DE1229738B - Verwendung einer Nickel-Chrom-Kobalt-Legierung - Google Patents

Verwendung einer Nickel-Chrom-Kobalt-Legierung

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DE1229738B
DE1229738B DEJ23050A DEJ0023050A DE1229738B DE 1229738 B DE1229738 B DE 1229738B DE J23050 A DEJ23050 A DE J23050A DE J0023050 A DEJ0023050 A DE J0023050A DE 1229738 B DE1229738 B DE 1229738B
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Stuart Walter Ker Shaw
Wylde Green
Reginald Massey Cook
Kings Head
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C19/00Alloys based on nickel or cobalt
    • C22C19/03Alloys based on nickel or cobalt based on nickel
    • C22C19/05Alloys based on nickel or cobalt based on nickel with chromium
    • C22C19/051Alloys based on nickel or cobalt based on nickel with chromium and Mo or W
    • C22C19/056Alloys based on nickel or cobalt based on nickel with chromium and Mo or W with the maximum Cr content being at least 10% but less than 20%

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Description

  • Verwendung einer Nickel-Chrom-Kobalt-Legierung Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung titan- und aluminiumhaltiger Nickel-Chrom-Kobalt-Legierungen, von denen bekannt ist, daß sie sich zur Herstellung hochwarmfester Gegenstände mit guter Zeitstandfestigkeit eignen. Dabei hat man versucht, die Zeitstandfestigkeit dieser Legierungen durch ,Änderung ihrer Zusammensetzung zu verbessern .und dadurch die Verwendung der Legierungen bei höheren Temperaturen zu ermöglichen.
  • So sind in der britischen Patentschrift 737 178 Legierungen mit 4 bis 12 % Chrom, 3,5 bis 8 0/, Titan, 0,9 bis 5 % Aluminium bei einem Gesamtgehalt an Aluminium und Titan von 4,5 bis 10 0/" 0 bis 10 % Kobalt, bis 0,20/, Zirkonium, bis 0,010/, Bor, bis 0,25 0/, Kohlenstoff, bis 10 0/, Eisen, bis 5 0/, Wolfram, bis 5 0/, Molybdän, bis 10/0 Mangan, bis 1,5 0/, Silizium, bis 10/0 Niob oder Tantal, Rest Nickel beschrieben, die bis 750'C eine hohe Zeitstandfestigkeit besitzen.
  • Des weiteren wurden mit der britischen Patentschrift 733 489 Nickel-Chrom-Kobalt-Legierungen mit 4 bis 12 0/, Chrom, 10 bis 55 0/, Kobalt, 0,5 bis 8 "/, Titan, 0,3 bis 8 0/, Aluminium, 0 bis 15 % Molybdän, 0 bis 0,5 0/0 Kohlenstoff, 0,001 bis 0,010/, Bor, 0,01 bis 2 0/0 Zirkonium, Rest Nickel vorgeschlagen, die bereits bis 850'C und darüber eine gute Zeitstandfestigkeit besitzen.
  • Aus der britischen Patentschrift 814 029 sind schließlich Nickel-Chrom-Kobalt-Legierungen mit 7,5 bis 150/, Chrom, 5 bis 40"/, Kobalt, 7 bis 10,5010 Titan und Aluminium bei einem Verhältnis von Titan zu Aluminium von 0,6 bis 1,4, 0,005 bis 0,1 "/, Bor, 0,05 bis 0,5 0/, Kohlenstoff, 0 bis 15 0/, Molybdän, 0 bis 0,80/0 Silizium, 0 bis 10/0 Mangan, 0 bis 100/0 Eisen, 0 bis 0,2 0/0 Zirkonium, Rest Nickel bekannt, die sich bei guter Zeitstandfestigkeit bis zu Temperaturen von 980'C im gegossenen Zustand unter anderem für Turbinenschaufeln verwenden lassen. In die vorgenannten Gehaltsgrenzen fallen, abgesehen davon, daß sie auch kobaltfrei sein können, im wesentlichen auch die aus der australischen Patentschrift 166 814 bekannten Legierungen, die eine gute Zeitstandfestigkeit bei 870'C besitzen.
