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Sack aus thermoplastischem Kunststoff und Verfahren zum Herstellen
dieses Sackes Die Erfindung bezieht sich auf einen Sack aus einem mit zwei Seitenfaltungen
versehenen Schlauchstück aus thermoplastischem Kunststoff, dessen beide Enden durch
Querschweißnähte verschlossen sind, wobei im Bereich des Bodens des Sackes die vier
Wandungen der Seitenfaltungen mit den anliegenden, nicht gefalteten Seitenflächen
durch schräg nach innen verlaufende Schweißnähte verbunden sind.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines
solchen Sackes.
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Die Bemühungen, für die chemische Industrie und für alle die Industriezweige,
die pulverförmige Güter abfüllen, einen Kunststoff-Ventilsack zu schaffen, haben
zu den verschiedensten Ausführungsformen solcher Säcke geführt. Es sind eine Reihe
einfacher Säcke bekannt, bei denen am Kopf oder Füllende ein entsprechendes Ventil
zusätzlich eingeschweißt wird. Alle diese Säcke haben den Nachteil, daß sie als
Kissensack ausgebildet sind, d. h. daß sie im gefüllten Zustand die Form eines Kissens
annehmen.
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Zum Einstapeln wie auch zum Aufstellen weitaus günstiger ist aber
die Form des Bodenfalzbeutels.
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Der Bodenfalzbeutel ist eine an sich aus der Papiersackindustrie
bekannte Form. Er wird dadurch gebildet, daß ein Schlauch mit zwei Seitenfalten
versehen wird und daß diese beiden Seitenfalten dann so umgelegt werden, daß am
Boden ein rechteckiger Querschnitt entsteht. Ein derartiger Sack wurde auch bereits
aus einem Schlauch aus Kunststoff hergestellt.
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Durch zweckentsprechende Schweißung wurde der Kunststoffschlauch zu
einem Bodenfalzbeutel verarbeitet. Dabei wurden die beiden Enden eines Schlauchstückes
durch Querschweißnähte verschlossen, und im Bereich des Bodens des Sackes wurden
die vier Wandungen der beiden Seitenfaltungen mit den anliegenden, nicht gefalteten
Seitenflächen durch schräg nach innen verlaufende Schweißnähte verbunden. Ein Füllansatz
oder ein Ventil war aber an diesen Säcken nicht vorgesehen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Kunststoffsack der
zuletzt beschriebenen Art mit einem Füllansatz zu versehen. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß der Sack im Bereich der einen Wandung der einen Seitenfaltung
einen aus dem Schlauchmaterial herausgezogenen und anschließend in das Innere des
Schlauches eingedrückten Füllansatz besitzt, wobei vorzugsweise im Bereich des Füllansatzes
die übrigen drei Wandungen der Seitenfaltungen in an sich bekannter Weise mit den
jeweils anliegenden, nicht gefalteten Seitenflächen des Schlauches durch schräg
nach innen verlaufende Schweißnähte verschweißt sind. Durch diese
Anordnung des Füllansatzes
ergeben sich bedeutende Vorteile hinsichtlich der Festigkeit und des Verschlusses
des Kunststoffsackes.
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Der Sack kann so ausgebildet sein, daß er im fertigen oder gefüllten
Zustand die Form eines Rechtkantes mit rechteckiger Deck- und Bodenfläche aufweist.
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Ein vorteilhaftes Verfahren zum Herstellen eines Kunststoffsackes
nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß nach Einfalten der zwei einander
gegenüberliegenden Schmalseiten des Kunststoffschlauches zwei der vier Wandungen
der Seitenfaltungen mit der einen an diesen Seitenfaltungen anliegenden, nicht gefalteten
Außenbahn und die dritte Wandung der einen Faltung mit der anderen an dieser anliegenden,
nicht gefalteten Außenbahn in an sich bekannter Weise durch je zwei Schweißnähte
verschweißt werden, während aus der vierten Wandung der einen Faltung und der anliegenden,
nicht gefalteten Außenbahn unter Anwendung von Wärme ein Füllansatz herausgezogen
wird, der an seinem äußeren Ende aufgeschnitten und danach in den Schlauch hineingestülpt
wird.
