DE1233602B - Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Trioxans - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des TrioxansInfo
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C08g
Deutsche Kl.: 39 c-19
1233 602
J26381IVd/39c
12. August 1964
2. Februar 1967
J26381IVd/39c
12. August 1964
2. Februar 1967
Es ist bereits bekannt, Polyoxymethylene mit sich wiederholenden Einheiten der Struktur
I—O — C —
\ H2
durch Polymerisation von Formaldehyd oder Trioxan herzustellen (vgl. die britischen Patentschriften 748 836
und 877 820). Die nach üblichen Homopolymerisationsverfahren hergestellten Polyoxymethylene weisen
im allgemeinen endständige Oxymethylenhydroxygruppen
/—O —C —OH\
I H2 J
I H2 J
auf, und es erwies sich, daß sie beim Erhitzen, sogar auf recht mäßige Temperaturen, einem Abbau unterliegen.
Es ist bekannt, zur Beseitigung dieser unerwünschten Eigenschaften die instabilen Hydroxyendgruppen
in stabile Ester-, Äther- bzw. Urethangruppen überzuführen.
Als andere Verfahrensweise zum Stabilisieren der Polymere gegen den Abbau ist bekannt, kleine Mengen
von Fremdeinheiten in die Polymerkette einzuführen. Beispielsweise wurde in »Angewandte Chemie«, Bd.73,
Nr. 6, 1961, S. 177 bis 186, beschrieben, Trioxan mit cyclischen! Äthylenglykolformal, 1,3-Dioxan, 4-Phenyl-l,3-dioxan,
Styroloxyd, Tetrahydrofuran, Lactonen, beispielsweise ß-Propiolacton und <5-Propiolacton,
cyclischem Äthylenglykolcarbonat und cyclischem Adipinsäureanhydrid, zu copolymerisieren. Als
weitere Comonomere werden äthylenisch ungesättigte Verbindungen, wie Styrol, Vinylacetat, Vinyläther,
Vinylmethylketon und Acrolein, genannt.
Es wurde nun gefunden, daß man Copolymerisate des Trioxans durch Polymerisieren von mindestens
1 Mol Trioxan mit 1 Mol eines Comonomeren in Gegenwart von elektrophilen Katalysatoren herstellen
kann, indem man als Comonomere Phenole der allgemeinen Formel
Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Trioxans
Anmelder:
Imperial Chemical Industries Limited, London
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr. 31
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr. 31
Als Erfinder benannt:
Brian Edmund Jennings, Welwyn;
John Carswell McGowan,
Harpenden (Großbritannien)
Brian Edmund Jennings, Welwyn;
John Carswell McGowan,
Harpenden (Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 14. August 1963 (32132),
vom 22. Juli 1964
vom 22. Juli 1964
OH
Y-
H-
rH
-'— H
verwendet, in der X ein Halogenatom oder eine Nitrogruppe und Y ein Wasserstoff-, ein Halogenatom
oder eine Nitrogruppe bedeutet.
Beispiele für Atome bzw. Gruppen, für die X stehen kann, sind Fluor, Chlor, Brom und Jod oder
die Nitrogruppe.
Zur Erzielung von thermoplastischen Produkten mit guten physikalischen Eigenschaften sollen die
Copolymere mindestens 80 Molprozent Ocymethyleneinheiten aufweisen, und Copolymere mit mindestens
90 Molprozent derartiger Einheiten sind zäh, hart und zum Formen sehr geeignet. Es ist bevorzugt,
daß das Copolymerisat mindestens 0,1 Molprozent, insbesondere mindestens 0,4 Molprozent, von Oxymethyleneinheiten
verschiedene Einheiten aufweist, da die Gegenwart von geringeren Mengen dieser Einheiten im allgemeinen keine ausreichende Wirkung
auf die thermische Stabilität des Copolymerisate haben kann. Copolymere mit 1,5 bis 5 Molprozent
derartiger Einheiten haben eine sehr brauchbare Stabilität und Härte und sind gute Form- bzw.
