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Flotationsverfahren und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Flotationsverfahren zur Aufbereitung von Erzen od. dgl.
unter vorgängiger oder gleichzeitiger Konditionierung und Beliiftung der wäßrigen
Trübe und betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen
Verfahrens.
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Es ist bereits bekannt, bei feinkörnigen Erzen od. dgl. die wertvollen
Anteile von der Gangart durch Flotation zu trennen. Die bekannten Flotationsverfahren
und Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß die festen Bestandteile in der
Trübe schwebend gehalten werden müssen, außerdem wird durch die mit Partikeln behafteten
Luftblasentrübe mit in den Schaum hineingerissen, wodurch die Leistungsfähigkeit
der bekannten Verfahren und Vorrichtungen begrenzt ist. Die Flotation wird in diesen
Fällen meist in mehreren Stufen durchgeführt, um die nötige Reinheit des Produktes
zu erlangen. Es ist daher eine ziemlich umfangreiche Anlage erforderlich.
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Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens der eingangs
genannten Gattung zur kontinuierlichen Trennung und Gewinnung der Bestandteile eines
feinkörnigen Erzes od. dgl., wobei eine erhöhte Ausbeute mit verbessertem Reinheitsgrad
erzielt wird.
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Hierzu sieht die Erfindung vor, daß den aufsteigenden, partikelbeladenen
Luftbläschen zwecks Trennung von hydrophoben und hydrophilen Teilchen und insbesondere
Ablösung etwaiger noch anhaftender, nicht mit dem Schwimmprodukt auszutragender
Partikeln ein abwärts gerichteter Klarflüssigkeitsstrom entgegengeleitet wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird in an sich
bekannter Weise das Haltige, z. B. Erz, mit einem Sammler hydrophobiert und als
Schaumkonzentrat ausgetragen, während Berge bzw. Gangart als Abgänge abgezogen werden.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird in gleichfalls bekannter Weise
Gangart bzw. Berge als Schaumprodukt ausflotiert und das haltige Erz als Konzentrat
am Boden abgezogen.
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Weiterhin ist vorzugsweise vorgesehen, daß der Trübe ein Schäumerreagens
zur Regelung der Luftblasengröße zugegeben wird.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens kennzeichnet sich durch einen säulenförmigen Flotationsbehälter
mit koaxialem, abwärts gerichtetem Klarflüssigkeitszulauf im oberen Teil der Säule,
einen radialen Trübeeinlaß in dem mittleren Teil der Säule, einen Lufteinlaß mit
porösem Bläschenerzeuger im unteren Teil der Säule, einen Bodenauslaß zum Austragen
fester Bestandteile der Trübe am unteren Teil der Säule und einen oberen Auslaß
zum Austragen der als Schaumprodukte flotierten Trübebestandteile am oberen Teil
der Säule.
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Weiterhin ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorzugsweise ein
Rührbehälter vorgesehen.
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Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
so ausgebildet sein, daß die obere Zone im Vergleich zu der mittleren und unteren
Zone einen verringerten Durchmesser hat, wobei insbesondere der Flächenquerschnitt
der oberen Zone etwa ein Viertel bis drei Viertel des Flächenquerschnitts der mittleren
und unteren Zonen beträgt.
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Im Fall der Verwendung von Schäumern dienen diese üblicherweise zur
Steigerung und Förderung der Bildung kleiner Luftblasen in der Flotationstrübe und
zur Ansammlung der ungebrochenen mit Mineral beladenen Blasen an der Oberfläche
der Trübe. Zu diesem Zweck wurden bisher Schäumer vom Typ der synthetischen höheren
Alkohole in Mengen von 0,05 bis 0,25 kg/t verwendet; Fichtenharzöl wurde in einer
Menge von 0,015 bis 0,1 kg/t angewandt, während Kresylsäure und Eukalyptusöl in
Mengen von 0,025 bis 0,1 kg/t zugesetzt wurden.
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In der vorliegenden Erfindung dient der Schäumer jedoch zur Regelung
der Größe der Luftblasen. Um
dieses Ziel zu erreichen, ist im allgemeinen
die anzuwendende Menge Schäumer geringer als die früher benutzte. Die Blasengröße
wird auf diese Weise vor allem deswegen geregelt, um eine optimale Oberflächenbildung
der Blasen pro Säulenvolumen zu erzielen.