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Man kann also die Seitenfaltungen oder einen Teil dieser Faltungen
in besonders einfacher Weise für die Bildung des Füllansatzes verwenden. Dadurch
ergibt sich eine erhebliche Vereinfachung des Herstellungsverfahrens. Das Formen
des Füllansatzes kann durch eine Formvorrichtung geschehen, die den Schauch in der
zum Formen vorgesehenen Zone einspannt, ihn z. B. durch Infrarotbestrahlung auf
Strecktemperatur erwärmt und die durch besondere Formzangen einen aus der Schlauchliäche
nach außen heraustretenden Füllansatz zieht.
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Das Herstellen der Schweißnähte an den Seitenfaltungen und den angrenzenden,
nicht gefalteten Seitenflächen des Schlauches kann leicht mit Hilfe entsprechend
geformter Elektroden erfolgen. Dabei
ist die Möglichkeit gegeben,
daß die spitzwinklig nach innen verlaufenden Schweißnähte und die Querschweißungen
für das Schließen des Sackbodens in der Mitte zwischen zwei Füllansätzen zur Herstellung
gleich großer Säcke oder versetzt dazu zur gleichzeitigen Herstellung verschieden
großer Säcke angebracht werden.
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Die Herstellung des erfindungsgemäßen Kunststoffsackes wird im folgenden
in einem Ausführungsbeispiel an Hand der schematischen Darstellungen in der Zeichnung
beschrieben. Es zeigt Fig. 1 die Verarbeitung eines Kunststoffschlauchs bis zur
Durchführung der Schweißungen im Bereich der Seitenfaltungen und bis zur Bildung
des Füllansatzes, Fig.2 einen Querschnitt in Richtung 2-2 durch Fig. 1, Fig.3 einen
Querschnitt in Richtung 3-3 durch Fig. 1, F i g. 4 die Lage der Schweißungen der
Seitenfaltungen, F i g. 5 eine perspektivische Ansicht von F i g. 3, F i g. 6 einen
Schnitt in Richtung 6-6 durch F i g. 1, F i g. 7 einen Schnitt in Richtung 7-7 durch
F i g. 1, F i g. 8 einen Schnitt in Richtung 8-8 durch F i g. 1, F i g. 9 die Fortsetzung
von F i g. 1 mit der Herstellung der Querschweißnähte und dem Aufteilen des Schlauches
in einzelne Säcke, Fig. 10 das Füllen eines Sackes und Fig. 11 den fertigen gefüllten
Sack.
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Mit 1 ist ein Schlauch aus Kunststoff bezeichnet, der an zwei einander
gegenüberliegenden Seitenflächen Seitenfaltungenli und 12 erhält, wie dies zunächst
in Fig. 1 und 2 gezeigt wird. Dadurch ergeben sich zwei nicht gefaltete Seitenwandungen
1 a und 1 b und ferner die Wandungen 1 c, 1 d, 1 e und 11 der Seitenfaltungen, wobei
die Wandungen 1 d und 11 an der nicht gefalteten Seitenfläche 1 a anliegen, während
die Wandungenic und le an der nicht gefalteten Seitenfläche 1 b anliegen.
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Bei der Bewegung des Schlauches in der Pfeilrichtung wird dieser
so geführt, daß er einen Querschnitt entsprechend der Schnittlinie 3-3 in F i g.
1 bzw. nach F i g. 3 erhält. Das Profil entspricht dann etwa dem eines großen I.
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Wenn dieser Zustand erreicht ist, werden durch besonders ausgebildete
Schweißelektroden die Wandungen der Seitenfaltungen teilweise mit den angrenzenden
Seitenflächen verschweißt. Die Wandungen ld und 1f werden mit der Seitenflächela
verschweißt, und zwar durch Schweißnähte2" und 2'.
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Die Wandung 1 e wird mit der Seitenfläche 16 verschweißt durch Schweißnähte
2"', während die vierte Wandung 1 c nicht mit der Seitenfläche 1 b verschweißt wird,
da in diesem Bereich der Füllansatz gebildet werden soll und dort der Schlauch offen
bleiben muß. Die Schweißungen 2' und 2" und 2"' laufen jeweils von der Außenkante
der Seitenflächen la bzw. 1b spitzwinklig nach dem Inneren der Faltungen 11 und
12. Diese Schweißungen bilden etwa einen rechten Winkel zueinander.
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Die beiden nicht miteinander verschweißten Wandungen 1 c und lb werden
durch eine Ziehvorrichtung zu einem Ventilansatz 3 verformt. Dieses Verformen geschieht
dadurch, daß ein entsprechend großer Teil der Schlauchbahn 1 b, 1 c durch Wärmezufuhr
auf beiden Seiten in den thermoplastischen Zustand gebracht wird und daß dann durch
mecha-
nisches Herausziehen des Schlauchmaterials der Füllansatz 3 gebildet wird.