Preßmassen.
Besonders brauchbare Polymere werden erhalten, wenn ihr Molekulargewicht mindestens 15 000, vorzugsweise
20 000 oder mehr, beträgt. Ein Molekulargewicht von 20 000 entspricht ungefähr einer Eigenviskosität
von 1,0, gemessen in einer 0,5%igen Lösung in p-Chlorphenol mit einem Gehalt an
2% «-Pinen bei 6O0C.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ein brauchbarer Weg zur Einführung anderer als Oxymethyleneinheiten
in die Polymerketteneinheiten, und die
709 507/411
3 4
Gegenwart dieser Einheiten ergibt die Kettenstabilität. organischen Verbindungen mit einem Sauerstoff- bzw.
Weiterhin können die physikalischen und chemischen Schwefelatom, welches als Donatoratom wirken kann
Eigenschaften des Copolymerisats durch Wahl des (beispielsweise Alkoholen, Äthern, Säuren und deren
Phenols modifiziert werden. Beispielsweise verleiht Schwefelanalogen), und mit organischen Verbin-
die Verwendung von halogensubstituierten Phenolen 5 düngen mit einem 3wertigen Stickstoff- bzw. Phos-
dem Polymerisat feuerhemmende Eigenschaften. phoratom (beispielsweise Aminen und Phosphinen)
Die Polymerisation kann in Masse oder in Lösung sowie Fluoboratkomplexe, wie diejenigen mit Di-
vorgenommen werden. azoniumverbindungen. Die verwendete Katalysator-
Die Polymerisation in Masse wird normalerweise menge beträgt im allgemeinen 0,0001 bis 0,1 Gebei
einer Temperatur vorgenommen, bei welcher io wichtsteil pro 100 Gewichtsteile monomeres Material,
das polymerisierbare Material in geschmolzener oder wenn man hochmolekulare Produkte herstellen will,
praktisch geschmolzener Form vorliegt. Zur Her- Das Molekulargewicht der erfindungsgemäß herstellung
von hochmolekularen Polymeren, beispiels- gestellten Produkte kann in üblicher Weise durch
weise Polymeren mit einem Molekulargewicht von Zugabe von Kettenübertragungsmitteln zum PoIymehr
als 15 000, soll jedoch die Polymerisations- 15 merisationsmedium gesteuert werden. Brauchbare
temperatur nicht so hoch sein, daß eine wesentliche Kettenübertragungsmittel sind Chlorkohlenwasser-Depolymerisation
stattfindet. Andererseits ist es stoffe, Alkylacetate, Säureanhydride und Acetale,
bevorzugt, daß eine Temperatur verwendet wird, Es ist bevorzugt, die Polymerisation bei weitgehender
bei welcher das Phenol im Trioxan löslich ist. Abwesenheit von Sauerstoff durchzuführen.
Vorzugsweise wird die Polymerisation bei Tempe- 20 Vorzugsweise wird die Polymerisation in Masse
raturen von etwa 0 bis 1000C, insbesondere 50 bis oder in Gegenwart von nur sehr geringen Mengen
900C, durchgeführt. Gegebenenfalls können jedoch von Lösungsmitteln durchgeführt, da dann die Not-
auch höhere Temperaturen verwendet werden. Wenn wendigkeit einer kostspieligen Lösungsmittelextraktion
die Polymerisation unter Scherbedingungen, bei- und von kostspieligen Rückgewinnungsverfahren ver-
spielsweise in einem Mischer, durchgeführt wird, 25 mieden werden kann.
