DE1234012B

DE1234012B - Spritzkopf einer Strangpresse

Info

Publication number: DE1234012B
Application number: DEJ21293A
Authority: DE
Inventors: Mario Batosti; Antonio Belloni
Original assignee: Edison SpA
Current assignee: Edison SpA
Priority date: 1961-02-16
Filing date: 1962-02-14
Publication date: 1967-02-09

Description

Spritzkopf einer Strangpresse Die Erfindung betrifft einen Spritzkopf einer Strangpresse zum Aufspritzen eines zickzackförmig gewundenen oder im Grenzfall geraden Nebenstranges auf den Hauptstrang.
Es ist bekannt, daß Plastiksäcke nach dem Füllen bzw. nach dem Aufstapeln zum Rutschen neigen, wodurch in vielen Fällen schwerwiegende Gefahren auftreten können. Die Rutschneigung ist bedingt durch den niedrigen Reibungskoeffizienten des Plastikmaterials und durch seine relativ geringe Stärke, wodurch der Hülle die nötige Steifheit fehlt. Die geringe Materialstärke begünstigt besonders bei pulverförmigem Inhalt ein Gleiten der gefüllten Säcke. Um diesem Gleiten zu begegnen, wird zugleich mit dem Hauptstrang ein Nebenstrang hergestellt, der auf den Hauptstrang aufgespritzt ist.
Nach der britischen Patentschrift 645 625 ist ein Strangpreßverfahren zur Erzeugung gerippter Profile aus thermoplastischem Kunststoff bekannt, bei dem in der Spritzdüse ein Teil der von der Strangpresse geförderten und plastifizierten Massen von dem den Hauptstrang herstellenden Werkstoff abgezogen und außerhalb der Düsenmündung unter Bildung eines wellenförmigen Fadens auf den Hauptstrang aufgeformt wird. Bei dieser bekannten Strangpresse ist die Düsenmündung für den Hauptstrang durch einen schmalen Spalt mit der Düsenmündung der Nebenstränge verbunden. Eine Änderung der Form des Aufspritzfadens hat bei dieser bekannten Strangpresse jeweils den Einbau einer neuen Spritzdüse zur Folge.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spritzkopf zu schaffen, mit dessen Hilfe es möglich ist, sowohl in der Abmessung als auch in der Formgebung verschiedenartige Nebenstränge herzustellen, ohne daß es notwendig ist, die Werkzeuge auszuwechseln. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch mindestens eine mit dem Innenraum des Spritzkopfes verbundene und in der Nähe der Düsenmündung austretende gesonderte Leitung, auf die ein von außen betätigbares Ventil zur Einstellung der Durchfiußmenge des Nebenstranges einwirkt.
Zweckmäßige Weiterbildungen des Spritzkopfes mit den erfindungsgemäßen Merkmalen sind dadurch gekennzeichnet, daß die gesonderte Leitung oder mehrere solcher Leitungen je im Körper des Spritzkopfes angeordnet sind und in ihrem Verlauf einen Knick aufweisen, in dem der Sitz des Ventils angeordnet ist; daß sich die Leitung vom Innenraum des Spritzkopfes bis zum Knick konisch verjüngt, während der restliche, an der Düsenmündung austretende Teil der Leitung einen gegenüber dem Eintritts- leitungsteil kleineren und im wesentlichen konstanten Querschnitt aufweist; daß die Eingangsleitung vom Innenraum bis zum Knick und die sich anschließende Leitung vom Knick bis zur Austrittsmündung geradlinig sind und daß das Ventil einen Ventilstift aufweist, der sich im wesentlichen in der Richtung der Eingangsleitung erstreckt.
Mit einem solchen Spritzkopf ist es möglich, verschiedenartige Rippen auf das Plastikmaterial aufzubringen, ohne daß das Werkzeug ausgetauscht werden muß. Die Rippen werden unter Verwendung üblicher Preßformen hergestellt, die derart abgeändert sind, daß einerseits der kontinuierliche Materialfluß des strangzupressenden Materials nicht beeinträchtigt wird und andererseits ein Teil des verarbeiteten Materials zur Erzeugung dieser Rippen während des Strangpreßvorgangs verwendet werden kann.
Weiterhin hat die Erfindung den Vorteil, daß die Rippen ohne jegliche Nacharbeit hergestellt werden können. Als zu verarbeitendes Material kommt thermoplastisches Material, z. B. Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Polystyrol, Zelluloseacetat od. dgl., in Form von Blättern, Röhren oder Profilen in Betracht.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine Strangpresse für die Herstellung von thermoplastischen Strangrohrprofilen, Fig. 2 ein Strangrohrprofil mit Rippen in Seitenansicht.
Die Strangpresse zur Herstellung von Rippen auf Strangprofilen gleichzeitig mit dem Strangpreßvorgang besteht aus einer üblichen Rohrstrangpresse, an deren Außenteil 1, vorzugsweise am äußeren Ende der Strangpresse, eine diagonal (F i g. 1) zur Längsachse der Strangpresse geneigte Eingangsleitung 2 mit einem sich konisch verjüngenden Verlauf vorgesehen ist, dessen größerer Querschnitt in den Innenraum 3 der Strangpresse mündet.
Die Eingangsleitung 2 ist am Ende mit kleinerem Durchmesser mit einem Ventil 4 verbunden, von dem die Leitung 5, die einen kleineren Querschnitt als die Leitung 2 aufweist, abzweigt, die in bezug auf die Leitung 2 eine entgegengesetzte Neigung besitzt.
Die Leitungen 2 und 5 sind vorzugsweise in einer radialen, durch die Strangpreßmittellinie verlaufenden Ebene angeordnet.
Die beiden Leitungen bilden untereinander einen Knick 10, der durch ein in eine Bohrung 102 eingeführtes Rohrelement 106 bestimmt wird, wobei in dieser Bohrung02 ein Ventil 4 mit einem Ventilstift 16 untergebracht ist, welcher mit dem Durchflußknie des Rohrelementes 106 zusammenarbeitet.