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Die Einleitungsgeschwindigkeit von wäßriger Waschflüssigkeit am oberen
Ende der senkrecht aufgestellten Säule, die Einleitungsgeschwindigkeit von Luft
am Boden der senkrecht aufgestellten Säule und die Einführungsgeschwindigkeit von
Trübe als Beschickung an einem Punkt zwischen oberem Ende und Boden der senkrecht
aufgestellten Säule sind alle voneinander abhängig.
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Ganz allgemein läßt sich aber sagen, daß die Säule für ein gegebenes
Erz bei ihrer optimalen Kapazität in Betrieb genommen werden sollte, um eine maximale
Ausbeute zu erzielen, aber unter Bedingungen, die sich nicht den »Eließ«-Bedingungen
nähern.
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Unter »Fließ«-Bedingungen ist zu verstehen, daß die Abwärtsgeschwindigkeit
in der Säule so groß ist, daß sie die Geschwindigkeit der aufsteigenden Blasen derart
herabsetzt, 'daß mehr Blasen erzeugt werden, als am oberen Ende der Säule entweichen
können. -Dadurch ergibt sich eine örtliche Blasenverdichtung, was zu einer heftigen
Durchwirbelung und zu explosionsartigem Sieden in der Säule führt, wodurch die Trennung
stark behindert und manchmal vollständig gestört wird.
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Es läßt sich ferner als Regel aufstellen, daß der Luftdruck, der die
Eintrittsgeschwindigkeit von Luft am Boden der Säule regelt, größer sein muß als
der hydrostatische Druck auf die Vorrichtung, die die Luftblasen liefert, d. h.
den Blasenerzeuger oder Diffusor. Mathematisch läßt sich das in folgender Weise
ausdrücken: p=hd-k; darin ist p der Luftdruck, der dem Blasenerzeuger oder Diffusor
geliefert wird, h die Höhe der Säule, d die durchschnittliche Dichte des Inhalts
der Säule, k ein Faktor (größer als 0, aber kleiner als 7), der eine charakteristische
Konstante des Blasenerzeugers oder Diffusors darstellt. Es wird gewöhnlich ein Luftdruck
bis zu 1,4 kg/cm2 angewandt.
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Aus der obigen Formel und aus der Beschreibung geht klar hervor, daß
die pro Zeiteinheit und Flächenquerschnitt die Säule durchströmende Luftmenge eine
Funktion der Zuflußgeschwindigkeit und der Dichte der Trübe, der Zahl der Luftblasen
und der Größe der Luftblasen ist. Die Vorrichtung zur Erzeugung der Luftblasen kann
irgendein geeignetes durchlöchertes Verteilungsglied sein. Ein Typ, der sich als
geeignet erwies, ist ein kegelförmiger, poröser metallischer Bläschenerzeuger, der
im allgemeinen Durchbohrungen in einer Größe von 5 bis 2500 Mikron besitzt, wobei
eine Größe von 10 Mikron besonders günstig erscheint. Bei Durchbohrungen in diesem
Bereich erzielt man gewöhnlich eine Blasengröße von etwa 1000 bis etwa 10 000 Mikron,
wobei die bevorzugte Größe bei etwa 1600 Mikron liegt. Natürlich wird, wie oben
ausgeführt, zur Regelung der Blasengröße der Schäumer verwendet, und so kann die
Blasengröße auch bei größeren Durchbohrungen in dem durchlöcherten Verteilungsglied
in einem vernünftigen Bereich gehalten werden. Eine Größe zwischen 3000 und 6000
Mikron ist zulässig, wenn auch andere Größen ebenfalls möglich sind.
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Ein anderer Typ, der sich als geeignet erwies, ist ein Zylinder mit
einem ellipsenförmigen Querschnitt, dessen geschlossenes ellipsenförmiges Ende ,aus
porösem Metall mit Durchbohrungen der oben angegebenen Größe besteht. Es können
weiterhin auch poröse Metallplatten, poröse keramische Platten und andere Hilfsmittel,
wie perforierter Gummi, Filtertuch usw., mit Öffnungen der oben angegebenen Größe
verwendet werden. Solche Hilfsmittel müssen mit einer Druckluftquelle verbunden
sein, die nur über diese porösen Vorrichtungen mit dem Innern der Säule in Verbindung
steht.
