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Anordnung zum abschnittweisen übertragen von Telegrafiezeichen über
Zwischenstationen mit automatischer Wiederholung gestörter Zeichen, insbesondere
über Funkstrecken Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Übertragung von Telegrafiezeichen
mit automatischer Wiederholung gestörter Zeichen über Funkstrecken mit einer oder
mehreren hintereinandergeschalteten Zwischenstationen (Relaisstellen), in denen
einzelne Kanäle abgezweigt bzw. eingephast werden können.
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Die Übertragung von Telegrafiezeichen über Funkstrecken hat innerhalb
kurzer Zeit sehr an Bedeutung gewonnen. Dazu hat vor allen Dingen beigetragen, daß
die Sicherheit der Übertragung in sehr hohem Maße auch dann gewährleistet ist, wenn
Störungen auf der Übertragungsstrecke auftreten (z. B. atmosphärische Störungen).
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Bekanntlich werden die Zeichen bei einer gesicherten Übertragung über
Funkstrecken nicht in dem in der Fernschreibtechnik üblichen 5er-Code, sondern in
einem 7er-Code (Sicherheitscode) übertragen. Auf diese Weise können die zweiunddreißig
Kombinationen des Fernschreibalphabets durch jeweils drei Trenn- und vier Zeichenschritte
dargestellt werden. Eine Untersuchung der Schritte auf ihre Polung wird jeweils
am Empfangsort durchgeführt. Wird dabei ein anderes Schrittverhältnis als 3:4 festgestellt,
so wird automatisch das falsch empfangene Zeichen erneut angefordert (Wiederholung
gestörter Zeichen). Zu diesem Zweck ist es erforderlich, daß die übertragenen Zeichen
während einer bestimmten Zeit in der Sendestation gespeichert werden, damit sie
gegebenenfalls für eine Wiederholungssendung, die bei gestörtem Empfang von der
Empfangsstation veranlaßt wird, zur Verfügung stehen.
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Telegrafieübertragungsanlagen mit automatischer Wiederholung gestörter
Zeichen, bei denen die Übertragung über eine längere Funkstrecke erfolgt und bei
denen deshalb eine oder mehrere Zwischenstationen (Relaisstellen) vorhanden sind,
in denen Nachrichtenkanäle abgezweigt und eingephast werden, erfordern für jede
Zwischenstation mehrere Speichergeräte, die in der Lage sein müssen, eine bestimmte
Anzahl von Zeichen während einer bestimmten Zeit zu speichern.
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Es ist bekannt, die zu übertragenden Nachrichten jeweils in einem
Lochstreifen in der Zwischenstation zu speichern. Auf diese Weise kann zwar der
Forderung nach Wiederholung eines auf dem Übertragungsweg gestörten Zeichens entsprochen
werden, doch erfordert die Speicherung im Lochstreifengerät eine Umwandlung des
für die Übertragung benötigten 7er-Code in den zur Textspeicherung in Lochstreifengeräten
erforderlichen 5er-Code. Späterhin ist wiederum eine Umsetzung vom 5er-Code in den
7er-Code (Sicherheitscode) notwendig. Abgesehen von anderen, mit dem Betrieb einer
Lochstreifenspeicherung verbundenen Nachteilen, wie z. B. Wartung, Papierverbrauch
usw., hat eine Übertragung über Zwischenstationen, in denen die Speicherung in Lochstreifenform
geschieht, noch einen weiteren bedeutenden Nachteil. Um nämlich eine gerechte Gebührenerfassung
durchzuführen, dürfen Wiederholungszyklen für die Gebührenerfassung nicht berücksichtigt
werden. Zur Umgehung dieser Schwierigkeiten ist bereits vorgeschlagen worden, sowohl
die Anzahl der übermittelten Zeichen als auch die Belegungszustände in den einzelnen
Stationen zu zählen und das Ergebnis einer Gebührenbewertungsstelle zuzuleiten,
so daß dort durch Vergleich (z. B. Differenzbildung der Wiederholungen) die nutzbringende
Übertragungszeit ermittelt werden kann. über diesen Umweg kann ein Maß für eine
gerechte Gebührenbelastung der Teilnehmer erhalten werden.
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Zur Realisierung dieses Vorschlages sind jedoch zusätzliche Aufwendungen
notwendig, die wohl erheblich ins Gewicht fallen. So muß dazu entweder ein weiterer
Kanal bzw. ein Teilkanal zur Verfügung gestellt werden, oder es muß eine gesonderte
Gebührenleitung vorgesehen werden.
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Die obengenannten Nachteile (Verwendung von Lochstreifengeräten als
Speicherelemente und damit verbunden eine aufwendige Wartung sowie Papierverbrauch;
Umsetzung des 7er-Codes in 5er-Code
und umgekehrt; Schwierigkeiten
bei einer gerechten Gebührenerfassung) bei abschnittsweiser Telegrafieübertragung
über Zwischenstationen mit automatischer Wiederholung gestörter Zeichen werden gemäß
der hier vorgeschlagenen Erfindung vermieden.