  • Aus dem Stande der Technik ergibt sich, daß die Zeitstandfestigkeit durch eine Erhöhung des Kobaltgehalts verbessert werden kann. So ergibt sich aus der britischen Patentschrift 733 489, daß eine Legierung mit 20 0/, Kobalt bei 870'C unter einer Belastung von 14,2 kg/MM2 eine längere Standzeit besitzt als eine gleiche Legierung mit nur 100/, Kobalt. Darüber hinaus ergibt sich aus der britischen Patentschrift 814 029, daß bei Betriebstemperaturen von 980'C der Kobaltgehalt vorzugsweise 15 bis 200/0 beträgt. Ausgehend von dem sich aus vorstehendem ergebenden Stand der Technik bestand die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe darin, den Aufbau der an sich bekannten Legierungen so zu gestalten, daß sie auch für Zwecke verwendet werden können, die bei 1000'C übersteigenden Temperaturen noch eine gute Zeitstandfestigkeit erfordern. Derartige Betriebstemperaturen sind heute bei Hochleistungsturbinen durchaus zu erreichen, doch sind die bekannten Nickel-Chrom-Kobalt-Legierungen den sich aus einer so hohen Betriebstemperatur ergebenden Belastungen nicht mehr gewachsen. Dabei betrachtet man eine Standzeit von mindestens 100 Stunden unter einer Belastung von 11 kg/mm2 bei einer Temperatur von 1020'C als Kriterium für die Eignung eines Werkstoffs, der Betriebstemperaturen von 1000'C aushalten soll.
  • Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß die bekannten Legierungen dann im Gußzustand eine hohe Standfestigkeit bei einer Temperatur von 1020'C besitzen, wenn die Summe ihres Titan- und Aluminiumgehalts sowohl auf das Verhältnis von Titan zu Aluminium als auch auf den Gehalt der Legierung an Chrom und Molybd.än abgestimmt ist. Ist diese Bedingung erfüllt, so. hängt die Zeitstandfestigkeit der Legierung in hohem Maße von ihrem Kobaltgehalt ab, wobei sich entgegen der bisherigen Auffassung bei 5 bis 13 0/() Kobalt die besten Eigenschaften ergeben, bei höheren Kobaltgehalten jedoch die Zeitstandfestigkeit bei 1020'C sehr rasch' abnimmt.
  • Erfindungsgemäß wird daher die Verwendung einer Nickel-Chrom-Kobait-Legierung mit 8 bis 10,9 0/, Chrom, 5 bis 130/, lobilt, 2,5-bis 6,20/, Molybdän, 0,05 bis 0,5 0/, Zirkonium, 0,03 bis 0,3 l)/, Kohlenstoff, 0,005 bis 0.05010 Bor, 6,6 bis 11,501, Aluminium und Titan bei einem Titan-Alumin ium-Verhältnis von 0,2: 1 bis 1,5: 1, Rest Nickel einschließlich Verunreinigungen mit der Maßgabe vorgeschlagen, daß irn Bereich des Titan- Aluniinium-Verhältnisses 0,7 < < 1,5 der Gesamtgehalt (l)/OAI + O/Ji) und der Molybdängehalt der Legierung in der Fläche A B C D nach F i g. 1 liegen und daß irn -Bereich des Titan-Aluminium-Verhältnisses 0,2 < - < 0,7 die Beziehung Arfüllt ist und daß f6iner der Chromgehalt und der Molybdängehalt der Legierung so aufeinander abge-stimmt sind, daß sich Legierungen ergeben, die innerhalb der Fläche I J KL nach F i g. 2 liegen.
  • Die Verunreinigungen, beispielsweise Eisen, Silizium und Mangan, sollen so niedrig wie möglich liegen und 3 0/0 nicht übersteigen. Zweckmäßigerweise beträgt der Eisengehalt höchstens 0,5 0/" der Siliziumgehalt höchstens 0,3 0/, und der Mangangehalt höchstens 0,311/0.