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Das Erz wird zerkleinert, gesiebt, gemahlen und gesichtet und dann
in eine wäßrige Trübe übergeführt, wie es in der Praxis üblich ist. Die Trübe wird
in der vorliegenden Erfindung vorzugsweise in einem Rührbehälter hergestellt, der
Vorrichtungen enthält, um das gemahlene Erz innig mit dem Wasser und den nötigen
Aufbereitungs- und Schwimmitteln zu vermischen. Die Trübe enthält üblicherweise
etwa 5 bis 70 °/o Festkörper, aber das hängt von dem einzelnen aufgeschlämmten Erz
ab. Die Trübe aus dem Rührbehälter muß in pumpbarer Form vorliegen und wird mit
einer solchen Geschwindigkeit eingeleitet, daß die in die Säule eintretende Trübe
mehr Festkörper enthält, als sich zu jedem Augenblick in der Säule befindet. Dies
kann Änderungen hinsichtlich der Zuflußgeschwindigkeit und/oder des Substanzgehalts
in der Trübe von Zeit zu Zeit erfordern. Die Aufbereitungs- und Schwimmittel werden
der Trübe in dem Aufbereitungs-Rührbehälter in den üblichen Mengen zugesetzt, und
auch die erforderliche Menge an Schäumer zur Regelung der Blasengröße wird zu diesem
Zeitpunkt zugegeben.
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Die in den oberen Teil der Säule eingeleitete Klarflüssigkeit ist
im allgemeinen Wasser, aber bei manchen Erzen kann auch verdünnte wäßrige Säure
usw. benutzt werden. Die Zuflußgeschwindigkeit der Klarflüssigkeit hängt, wie oben
näher ausgeführt, von den verschiedenen Zustandsgrößen des Systems ab. Ganz allgemein
ausgedrückt wird die Zuflußgeschwindigkeit so gehalten, daß die Trübe verdünnt wird;
dadurch wird verhindert, daß die noch nicht getrennte Trübe nach oben steigt.
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Es ist vorteilhaft, wenn das Verfahren so durchgeführt wird, daß die
Zufuhrgeschwindigkeit der Klarflüssigkeit mit der Zufuhrgeschwindigkeit der Trübebeschickung
ur_d der Austragungsgeschwindigkeit am Boden in Wechselbeziehung steht, um ein im
wesentlichen konstantes Niveau in der Säule aufrechtzuerhalten.
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Das Verfahren ist besonders geeignet zur Abtrennung von Quarz als
Aufschwemmung von wertvollen Eisenanteilen als Bodensatz, zur Abtrennung von Quarz
und Dolomit als Aufschwemmung von wertvollen Eisenanteilen als Bodensatz, von Dolomit
und Eisenanteilen als Aufschwemmung von Quarz als Bodensatz, von Molybdänsulfid
und Wismut als Aufschwemmung von der Gangart als Bodensatz, von Molybdänsulfid als
Aufschwemmung von der Gangart als Bodensatz und von Kupferanteilen als Aufschwemmung
von der Gangart als Bodensatz.
Es zeigt F i g. 1 eine teilweise
geschnittene schematische Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage,
F i g. 2 einen senkrechten Schnitt der Flotationssäule der F i g. 1, F i g. 3 einen
Schnitt entlang der Linie III-III der F i g. 2, F i g. 4 einen Schnitt entlang der
Linie IV-IV der F i g. 2, F i g. 5 einen senkrechten Schnitt des oberen Teiles einer
Flotationssäule nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, F i g. 6 einen
senkrechten Schnitt des oberen Teiles einer Flotationssäule nach einer anderen Ausführungsform
der Erfindung; F i g. 7 einen senkrechten Schnitt des oberen Teiles einer Flotationssäule
nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, F i g. 8 einen senkrechten Schnitt
des oberen Teiles einer Flotationssäule nach einer zusätzlichen Ausführungsform
der Erfindung, F i g. 9 einen senkrechten Schnitt des Bodenteiles einer Flotationssäule
nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung und F i g. 10 einen Schnitt entlang
der Linie X-X der Fig.9.
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Nach F i g. 1 umfaßt die Flotationssäule 10 einen oberen Abschnitt
11, einen mittleren Abschnitt 12 und einen unteren Abschnitt 13. Die Flotationssäule
kann einen kreisförmigen, ellipsenförmigen, quadratischen, rechteckigen oder einen
anderen Querschnitt einer ebenen geometrischen Figur aufweisen. In den F i g. 1
bis 4 hat die gezeigte Säule einen kreisförmigen Querschnitt. Die Länge der Säule
sollte größer als ihre Weite sein. Ein Längen-Weiten-Verhältnis von 6 : 1 oder mehr
erwies sich als zufriedenstellend. Die Innenflächen der Säule sollten glatt sein,
um die Turbulenz zu verringern.
