-
Wiedergabegeräte- und Bildwandanordnung für Zuschauerräume lichtspieltechnischer
Anlagen Die Erfindung bezieht sich auf eine Wiedergabegeräte- und Bildwandanordnung
für Zuschauerräume lichtspieltechnischer Anlagen.
-
In der Raumbildtechnik ist es bekannt, durch mehrere synchronisierte
Bildwerfer auf einer halbkreisförmigen Bildwand, auf der Anzahl der Bildwerfer entsprechend
vielen und diesen jeweils zugeordneten Bildwandabschnitten, seitlich aneinander
anschließende Filme zu projizieren, wodurch eine Angleichung an das natürliche Raumsehen
erzielt werden soll. Trotz der hohen Fertigungskosten sowie der zu überwindenden
baulichen Schwierigkeiten bei dem Aufbau einer halbkreisförmigen Bildwand bietet
dieses Verfahren kein wirkliches Raumbild. Auch sonstige optische Effekte sind damit
nicht zu erzielen.
-
Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, beim Projizieren herkömmlicher
eindimensionaler Filme überraschende und außergewöhnliche Lichtbildeffekte zu erzielen.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Bildwand zumindest ein selbsttragend
ausgebildetes sowie um eine in der Bildwandfläche liegende Drehachse schwenkbares
Wandelement aufweist.
-
Durch diese konstruktiv einfach durchführbare Maßnahme ergeben sich
zahlreiche Trickmöglichkeiten, lichtspieltechnische Effekte zu erzielen, da je nach
dem Schwenkwinkel des selbsttragenden Wandelementes zur übrigen Bildwand wahlweise
Verzerrungen der Linien des Lichtbildes entstehen und bis zur Abstraktion steigerbar
sind.
-
Zum Erzielen besonders wirkungsvoller Effekte ist vorgesehen, daß
das Wandelement in einer dessen Größe entsprechenden Aussparung angeordnet ist und
daß diese einen Abstand von der dahinterliegenden Wand des Zuschauerraumes aufweist.
Beim Ausschwenken aus der Bildwand unterbricht das Wandelement die Reflexionsfläche,
so daß ein Durchblick in den dahinterliegenden Raum gewährleistet ist, den der Abstand
der Bildwand zur projektorfernen Wand des Zuschauerraumes beläßt. Dadurch ergeben
sich weitere Möglichkeiten für lichtbildtechnische Experimente, auf die in der späteren
Beschreibung noch näher eingegangen wird.
-
In diesem Zusammenhang dient es einer vorteilhaften Ausgestaltung,
daß das Wandelement aus einer mit der Bildwand im wesentlichen fluchtenden Stellung
um mindestens 90° verschwenkbar ist. Es bietet sich dadurch die Möglichkeit, den
Lichtbildabschnitt im Bereich des Wandelementes wahlweise bis zum gänzlichen Verschwinden
zu verschmälern und anschließend wieder zu verbreitern.
-
Hierfür ist in einer zweckdienlichen Weiterbildung vorgesehen, daß
dem Wandelement ein durch ein Programmsystem steuerbarer Schwenkbetrieb zugeordnet
ist. Dies ermöglicht eine künstlerisch effektvolle Angleichung der Bewegungen des
Wandelementes an den Rhythmus des Filmgeschehens.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist das Wandelement die Form
eines langgestreckten sowie aufrecht stehenden Rechteckes auf, dessen Längsseiten
der Bildwandhöhe entsprechen und parallel zur Drehachse verlaufen. Daraus ergibt
sich eine konstruktiv einfache Lagerung des Wandelementes in den üblicherweise vorgesehenen
horizontalen Holmen des Bildwandrahmens.
-
In diesem Zusammenhang ergibt sich die Möglichkeit eines zusätzlichen
lichtbildtechnischen Effektes, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung zumindest
zwei einander übergehende Aussparungen nebeneinander angeordnet sind, deren zugeordnete
Wandelemente in der mit der Bildwand im wesentlichen fluchtenden Lage entweder stumpf
aneinanderstoßen oder sich gegenseitig überlappen. Durch gleichzeitiges oder aufeinanderfolgendes
Ausschwenken der nebeneinanderliegenden Wandelemente ist die Bildwand über kleinere
oder größere Bereiche unterbrech- bzw., bei sich überlappenden Elementen, stufenartig
verformbar.