  • Wird bei -im übrigen unveränderter Zusammen- setzung und unverändertem Verhältnis von Titan zu Aluminium der Gesamtgehalt an Titan und Aluminium auf Kosten des Nickelgehalts ständig erhöht, dann erhöht sich die Standzeit bei 1020'C bis zu einem Maximalwert, fällt jedoch anschließend wieder ab. Bei Legierungen, deren Molybdärtgehalt im Bereich von 2,5 bis 60/,) ständig gesteigert wurde, zeigte sich, -daß die maximale Standzeit bei fallenden Werten des Gesamtg#halts (Ti + Al) auftritt. Weiterhin w urde festgestellt, daß die besten Standzeiten e.
  • msow b it auch vom -Molybdängehalt abhängen, als sich ei einem Molybdängehalt zwischen 2,5 und -6,20/, ein Maximum. ergibt und außerhalb dieser Grenzen ein steiler'Abfall der Standzeit festzustellen ist. Bei den Legierungen nach der Erfindung sind deshalb der Aluminium- und Titangehalt in der vorerwähnten Weise auf den Molybdängehalt abgestimmt.
  • In Fli i g. 1 der Zeichnung sind als Ordinate der Gesamtge alt C/Ji + -0/OAI) und als Abszisse der Molybdängehalt aufgetragen. Im Bereich obengenannter Titan-Aluminium-Verhältnisse soll, wie F i g. 1 zeigt, bei einem Molybdängehalt von 6,20/, der Gesamtgehalt (Ti+AI) mindestens 8,40/, betragen. Es wurde festgestellt, daß bei - kleinerem Titan-Alunünium-Verhältnis zwischen 0,2:1 und 0,7:1 außer dem Gesamtgehalt (Ti + Al) und dem Molybdängehalt auch noch das Titan-Aluminium-Verhältnis als Einflußgröße hinzukommt. Deshalb ist in diesem unteren Titan-Aluminium-Bereich der Gesamtgehalt (Ti + Al) so einzurichten, daß sich sein Zahlenwert in dem sich aus der obigen Gleichung ergebenden Bereich bewegt.
  • Der Einfluß einer -Veränderung des Titan-Aluminium-Verhältnisses ist in F i g. 3 der Zeichnung dargestellt mit dem Titangehalt als Ordinate und dem Aluminiumgehalt als Abszisse. Die in das Diagramm eingetragenen Punkte gehen auf eine große Anzahl von Legierungen zurück, von denen jede außer Titan und Aluminium 0,1-00/, Kohlenstoff, 100/0 Chrom. 10 0/, Kobalt, 4 0/, Molybdän, 0,10/, Zirkon, 0,01 Bor und im Rest außer Verunreinigungen Nickel enthielt. Die neben -i den Punkten stehenden Zahlen sind die an gegossenen, nicht warmbehandelten stabförmigen Proben bei einer Belastung von 11 kg/nim2 und 1020'C gemessenen Standzeiten. Die äußere und die innere Kurve zeigen die Grenzen auf, in denen Standzeiten von mindestens 10 bzw. 60 Stunden gewährleistet sind. Die Geraden YQ, UR und TS kennzeichnen die Titan-Alunimlium-Verhältnisse 1,5, 0,7 und 0,2. Die geschlossene Kurve Q B S T U V Q offenbart, eine Legierung nach der Erfindung mit einer besonders vorteilhaften -Zusammensetzung.,Wie man 'sieht, besitzen nahezu alle Legierungen innerhalb der von dem Linienzug Q R S TU V Q um andeten Fläche Standzeiten über 100 Stunden, während alle außerhalb dieser Fläche -liegenden Legierungen mit Titan-Aluminium-Verhältniss en über 1,5 und unter 0,2 sowie Legierungen nuit einem Gesamtgehalt (Ti + Al) außerhalb der erfindutigsgemäßen Grenzen kürzere Standzeiten aufweisen.
