DE1230011B - Verfahren zur Herstellung von Acylthioharnstoffderivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Acylthioharnstoffderivaten

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DE1230011B
DE1230011B DEF42607A DEF0042607A DE1230011B DE 1230011 B DE1230011 B DE 1230011B DE F42607 A DEF42607 A DE F42607A DE F0042607 A DEF0042607 A DE F0042607A DE 1230011 B DE1230011 B DE 1230011B
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Dr Ernst Grigat
Dr Rolf Puetter
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C335/00Thioureas, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C335/04Derivatives of thiourea
    • C07C335/24Derivatives of thiourea containing any of the groups, X being a hetero atom, Y being any atom
    • C07C335/26Y being a hydrogen or a carbon atom, e.g. benzoylthioureas

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Acylthioharnstoffderivaten Thiocarbamidsäure-O-äthylester setzt sich mit allphatischen Aminen zu substituierten ALkylthioharnstoffen um (Chemical Abstracts, 51, 13868 a bis f [1957]). Diese Reaktion ist nicht übertragbar auf aromatische Amine (a. a. 0., 13868 f). Austauschreaktionen von OR gegen Amine in N-Acylthiocarbamidsäureestern sind bisher nicht beschrieben.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von N-Acylthioharnstoffderivaten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man N-Acylthiocarbaminsäureester der allgemeinen Formel worin R einen mit elektronenanziehenden Atomen oder Gruppen substituierten aliphatischen oder einen gegebenenfalls substituierten aromatischen oder heterocyclischen Rest bedeutet und R3 für einen gegebenenfalls substituierten aliphatischen Rest steht, bei Temperaturen zwischen 20 und 180"C, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel, mit aromatischen Aminen der allgemeinen Formel worin R1 einen gegebenenfalls substituierten Arylrest und Ra Wasserstoff oder einen Alkylrest bedeutet, umsetzt.
  • Die Umsetzung kann durch folgende Reaktionsgleichung beschrieben werden: In diesen Formeln haben R, R1, R2 und R8 die oben angegebene Bedeutung. Hierbei werden unter elektronenanziehenden Atomen oder Gruppen solche verstanden, wie diese von C r a m und H a m m o n d, Organic Chemistry, McGraw Hill Verlag, New York, 1959, S. 170, beschrieben sind.
  • Der Rest R in den obigen Formeln kann insbesondere z. B. für durch Halogen-, Acyl- oder Carbonsäureestergruppen substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkenylreste stehen, wobei die Substituenten vorzugsweise in a- oder ,B-Stellung zu dem an das Sauerstoffatom gebundene Kohlenstoffatom stehen. Ferner kann R z. B. 5- oder 6gliedrige aromatische Kohlenwasserstoffe mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen oder 5- oder 6gliedrige heterocyclische Ringsysteme, die ein oder mehrere Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatome enthalten können, bedeuten.
  • Als Substituenten dieser aromatischen und heterocyclischen Reste kommen z. B. in Frage: Alkyl-, Aryl-, Alkylamino-, Acylamino-, Nitro-, Halogen-, Alkoxy-, Aroxy-, Acyloxy-, Carbonyl-, Carboxyl-, Carbonester-, Carbonamid-, Sulfonyl-, Sulfonsäureester-, Sulfonamid-, Acyl-, Cyano-, Rhodanid-,Alkylmerkapto-, Arylmerkapto- und Acylmerkaptogruppen.
  • Die als Ausgangssubstanzen verwendeten N-Acylthiocarbaminsäureester der allgemeinen Formel können nach einem eigenen älteren Vorschlag durch Umsetzung von Thiocarbaminsäureestern mit Acylierungsmitteln, wie Säureanhydriden, Säurehalogeniden, in schwach saurem, neutralem oder in schwach basischem Medium bei Temperaturen zwischen 0 und 150"C hergestellt werden.
  • Die Thiocarbaminsäureester können gemäß einem weiteren eigenen älteren Vorschlag aus Cyansäureestern der allgemeinen Formel R - OCN durch Umsetzen mit Schwefelwasserstoff bei Temperaturen von -100 bis +150°C erhalten werden. Dabei kann ein Katalysator oder/und ein Lösungsmittel verwendet werden.
  • Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare N-Acylthiocarbaminsäureester sind: N-Acetyl-, N-Phenylacetyl-, N-Propionyl-, N-Isobutyryl-, N-Isovaleroyl, N - Stearoyl-, N - Hexahydrobenzoylthiocarbaminsäurephenylester, -4-methylphenylester, -2,4-dimethylphenylester, -3-chlorphenylester, -2-methoxyphenylester, -4-acetylphenylester und -ß,ß,ß-trichloräthylester.
  • Als Amine der Formel kommen für das erfindungsgemäße Verfahren besonders solche in Betracht, in denen Rl einen gegebenenfalls substituierten Arylrest entsprechend der Definition der Arylreste im Radikal R bedeutet. R2 kann für Wasserstoff-oder Alkylreste stehen.
  • Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Amine sind Anilin, a- und p-Naphthylamin, 2-, 3- oder 4-Methyl-, -Äthyl-, -Isopropyl-, -Tertiärbutyl-, -Chlor-, -Brom-, -Nitro- und Methoxyanilin, N-Methyl-, N-Äthyl- und N-Benzylanilin.
  • Man kann die erfindungsgemäße Reaktion ohne Lösungsmittel durchführen. Es ist aber auch möglich, ein Lösungsmittel, .wie z. B. gegebenenfalls halogenierte oder nitrierte Kohlenwasserstoffe, mit zu verwenden, beispielsweise sind Benzol, Toluol, Xylol, Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Nitrobenzol und Schwerbenzin geeignet.
  • Im allgemeinen wird das Verfahren so durchgeführt, daß man die Reaktionspartner in etwa äquimolaren Mengen, gegebenenfalls unter Mitverwendung eines Lösungsmittels, mischt und dann erhitzt. Ein Überschuß eines der Reaktionspartner beeinflußt die Reaktion nicht. Im allgemeinen wird das Verfahren bei Temperaturen zwischen 20 und 180"C, vorzugsweise zwischen So und 1400 C, durchgeführt. Nach Beendigung der Reaktion und Abkühlen erstarrt die Reaktionsmischung; dabei ist es oft erforderlich, das Lösungsmittel zu- entfernen. Aus dem verfestigten Reaktionsgemisch kann die bei- der Reaktion entstandene Hydroxylverbindung durch Auswaschen herausgelöst werden, wobei- der gebildete Acylthioharnstoff rein zurückbleibt.
  • Die erfindungsgemäß erhaltenen Acylthioharnstoffe können z. B. als Zwischenprodukte zur Herstellung von Pharmazeutika verwendet werden.
  • Beispiel 1 5 g (N0,025) Mol N-Acetylthiocarbaminsäure-O-(4-methylphenyl)-ester und 2,5 mol Anilin werden 4 Stunden auf 130°C erhitzt. Nach Erkalten wird abgesaugt, mit Äther - gewaschen und umkristallisiert.
  • Man erhält so 3,5 g (= 720/o der Theorie) des N-Acetyl-N'-phenylthioharnstoffes vom Fp. 1740 C (Lit..
  • 172"C) Analyse: Berechnet C55,7, H5,16, N14,4, 08,25, S16,50/o; gefunden C 55,74, H 5,30, N 14,43, 0 8,30, S 16,75 °/o.
  • Beispiel 2 Analog Beispiel 1 erhält man aus N-Propionylthiocarbaminsäure-O-phenylester und Anilin den N-Propionyl-N'-phenylthioharnstoff vom Fp.128°C.
  • Beispiel 3 Analog Beispiel 1 erhält man aus N-Isovaleroylthiocarbaminsäure-O-(2,4-dimethylphenyl)-ester und Anilin den N-Isovaleroyl-N'-phenylthioharnstoff vom Fp. 97 bis 98°C.
  • Beispiel 4 Analog Beispiel 1 erhält man aus N-Stearoylthiocarbaminsäure-O-phenylester und Anilin den N-Stearoyl-N'-phenylthioharnstoff vom Fp. 64 bis 65°C.
  • Beispiel 5 2,2 g (0,01 Mol) N-Propionylthiocarbaminsäure-O-(4-methylphenyl)-ester werden mit 1,1 g p-Toluidin verrieben und auf 300 C angewärmt. Wird flüssig, Temperatur-steigt auf 48"C. Nach 2 Stunden wird mit wenig Äther verrieben, abgesaugt und aus Alkohol umkristallisiert. Man erhält so 1,7 g (-- 76,5 0/o der Theorie) N-Propionyl-N'-(4-methylphenyl)-thioharnstoff vom Fp.- 128,5 bis 129,5°C.
  • Analyse: Berechnet C 59,5, H 6,31, N 12,6, Ö j,20, S 14,40h; -gefunden C 59,41, H 6,29, N 12,20,9 7,66, S 14,98%.
  • Beispiel 6 Analog Beispiel 5 erhält man aus -N-Acetylthiocarbaminsäure-O-(3-chlorphenyl)-ester und p-Toluidin den N-Acetyl-N'-(4-methylphenyl)-thioharnstoff vom Fp. 175 bis 177°C (aus Benzol).
  • Analyse: Berechnet C 57,5, H 5,77, N 1-3,46, 0'7,69, S 15,38 °lo, Molgewicht 208; gefunden C 57,66, H 5,79, N 13,63, 0 7,79, S 15,57W0, Molgewicht 205; 206.
  • B e i s p i e l 7 2,15 g N - Stearoylcarbaminsäure - 0 - (4- methylphenyl)-ester und 0,53 g p-Toluidin werden miteinander verrieben und 2 Stunden auf80°C erhitzt. In der Kälte erstarrt-die- Mischung. Das Produkt-wird mit wenig Methanol .umkristallisiert. Man~~erhält so 1,9 g (= 88,5 Wo der Theorie) des N-Stearoyl-N'-(4-methylphenyl)-thioharnstoffes vom Fp. 68 bis 710 C.