arbeitet man vorzugsweise bei Temperaturen von Nach einer bevorzugten Verfahrensweise werden
110° C. Beim Arbeiten bei Temperaturen über etwa das Phenol und das Trioxan zunächst sorgfältig
115° C (dem Siedepunkt des Trioxans) soll die Poly- getrocknet und dann in ein vorgetrocknetes Reak-
merisation bei Drücken oberhalb des Atmosphären- tionsgefäß, wie eine Stahlbombe, eingebracht. Der
druckes durchgeführt werden. 30 Behälter kann mit Stickstoffgas gespült werden, und
Wenn die Polymerisation in Lösung durchgeführt der Katalysator wird dann allein oder als Lösung
wird, dann wird vorzugsweise ein solches Phenol, in einem inerten organischen Lösungsmittel zuwelches
in der Mischung aus Trioxan und Lösungs- gegeben. Der Behälter wird hierauf dicht verschlossen
mittel löslich ist, verwendet. Brauchbare Lösungs- und auf etwa 80°C erhitzt. Nach der erforderlichen
mittel umfassen Kohlenwasserstoffe, wie Hexan, 35 Zeit wird die Polymerisation beendet, und das Reak-Heptan,
Cyclohexan, Benzol, Toluol bzw. Xylol, tionsgefäß enthält die polymeren Produkte und
sowie Chlorkohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Katalysatorrückstände sowie gegebenenfalls nicht
Chloroform bzw. Tetrachlorkohlenstoff. Vorzugsweise umgesetztes Trioxan und nicht umgesetztes Phenol,
wird die Polymerisation bei einer Temperatur, die Bei der Herstellung von hochmolekularem Polygenügend
hoch ist, um ein Auskristallisieren der 40 meren in der oben beschriebenen Weise ist die PoIypolymerisierbaren
Verbindung aus der Lösung zu merisationstemperatur normalerweise niedriger als verhindern, jedoch bei einer nicht über dem Siede- der Erweichungspunkt des Polymerisats. Da die entpunkt
der Lösung beim Betriebsdruck liegenden standenen Polymere im allgemeinen in der Mischung
Temperatur durchgeführt. Die Polymerisation kann von Monomeren unlöslich sind, fällt das Produkt
gegebenenfalls bei einem Druck über dem Atmo- 45 einer Polymerisation in Masse gewöhnlich als krümesphärendruck
durchgeführt werden. Dies ist zweck- lige Masse an. Zum guten Durchmischen während
mäßig, da es die Verwendung von höheren Tempe- der Polymerisation und zur Förderung eines starken
raturen gestattet. Wachstums der Polymerketten sowie zur Bildung
Die Polymerisation kann befriedigend in Gegenwart eines leicht verarbeitbaren Pulvers nach beendeter
von sehr geringen Wassermengen, wie sie als Ver- 50 Polymerisation wird die Polymerisationsmischung
unreinigungen im Oligomeren bzw. im Phenol auf- während der Polymerisation in Masse vorzugsweise
treten, durchgeführt werden. Zur Erzielung von Scherkräften ausgesetzt.
guten Ausbeuten an hochmolekularem Material ist Sehr gute Ergebnisse können erhalten werden,
es jedoch bevorzugt, im wesentlichen alle Spuren wenn die Polymerisationsbestandteile in einen kon-
von Wasser aus dem Polymerisationsmedium zu 55 tinuierlich arbeitenden Mischer eingebracht werden,
entfernen. Vorzugsweise soll das Polymerisations- der mit einer Schnecke mit einem unterbrochenen
medium weniger als 0,05 Gewichtsprozent, insbeson- Gewinde in einem zylindrischen Körper ausgerüstet
dere weniger als 0,03 Gewichtsprozent Wasser ent- ist, dessen Innenoberfläche Reihen von vorstehenden
halten. Zähnen aufweist. Die Schnecke ist in der Weise
Bei der Polymerisation kann jeder elektrophile 60 konstruiert, daß sie sowohl rotiert als auch sich hin-
Katalysator verwendet werden; Beispiele hierfür sind und herbewegt, so daß die Zähne an der Wand des
Lewis-Säuren, Friedel-Crafts-Katalysatoren, elemen- zylindrischen Körpers durch die Unterbrechungen
tares Jod, Überchlorsäure und Acetylperchlorat. Von im Schneckengewinde gehen. In diesem Falle bewegt
diesen werden die Halogenide bevorzugt. Insbeson- sich die Polymerisationsmasse schraubenartig mit
dere Bortrifluorid liefert sehr gute Ergebnisse. Das 65 abwechselnder Vorwärts- und Rückwärtsbewegung
Bortrifluorid kann als solches oder in Form eines gegen das Auslaßende yor. Die Verwendung dieses
seiner Komplexe verwendet werden. Beispiele für Mischers hat auch den Vorteil, daß ein kontinuier-
derartige Komplexe sind diejenigen mit Wasser, mit liches Verfahren angewendet werden kann. Eine
5 6
geeignete Vorrichtung ist in der britischen Patent- bzw. Temperaturbereich und nicht einer bestimmten
schrift 626 067 beschrieben. Ein Mischer mit Sigma- Temperatur, und das Schmelzintervall bzw. der
schaufeln ist ebenfalls brauchbar. Schmelzbereich ist im allgemeinen viel breiter als die
Gemäß einer anderen Verfahrensweise werden von anderen Trioxancopolymeren mit ähnlichen
Phenol und Trioxan zuerst sorgfältig getrocknet und 5 Mengen von Comonomeren in den Polymerketten.