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Nach den F i g. 1 bis 4 ist die Säule 10 aus einer Vielzahl
von Abschnitten in senkrecht axialer Anordnung zusammengesetzt. Der obere Abschnitt
11 besteht aus zwei Teilstücken 14 und 15, die zusammengeflanscht und durch
Bolzen oder andere in der Zeichnung nicht wiedergegebene Elemente verbunden sind.
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Das mittlere Teilstück 12 besteht aus einem angeflanschten Hauptabschnitt
16, der durch Bolzen oder andere, in den Zeichnungen nicht wiedergegebene Elemente
verbunden ist, und einem angesetzten Zuleitungsrohr 17, das an seinem offenen Ende
ebenfalls mit einem Flansch versehen ist.
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Das untere Teilstück 13 besteht aus einem angeflanschten Hauptteil
18, einem angeflanschten, umgekehrten kegelstumpfförmigen Teil
19 und einem angeflanschten Abflußteil20, der ein zylindrisches, in einer
umgekehrt kegelstumpfförmigen Ausflußöffnung 21 endendes Teilstück besitzt. Der
kegelstumpfförmige Abfluß ist mit einem Krümmer 22 versehen, der das Ausströmen
aus der Säule durch das Ventil 23 zu der Auslaßöffnung 24 gestattet.
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Die Druckluft in dem Behälter 25 wird durch die Leitung 26 über das
Ventil 27 zu einem Diffusor oder Bläschenerzeuger 28 geführt, der in dem Teil 19
mit Hilfe eines Krümmers 29 angebracht ist. Wie in den F i g. 1 bis 4 gezeigt, hat
der Diflusor oder Bläschenerzeuger 28 eine annähernd konische Form, und seine konische
Wand ist senkrecht gerieft und mit einer Vielzahl kleiner Öffnungen versehen. Die
Druckluft tritt durch diese Vielzahl von Öffnungen hindurch und wird zu dem unteren
Teil 13 der Säule geleitet.
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Die zur Beschickung verwendete Trübe wird durch das Zuleitungsrohr
17 mit Hilfe einer Pumpe 30 aus dem Rührbehälter 31 in den mittleren Teil 12 gepumpt.
Dieser Behälter ist im allgemeinen zylindrisch geformt und endet in einem kegelstumpfförmigen
Boden 32. In dem Behälter befindet sich ein an einer senkrechten Welle 34 befestigter
Rührer 33, welcher mit Hilfe eines nicht gezeigten Antriebsaggregats über die mit
der Welle 34 verkeilte Riemenscheibe 35 in Drehung versetzt werden kann. Der Behälter
ist mit einem abnehmbaren Deckel 36 versehen, durch den das Erz und die Schwimmittel
in den Behälter eingetragen werden können. Das Wasser, das die wäßrige Phase der
Trübe bildet, wird durch die Zuleitung 37 eingeleitet. Das abwärts fließende wäßrige
Medium wird in den oberen Teil 11 der Säule 10 durch die mit einem Ventil versehene
Zuleitung 38 eingebracht, welche in einem in den oberen Teil 11 der Säule 10 hineinragenden
Zuleitungsrohr 39 endet.
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Der Schaum, der aus festen Teilchen besteht, welche an den aus dem
Bläschenerzeuger 28 aufsteigenden Luftblasen haften, sammelt sich in dem Abschnitt
14 an und wird durch ein nach unten gerichtetes, abgewinkeltes Abflußrohr
40 am oberen. Teil des Abschnittes 14 ausgetragen.
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Die F i g. 5 bis 8 zeigen weitere Ausführungsformen des oberen Teiles
11 der Säule 10. In den in den F i g. 5, 6 und 7 gezeigten Formen ist in der oberen
Zone eine Vorrichtung zur Verringerung des Flächenquerschnittes vorgesehen. Diese
hat in der Hauptsache den Zweck, die Zuflußgeschwindigkeit der wäßrigen Waschflüssigkeit
zu erhöhen, um den die Verunreinigung verringernden Effekt im oberen Teil 11 noch
zu steigern. Nach F i g. 5 besteht die den Flächenquerschnitt vermindernde Vorrichtung
aus einem festen Rohr 41, das in den Bereich zwischen der Ausflußleitung
40 und der Zuleitung 17 eingesetzt ist. Nach F i g. 6 wird die den Flächenquerschnitt
vermindernde Vorrichtung dadurch geschaffen, daß der obere Teil 11 zwischen der
Ausflußleitung 40 und der Zuleitung 17 aus einem Rohr 15' gebildet wird, dessen
Durchmesser geringer ist als der Durchmesser des Rohres 18. Nach F i g. 7 wird die
den Flächenquerschnitt vermindernde Vorrichtung durch ein Zuleitungsrohr 43 gebildet,
das sich abwärts axial bis in den Raum erstreckt, der dem mittleren Teil 12 der
Säule 10 entspricht. Die Leitung 43 ist mit einer Düsenöffnung 44 versehen. Die
wäßrige Waschflüssigkeit wird durch die Leitung 42 zugeführt, die konzentrisch mit
dem Einleitungsrohr 43 angeordnet ist.