  • Bei steigendem Molybdängehalt bewegt sich die Fläche Q R S T U V mit der höchsten Standzeit -zum Koordinatenursprung des Diagramms hin> während sie sich bei abnehmendem Molybdängehalt -vom Koordinatenursprung entfernt.
  • Der Einfluß des Molybdängehalts auf das Zeitstandverhalten von Legierungen mit optimalem Gesamtgehalt (Ti + Al) ist für verschiedene Molybdängehalte in nachfolgender Tafel 1 gezeigt. Die Zeitstandversuche wurden bei einer Belastung von 11 kg/nini#2, einer Temperatur von 1020'C und einem Titan-Aluminium-Verhältnis von 1:1 an Legierungen ermittelt, die außer Molybdän 100/, Chrom, 100/0 Kobalt, 0,1 "/, Kohlenstoff, 0,10/, Zirkon, 0,01 "/, Bor und als Rest Nickel enthielten.
    Tafel 1
    Legierung Mo Ti + Al Standzeit Dehnung
    (O/o) (0/0) (Stunden (0/0)
    1 2 11 42 > 4,2
    2 4 10 232 6,7
    3 5 9,5 165 3,0
    4 7 8,5 110 >2,1
    Die Legierungen 2 und 3 entsprechen der Erfindung, während die Legierungen 1 und 4 Vergleichslegierungen sind.
  • Der Chromgehalt der Legierungen beeinflußt sowohl den Aufbau der Legierung, bei dem sich die besten Standzeiten bei 1020'C ergeben, als auch den Zahlenwert der Standzeit selbst. Mit steigendem Chromgehalt nimmt der eine optimale Standzeit bei 1020'C ergebende Molybdängehalt ab. Deshalb sind erfindungsgemäß der Chromgehalt und der Molybdängehalt so aufeinander abzustimmen, daß sie in der Fläche I J K L nach F i g. 2 der Zeichnung liegen, bei der als Ordinate der Chromgehalt und als Abszisse der Molybdängehalt aufgetragen ist.
  • Vorzugsweise soll der Chromgehalt der Legierung mindestens 9 % betragen. Die Legierungen sollen dabei Chrom- und Molybdängehalte aufweisen, die in der Fläche M N 0 P der F i g. 2 liegen.
  • Der Einfluß des Chromgehalts bei Legierungen mit optimalem Gesamtgehalt (Ti + Al) und Molybdän ist in Tafel 2 gezeigt. Die Versuchsbedingungen und die Zusammensetzung der Legierungen stimmen, abgesehen vom Chromgehalt, mit den der Tafel 1 zugrunde liegenden Angaben überein.
    Tafel 2
    Legie-
    Cr MO
    Ti + Al
    Standzeit Dehnung
    rung (Oh) (0/0) (O/o) (Stunden)
    (l/o)
    5 15 2 1 93 >4,9
    2 10 4 10 232 6,7
    6 5 8 9 5 160 2,6
    Die Legierungen 5 und 6 liegen außerhalb der Erfindung. Die Ergebnisse zeigen, daß die Standzeit sehr steil abfällt, wenn der Chromgehalt zu hoch liegt. Chromgehalte unter 8 0/, ergeben zwar noch befriedigende Standzeiten, jedoch ist die Beständigkeit gegen Oxydation und. Sulfidation sehr gering.
  • Beim Ersatz von Nickel durch Kobalt ist kein merklicher Einfluß auf die das beste Zeitstandverhalten bei 1020'C ergebende, hinsichtlich der übrigen Bestandteile optimale Zusammensetzung festzustellen. Kobalt kann aber die beim Zeitstandversuch sich ergebenden Zahlenwerte noch steigern. Das ist in dem Diagramm nach F i g. 4 gezeigt, dessen Abszisse den Kobaltgehalt und dessen Ordinate die in Stunden gemessene Standzeit bei einer Belastung von 11 kg/mm 2 und 1020'C angeben. Die Legierungen enthielten neben Kobalt 10 0/, Chrom, 4 0/0 Molybdän, 5 0/, Titan, 501, Aluminium, 0,10/, Kohlenstoff, 0,10/, Zirkon, 0,010/, Bor, Rest Nickel neben Verunreinigungen.