dann zusammen mit dem Katalysator dem vor- Die Breite des Schmelzbereiches erhöht sich mit zugetrockneten
Mischer, welcher auf die erwünschte nehmender Menge von Phenolresten im Copolymerisat.
Temperatur erhitzt wird, zugeführt. Die Polymeri- Beispielsweise haben die Homopolymere von Trioxan
sation geht im Mischer, welcher gegebenenfalls unter einen kristallinen Schmelzpunkt von 1700C, und ein
Druck gehalten werden kann, vor sich, und das io Copolymerisat von Trioxan und Dioxolan mit 1,5 Mol-Polymerisat
wird vom anderen Ende des Mischers prozent Äthylenoxydeinheiten in der Kette hat einen
in Form einer Aufschlämmung oder eines Pulvers Schmelzbereich von 156 bis 1600C. Ein Copolymerisat
entfernt. von Trioxan und 2,4-Dichlorphenol mit 2,3 Gewichts-
Das nicht umgesetzte Trioxan und Phenol können prozent Chlor (was der Gegenwart von 1 Molprozent
vom Copolymerisat durch geeignete Mittel, wie 15 Phenyleneinheiten in der Kette äquivalent ist) schmilzt
Filtrieren bzw. Lösungsmittelextraktion, getrennt wer- jedoch im Bereich von 150 bis 163° C. In entsprechenden.
Da Trioxan in den meisten üblichen Lösungs- der Weise schmilzt ein Copolymerisat mit 3,3 Gewichtsmitteln löslich ist, kann es durch eine Lösungsmittel- prozent Chlor (was der Gegenwart von 1,5 Molprozent
extraktionsverfahrensweise, beispielsweise gleichzeitig Phenyleneinheiten in der Kette äquivalent ist) im
mit der Entfernung des Katalysators, abgetrennt 20 Bereich von 144 bis 162° C. Diese Verbreiterung des
werden. Das Phenol kann ebenfalls durch eine Lö- Schmelzbereiches ist von besonderem Nutzen, wenn
sungsmittelextraktionsverfahrensweise extrahiert wer- aus dem Copolymerisat durch Strangpressen ein Film
den. hergestellt werden soll oder der so gebildete Film
DieGegenwartvonPolyoxymethylennebenprodukten einer gleichzeitigen biaxialen Orientierung zu unterkann
die Stabilität des Copolymerisats ungünstig 25 werfen ist, da sie mehr Freiheit in der Wahl der
beeinflussen, und diesem Nachteil kann entweder Betriebsbedingungen und Vorrichtungen gestattet und
durch selektive Zerstörung oder durch Endgruppen- daher die mit diesen Verfahren verbundenen Probleme
stabilisierung dieses Polyoxymethylens abgeholfen herabsetzt und die Eigenschaften der Produkte
werden. verbessert. Da ferner Copolymere mit einem brauch-
Der Abbau kann in einfacher Weise durch Erhitzen 30 bar breiten Schmelzbereich durch Einführen von nur
der Mischung in einer inerten Atmosphäre, beispiels- sehr geringen Mengen der erfindungsgemäß festweise
in Stickstoff, auf eine Temperatur von etwa gelegten Comonomereinheiten erhalten werden, unter-1600C
oder darüber nach Entfernung der Katalysator- scheiden sich ihre physikalischen Eigenschaften, wenn
rückstände erfolgen. überhaupt, nur wenig von den wünschenswerten
AuchmitCarbonsäuren, Carbonsäureestern, Carbon- 35 Eigenschaften, welche Homopolyoxymethylene als
Säureanhydriden, Alkoholen, Acetalen, Isocyanaten, Formmassen bzw. Preßmassen so anziehend machen.