-
In Weiterverfolgung der Ausbildung des Wandelementes schließt diese
auch die Möglichkeit ein, daß die Bildwand in an sich bekannter Weise für eine Simultanprojektion
durch mindestens zwei Bildwerfer diesen jeweils zugeordnete Bildwandabschnitte aufweist
und daß diese eben verlaufen und neben- und
oder hintereinander
angeordnet sind. Eine solche Bildwandanordnung kann den Ausmaßen des Zuschauerraumes
entsprechend eine Vielzahl von Bildwandabschnitten mit jeweils zugeordneten Bildwerfern
aufweisen, so daß weitere lichtspieltechnische Experimente durchführbar sind. Diese
können auf wahlweisen Änderungen :der Bildabschnittmaße, Verzerrungen der Bildlinearität,
Durchblicke durch die Aussparungen der vorderen auf die rückwärtsliegenden Bildwandabschnitte
oder auf einer künstlerisch ästhetischen Kombination sämtlicher .dieser Effekte
beruhen.
-
Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung und in den Zeichnungen
erläutert, die Ausführungsbeispiele der Erfindung darstellen. Es zeigt F i g. 1
eine schematisch und räumlich dargestellte Ansicht einer Bildwandanordnung nach
der Erfindung, F i g. 2 eine seheihatisch -und räumlich dargestellte Ansicht einer
Bildwandanordnung für eine Simultanprojektion mehrerer Bildwiedergabegeräte, F i
g. 3 eine schematisch und räumlich dargestellte Ansicht einer der Bildwandanordnung
gemäß F i g. 2 entsprechenden Anordnung von Ton-Wiedergabegeräten und , , F i g.
4 eine schemäfsch dargestellte Verschaltungsanordnung der Bild-'," und Tonwiedergabegeräte
gemäß F i g. 2 und 3:----Das Prinzip der Erfindung läßt sich der F i g. 1 deutlich
entnehmen, die eine Bildwand 1 darstellt, die beispielsweise von horizontalen und
vertikalen Holmen 2, 3 umrahmt ist. Die Bildwand 1 weist zumindest ein selbsttragend
ausgebildetes sowie um eine in der Bildwandfläche liegende Drehachse 4 schwenkbares
Wandelement 5 auf, das vorteilhafterweise durch eine Holzfaser- oder Kunststoffplatte
gebildet ist. - ., s Sind gemäß. Fig:,1 zwei oder mehrere Wandelemente 5 vorhanden,l
sfl: können sie in einer mit der Fläche der Bildwand;1. im wesentlichen fluchtenden
Lage entweder mit- gegenseitiger überlappung (gestrichelt eingezeichnet) oder stumpf
aneinanderstoßend angeordnet-sein. Bei gegenseitiger überlappung der Wandelemeite
5, die, wie mit vollen Linien in der F i g. 1 eingezeichnet, um mindestens 90° aus
der Bildwand 1 au&schwenkbar sind, kann deren Fläche, wie in F i g:.1 @ strichpunktiert
eingezeichnet, entweder stufenartig .verformt oder teilweise durch die ausschwenkenden
Wandelemente 5 abgedeckt werden, wodurch sich für unterschiedliche Beobachtungspunkte
im Zusckiauerraum jeweils verschiedene Verzerrungen des - Lichtbildes sowie Änderungen
dessen Formates ergeben: F i g. 1 zeigt auf der rechten Seite auch ein Wandelement
5a, das in, einer dessen Größe entsprechenden Aussparung 6 der Bildwand 1
angeordnet ist, die . jedoch in diesem Fall einen Abstand von der dahinterliegenden
Wand (nicht eingezeichnet) des Zuschauerraumes aufweisen muß.
-
Vorteilhafterweise: sind sowohl die Wandelementes als auch die Aussparung
6 jeweils in Form eines langgestreckten Rechteckes mit aufrecht stehenden Längsseiten
ausgebildet, die im wesentlichen der Höhe der Bildwand 1 entsprechen und parallel
zur jeweils zugeordneten Drehachse 4 verlaufen. Diese kann mit einer der Längsseiten
in Deckung oder zwischen diesen angeordnet sein; wie dies beim Wandelement
5a
dargestellt ist. Unterschiedlich dazu können jedoch die Wandelemente 5
den künstlerischen Ambitionen zweckentsprechende Formen aufweisen, welchen die Aussparungen
6 angepaßt sind.