  • Die Legierungen nach der Erfindung sollen vorzugsweise 9 bis 12 l)/" beispielsweise 9 bis 110/, Kobalt enthalten. Der Kohlenstoffgehalt der Legierungen beträgt zweckmäßig 0,05 bis 0,25 0/" der Zirkoniumgehalt höchstens 0,200/, und der Borgehalt nicht mehr als 0,025 0/,.
  • Eine Legierung A, die zur Verwendung im Gußzustand besonders geeignet ist, hatte folgende Zusammensetzung: 10 l)/, Chrom, 10 0/, Kobalt, 4 0/, Molybdän, 5 0/, Titan, 5 0/0 Aluminium, 0,10/0 Kohlenstoff, 0,10/, Zirkon, 0,010/, Bor und als Rest Nickel einschließlich Verunreinigungen.
  • Gegossene Proben dieser Zusamm nsetzung ergaben eine Standzeit von über 200 Stunden bei einer Belastung von 11 kg/mm2 und einer Dehnung von 5 bis 101)/,). Die an Proben von 1,14 cm Durchmesser ermittelte Schlagzähigkeit betrug 4,8 mkg/cm2 bei 900'C, während die Kerbschlagzähigkeit nach C h a r p y bei 900'C 1,25 mkg/cm2 ergab.
  • Eine andere sehr vorteilhafte Legierung B hatte folgende Zusammensetzung: 10 0/, Chrom, 10 11/0 Kobalt, 4 0/, Molybdän, 2,5 0/0 Titan, 6,5 bis 7 0/, Aluminium, 0,10/, Kohlenstoff, 0,10/0 Zirkon, 0,010/, Bor und als Rest Nickel einschließlich Verunreintgungen.
  • Proben aus der gegossenen Legierung vorstehender Zusammensetzung besaßen eine Standzeit von über 170 Stunden und eine Dehnung von 9 0/,) bei eine#r Belastung von 11 kg/mm2 und 1020'C. Bei 1050'C und einer Belastung von 9,4 kg/mm' betrug die Standzeit etwa 100 Stunden und die Dehnung etwa 10 0/,.
  • Die Legierungen nach der Erfindung können an Luft geschmolzen werden. Vorzugsweise sollten sie jedoch im Vakuum erschmolzen werden. In beiden Fällen empfiehlt es sich, die Legierungen in geschmolzenem Zustand vor dem Guß einer Vakuumfeinujig im Hochvakuum zu unterziehen. Zweckmäßig wird die Schmelze dabei mindestens 15 Minuten lang, vorzugsweise 60 Minuten oder mehr, bei einer Temperatur zwischen 1400 und 1600'C einem Druck von höchstens 100 Mikron, vorzugsweise von höchstens 5 Mikron, ausgesetzt, wobei die Dauer der Behandlung vom Reinheitsgrad der Zusätze abhängt.
  • Für die Herstellung kleiner Gußstücke, beispi.eigweise von Turbinenläufern oder von Proben für Zeitstandversuche, empfiehlt es sich, die Legierungen unter Vakuum zu vergießen. Bei der Herstellung, großer Gußstücke aus einer Schmelze, die im Vakuu, m,' erzeugt oder gefeint wurde, ergeben sich beim Vpt gießen im Vakuum, in Schutzgas oder an Luft nur geringe Unterschiede in den Werkstoffeigenschaften. Alle vorstehend behandelten und in die Diagramme eingetragenen Ergebnisse der Zeitstandversuche wurden an Proben aus Gußstücken gewonnen, die im Vakuum erschmolzen, dann im Vakuum mindestens 15 Minuten lang bei 1500'C und bei einem Druck von weniger als 1 Mikron gefeint und ün Vakuum vergossen wurden.