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Die Erfindung geht dabei grundsätzlich von dem Gedanken aus, die Kanäle
der Funkstrecke in einer Zwischenstation (Relaisstelle) direkt im 7er-Code (Sicherheitscode)
durchzuschalten, um auf diese Weise den separaten Wiederholungsmechanismus für jede
Teilstrecke auszuschalten.
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Für eine Telegrafieübertragung der geschilderten Art, bei der die
übertragung über eine Zwischen-oder Relaisstelle geschieht, bei der also beide Funkstrecken
hintereinander geschaltet sind, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, der Zwischenstation
oder Relaisstelle jeweils zwei Empfänger und zwei Sender zuzuordnen, von denen jeweils
ein Paar (Empfänger und Sender) als korrigierte Station und das andere Paar (Empfänger
und Sender) als taktgebende Station arbeiten, und den Empfangsverteiler der korrigierten
Station sowohl mit dem eigenen Sendeverteiler als auch mit dem Sendeverteiler der
nächstfolgenden taktgebenden Station phasenstarr zu koppeln. Auf diese Weise entsteht
ein von Außenstelle zu Außenstelle durchgeschalteter Kanal, so daß die Codeumsetzeinrichtungen
und die teueren Lochstreifenapparate bezüglich des durchgeschalteten Kanals entfallen.
Die vom Empfänger empfangenen Codezeichen werden ohne Codeumsetzung zum Sender der
gleichen Station weitergegeben. Ein Wiederholungsablauf findet nunmehr einzig und
allein zwischen den Außenstellen statt. Da die Wiederholungssendungen, die bisher
auf den einzelnen übertragungsstrecken unabhängig voneinander abgelaufen sind, nunmehr
nur zwischen den Außenstellen stattfinden, d. h., daß ein durchgeschalteter Telegrafiekanal
besteht, auf dem ein gleichmäßiger Nachrichtenfluß herrscht, kann auch die Gebührenermittlung
stark vereinfacht werden.
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Nach der Erfindung steuert der impulsgesteuerte Kanal dieser Empfänger
der Relaisstelle den Umlauf des Sendeverteilers des nächstfolgenden Senders derselben
Relaisstelle. Das bedeutet, daß im durchgeschalteten Kanal jeder Sender über die
Funkstrecke Taktkriterien an den zugehörigen Empfänger und dieser wiederum an den
nächstfolgenden Sender (das ist der Sender derselben Relaisstelle) liefert. Diese
Taktkriterien dienen dazu, in bekannter Weise einen Gleichlauf der Sender und Empfänger
sicherzustellen.
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In Weiterbildung der Erfindung weist jede Zwischenstation oder Relaisstelle
im Hauptkanal einen Empfänger auf, der den Umlauf des Sendeverteilers des Gegenkanals
unmittelbar und den Umlauf deg Sendeverteilers des Hauptkanals mittelbar über den
Sender des Gegenkanals steuert, und zwischen dem Empfänger und dem Sender des Gegenkanals
ist ein in der Laufzeit einstellbares Schieberegister angeordnet. Dieses kann in
Form eines Zwischenspeicher ausgeführt sein und ,dient zum Ausgleich von Laufzeitschwankungen,
die sich dadurch ergeben, dal? der Gleichlauf des Gegenkanals bei der Anordnung
gemäß der Erfindung vom Hauptkanal aus gesteuert wird.
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Die Erfindung ist an Hand des in F i g. 1 dargestellten Blockschaltbildes
näher erläutert. Diese; zeigt eine Telegrafiezwischenstation oder Relaisstelle RS
im Zusammenwirken mit den Endstellen A und B
einer sogenannten Mux-Ubertragungsanlage.
Die übertragung auf Funkstrecken erfolgt in der Regel nach dem Zeitmultiplexsystem.