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Die in F i g. 8 gezeigte Ausführungsform bezieht sich auf ein abgeändertes
System zum Abstreichen des Schaumes. In dieser Figur wird ein angesetzter Kasten
45 gezeigt, der innen eine Vielzahl geneigter Wehre 46 besitzt, die zu der Ausflußleitung
40 führen. Der Schaum kann durch die Wehre 46 in die Zone 48 eintreten, von
wo er durch die Ausflußleitung 40 abgezogen wird. Die wäßrige Waschflüssigkeit tritt
durch das radiale Einleitungsrohr 39 ein und wird durch Leitbleche 47, die aus dem
oberen röhrenförmigen Teil 15 herausragen, abgelenkt.
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Der in den F i g. 9 und 10 dargestellte abgewandelte Diffusor oder
Bläschenerzeuger 49 umfaßt einen ellipsenförmigen Zylinder mit einem Boden 50 aus
einem nicht porösen Material, welcher mit einem Einleitungsrohr
51
für Druckluft durch die Leitung 29 versehen ist. Seine Seiten sind ebenfalls nicht
porös, jedoch ist seine einen ellipsenförmigen Querschnitt aufweisende Oberseite
52 mit einer Vielzahl von Öffnungen mit einem Durchmesser von 10 Mikron versehen.
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Das Verfahren soll nun an Hand der F i g. 1 für ein Erz beschrieben
werden, bei dem die wertvollen Anteile durch Schaumflotation ausgetragen werden.
Natürlich ist es in gleicher Weise für Erze anwendbar, bei denen die Gangart und
andere fremde Stoffe durch Schaumflotation ausgetragen werden sollen, während die
wertvollen Anteile als Rückstand bleiben.
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Die wäßrige Waschflüssigkeit, z. B. Wasser, wird durch die Säule 10
aus der Zuleitung 38 und 39 nach unten und durch die Abflußleitung 22 und 24 durch
das offene Ventil 23 nach außen geleitet. Die Luft wird unter dem Druck, der zur
Überwindung des hydrostatischen Druckes erforderlich ist, durch die Leitungen 26
und 29 zu dem Bläschenerzeuger 28 geführt, von wo ein nach oben gerichteter Strom
von Luftblasen durch die Säule 10 geleitet wird. Das in Form einer wäßrigen Trübe
vorliegende Erz, das den gewünschten Feststoffgehalt hat und einen Sammler zur Schaffung
einer wasserabstoßenden, den Luftblasen anhaftenden Oberfläche an den wertvollen
Anteilen sowie beliebige regelnde und modifizierende Hilfsstoffe und die erforderliche
Menge Schäumer zur Regelung der Größe der Luftblasen enthält, wird dann über die
Pumpe 30 aus dem Behälter 31 zu der Zuleitung 17 und von dort zu dem mittleren Teil
12 der Säule 10 gepumpt. Die mit einer wasserabstoßenden Oberfläche versehenen wertvollen
Anteile haften an den Luftblasen an und werden nach oben geführt und durch die Ausfuhrleitung
40 abgezogen. Die Gangart und die anderen fremden Stoffe, die keine wasserabstoßende
Schicht besitzen, werden mit dem Wasser nach unten geführt und dort zusammen mit
dem Wasser durch die Abflußleitungen 22 und 24 ausgetragen.
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Wie schon vorher gesagt, kann, falls es erwünscht ist, die Gangart
und den übrigen Rückstand als Schaum zu entfernen, dieser Schaum verworfen werden,
wenn er nicht benötigt wird; die wertvollen Anteile, die mit dem Wasser ausgetragen
werden, können jedoch durch die Austrittsleitung 24 abgezogen und gewonnen werden.
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Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1 Aminflotation von Quarz aus Eisenerz Verfahren Von der Iron Company,
Kanada, wurden 1,19 m3 Eisenerztrübe bezogen, die zu 60 °/° in einer Korngröße von
weniger als 44 Mikron vorlag und als Lean Blue Ore bekannt ist; sie enthielt durchschnittlich
54 bis 56 °/° Fe, 15 bis 17 °/° SiO2 und hatte einen Glühverlust von etwa 3 °/°.
