schenkel des U-förmig gebogenen Bügels 2. Zur Aufnahme des Tragrohrs sind
die Schenkelenden geschlitzt, so daß je zwei Lappen 6 eines Schenkels der Schelle
gegeneinander federnd bewegbar sind. Die Lappen 6 sind zurückgebogen in Richtung
auf die Schelle und den Hohlleiter, so daß auch ihre Endstücke 7 noch am Tragrohr
aufliegen. Die Verspannung der Lappen gegen das Tragrohr geschieht über Spannschrauben
5. Zum Anschlag des Tragrohrs gegen .das eigentliche Schellenstück zur Aufnahme
des Hohlleiters verengt sich die Schlitzung der Schenkel der Schelle 2 gegen den
Hohlleiter zu, entsprechend dem Querschnitt des Trägerrohres 4. In diesem Ausführungsbeispiel
ist ein kreisrundes Trägerrohr gewählt, daher ist dieser Anschlag 9 kreisförmig
ausgeführt. In der Schelle 2 selbst sind erfindungsgemäß vier federnd gestaltete
Elemente 3 aus flexiblem Kunststoff, vorzugsweise Polyäthylen, vorgesehen. Der Querschnitt
dieser Elemente sowie eine Seitenansicht, betrachtet auf der Außenseite, d. h. von
der dem Hohlleiter abgewandten Seite, ist in der Fig.2 näher dargestellt. Wie aus
den F i g. 1 und 2 ersichtlich ist, besitzen diese Kunststoffelemente einen T-förmigen
Ansatz. Die beiden Schenkel dieses T-förmigen Ansatzes sind in den Figuren mit 8
bezeichnet, und es ist ersichtlich, daß sie über die Ränder der Schlitze 10 in den
Schenkeln der Schelle übergreifen. Das T-Stück ist so geformt, daß sein Mittelstück
vor der Befestigung der Schelle in diese Aussparungen 10 hineingeschoben
werden kann, und die Schenkel sind so geformt, daß sie in der Schelle klemmend festhaften.
Der Teil des Kunststoffelements, der zur federnden Aufnahme der Hohlleiterkanten
vorgesehen ist, besteht aus einem flachen Stück 12 mit zurückgebogenen Lappen 11.
Der Lappen 11 ist auf der Fläche, die gegen die Hohlleiterkante zu liegt,
im Querschnitt betrachtet gerundet. Diese Rundung ist mit einem solchen Radius ausgeführt,
daß sich der Hohlleiter in den vier Lappen nach der Montage nicht verdrehen kann.
Sein Radius ist nämlich kleiner gewählt als der Radius des Umkreises um das Hohlleiterprofil.
Selbst Hohlleiter mit quadratischem Profil werden auf diese Weise gegen Verdrehen
sicher befestigt, aber so, daß in Längsrichtung ein leichtes Gleiten zwischen der
Halterung und dem Hohlleiter möglich ist. Als besonders günstiges Material mit guter
Gleitfähigkeit für die Elemente 3 hat sich Polyäthylen herausgestellt. Dieses Material
hat außerdem noch den Vorteil, daß es sich leicht im Spritzgußverfahren formen läßt.
Dadurch können die Elemente auf rationelle Art hergestellt werden. Die Form des
Lappens 11 ermöglicht außerdem eine gute Verspannung des Hohlleiters in Diagonalrichtung.
Die Hohlleiterwände werden durch diese Einspannung in senkrechter Richtung zu ihrer
Oberfläche nicht beansprucht und können sich daher auch nicht verbiegen. Das Gewicht
eines Hohlleiters, der in einem Turm senkrecht befestigt ist, läßt sich an einer
beliebigen, beispielsweise der obersten Aufhängeschelle über einem Flansch abfangen.
Eine einzige Ausführungsform der Kunststoffelemente genügt für Hohlleiter beliebigen
Querschnitts zur Erreichung der geschilderten Vorteile. Lediglich die Schelle 2
muß also dem jeweiligen Hohlleiterquerschnitt noch angepaßt werden.
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In manchen Fällen kann es vorteilhaft sein, zwei solcher Kunststoffelemente,
beispielsweise die beiden auf einem Schenkel des Haltebügels. befindlichen zu einer
Einheit zusammenzufügen. Dies ist bei der F i g. 3 bei zwei Elementen gezeigt. Im
übrigen sind in den F i g. 3 und 4 verschiedene Aufhängungsarten für einen Hohlleiter
mit rechteckigem Profil jeweils im Querschnitt und im Längsschnitt dargestellt.
Die Bezifferung der Einzelheiten stimmt mit denen der F i g. 1 überein. Die erfindungsgemäße
gleitfähige Halterung des Hohlleiters läßt sich schließlich auch für Rundhohlleiter
anwenden. Ein Ausführungsbeispiel für die Form der Kunststoffelemente und der Schelle
zur Halterung eines Rundhohlleiters ist in der F i g. 5 im Querschnitt und in einer
Seitenansicht dargestellt. Die Halteschelle besteht in diesem Falle aus einem Trägerrohr
14 und zwei koaxial um den Hohlleiter gelegten halbkreisförmigen Teilen 13 und 17.
Diese beiden Teile besitzen flanschähnliche Ansätze und lassen sich an diesen Stellen
gegeneinander verspannen. Zur koaxialen Halterung des Hohlleiters 16 dienen die
nietenförmig gestalteten Kunststoffelemente 15. Wie ersichtlich, sind die dem Hohlleiter
zu gelegenen Stücke 18 dieser Kunststoffelemente so gebogen, daß sie annähernd einen
Halbkreis bilden, dessen beide freie Enden an der Schellenwand anliegen und dessen
mittlerer Bereich federnd an der Hohlleiterwand anliegt. Die Kunststoffteile sind
so bemessen, daß beim Zusammenpressen der beiden Teile der Halteschelle der Hohlleiter
16 koaxial gehalten wird. Vorteilhaft sind also hierzu, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel,
die Angriffsflächen der Kunststoffelemente einander diagonal zugeordnet. An Stelle
von nietenförmigen Kunststoffelementen können auch ähnlich gebogene, halbschalenförmige
Elemente verwendet werden. Durch Erwärmen von außen lassen sich diese Elemente in
den entsprechenden Durchbrechungen in der Schellenwand mit dieser verschweißen.
Diese Halterung eines Rundhohlleiters zeigt im wesentlichen die gleichen Vorteile
wie die für den Rechteckhohlleiter beschriebene erfindungsgemäße Halterung.