Das äußere Ende der Leitung 5 mündet in der Nähe des Austrittsbereiches eines Rohrstranges 7 aus der Strangpresse.
Das konische Ventil 4, das in Fig. 1 deutlich zu erkennen ist, kann durch ein Handrad 6 von außen betätigt werden.
Der Innenteil der Strangpresse besteht aus einem Dorn 11, welcher die Düsenmündung 12 der Strangpresse, durch die ein Rohrstrang 7 aus Kunstharz gepreßt wird, begrenzt. Der Dorn 11 besitzt eine Axialbohrung13, durch welche Blasluft geleitet wird, um die mechanischen Eigenschaften des Rohrstranges 7 zu verbessern, der durch die Blasluft aufgeblasen wird. Das weichgemachte Kunstharz gelangt über einen Hals 14 in die Strangpresse, welche nichtmetallische Bänder 15 und 17 besitzt, die einen bandförmigen Widerstandskörper für die Erwärmung der Strangpresse bilden. Der Außenteil 1 der Strangpresse ist vermittels Schrauben 18 an der Strangpresse befestigt, während die Lage des Dorns 11 durch die Passung eines Bandes 19 in der hierfür vorgesehenen Lagerung in einem Preßhalter 20 bestimmt wird.
Bei der Herstellung der Rippen auf dem Rohrstrang 7 mit der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung wird mithin das Prinzip ausgenutzt, aus dem Innenraum 3 der Strangpresse einen Teil des geschmolzenen Materials zu entnehmen und dieses unter einem solchen Winkel nach außen zu leiten, daß es beim Durchgang durch die Leitungen 2 und 5 einen seitlichen Strang bildet, der gegen den von der restlichen geschmolzenen Masse gebildeten Hauptstrang unmittelbar beim Austritt dieses Hauptstranges aus der Strangpresse geschleudert wird, so daß dieser seitliche Strang aus dem Rohrstrang 7 verschweißt wird und man ein einziges geripptes Strangrohiprofil, wie in F i g. 2 gezeigt, erhält.
Die Rippen 8 und 9 nach Fig. 2 weisen einen Zickzackverlauf auf, der im Vergleich zu den geraden Rippen besonders geeignet ist, die Verankerung von eventuell gefüllten und aufeinander gestapelten Säcken zu verbessern. Dieser Zickzackverlauf der Rippen wird von dem auf den seitlichen Strang wirkenden, in der Leitung 5 herrschenden Druck ver- ursacht, wobei dieser Druck sowie die in die Leitung eingeführte Materialmenge über das Ventil 4 nach Belieben eingestellt werden können.
Im beschriebenen Ausführungsbeispiel bestehen die Rippen 8 und 9 aus fadenartigen Strängen aus Plastikmaterial mit rundem Querschnitt (es kann jedoch jede beliebige Querschnittsform gewählt werden), die auf die Fläche des aufgeblasenen Hauptstranges aufgesetzt werden, und zwar so, daß die Auflagerung um eine Erzeugende des Stranges oszilliert und eine Zickzackform bildet.
Die Stärke dieser fadenartigen Stränge ist verschieden und beträgt beim Ausführungsbeispiel 1 bis 2 mm.
Der Zickzackverlauf ist durch die Tatsache bedingt, daß die Ausstoßgeschwindigkeit des fadenartigen Stranges 8 bzw. 9 (durch das Handrad 6 einstellbar) größer ist als diejenige des geblasenen Rohrstranges 7, weshalb infolge der Überschußlänge der fadenartige Strang gezwungen wird, sich genau nach dem Zickzackverlauf abzusetzen und folglich zu verschweißen. Das Wesentliche hierbei ist, daß die Austrittsgeschwindigkeit des fadenförmigen Stranges (mit gleichbleibendem Querschnitt) etwas größer ist als die Geschwindigkeit des Rohrstranges 7.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Leitungen 2 und 5 rund (sie könnten jedoch auch einen beliebigen anderen Querschnitt aufweisen, z. B. bandförmig sein) und sind radial in einer die Mittellinie des Spritzkopfes enthaltenden Ebene angeordnet.
Die Neigung der Leitung 2 oder der Bohrung 102 ist derart vorgesehen, daß das Ventil 4 leicht eingebaut und betätigt werden kann.
Die Neigung der Leitungen 2 und 5 bestimmt innerhalb bestimmter Grenzen die Häufigkeit der Zickzacklinien. Je normaler diese Neigung zum geblasenen Rohrstrang ist, desto häufiger werden die Zickzacklinien; im Grenzfall tritt jedoch die Zickzackwirkung nicht auf.
Damit an der Austrittsdüse des fadenförmigen Stranges eine größere Geschwindigkeit auftritt, ist es erforderlich, daß der Druckverlust in den Leitungen 2 und 5 niedriger ist als derjenige, den der Rohrstrang im Endteil der Strangpresse erfährt, weshalb die Leitung 5 leicht konisch verlaufend mit kleinerem Austrittsquerschnitt vorgesehen wurde; sie könnte auch zylinderförmig ausgebildet sein mit einer Vereinigung am äußeren Ende.
Die Anzahl der Leitungen für das Ausstoßen des geschmolzenen fadenartigen Stranges und Aufspritzen auf den Rohrstrang kann in der Praxis naturgemäß nach Belieben bzw. nach den praktischen Forderungen variieren; es können verschiedene Leitungen auf dem ganzen Umfang des Spritzkopfes winkelförmig angeordnet werden, um dadurch mehrere Rippen auf der ganzen Oberfläche des Rohrstranges zu schaffen.
Außerdem können die Neigung der Leitungen 2 und 5, die Bauart des verwendeten Ventils, die Art des Strangrohiproflls und die Bauart des verwendeten Spritzkopfes je nach den gegebenen Erfordernissen abgeändert werden, ohne dabei aus dem Rahmen der beschriebenen und nachstehend beanspruchten Erfindung zu fallen.