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Das Aufgabegut mit etwa 75 °/° Feststoffgehalt wurde mit NaOH (pH
11) aufbereitet und dann mit 0,-5 kg/t Dextrin und sofort nach dieser Zugabe mit
0,5 kg/t primärem Amin aus Kokosnußöl versetzt. Die Trübe wurde in eine Vorrichtung
gepumpt, die der in den Zeichnungen gezeigten ähnlich war.
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'/,Stunde, nachdem die Vorrichtung in Betrieb genommen war, wurden
in periodischen Abständen Proben von dem Rückstandsprodukt (aus der Leitung 24)
und von dem Schaumprodukt (aus der Leitung 40) entnommen, getrocknet, gewogen und
analysiert. Die Dichte und die Durchsatzrate des Rückstandes wurden konstant gehalten.
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Es wurden 196 Versuche durchgeführt, von denen jeder mindestens 11/2
Stunden dauerte.
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Die folgenden Ergebnisse sind typisch für die Versuche, die nach dem
beschriebenen Verfahren durchgeführt wurden:
Tabelle I |
Rückstandsprodukt |
°/° Fe .... 63,5 65,0 62,7 65,9 64,3 64,1 62,0 |
°/° SiOz .. . 3,1 2,0 3,4 1,4 4,0 3,5 5,8 |
Schaumprodukt |
°/° Fe .... 11,3 23,5 12,7 10,0 11,0 12,5 8,7 |
°/° SiO2 .. . 82,7 64,6 80,7 83,5 77,9 81,3 86,2 |
Ausbringen |
°/° Fe .... 96,7 91,8 96,5 98,1 96,6 96,5 97,6 |
Diese Ergebnisse zeigen, daß das Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Trennung
von Quarz als Schaumprodukt von Eisenerz als Rückstandsprodukt angewandt werden
kann, wobei das prozentuale Ausbringen an Eisen zwischen 91,8 und 97,6 liegt.
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Beispiel 2 Flotation von Quarz und Dolomit aus Eisenerz Verfahren
Von der Iron Ore Company, Kanada, wurden 0,36 m3 Eisenerztrübe (Cyclone Produkte,
Carol Lake, Labrador) mit einem durchschnittlichen Gehalt von 270/, Fe, 55111, SiO2
und 901, Dolomit bezogen. Das Eisenoxyd ist meistens mit etwas Magnetit durchsetzt.
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Das Aufgabegut mit etwa 720/, Feststoffgehalt wurde mit Kalk,
Maisstärke, sulfoniertem Petroleum und Tallöl aufbereitet. In der Versuchsreihe
wurden bei Erreichung des Gleichgewichtes in der Vorrichtung Rückstand und Schaumprodukt
gesammelt, getrocknet, gewogen, Proben entnommen und analysiert.
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In einer Vorrichtung mit den folgenden Abmessungen: Durchmesser 5,04
cm, oberes Teilstück 457 cm, unteres Teilstück 183 cm (Kapazität: 12,5 kg/cm/ Tag),
wurden folgende Ergebnisse erzielt:
Tabelle II |
Rückstandsprodukt |
°/° Fe ............................. 43,4 |
°/° Si02 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
.. . 26,0 |
°/° Dolomit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11,9 |
Schaumprodukt |
°/° Fe ............................. 4,7 |
°/° Si02 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . 82,0 |
°/° Dolomit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11;3 |
Ausbringen |
°/° Fe ............................. 90,4 |
Die Ergebnisse in Tabelle II zeigen, daß Quarz und Dolomit in einer Vorrichtung
von den Eisenbestandteilen in einem Eisenerz durch Flotation abgetrennt werden können.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ergibt eine Ausbeute von
90,40/, Fe.
Beispiel 3 Flotation von Dolomit und Eisenerz aus Quarz
Verfahren Von der Firma Iron Ore Company, Kanada, wurden 0,6 m3 Eisenerztrübe mit
einem durchschnittlichen Gehalt von 23 °/o Eisenoxyd, 66 °/o Quarz und 11,5 °/o
Dolomit bezogen.
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Die Aufgabetrübe mit etwa
700/, Feststoffgehalt wurde mit H,S04
(pH = 6,3), sulfoniertem Petroleum und Tallöl aufbereitet. Der gesamte Bodensatz
und die Aufschwemmung wurden gesammelt, gewogen, Proben entnommen und analysiert.
