DE1232444B - Zerkleinerungsmaschine, insbesondere fuer Kunststoffabfaelle - Google Patents

Description

• Zerkleinerungsmaschine, insbesondere für Kunststoffabfälle Die Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsmaschine, insbesondere für Kunststoffabfälle und zur Verarbeitung von zum Kleben neigendem Material. Die Zerkleinerungsmaschine besteht aus einem mit Messern besetzten Rotor und einem Gehäuse, das einen Materialzufuhrschacht aufweist.
• Insbesondere in der kunststoffverarbeitenden Industrie besteht das Bedürfnis, Werkstücke mit Fehlern, Abfallmaterialien, Reststücke von Kunststoffhalbzeugen u. dgl. wieder zu verwerten, indem das Material einer neuerlichen Verarbeitung zugeführt wird. Dazu ist es notwendig, die zuvor genannten Kunststoffstücke entsprechend zu zerkleinern. Zu diesem Zweck sind bereits Zerkleinerungsmaschinen bekannt, bei denen rotierende Messerzylinder Verwendung finden, wobei die Messer in Form von Messerschienen über die ganze Läuferlänge angeordnet sind.
• Ferner ist eine Vorrichtung zur Zerkleinerung von Eisenschwamm bekannt, bestehend aus einem Schlagwerk mit Materialzufuhrtrichter, in dem zur Vorzerkleinerung des Zugabegutes waagerecht geführte hin-und hergehende Messer angeordnet sind, mittels derer der Eisenschwamm scheibenweise von einem vollen Stück abgeschnitten wird. Bevor der Eisenschwamm in den Trichter gegeben werden kann, muß dieser mittels eines Hammers in kleinere Stücke zerschlagen werden. Die Messer sind ihrer Anordnung wegen und durch ihre Arbeitsweise einem sehr hohen Verschleiß ausgesetzt.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zerkleinerungsmaschine zu schaffen, die in einfacher Weise den verschieden zu bearbeitenden Materialien, insbesondere auch sperrigen Stücken, angepaßt werden kann, ohne daß durch Grobmaterial die Maschine schlagartig blockiert wird, und die einen kleineren Leistungsbedarf aufweist als die bisher bekannten Maschinen der erwähnten Art. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, bei der Verarbeitung von zum Kleben neigendem Material ein Verschmieren der Zerkleinerungsmaschine zu vermeiden.
• Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch mindestens zwei hintereinander angeordnete, durch Trennmittel unterteilte, mit Zerkleinerungselementen versehene Arbeitsräume. Eine besonders vorteilhafte Ausführung ergibt sich, wenn im Einlauf vor einem ortsfest angebrachten, verstellbaren Gegenmesser eine verschiebbare Trennwand angeordnet ist, welche den Arbeitsraum in zwei Arbeitsbereiche unterteilt.
• Im vorderen Teilraum werden die zu zerkleinernden Stücke so lange gehalten, bis sie größenordnungsmäßig den Spalt zwischen der Trennwand und dem Trommelläufer passieren können, wobei die verstellbare Trennwand je nach der gewünschten Korngröße eingestellt ist. In einem zweiten Schneidraum findet die endgültige Zerkleinerung des Materials auf die Endfeinheit statt. Diese Endfeinheit wird auf die sich im unteren Maschinenteil befindlichen Siebe eingestellt und kann durch die Verschiebung des ortsfest angebrachten Gegenmessers verändert werden. Die Trennwand bzw. Prallplatte weist vorzugsweise an ihrem unteren Ende eine aufgeschweißte oder in sonstiger Weise befestigte Verstärkungsleiste aus hochverschleißfestem Material auf, die gleichzeitig als Zerkleinerungselement wirkt. Im Maschinenunterteil ist die Siebvorrichtung untergebracht.