  • Aus den Legierungen gegossene Gegenstände können im Gußzustand bei hohen Betriebstemperaturen verwendet werden, beispielsweise als Läuferschaufeln. von Gasturbinen. Durch eine nachfolgende Wärmebehandlung wird eine nennenswerte Verbesserung der Eigenschaften nicht erzielt.
  • Nach einem Lösungsglühen und Altern zeigen die Legierungen auch ini geschmiedeten Zustand ein gutes Zeitstandverhalten. Im allgemeinen sollte das Lösungsglühen 1 bis 3 Stunden lang im Temperaturbereich von 1150 bis 1250'C vorgenommen werden. Ein Glühen bei diesen Temperaturen, das länger als 3 Stunden dauert, führt zu übermäßigem Kornwachstum. Eine obere Grenze der Glühtemperaturen ist durch die Solidus-Temperatur der Legierungen bestimmt. Bei Legierungen mit einem Gesamtgehalt an Titan und Aluminium von etwa 10 0/, findet das Lösungsglühen vorzugsweise bei 1225'C statt. Mit zunehmendem Gesamtgehalt an Titan und Aluminium steigt die zum Lösen der gesamten primären Gammaphase erforderliche Temperatur an. Bei einem Gesamtgehalt über 11,5 0/,) ist es nicht möglich, die gesamte Gammaphase bei einer unter der Solidus-Linie liegenden Temperatur in Lösung zu bringen. Das hat zur Folge, daß sich das Zeitstandverhalten der Legierung nach dem Aushärten verschlechtert. Die Zeitstandfestigkeiten werden nach einem Aushärten auch beeinträchtigt, wenn der (Ti + Al)-Gehalt weniger als 100/, beträgt, ähnlich wie das bei gegossenen Legierungen der Fall ist. Vorzugsweise findet das Aushärten durch 1- bis 24stündiges Glühen im Temperaturbereich von 900 bis 1100'C statt. Die Glühzeit ist mit zunehmender Glühtemperatur zu erniedrigen und mit zunehmendem Querschnitt zu erhöhen. Während des Aushärtens kann die Temperatur im angegebenen Bereich geändert werden. Das Aushärten kann auch ,so durchgeführt werden, daß man die Legierung von der Temperatur des Lösungsglühens langsam, vor--zugsweise mit 2 bis 3'C pro Minute, auf 1150 oder 1100'C oder auch darunter abkühlt, beispielsweise in dem Glühofen. - Die Probe einer geschmiedeten Legierung mit 0,10/, Kohlenstoff, 10 0/, Chrom, 10 % Kobalt, 3,5 "/, Molybdän, 5 0/, Titan, 5 0/0 Aluminium, 0,10/, Zirkon, 0,010/() Bor und als Rest Nickel nebst Verunreinigungen besaß beispielsweise eine Standzeit von 58 Stunden bei einer Belastung von 11 kg/mrn2 und 1020'C. Sie war einer Warmbehandlung unterzogen worden, die aus einem 112 Stunde dauernden Lösungsglühen bei 1250'C bestand, dem ein 6ständiges Aushärten bei 1000'C folgte. Ähnliche Eigenschaften werden erzielt, wenn .die Legierung nach dem Lösungsglühen im Ofen bis auf beispielsweise 1150'C oder 1100'C langsam abgekühlt wird.