Es wurden die folgenden Ergebnisse bei einer Vorrichtung mit den folgenden Abmessungen:
Durchmesser 5,08 cm, oberes Teilstück 457 cm, unteres Teilstück 183 cm (Kapazität:
30,9 kg/cm2/Tag) erhalten:
Tabelle III |
Rückstandsprodukt |
°/° Fe ............................. 1,6 |
°/o si02 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 97,1 |
°/o Dolomit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,8 |
Schaumprodukt |
°/o Fe ...............:.............35,5 |
°/o Si02 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
24,6 |
°/o Dolomit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
24,7 |
Ausbringen |
°/o Fe ............................. 94,3 |
Die Ergebnisse in Tabelle III zeigen, daß Dolomit und Eisenbestandteile von Quarz
in einem Eisenerz durch Flotation in einer Anlage und nach einem Verfahren der Erfindung
getrennt werden können, wobei das Ausbringen an Fe 94,3 °/o beträgt.
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Beispiel 4 Kollektive und selektive Flotation von Molybdänerzen Vorrichtung
und Verfahren der Erfindung wurden zur Durchführung einer kollektiven und einer
selektiven Flotation von Molybdänerz verwendet. Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle IV aufgeführt:
Tabelle IV |
Ansatz Flotation |
Nr. |
°/o Mo |
°/o Bi |
°/° C u |
°/° Fe |
°/o Unlösliches |
°/° Ausbeute |
1 selektiv 44,2 7,25 0,11 8,15 32,0 80,9 |
2 selektiv 48,9 3,85 0,21 2,70 38,9 92,0 |
3 selektiv 54,6 12,10 0,38 3,15 17,0 94,4 |
4 kollektiv 47,8 9,60 0,35 9,60 18,1 92,3 Mo |
84,5 Bi |
5 selektiv 79,4 6,56 0,26 0,71 13,9 90,0 |
6 selektiv 95,3 0,99 |
Die Ergebnisse zeigen, daß mit einer Vorrichtung und einem Verfahren nach der Erfindung
MoS2 und Bi aus Molybdänerz mit einem Reinheitsgrad von 95 °/a abgetrennt werden
können und daß ein Ausbringen von 94 bis 95 °/o erzielt wird.
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Beispiels Flotation von Kupfer aus Kupfererz Verfahren Fünf Faß ä
0,119 m3 einer Klassierertrübe wurden verwendet. Jedes Faß wog 72 kg bei etwa 40
°/o Feststoffgehalt. Man ließ die Trübe absitzen, und das klare Wasser wurde abgehebert.
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Die Vorrichtung wurde 5 Minuten nach Zusatz des Schäumers in Betrieb
gesetzt, und vor der Probeentnahme wurde 1/2 Stunde gewartet, bis sich das Gleichgewicht
in der Vorrichtung eingestellt hatte.
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Das ganze Schaumprodukt wurde während jedes Versuchs gesammelt. Die
Durchsätze und Dichten des Rückstandes wurden in bestimmten Abständen bestimmt,
indem 1-1-Proben jeweilig entnommen und dann als gemischte Rückstandsprobe verwendet
wurden.
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Das Gesamtgewicht des Rückstandes wurde nach zwei Verfahren ermittelt:
A. Dichte - Durchsatzrate - 0/° Feststoff - Zeit,
B_ Probengewicht . Durchsatzrate - Zeit. |
Probenvolumen |
Die Dichte des Rückstandes betrug im Durchschnitt 2,53 g/ml. Die Methoden A und
B stimmten bis auf weniger als 10/, überein.
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Schaumprodukt und Rückstand wurden filtriert, getrocknet, Proben davon
entnommen und diese analysiert. Die Ergebnisse sind unten wiedergegeben.
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Versuch OP-13-1 Die Abmessungen der Vorrichtung betrugen Durchmesser
5,08 cm, untere Zone 366 cm, obere Zone 213 cm (Kapazität: 16,17 kg/em2/Tag).
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Ergebnisse: Gewicht des flotierten Schaumproduktes 9,940/, Rückstandanalyse
.. . . . . . . . . . . . . . . . . 0,20 °/o Cu Schaumproduktanalyse . . . . . .
. . . . . . . . 20,4 °/o Cu Kupferausbringen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
91,80/0
Versuch OP-13-2 Abmessungen der V orrichtung : Durchmesser 5,08 cm,
untere Zone 366 cm, obere Zone 213 cm (Kapazität: 21,79 kg/cm2/Tag).