• Die Prallplatte bewirkt, daß von großen, kompakten Eingabegutbrocken nur kleinere Stücke abgeschnitten werden können. Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Vorderwand der Maschine abnehmbar ausgebildet und weist zur Verarbeitung insbesondere von Material, das zum Verschmieren neigt, zusätzliche Zerkleinerungselemente auf. Die die Prallplatte passierenden vorzerkleinerten Stücke werden durch die Zerkleinerungselemente im zweiten Arbeitsbereich weiter zerkleinert, bis sie auf den nachfolgenden Gegenmessern fein verarbeitet werden. Dadurch wird verhindert, daß sich gröbere Stücke des Verarbeitungsgutes zwischen den Gegenmessern und Läufermessern bzw. zwischen Gehäusevorderwand und Läufermessern festsetzen und die Zerkleinerungsmaschine schlagartig blockieren. Es wird einerseits der Leistungsbedarf der Maschine herabgesetzt, und andererseits können auch die Messer leichter gehalten sein, daß die auf sie einwirkenden Beanspruchungskräfte wesentlich kleiner sind.
• Bei der Verarbeitung von Kunststoffen, die zum Verschmieren neigen, ist es zweckmäßig, die Vorderwand des zweiten Arbeitsraumes über Kühlräume zu kühlen. Hierdurch wird der zweite Arbeitsraum, in dem die Zerkleinerungsarbeit erfolgt, auf einer Temperatur gehalten, die das Verschmieren des Zerkleinerungsgutes durch Erwärmung verhindert. Gemäß der Erfindung ist es auch möglich, die Vorderwand des zweiten Arbeitsraumes gegen eine Bepuderungseinrichtung auszuwechseln.
• Besondere Vorteile weist die leicht auswechselbare Vorderwand des zweiten Arbeitsraumes auf. Sie ermöglicht den Zugang zu den Zerkleinerungselementen und erlaubt die gewünschte Verstellung der Gegenmesser am Auslauf des Arbeitsraumes gegenüber den Laufmessern. Außerdem kann die Vorderwand mit den Zerkleinerungselementen durch andere konstruktiv abgewandelte Einsätze auch ausgetauscht und so an die verschiedenen Zerkleinerungsgüter angepaßt werden.
• Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnung, die einen Querschnitt durch eine Ausführungsform einer Zerkleinerungsmaschine der vorliegenden Art zeigt, näher erläutert.
• Die in der Zeichnung dargestellte Zerkleinerungsmaschine besteht im wesentlichen aus einem Unterteil 1, einer vorderen Maschinengestellwand 2 mit einer herausnehmbaren Vorderwand 3, 3', einer Rück- und Seitenwand 4 sowie einem Trommelläufer 6 mit Messern 7 und einer Siebeinrichtung 13. Die auswechselbare Vorderwand 3 besitzt eine Schlitzöffnung 25 sowie eine Führung 26, in der ein verstellbares festes Gegenmesser 27 mit Hilfe einer Schraube 28 gehaltert ist. Die Öffnung 25 ist dabei so bemessen, daß eine Radialverstellung des Messers 27 ermöglicht ist, einerseits, um die Spaltbreite 29 zwischen dem feststehenden Messer 27 und den umlaufenden Messern 7 dem gewünschten Feinheitsgrad anzupassen, und andererseits, um Abnutzungserscheinungen des Messers 27 auszugleichen. Die Vorderplatte 3 kann dabei, wie in der Zeichnung dargestellt, winklig ausgebildet sein, jedoch ist auch eine runde, kreisbogenförmige Ausbildung möglich. die Gestellwand 2 und die Seiten- bzw. Rückwand 4 bilden einen Einlaufschacht 30. In bzw. an der Gestellwand 2 ist erfindungsgemäß eine Prallplatte 31 verschiebbar angeordnet. Die Prallplatte 31 teilt den Arbeitsraum in zwei Arbeitsbereiche, nämlich einen oberen Arbeitsbereich I, in dem eine Vorzerkleinerung stattfindet, und einen Arbeitsraum II, in dem das Material auf den endgültigen Feinheitsgrad gebracht wird. Die Arbeitsbereichaufteilung verhindert, daß sich größere Materialstücke zwischen den im Arbeitsraum II vorgesehenen feststehenden Zerkleinerungselementen und der Gehäusewand festsetzen und die Maschine schlagartig blockieren. Ferner werden die Beanspruchung der Zerkleinerungswerkzeuge und der Laufmesser 7 sowie der Leistungsbedarf in kleinen Grenzen gehalten. Die Laufruhe der Maschine wird ebenfalls wesentlich verbessert. Durch eine entsprechende Höhenverstellung der Prallplatte 31 kann die Korngröße des in den Arbeitsraum II eintretenden Materials entsprechend bestimmt werden. Vorzugsweise weist die Prallplatte 31 an ihrer unteren Kante eine zusätzliche Verstärkungsleiste 32 auf. Diese ist zweckmäßig aufgeschweißt und besteht aus hochverschleißfestem Material. Zur Kühlung des Arbeitsraumes I1 bzw. der Vorderwände 3, 3' können im Maschinengestell Kühlräume 81, 81' vorgesehen sein.
• Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung weist die auswechselbare Vorderwand 3, 3' zur Weiterverarbeitung des aus dem Arbeitsraum I kommenden Materials und zur Verarbeitung von zum Verschmieren neigendem Material zusätzliche Zerkleinerungselemente 80, 80' wie Festmesser od. dgl. auf. Es ist dabei möglich, ohne sonstige Veränderungen an der Maschine mehrere konstruktiv verschiedenartige Vorderwände je nach Verarbeitungsmaterial einzusetzen. Schließlich ist es auch möglich, an der Vorderwand 3' eine Bepuderungseinrichtung - in der Zeichnung nicht dargestellt - anzuordnen.
• Die Messer 7 sind auf einzelnen Trommelabschnitten in Abständen angeordnet, und auf einer Erzeugenden des Trommelläufers sind jeweils mehrere Messer 7 vorgesehen. Die Messer 7 zweier in Achsrichtung aufeinanderfolgender Trommelabschnitte bzw. zweier benachbarter Erzeugenden können sich dabei überdecken. Die Messer können auch relativ zueinander axial und/oder umfangsmäßig auf Lücke angeordnet sein. Die Trennwand 31 kann ferner waagerecht oder seitlich angeordnet sein.

Claims (4)

1. Patentansprüche: 1. Zerkleinerungsmaschine mit einem rotierenden Messerzylinder, dessen umlaufende Messer mit am Gehäuse angeordneten feststehenden Zerkleinerungselementen zusammenarbeiten, und mit Zuführeinrichtungen für das zu verarbeitende Material, insbesondere für Kunststoffabfflle und zur Verarbeitung von zum Kleben neigendem Material, gekennzeichnet durch mindestens zwei hintereinander angeordnete, durch Trennmittel (31) unterteilte, mit Zerkleinerungselementen (32, 80, 80', 27) versehene Arbeitsräume (I, 1I).
2. 2. Zerkleinerungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Einlauf (30) eine Trennwand (31) verstellbar angeordnet ist, die den Arbeitsraum in zwei Arbeitsbereiche (I und Il) trennt, und daß der Auslauf des zweiten Arbeitsraumes (II) durch ortsfest angebrachte verstellbare Gegenmesser (27) begrenzt ist.
3. 3. Zerkleinerungsmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (31) vorzugsweise an ihrem unteren Rand eine als Zerkleinerungselement ausgestaltete Verstärkungsleiste (32) aus hochverschleißfestem Material aufweist.
4. 4. Zerkleinerungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderwand (3, 3') des zweiten Arbeitsraumes (II) auswechselbar ausgebildet ist und zur Verarbeitung von zum Verschmieren neigendem Material zusätzliche Festmesser (80, 80'} od. dgl. aufweist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 705 030; französische Patentschrift Nr. 1323 314; britische Patentschrift Nr. 578 220; USA.-Patentschrift Nr. 2149 289.