  • Trotz ihrer geringen Chromgehalte weisen die Legierungen nach der Erfindung eine bemerkenswerte gute Beständigkeit gegen Oxydation bei hohen Tem--peraturen auf. So ergab sich an einer Probe der Legierung A nach einem 100stündigen Glühen bei 1000'C an Luft ein Gewichtsverlust von nur 2,04 Miffigramm je Quadratzentimeter ihrer Oberfläche. Trotzdem empeehlt es sich, bei Gebrauchstemperaturen über 1000'C und den z. B. in Gasturbinen herrschenden Bedingungen, unter denen das Material durch Oxydation und Schwefel angegriffen wird, die Gegenstände mit einer Schutzschicht, beispielsweise aus Aluminium, zu versehen.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verwendung einer. Nickel-Chrom-Kobalt-Legierung, bestehend aus 8 bis 10,90/, Chrom, 5 bis 130/, Kobalt, 2,5 bis 6,20/, Molybdän, 0,05 bis 0,5 0/, Zirkonium, 0,03 bis 0,3 0/0 Kohlenstoff, 0,005 bis 0,05 "/, Bor, 6,6 bis 11,5 0/, Aluminium und Titan bei einem Titan-Aluminium-Verhältnis von 0,2-.1 bis 1,5-.l, Rest Nickel einschließlich Verunreinigungen, mit der Maßgabe, daß iin Bereich des Titan-Aluminium-Verhältnisses 0,7 < < 1,5 der Gesamtgehalt (0/, Al + %Ti) und der Molybdängehalt der Legierung in der Fläche (A B C D) nach F i g. 1 hegen und daß im Bereich des Titan-Aluminium-Verhältnisses 0,2 < < 0,7 die Beziehung erfüllt ist, daß ferner der Chromgehalt und der Molybdängehalt der Legierung so aufeinander abgestimmt sind, daß sich Legierungen ergeben, die innerhalb der Fläche (1 J KL) nach F i g. 2 liegen, als Werkstoff zur Herstellung von Gegenständen, wie Turbinenschaufeln und -teilen, die im Gußzustand bei einer Belastung von 11 kg/mm2 und einer Temperatur von 1020'C eine Standzeit von über 100 Stunden aufweisen.
  2. 2. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 1, deren Gesamtgehalt an Titan und Aluminium . estens 8,4 0/, beträgt und deren Ti: AI-Verhältnis im Bereich von 0,7 bis 1,5 hegt, für den Zweck nach Anspruch 1. 3. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 2, deren Gesamtgehalt an Aluminium und Titan auf den Molybdängehalt derart abgestimmt ist, daß sich Legierungen ergeben, die innerhalb der Fläche (E F G H) nach F i g. 1 hegen, für den Zweck nach Anspruch 1. 4. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 2 oder 3, deren Chrom- und Molybdängehalt in der Weise aufeinander abgestimmt sind, daß sie in- der Fläche (M N 0 P) nach F i g. 2 liegen, für den Zweck nach Anspruch 1. - 5. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 1 mit einem Kobaltgehalt von 9 bis 12 0/, für den Zweck nach Anspruch 1. 6. Verwendung einer Legierung nach einem der Ansprüche 2 bis 4 mit einem Kobaltgehalt von 9 bis 110/, für den Zweck nach Anspruch 1. 7. Verwendung einer Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, deren Kohlenstoffgehalt 0,05 bis 0,25 11/0, deren Zirkoniumgehalt höchstens 0,20 0/, und deren Borgehalt höchstens 0,025 0/, beträgt, für den Zweck nach Anspruch 1. 8. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 1, bestehend aus 100/, Chrom, 100f, Kobalt, 40/, Molybdän, 2,50/, Titan, 6,5 bis 70/0 Aluminium, 0,1 "/, Kohlenstoff, 0,10/0 Zirkonium, 0,010/, Bor, Rest Nickel einschließlich Verunreinigungen, für den Zweck nach Anspruch 1. 9. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 2, bestehend aus 100/, Chrom, 100/, Kobalt, 40/, Molybdän, 501, Titan, 501, Aluminium, 0,10/, Kohlenstoff, 0,10/, Zirkonium, 0,010/, Bor und als Rest Nickel einschließlich Verunreinigungen, für den Zweck nach Anspruch 1. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 814 029; australische Patentschrift Nr. 166 814.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB814029A (en) * 1956-10-29 1959-05-27 Mond Nickel Co Ltd Improvements in nickel-chromium-cobalt alloys

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