DE1228052B - Verbundrohr und Verfahren zur Herstellung - Google Patents

Description

• Verbundrohr ufld Verfahren zur Herstellung Die Erfindung betrifft ein Verbundrohr, das aus einem Stahlrohr mit einer äußeren, mit diesem verbundenen Kunststoffscbicht besteht.
• Es ist bekannt, Stahlrohre mit einer Folie oder einem Schlauch aus :Kunststoff, z. B. Polyäthylen, Polyvinylchlorid od. dgl. zu überziehen und durch èìnen Klebstoff mit dem Rohr zu verbinden. Diese Schutzschichten genügen jedoch in vielen Anwendungsfällen nicht den an sie gestellten Anforderungen hinsichtlich ihrer Beständigkeit gegen mechanische oder thermische Beanspruchungen. Manche der hierfür verwendeten thermoplastischen Kunststoffe zeigen nach einer gewissen Zeit Abbauerscheinungen. So wandert beispielsweise bei PVC-Uberzügen der Weichmacher in den Kleber, wodurch eine Versprödung des Überzuges bewirkt wird. Häufig ist die Klebkraft des Klebstoffes nicht ausreichend, so daß sich der Überzug von dem Stahlrohr lösen oder auf diesem rutschen kann.
• Bekannt ist ferner ein aus einem Stahlrohr und einer darauf aufgesinterten Schicht aus Polyäthylenpulver bestehendes Verbundrohr.
• Um den mechanischen Beanspruchungen bei schweren Rohren gewachsen zu sein, muß die aufgesinterte Schicht eine ausreichende Dicke aufweisen, die im allgemeinen nicht unter 3 mm beträgt. Bei dem Herstellen des Verbundrohres wird das Stahlrohr zunächst auf etwa 300 bis 4000 C erhitzt, worauf dann das Polyäthylenpulver in der erforderlichen Schichtdicke aufgebracht wird. Die Erhitzungstemperatur richtet sich nach der Schichtdicke, und zwar muß sie um so höher sein, je dicker die Schicht ist, damit auch die äußeren Pulverteilchen auf Schmelztemperatur gebracht werden. Bei den erforderlichen Schichtdicken erfolgt häufig dabei eine Überhitzung bzw. Verbrennung des auf dem Stahlrohr aufschmelzenden Pulvers, wodurch die Haftung der Kunststoffschicht beeinträchtigt wird. Nachteilig sind ferner die verhältnismäßig hohen Kosten des gemahlenen Polyäthylenpulvers, die um so stärker ins Gewicht fallen, je dicker die Schicht sein muß.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die geschilderten Nachteile zu vermeiden.
• Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kunststoffschicht aus einer auf das Stahlrohr aufgesinterten dünnen Polyäthylenpulverschicht und einer mit dieser verschweißten Polyäthylenschicht besteht.
• Das erfindungsgemäße Verbundrohr weist eine feste Verankerung der dünnen, etwa 0,1 bis 0,5 mm betragenden Sinterschicht mit der billigen, wirtschaftlich und schonend zu plastifizierenden Polyäthylenschicht aus dem Extruder auf. Ein weiterer Vorteil ist, daß die Extruderverarbeitung die Verwendung höhermolekularer und damit qualitativ besserer Polyäthylentypen ohne Schwierigkeiten möglich macht, im Gegensatz zum Sintern einer Schicht gleicher Gesamtdicke, bei dem ein hoher Schmelzindex des Polyäthylens benötigt wird.
• Das Verfahren zum Aufbringen der Kunststoffschicht erfolgt in der Weise, daß auf die noch heiße aufgesinterte Polyäthylenschicht eine aus einem Extruder austretende Polyäthylenfolie in an sich bekannter Weise schraubenlinienförmig aufgewickelt wird.
• Vor dem Auftragen der extrudierten Polyäthylenfolie erfolgt eine Erhitzung des aufgesinterten Polyäthylenpulvers.
• Im einzelnen erfolgt das Verfahren in der Weise, daß nach der üblichen Vorwärmung des gesandstrahlten Stahlrohres dieses durch eine Kammer geführt wird, in der Polyäthylenpulver entweder aufgewirbelt, oder mit Düsen, die rund um das Rohr angeordnet sind, aufgeblasen wird. Das überschüssige Pulver wird zurückgeführt und wieder verwendet.
• Nach Verlassen dieses Raumes kann das je nach Rohrtemperatur angesinterte oder schon aufgeschmolzene Polyäthylenpulver noch einmal abgeflämmt werden, einerseits, um dadurch eine dichte, geschlossene »Kleberschicht' zu erzeugen, die hinreichend warm ist, um mit der nachfolgend aufgebrachten Schicht zu verschweißen, und andererseits, um durch die Flammeneinwirkung den für eine gute Haftung erforderlichen Abbau des Polyäthylens in dem gewünschten Maße zu erzielen. Auf das so vorbereitete Rohr wird wie üblich die Polyäthylenschicht im Schrägkopf aufextrudiert. Weitere Schichten können wie üblich aufgebracht werden.
• Eine andere Variante dieser Arbeitsweise ist folgende.
• Das Rohr wird spiralig transportiert und erfährt auf diesem Wege folgende Behandlungsstufén: 1. Vorwärmung (z. B. 1500 C) durch Gasbrenner.
• 2. Aufbringen des Polyäthylenpulvers z. B. als Rieselfilm, der durch eine Schüttelrinne erzeugt wird. Es kann dabei im Überschuß gearbeitet werden. Das nicht an die Stahloberfläche angesinterte Pulver fällt beim weiteren Drehen des Rohres ab und kann wieder verwandt werden.
• 3. Abflämmen der Sinterschicht.
• 4. Aufwickeln eines Polyäthylenbandes, das in einem unmittelbar danebenstehenden Extruder erzeugt und ohne Zwischenkühlung aufgebracht wird.
• 5. Aufpressen des Überzuges durchPreßrollen, die eine. Glättung der Wickelstöße und eine Verbesserung der Verschweißung der Wickelfolie mit sich selbst bringen.
• 6. Weitere Schichten können in analoger Weise aufgebracht werden, gegebenenfalls auch unter Benutzung von Haftklebern.
• 7. Kühlung.
• In der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Figuren gezeigt.
• F i g. 1 stellt einen in üblicher Weise extrudierten Polyäthylenüberzug und F i g. 2 einen solchen in schraubenlinig aufgewickelter Form dar. Mit der Ziffer 1 ist das Rohr, mit 2 die aufgesinterte Polyäthylenpulverschicht und mit 3 der extrudierte Polyäthylenüberzug bezeichnet.

Claims (3)

1. Patentansprüche: 1. Verbundrohr, bestehend aus einem Stahlrohr mit einer äußeren Kunststoffschicht, d a d u r c h gekennzeichnet, daß diese aus einer auf das Stahlrohr aufgesinterten dünnen, Polyäthylenpulverschicht und einer mit dieser verschweißten Polyäthylenschicht besteht.
2. 2. Verfahren zum Herstellen eines Verbundrohres nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die noch heiße aufgesinterte Polyäthylenschicht eine aus einem Extruder austretende Polyäthylenfolie in an sich bekannterWeise schraubenlinienförmig aufgewickelt wird.
3. 3. Verfahren nach Anspruch2, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Auftragen der extrudierten Polyäthylenfolie eine Erhitzung des aufgesinterten Polyäthylenpulvers erfolgt.