Orthoestern, Ketalen, Orthocarbonaten, Ketonen, Die Erniedrigung des Schmelzpunktes bei den
Keten-Keton-Umsetzungsprodukten, Äthern, Propy- Copolymeren und der breite Schmelzbereich derselben
lenoxyd, Olefinen, wie Butadien oder Vinylmonomeren, zeigen beide an, daß die Bausteine der Copolymere
wie Acrylnitril oder Acrolein, können die instabilen 40 unregelmäßig angeordnet sind und die Copolymere
Hydroxylendgruppen in bekannter Weise umgesetzt keine Blockmischpolymere sind. Es wäre zu erwarten,
werden. Die Umsetzung mit einem Carbonsäure- daß Blockmischpolymere mit geringen Mengen des
anhydrid, wie Essigsäureanhydrid, ist bevorzugt. Phenols Schmelzpunkte, die viel näher zu dem des
Das Copolymerisat kann weiterhin in bekannter vom Trioxan abgeleiteten Homopolymerisats liegen,
Weise gegen Abbau stabilisiert werden durch Zusatz 45 und einen engeren Schmelzbereich haben,
von beispielsweise Hydrazinen, Aminen, Amidinen, Wegen der Breite des Schmelzbereiches der her-
Amiden, Polyamiden, Phenolen, substituierten Pheno- gestellten Copolymerisate sind die Bedingungen für
len, mehrkernigen Phenolen, Harnstoffen, Thio- die Verformung oder sonstige Verarbeitung in dichter
harnstoffen, Chinonen und bestimmten aromatischen Form nicht so kritisch wie für das Homopolymerisat,
Nitroverbindungen. Stabilisatoren gegen den Angriff 50 und sie eignen sich deshalb für eine leichtere Ver-
durch UV-Licht, wie hydroxysubstituierte Benzo- arbeitung. Diese Copolymere sind daher als Form-
phenone, können dem Polymerisat ebenso wie Füll- bzw. Preßmassen technisch attraktiver als die Homo-
stoffe, Pigmente, Formtrennmittel, Gleitmittel oder polymere.