Claims

Patentansprüche: 1. Spritzkopf einer Strangpresse zum Aufspritzen eines zickzackförmig gewundenen oder im Grenzfall geraden Nebenstranges auf den Hauptstrang, gekennzeichnet durch mindestens eine mit dem Innenraum (3) des Spritzkopfes verbundene und in der Nähe der Düsenmündung (12) austretende gesonderte Leitung (2, 5), auf die ein von außen betätigbares Ventil (4) zur Einstellung der Durchflußmenge des Nebenstranges einwirkt.
2. Spritzkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesonderte Leitung (2,5) oder mehrere solcher Leitungen je im Körper des Spritzkopfes angeordnet sind und in ihrem Verlauf einen Knick (10) aufweisen, in dem der Sitz des Ventils (4) angeordnet ist.
3. Spritzkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Eingangsleitung (2) vom Innenraum (3) des Spritzkopfes bis zum Knick(10) konisch verjüngt, während der restliche, an der Düsenmündung austretende Teil der Leitung (5) einen gegenüber der Eingangsleitung (2) kleineren und im wesentlichen konstanten Querschnitt aufweist.
4. Spritzkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingangsleitung (2) vom Innenraum (3) bis zum Knick (10) und die sich anschließende Leitung (5) vom Knick(10) bis zur Austrittsmündung geradlinig sind und daß das Ventil (4) einen Ventilstift (16) aufweist, der sich im wesentlichen in der Richtung der Eingangsleitung (2) erstreckt.

In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 645 625.