DE123033C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die für industrielle Zwecke benöthigten Mefsbezw. Zeigerinstrumente, wie z. B. die Druckmesser, Strommesser, Temperaturmesser, sind meist ähnlich wie die Uhren in eine runde Dose eingebaut und so eingeordnet, dafs die Zeigerachse entweder mit der Cylinderachse der Dose zusammenfällt, oder zwar excentrisch zu der kreisförmigen Grundfläche, aber doch parallel zur Dosenachse steht. .Im letzteren Falle wird nur ein bezüglich seiner Ausdehnung zunächst von der Excentricität der Drehachse abhängiger Bogen für die Scala bezw. für das Zifferblatt ausgenutzt. Zu dieser Anordnung ist man insbesondere bei elektrischen Mefsinstrumenten veranlafst, bei welchen meist nur relativ kleine Amplituden der beweglichen Systeme erzielt werden können, die wirksamen Kräfte aber selten grofs genug sind, um, wie dies z. B. bei Druckmessern ohne Weiteres möglich ist, etwa durch Zahnbogen und Trieb oder irgend eine andere Uebertragungsvorrichtung den Weg der Zeigerspitze derart zu verlängern, dafs der ganze Umfang des Gehäuses für die Scala ausgenutzt und die Breite der Intervalle dementsprechend vergröfsert werden könnte. Zur Erreichung des letzteren Zweckes ist man daher bei solchen Instrumenten mit bogenförmiger Scala auf die Verlängerung des Zeigers angewiesen, was aber eine Vergröfserung des Dosendurchmessers im Gefolge hat, die bei gröfseren Vertheilungsanlagen, bei welchen viele Instrumente an einer Schalttafel neben einander angeordnet werden müssen, aufserordentlich störend wirkt, da nicht nur viel Raum unnütz aufzuwenden, sondern hauptsächlich auch die Uebersicht über die Scalen und die Handhabung der Regulirapparate gemäfs den Zeigerausschlägen erschwert ist.

Eine wesentliche Raumersparnifs bei sonst gleicher Zeigerlänge wird in bekannter Weise erzielt, wenn man den Scalenbogen auf dem Cylindermantel des dosenförmigen Gebäudes anordnet, den Zeiger demgemäfs an der Spitze rechtwinklig umbiegt und nun das Gehäuse so an der Schalttafel befestigt, dafs die Boden- und Deckelflächen der Dose senkrecht zur Ebene der Schalttafel stehen, wobei es vortheilhaft ist, die Dose durch die Tafel so weit durchtreten zu lassen, dafs gerade nur ein, der Scalenlänge entsprechendes Segment der Dose profilartig aus der Tafel hervortritt.

Die Raumersparnifs läfst sich noch wesentlich steigern, wenn man, wie in Fig. 10 angedeutet, mehrere Reihen von Instrumenten übereinander anordnet, wobei die Hervorragung des Profilinstruments derart veränderlich sein mufs, dafs bei über der Augenhöhe des Beobachters befindlichen Instrumenten der obere Theil der Scala, bei den tiefer angebrachten dagegen der untere Theil des Scalenbogens erheblich weiter aus der Tafelebene heraustreten kann. Um diese Hervorragung derart reguliren zu können, dafs das eine Ende stets möglichst nahe an der Tafelebene bleibt, das andere Ende aber beliebig aus der Tafel hervorgezogen werden kann, ist durch das D. R. P. 80327 eine Einrichtung bekannt geworden, welche aber durch vorliegende Erfindung wesentlich vereinfacht wird.

Fig. 3, 4 und 6 zeigen die neue Gehäuseform für solche Profilinstrumente, welche um die feststehende ideelle Achse a-a nahe an dem

einen Ende des Scalenbogens dadurch drehbar gemacht sind, dafs die an das andere Ende der Scala ansch'liefsende Zarge b b einen Theil der Peripherie eines Kreises bezw. Cylindermantels bildet, der um α als Mittelpunkt beschrieben ist. Durch diese Form der Zarge wird die in der Schalttafel zur Aufnahme des Instruments, eingearbeitete Oeffnung bei jeder Hervorragung des Gehäuses abgedeckt. Auf diesem Theile der Zarge —■ dem Bogen sich anschmiegend — ist eine Schiene von geeignetem Querschnitt angeordnet, z. B. T-förmig (Fig. i) oder schwalbenschwanzförmig (Fig. 2), die zwischen entsprechend ausgearbeiteten Führungsleisten verschoben werden kann; die letzteren bilden einen Theil der an der Schalttafel zu befestigenden Tragplatte (Fig. 1 bis 4). Um in solche Gehäuse eingebaute Instrumente auch horizontal an der Schalttafel anordnen zu können und denselben Vortheil einseitiger Hervorragung zu erhalten, ist es zweckmäfsig, die periphere Führungsschiene nicht an der bogenförmigen Zarge, sondern parallel hierzu auf einer oder auf beiden Flächen der Dose anzubringen (Fig. 5 bis 9). Statt einer Schiene kann dann auch eine Rille (Fig. 7) von beliebigem Querschnitt eingearbeitet sein, in welcher ein entsprechend geformtes, an der Tragplatte t sitzendes Führungsstück oder, wie Fig. 8 und 9 zeigen, eine Anzahl rollender Kugeln in einer kürzeren Rille von gleichem Radius die um die ideelle Achse a-a erfolgende Drehung des Gehäuses vermitteln.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Verschiebbares Profilgehäuse für Mefsinstrumente, dadurch gekennzeichnet, dafs dasselbe mittels einer gebogenen Führungsschiene getragen wird, deren Krümmung einer Peripherie angehört, die einen nahe am gegenüberliegenden Scalenende gelegenen Punkt als Mittelpunkt hat.
2. 2. Bei einem Profilgehäuse nach Anspruch 1 eine den Drehpunkt des Gehäuses entlastende und auch eine horizontale Lagerung desselben gestattende Ausführungsform, darin bestehend, dafs die tragende bogenförmige Führungsschiene an der einen oder an beiden Gehäuseflächen angebracht ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.