  • Analyse: Berechnet C 72,12, H 10,20, N 6,48, 0 3,70, S 7,40W0; gefunden .-C 72,51, H 10,30, N 6,49, 0 4,14, S 7,06 Wo B e i s p i e l 8 Analog Beispiel 7 erhält man aus - N-Isovaleroyl thiocarbaminsäure-O-(4-methylphenyl)-ester und p-Toluidin den N-Isovaleroyl-N'-(4-methylphenyl)-thioharnstoff vom Fp. 115 bis 117°C.
  • Beispiel 9 Verwendet man analog Beispiel 5 statt p-Toluidin o-Toluidin, so erhält man den N-Propionyl-N'-(2-methylphenyl)-thioharnstoff vom Fp. 142"C.
  • Beispiel- 10 Analog Beispiel 6 erhält man aus N-Acetylthiov carbaminsäure-O-phenylester und o-Toluidin den N-Acetyl-N'-(2-methylphenyl)-thioharnstoff vom Fp.
  • 181 bis 183"C.
  • Beispiel 11 Setzt man analog Beispiel 7 o-Toluidin statt p-Toluidin ein, so erhält man den N-Stearoyl-N'-(2-methylphenyl)-thioharnstoff vom Fp. 66 bis 68"C.
  • Beispiel 12 5,85 g(0,05 Mol) N-Acetylthiocarbaminsäure-O-phenylester und 4,3 g (0,03 Mol) ol-Naphthylamin werden 21/2 Stunden auf 90"C erhitzt. Die Schmelze erstarrt nach einiger Zeit. Nach Verreiben mit Alkohol und Umkristallisieren erhält man 4,2 g des N-Acetyl-N'-(oc-naphthaly)-thioharnstoffes vom Fp.205"C.
  • Analyse: Berechnet C 63,9, H 4,94, N 11,5, 0 6,56, S 13,1 °/o, Molgewicht 244; gefunden C 63,91, H 5,15, N 11,52, 0 6,86, S 13,09 Wo, Molgewicht 241.
  • Beispiel 13 Analog Beispiel 12 erhält man beim Einsetzen von p-Naphthylamin statt o;-Naphthylamin den N-Acetyl-N'-GB-naphthyl)-thioharnstoff vom Fp. 168 bis 170"C Beispiel 14 Aus N - Stearoylthiocarbaminsäure -0- (4- methylphenyl)-ester und o;-Naphthylamin erhält man analog Beispiel 12 den N-Stearoyl-N'-(α-naphthyl)-thioharnstoff vom Fp. 78 bis 79"C.
  • Beispiel 15 5,85 g (0,03 Mol) N-Acetyl-thiocarbaminsäure-O-phenylester und 3,85 g m-Chloranilin werden 3 Stunden auf 95 bis 1000 C erhitzt. Nach dem Erkalten wird die kristallisierte Masse gewaschen und abgesaugt.
  • 4,5 g (= 66Wo der Theorie) des N-Acetyl-N'-(3-chlorphenyl)-thioharnstoffes vom Fp. 155 bis 155,5"C (aus Ather) bleiben zurück.
  • Analyse: Berechnet C 47,3, H 3,93, N 12,24, 0 7,0, S 14,0, Cl 15,55 Wo, Molgewicht 228,5; gefunden C 47,74, H 4,18, N 12,15, 0 7,13, S 14,04, Cl 15,50 °/o, Molgewicht 229; 230.
  • Beispiel 16 5,85 g N-Acetylthiocarbaminsäure-O-phenylester und 4,2 g m-Nitranilin werden 4 Stunden auf 100 bis 110°C erhitzt. Nach dem Abkühlen und Waschen erhält man 4,9 g (= 680/ der Theorie) des N-Acetyl-N'-(3-nitrophenyl)-thioharnstoffes vom Fp. 171 bis 173"C.
  • Analyse: Berechnet C 45,2, H 3,77, N 17,6, 0 20,1, S 13,4Wo; gefunden C 45,52, H 3,94, N 17,46, 0 19,94, S 13,42Wo.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von N-Acylthioharnstoffderivaten, d a d u r c h g e k e n nz e i c h n e t, daß man N-Acylthiocarbaminsäureester der allgemeinen Formel worin R einen mit elektronenanziehenden Atomen oder Gruppen substituierten aliphatischen oder gegebenenfalls substituierten aromatischen oder heterocyclischen Rest bedeutet und R3 für einen gegebenenfalls substituierten aliphatischen Rest steht, bei Temperaturen zwischen +20 und +180°C, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel, mit aromatischen Aminen der allgemeinen Formel worin Rl einen gegebenenfalls substituierten Arylrest und R2 Wasserstoff oder einen Alkylrest bedeutet, zu N-Acyl-Thioharnstoffderivaten der allgemeinen Formel in welcher R1, R2 und R3die oben angegebene Bedeutung haben, umsetzt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Chemical Abstracts, Bd. 51 (1957), Sp. 13868 a bis f.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4571265A (en) * 1983-11-05 1986-02-18 Degussa Aktiengesellschaft Process for separation and purification of platinum group metals (II)
US4571266A (en) * 1983-11-05 1986-02-18 Degussa Aktiengesellschaft Process for separation and purification of platinum group metals (I)

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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