-
Um die Schwenkbewegungen bzw. Stellungen der Wandelemente 5 dem jeweiligen
Filmgeschehen in einer für den Zuschauer faszinierenden Weise anzugleichen, ist
jedem Wandelement 5 ein durch ein Programmsystem 7 betätigbarer Schwenkantrieb 8
zugeordnet. Das Programmsystem 7 kann durch Signale eines mechanischen, magnetischen
oder optischen Programmspeichers 9 bzw., wie in F i g. 1 gestrichelt eingezeichnet,
durch solche Signale steuerbar sein, die auf einem Film aufgezeichnet sind, der
in einem der Bildwand 1 zugeordneten optischen Wiedergabegerät, beispielsweise einem
Bildwerfer 10, läuft.
-
Die Schwenkantriebe 8 können jeweils durch einen Elektromotor und
das Programmsystem 7 durch eine Schaltschützanordnung gebildet sein. Es besteht
jedoch auch die Möglichkeit, die Schwenkantriebe 8 jeweils als Wendegetriebe mit
Magnetkupplung auszubilden, die in Abhängigkeit von den Impulsen des Programmsystems
7 das zugeordnete Getriebe mit einer kontinuierlich angetriebenen und sämtliche
Schwenkantriebe 8 verbindenden Welle 11 (gestrichelt eingezeichnet) kuppelt.
-
Eine Möglichkeit, das Gerät dem Werbe- bzw. Ausstellungswesen nutzbar
zu machen, wird in F i g. 2 dargestellt. Nach dieser weist die Bildwand nach der
Art des Cinerama-Systems für eine Simultanprojektion durch zwei oder mehrere Bildwerfer
10
diesen jeweils zugeordnete Bildwandabschnitte la-lg auf, die jedoch einschließlich
der jeweils zugeordneten Wandelemente 5a eben verlaufen. Die Bildwandabschnitte
können in einer Ebene neben- sowie ineinander übergehend oder mit im wesentlichen
gegenseitiger Parallellage im Abstand hintereinander angeordnet sein. In der F i
g. 2 ist eine wirkungsvolle Kombination dieser Anordnungsmöglichkeiten dargestellt,
indem je zwei oder mehrere Bildwandabschnitte nebeneinandergereiht und die einzelnen
Reihen in der Strahlrichtung der Bildwerfer 10 hintereinander angeordnet sind. Hierbei
können einzelne Bildwandabschnitte, beispielsweise l a, 1 d, 1 e bis
1 g, Normal- sowie andere Abschnitte, beispielsweise 1 b, 1 c, Breitwandformat aufweisen.
-
Die Bildwandabschnittela bis 1g sind jeweils zumindest im Stehhöhenabstand
vom Boden 12 des Vorführraumes angeordnet, so daß die Zuschauer unter den Bildwandabschnitten
hindurch optimale Beobachtungspunkte der einzelnen Bildwandabschnitte aufsuchen
können. Um dieses Aufsuchen zu. erleichtern, weist der Boden 12 entsprechende Markierungen
13, 14 auf, von welchem die ersteren die Zuschauer zum Weitergehen und die letzteren
zum Verweilen anregen sollen.
-
Der F i g. 2 ist weiterhin zu entnehmen, daß in einzelnen der Bildwandabschnitte
zwei oder mehrere ineinander übergehende Aussparungen 6 angeordnet sein können,
deren zugeordnete Wandelemente 5a in der mit der jeweiligen Abschnittsebene fluchtenden
Lage, wie bereits erläutert, stumpf aneinanderstoßen oder sich teilweise überlappen.
Dadurch ergeben sich, wie in F i g. 2 bei den Bildwandabschnitten 1 b, 1 c dargestellt,
bei geöffneten Wandelementen 5a für einen auf dem entsprechenden Markierungspunkt
14 stehenden Zuschauer großflächige Durchblicke auf eine oder mehrere der dahinterliegenden
Bildwandabschnitte, deren letzte Reihe 1 e bis 1 g, wie bereits
erwähnt,
im Abstand von der in der Strahlrichtung der Bildwerfer 10 benachbarten Wand 13
des Zuschauerraumes angeordnet ist.