Dieser Füllansatz ist an seinem äußeren Ende 3 a zunächst noch geschlossen.
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Er wird nahe diesem Ende im Bereich der Linie 4 aufgeschnitten, wie
dies F i g. 5 zeigt. In dieser Figur sind deutlich die Schweißnähte 2', 2", 2"'
und der Füllansatz 3 mit dem halb abgeschnittenen Ende 3 a zu erkennen.
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Bei der Weiterführung der Schlauchbahn werden die mit dem Füllansatz
3 versehenen Wandungsteile lb und 1 c wieder in die Ebene der Seitenflächen la und
lb zurückgeschwenkt (Schnitt 64 durch F i g. 1 und 6).
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Durch eine besondere Faltvorrichtung wird der Füllansatz 3 in den
Schlauch 1 hineingestülpt, und es entsteht dann die Schlauchbildung gemäß Linie
7-7 in Fig. 1 bzw. gemäß Fig. 7.
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Bei der weiteren Bewegung des Schlauches erfolgt die Rückführung
aller Seitenfaltungen in eine Ebene, wie dies in Fig.8 und bei Linie 8-8 in Fig.1
gezeigt ist.
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Der bisher beschriebene Fertigungsvorgang schildert die Herstellung
der Ventilseite des Sackes mit den Verschweißungen der Wandungen der Seitenfaltungen
11 und 12. Das gleiche gilt für die Herstellung der Bodenseite des Sackes entsprechend.
Es besteht gegenüber der Ventilseite lediglich der eine Unterschied, daß auf der
Bodenseite sämtliche vier Wandungen 1 c, id, 1 e, lf mit der angrenzenden Seitenfläche
lb bzw. la verschweißt werden. Dies ist in Fortsetzung von F i g. 1 in F i g. 9
zu erkennen. Im Bereich der Ventilansätze 3 sind nur die drei Schweißungen 2', 2",
2"' vorhanden. Zwischen diesen Füllansätzen 3 sind jeweils vier Schweißungen 8 für
den Boden vorgesehen.
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Die Lage der vier Schweißungen 8 ist variabel.
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Die Schweißungen 8 können in der Mitte zwischen den Schweißungen 2
liegen, dann entstehen gleich große Kunststoffventilsäcke werden die Schweißungen
8 gegenüber den Schweißungen 2 in der Längsrichtung des Schlauches 1 verschoben,
so können jeweils gleichzeitig ein größerer und ein kleinerer Sack hergestellt werden.
Die Entfernungen zwischen den Bodenschweißungen 8 und den Seitenschweißungen 2 bestimmen
damit die Größe der Säcke.
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Im weiteren Verlauf des Fertigungsverfahrens werden nun die Trennschweißungen
5 und 6 vorgenommen. Es werden jeweils zwei Querschweißungen 5~6 oleichzeitig durchgeführt.
Diese erstrecken sich über die ganze Bahnbreite und liegen jeweils im Bereich der
Spitzen der Schweißung 2 bzw. 8.
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Anschließend wird der Schlauch jeweils in der Mitte der Querschweißungen
5 bzw. 6 aufgeschnitten, so daß jeweils ein zwischen einer Querschweißung 5 und
einer Querschweißung 6 liegender Ventilsack frei wird.
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Es entsteht dann ein Sack, der am Boden durch eine Schweißnaht 5
und vier Schweißnähte 8 und an der Deckenfläche durch eine Schweißnaht 6 und drei
Schweißnähte 2 verschlossen ist. In den Füllansatz 3 kann dann ein Füllstutzen 7
eingesteckt werden und auf diese Weise der Sack gefüllt werden. Nachdem der Sack
gefüllt ist, wird er vom Füllstutzen7 abgenommen und flach hingelegt, wie es F i
g. 11 zeigt.
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Dabei bildet das im Sack befindliche Füllgut auf der Seite des Ventils
3 eine rechtwinklige Deckfläche wie auf der anderen Seite die Bodenfläche.
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Nach dem Füllen legen sich im Bereich des Füllansatzes 3 die Bahnteile
1 c und ld aufeinander und verschließen den innenliegenden Ventilstutzen.
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Damit ist der Sack vollkommen verschlossen, und ein Austreten von
Füllgut ist nicht mehr möglich.