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Ergebnisse: Gewicht des flotierten Schaumproduktes 12,4 °/Q Rückstandanalyse
. . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,09 °/o Cu Schaumproduktanalyse . . . . . .
. . . . . . . 16,93 °/o Cu Kupferausbringen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
96,0"/,
Versuch OP-13-3 Abmessungen der Vorrichtung : Durchmesser
5,08 cm, untere Zone 366 cm, obere Zone 213 cm (Kapazität: 21,93 kg/cm2/Tag).
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Ergebnisse Gewicht des flotierten Schaumproduktes 12,3 °/o Rückstandanalyse
. . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,08 °/o Cu Schaumproduktanalyse . . . . . .
. . . . . . . . 18,35 °/o Cu Kupferausbringen . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 96,70/0
Versuch OP-13-4 Abmessungen der Vorrichtung : Durchmesser 5,08 cm,
untere Zone 366 cm, obere Zone 213 cm (Kapazität: 27,9 kg/cm2/Tag).
-
Ergebnisse Gewicht des flotierten Schaumproduktes 12,3 °/o Rückstandanalyse
. . . . . . . . . . . . . . . 0,12 °/o Cu Schaumprodüktanalyse (aus der gemischten
Beschickung 0P-13-7) .... 18,58 °/o Cu Kupferausbringen . . . . . . . . .
. . . . . . . . . 95,70/0
. - Versuch OP-13-5 , Abmessungen.derVorrichtung
:Durchmesser 5,08 cm, untere Zone 366 cm, obere Zone 213 cm (Kapazität: 22,6 kg/em2/Tag).
-
Ergebnisse Gewicht des flotierten Schaumproduktes 13,3 °/o Rückständänalyse
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,12 °/o Cu Schaumproduktanalyse (aus der gemischten
Beschickung 0P-13-7) .... 18,58 °/o Cu Kupferausbringen . . . . . . , . .
. . . . . 95,90/0-Versuch OP-13-6 -AbmessungenderVorrichtung:Durchinesser5,08em,
untere Zöne 366 cm, obere Zone 213 cm (Kapazität: 23,5 Ergebnisse : .
-
Gewicht des flotierten Schaumproduktes 13,3 °/o Rückstandanalyse .
. . . . . . . . . . . . . . . . . 0,11 °/ö Cu Schaumproduktanalyse (aus der gemischten
Beschickung 0P-13-7) . : . . 18,58 % Cu Kupferausbringen . . . . . . . .
. . . . . . . . . . 96,10/0
'- Versuch OP-13-7 Abmessungen der Vorrichtung:
Durchmesser2, 54 cm, untere Zone 366 cm, obere Zone 183 cm (Kapazität: 87,7 kg/cm2/Tag).
-
Ergebnisse Gewicht des flotierten Schaumproduktes 53,9 °/o Rückstandanalyse
. . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,92 °/o Cu Schaumproduktanalyse . . . . . .
. . . . . . . 28,5°/o Cu Ausbringen an konzentriertem Kupfer 82,6 °/o Im Mittel
in den Kreislauf zurückgegebenes Kupfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17,10/, Diese Ergebnisse sind unten zusammengefaßt.
Tabelle V |
Test Nr. 0/° CU % @n @/o Ausbeute |
im Konzentrat |
OP-13-1 20,4 0,20 91,8 |
OP-13-2 16,9 0,09 96,0 |
OP-13-3 18,4 0,08 96,7 |
OP-13-4 18,6 0,12 95,7 |
OP-13-5 18,6 0,12 95,9 |
OP-13-6 18,6 0,11 96,1 |
OP-13-7 28,5 6,92 82,6 Konzentrat |
17,1 im Mittel |
Die Beschickung des Tests 7 wurde durch Sammeln des Schaumproduktes aus den Tests
4, 5 und 6 erhalten. Der Rückstand aus diesem Test wurde in den Kreislauf zur Zerkleinerung
zurückgegeben, und von da aus gelangte er mit in die Beschickung der Vorrichtung
für den gröberen Anteil.
-
Die in der Tabelle V zusammengefaßten'Ergebnisse zeigen, daß Anlage
und Verfahren der Erfindung bei der Trennung von Kupferanteilen aus Kupfererz durch
Flotation Anwendung finden können. Der Prozentsatz an Kupfer in dem Konzentrat liegt
im Bereich von 16,9 bis 20,4, der Prozentsatz an Kupfer in den Rückständen im Bereich
von 0,08 bis 0,20 und das Ausbringen an Kupfer liegt zwischen 91,8 bis 96,7°/o.