Weichmacher zugesetzt werden, und das Polymerisat Die Geschwindigkeit des thermischen Abbaus der
kann mit anderen verträglichen Polymeren vermischt 55 Copolymere, insbesondere der nach den beschriebenen
werden. Verfahrensweisen stabilisierten, ist wesentlich geringer
Die erfindungsgemäß hergestellten Copolymere als die des Homopolymerisats. Beispielsweise beträgt
unterscheiden sich von den Produkten der Homo- die Geschwindigkeit des Gewichtsverlustes eines von
polymerisation von Trioxan. Die Schmelzpunkte der Trioxan abgeleiteten Homopolyoxymethylens bei
Copolymere sind niedriger als die des kristallinen 60 222 0C etwa 3% Pr0 Minute, während die ent-
Homopolymerisats, und die Schmelzpunkterniedrigung sprechenden Geschwindigkeiten der erfindungsgemäß
erhöht sich mit zunehmender Menge von Phenolresten hergestellten Copolymere mit etwa 2,3 Gewichts-
im Copolymerisat. prozent oder mehr Chlor, welche einer ammoniaka-
Die erfindungsgemäß hergestellten Copolymerisate lischen Waschbehandlung unterworfen worden sind,
weisen gegenüber dem bekannten Copolymerisat 65 im allgemeinen weniger als 0,5% Pro Minute sind,
folgende technische Vorteile auf: (Der Versuch zur Ermittlung des Gewichtsverlustes
Zum Beispiel schmelzen die erfindungsgemäß her- wurde folgendermaßen durchgeführt: Eine gewogene
gestellten Copolymere in einem Temperaturintervall Menge des Copolymerisats wurde in eine Ampulle
mit engem Hals gegeben, der um etwa 180° gebogen war. Die Ampulle wurde mit ihren unteren zwei Dritteln
in die Dämpfe von siedendem Methylsalicylat eingetaucht. Die Ampulle wurde in regelmäßigen Zeitabständen
entfernt, in Eis gekühlt und erneut gewogen, und der Zyklus wurde wiederholt. Die Prüfversuche
wurden während eines Zeitraumes von mindestens 20 Minuten, im allgemeinen mindestens 100 Minuten,
durchgeführt.) Einige der Prüfversuche wurden in einer Stickstoffatmosphäre vorgenommen. Wegen dieser
überraschenden Stabilität bei Temperaturen weit über ihrem Schmelzpunkt sind diese Copolymere für
die Herstellung von Gegenständen, z.B. Isolatoren in elektrischen Schaltanlagen, geeignet, die während
ihres Gebrauches erhöhten Temperaturen unterworfen werden können.
Die erfindungsgemäß hergestellten Copolymere mit mindestens 90 Molprozent Oxymethylengruppen sind
bei oder über Raumtemperatur zäh und dimensionsstabil, und ihre sehr niedrige Geschwindigkeit des
thermischen Abbaues macht sie als Formmassen bzw. Preßmassen und zum Schmelzspinnen und Gießen
von Fasern und Filmen besonders brauchbar. Sie können auch aus Lösungen in geeigneten Lösungsmitteln
zu Filmen gegossen oder zu Fasern gesponnen werden. Beispiele für solche Lösungsmittel sind
o-Chlorphenol, p-Chlorphenol, Benzylalkohol und
«-Naphthol. Diese Polymere können beispielsweise in der elektrotechnischen Industrie zur Herstellung
von kleinen Getrieben, Walzenlagern, Buchsen, Klemmen
und Kappen für Abschmiernippel und Lagern, wie Spurstangenverbindungen, Instrumentengehäusen,
niedrig beanspruchten Getrieben, wie Ölpumpengetrieben, Tachometergetrieben und Windschutzscheibenwischergetrieben
und selbstsperrenden Gewinderingen verwendet werden. Wegen der Gegenwart von substituierten Phenylengruppen in der Polymerkette
sind die erfindungsgemäß hergestellten Polymere für Anwendungen, bei welchen eine leichte Färbbarkeit
wünschenswert ist, geeignet. Ferner können durch geeignete Wahl der Substituenten an der
Phenylengruppe die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Produktes variiert werden.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert, wobei alle Teile Gewichtsteile sind.
45 kremfarbenes Polymerisat wurde abfiltriert, mit Wasser und dann mit Methanol gewaschen und
16 Stunden lang bei 8O0C unter Vakuum getrocknet.
Die Ausbeute an einem Copolymerisat mit einer Eigenviskosität von 0,3, gemessen bei einer Lösung
von 0,5 g des Polymerisats in 100 cm3 p-Chlorphenol mit einem Gehalt an 2%-Pinen bei 6O0C, betrug
19,1 Teile.
Die Geschwindigkeit des Gewichtsverlustes dieses Polymerisats bei 222° C in einer Stickstoffatmosphäre
betrug nur 0,49% Pr0 Minute. Die Geschwindigkeit
des Gewichtsverlustes eines aus Trioxan unter ähnlichen Bedingungen hergestellten Homopolyoxymethylens
betrug 3,0% Pro Minute.