Aus diesem Grund stellen die Sende- und Empfangsanlagen Telegrafie-Zeitmultiplexapparate
dar, die fortlaufend in Richtung des Hauptnachrichtenf(usses mit M1 bis M4 bezeichnet
sind. Jeder Telegrafie-Zeitmultiplexapparat hat je einen der Sender S1 bis S4 und
je einen der Empfänger E1 bis E4. Zwischen dem SenderS1 und dem EmpfängerE2 sowie
zwischen dem SenderS3 und dem EmpfängerE4 besteht jeweils eine Funkverbindung in
Richtung des Hauptnachrichtenfiusses, symbolisiert durch die Pfeile 12 und 34. Die
Funkverbindung in der Gegenrichtung des Hauptnachrichtenflusses wird durch die Pfeile
43 und 21 symbolisiert. Zwischen dem EmpfängerE3 und dem Sender S 2 ist ein Schieberegister
SR geschaltet. Mit den von den Sendern S1 bis S4 gesendeten Nachrichten werden gleichzeitig
Taktkriterien für die zugehörigen Empfänger mitübertragen, so daß der Umlauf der
Empfangsverteiler der Empfänger von den zugehörigen Sendern geregelt wird. Dem Sender
S1 ist der Empfänger E2, dem Sender S3 der Empfänger E4, dem Sender S 4 der Empfänger
E 3 und dem Sender S 2 der Empfänger E1 zugeordnet. In der Relaisstelle RS selbst
sind zwei Empfänger und zwei Sender vorhanden, und zwar je ein Sender S3 und ein
Empfänger E2 für den Hauptnachrichtenkanal und je ein Sender S2 und ein Empfänger
E3 für den Gegenkanal. In übereinstimmung mit dem Umlauf des Empfangsverteilers
des Empfängers E2 wird der Sendeverteiler des Senders S 2 gesteuert, dieser wiederum
steuert den Umlauf des Sendeverteilers des Senders S3. Zwischen den Umläufen der
Verteiler des Empfängers E2 und des Senders S3 besteht also Gleichlauf. Da der Sender
S3 den Umlauf des Empfangsverteilers des Empfängers E4 korrigiert, ist damit ein
Gleichlauf der Sendeverteiler und Empfangsverteiler auf der Strecke S1, E2,
S3 und E4 gewährleistet. Die einzelnen Kopplungen sind durch unterbrochene Linien
angedeutet. Der Umlauf der Sendeverteiler der Sender der Gegenrichtung wird vom
Empfänger der Hauptsenderichtung gesteuert. Der EmpfängerE2 steuert also den Sendeverteiler
des Senders S2, und der EmpfängerE4 steuert den Sendeverteiler des Senders S4. Die
Sendeverteiler des Gegenkanals werden also nicht fortlaufend im Sinne des Nachrichtenflusses
synchronisiert. Aus Gründen der Laufzeit des Signals kann sich deswegen ein gewisser
Versatz der Umläufe der Verteiler ergeben. Dieser Versatz wird ausgeglichen durch
das einstellbare Schieberegister SR, das für eine solche Verzögerung der durchgegebenen
Nachricht sorgt, daß die Phasen der Umläufe des Empfangsverteilers des Empfängers
E3 und des Sendeverteilers des Senders S2 übereinstimmen.
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Es sei nun angenommen, daß der Telegrafenapparat M1 die Sendestation
der Endstelle A und der Telegrafenapparat M4 die Empfangsstation der Endstelle B
einer Muxstrecke ist. Bei einer vom Empfänger E 4 falsch erkannten übertragung sendet
der Sender S 4 ein Wiederholungszeichen (RQ-Signal), das schließlich bei E i ankommt.
Daraufhin wird
im Telegrafenapparat M1 die laufende Sendung unterbrochen und
werden die vier zuletzt ausgesendeten
Zeichen wiederholt. Wenn
die Signallaufzeit vom TelegrafenapparatM1 zum Telegrafenapparat M4 und von diesem
wieder zurück größer als die Zeitdauer von vier Zeichenschritten ist, dann kann
ein erweiterter Wiederholungszyklus angewendet werden, so daß also statt der vier
Zeichen dann acht Zeichen wiederholt werden.
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Es ist auch möglich, wie aus dem in F i g. 2 dargestellten Blockschaltbild
ersichtlich ist, die Synchronisierung der einzelnen Verteiler in Richtung des fortschreitenden
Signalflusses vorzunehmen, d. h. also, im Hauptkanal steuert der Sender S1 den Umlauf
des Empfangsverteilers des Empfängers E2, dieser wiederum den Sendeverteiler des
Senders S3, dieser den Empfangsverteiler des Empfängers E4, und im Gegenkanal steuert
der Sender S 4 den Umlauf des Empfangsverteilers des Empfängers E3, dieser wiederum
den Umlauf des Sendeverteilers des Senders S2, dieser schließlich steuert den Umlauf
des Empfangsverteilers des Empfängers E1. Bei einer solchen Anordnung ist das Schieberegister
SR nicht notwendig.
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Neben dem bereits beschriebenen Vorteil, daß nämlich für durchgeschaltete
Kanäle in der Relaisstelle keine Lochstreifenübertrager mehr notwendig sind, ist
ein weiterer Vorteil der Erfindung darin zu sehen, daß nun auch die Abzweigung von
Nachrichtenkanälen in der Relaisstelle RS ohne Lochstreifengeräte geschehen kann.
Die Einphasung von Nachrichten kann sowohl von Hand als auch automatisch geschehen.
In jedem Fall können diese Vorgänge nunmehr im geschützten 7er-Code erfolgen.
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Während eine abschnittsweise Übertragung von Telegrafiezeichen gemäß
des ersten Vorschlages der Erfindung in der Regel auf zwei Muxabschnitte beschränkt
bleibt, können bei der Anordnung nach dem zweiten Vorschlag auch mehr als zwei Abschnitte
hintereinandergeschaltet werden. Dagegen ist es bei beiden Anordnungen möglich,
beispielsweise Zweikanal- und Vierkanalstrecken hintereinander zu schalten und bei
Anwendung verlängerter Wiederholungszyklen auch größere Streckenlaufzeiten auf den
hintereinandergeschalteten Abschnitten zuzulassen.