-
In zweckmäßiger Ergänzung zur Bildwandanordnung gemäß F i g. 2 zeigt
die F i g. 3 eine akustische Wiedergabegeräte- bzw. Lautsprecheranordnung bei Vorhandensein
einer Tonverstärkeranlage 15 und für Klangfilmprojektion geeigneten Bildwerfern
10 (in F i g. 3 nicht eingezeichnet, s. F i g. 4).
-
Vorausgesetzt, daß jeder der in F i g. 2 eingezeichneten Bildwerfer
10 als Klangfilmprojektor ausgebildet ist, kann jeder derselben über einen der Kanäle
15 a, 15 b, 15 c, 15 d usw. einen Lautsprecher
16
steuern, der eine gebündelte Richtcharakteristik 16 a
aufweist, die
lediglich den optimalen Beobachtungspunkt 14 des dem Klangfilmprojektor 10 zugeordneten
Bildwandabschnittes 1 a bis 1 g einschließt. Ein Tragegerüst 18 kann zum Anbringen
der Bildwerfer 10 und Lautsprecher 16 .dienen, wobei letztere jedoch vorzugsweise
an den horizontalen Holmen 2 unterhalb der Bildwandabschnitte angeordnet werden.
Durch eine solche Ton-Wiedergabegeräteanordnung ist es möglich, jeden einzelnen
der Beobachtungspunkte 14 unabhängig von den anderen mit einer Ton- oder Sprachuntermalung
zu beschallen, die auf das Filmgeschehen des zugeordneten Bildwandabschnittes abgestimmt
ist.
-
Eine weitere Ausgestaltung der Lautsprecheranordnung kann dadurch
erfolgen, daß mindestens ein wesentlich oberhalb der Bildwandabschnitte 1 a bis
1g angeordneter Lausprecher 17, der eine Breitstrahlcharakteristik 17a aufweist,
über einen weiteren Kanal, beispeilsweise den Kanal 15e, der Tonverstärkeranlage
15 durch einen Tonspeicher 19 steuerbar ist. Die jeweils unabhängige Steuerung .der
Lautsprecher 16, 17 ermöglicht es, den Richtbeschallungen der einzelnen Beobachtungspunkte
14 die vom Lautsprecher 17 ausgestrahlten akustischen Frequenzen zu überlagern,
die im gesamten Zuschauerraum mit im wesentlichen gleicher Intensität hörbar sind.
Es können auch sämtliche Bildwerfer 10 einschließlich des Tonspeichers 19 synchron
angetrieben sein, wie dies gleichfalls in F i g. 4 dargestellt ist. Dadurch ergibt
sich die Möglichkeit, das Filmgeschehen auf den einzelnen Bildwandabschnitten 1
a bis 1g, eine Sprachbeschallung .der diesen jeweils zugeordneten Beobachtungspunkte
14 und die den gesamten Zuschauerraum überlagernden Schallfrequenzen zu einer eindrucksvollen
Komposition auszugestalten und, beispielsweise mit einem Werbeakzent, den Besuchern
zu übermitteln.
-
Insbesondere auf Messen und Ausstellungen, wo den Besuchern Gelegenheit
gegeben sein muß, jederzeit und beliebig lange den Zuschauerraum aufzusuchen, ist
es zweckmäßig, wenn sämtliche der Bildwerfer 10 mit Endlosfilmkassetten 20 und der
Tonspeicher 19 mit einer Endlosbandkassette ausgestattet sind, so daß eine dauernde
Wiederholung der komponierten Einheit stattfindet.
-
Falls eine hohe Tonqualität der den gesamten Zuschauerraum überlagernden
akustischen Effekte der Lautsprecher 17 erwünscht und demzufolge eine hohe
Bandgeschwindigkeit des Tonspeichers 19 erforderlich ist, kann das demzufolge sehr
lange Band, bzw. ein Magnetfilm 21, außerhalb eines Tonbandgerätes 22 über Rollen
23 und/oder Walzen 24 geleitet werden, die durch mindestens einen Motor 25 synchron
mit den Bildwerfern 10 angetrieben sind. Für den Synchronlauf .der Bildwerfer 10,
deren Anzahl gegenüber der in den F i g. 2 bis 4 dargestellten größer oder kleiner
sein kann, und des Tonspeichers 19 wird vorteilhafterweise ein Frequenzwandler 26
vorgesehen, der beim Start der Anlage von Null auf die Nennfrequenz hochgefahren
wird.