Das Copolymerisat schmolz von 150 bis 1630C,
und es wurde durch Analyse festgestellt, daß es 2,3 % Chlor enthielt, was der Gegenwart von etwa 1 Molprozent
2,4-Dichlorphenoleinheiten in der Kette äquivalent ist.
Die Verfahrensweise des Beispiels 1 wurde unter Verwendung von 30,7 Teilen Trioxan und 8,34 Teilen
2,4-Dichlorphenol wiederholt. Die Polymerisation wurde 5 Minuten lang bei 80°C durchgeführt, und
das Produkt wurde in der im Reispiel 1 beschriebenen Weise isoliert und aufgearbeitet, wodurch sich 19,2 Teile
eines Copolymerisate mit einer Eigenviskosität von 0,3 und einer Geschwindigkeit des Gewichtsverlustes
von nur 0,28% pro Minute bei 222° C in einer Stickstoffatmosphäre ergaben. Das Copolymerisat
schmolz von 144 bis 162° C, und es wurde durch Analyse festgestellt, daß es 3,3% Chlor enthielt, was
der Gegenwart von etwa 1,5 Molprozent 2,4-Dichlorphenoleinheiten in der Kette äquivalent ist.
Das Copolymerisat konnte bei 200° C zu blaßkremfarbenen Scheiben gepreßt werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Trioxans durch Polymerisieren von mindestens 1 Mol Trioxan mit 1 Mol eines Comonomeren in Gegenwart von elektrophilen Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man als Comonomere Phenole der allgemeinen FormelBeispiel 1OHEs wurden 34,1 Teile Trioxan, welche über Calciumhydrid destilliert worden sind, und 4,63 Teile undestilliertes 2,4-Dichlorphenol zusammen bei 80°C geschmolzen. Es wurden 0,0085 Teile Bortrifluoriddiäthylätherat als Lösung in 0,7 Teile Äther zugegeben, worauf die Polymerisation begann und etwa 10 Minuten lang fortgesetzt wurde. Das Produkt wurde gekühlt, vermählen und zur Entfernung von nicht umgesetzten Monomeren mit Aceton extrahiert. Das gereinigte Polymerisat wurde dann 4 Stunden lang mit einer Mischung aus 200 Teilen Wasser, 200 Teilen Äthanol und 20 Teilen Ammoniak mit einer Dichte von 0,880 unter Rückfluß erhitzt. Ein grobkörniges, Y-H— H
-Hverwendet, in der X ein Halogenatom oder eine Nitrogruppe und Y ein Wasserstoff-, ein Halogenatom oder eine Nitrogruppe bedeutet.In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1271297.709 507/411 1.67 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB32132/63A GB1036575A (en) | 1963-08-14 | 1963-08-14 | Oxymethylene polymers |
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---|---|
DE1233602B true DE1233602B (de) | 1967-02-02 |
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ID=10333775
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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GB (1) | GB1036575A (de) |
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Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1271297A (fr) * | 1959-08-29 | 1961-09-08 | Degussa | Procédé pour préparer des polyoxyméthylènes thermiquement et chimiquement stables |
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1963
- 1963-08-14 GB GB32132/63A patent/GB1036575A/en not_active Expired
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1964
- 1964-08-12 BE BE651750D patent/BE651750A/xx unknown
- 1964-08-12 DE DEJ26381A patent/DE1233602B/de active Pending
- 1964-08-13 NL NL6409322A patent/NL6409322A/xx unknown
-
1968
- 1968-10-18 US US860023D patent/UST860023I4/en active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1271297A (fr) * | 1959-08-29 | 1961-09-08 | Degussa | Procédé pour préparer des polyoxyméthylènes thermiquement et chimiquement stables |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
UST860023I4 (en) | 1969-03-25 |
GB1036575A (en) | 1966-07-20 |
NL6409322A (de) | 1965-02-15 |
BE651750A (de) | 1965-02-12 |
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