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Beschickungsvorrichtung für Tuben oder Hülsen verarbeitende Automaten
Die Erfindung betrifft eine B eschickungsvorrichtung für Tuben oder Hülsen verarbeitende
Automaten mit getrennten, mit Aufnahmen für je eine Tube oder Hülse versehenen Zuführungs-
und Abführungsketten sowie einem synchron zu den Ketten schrittweise bewegten Revolverteller
mit Aufnahmebehältern. Unter Hülsen werden im vorliegenden Falle Materialstücke
in hülsenförmiger Gestalt, insbesondere solche, aus denen Aluminiumtuben hergestellt
werden können, verstanden. Die solche Tuben oder Hülsen verarbeitenden Automaten
dienen insbesondere dazu, diese Tuben oder Hülsen mit einer Innenlackierung zu versehen.
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Bei Innenlackierungsautomaten der genannten Art ist es bekannt, die
Tuben von einem Tubentransportband jeweils zwei Aufgabefingem zuzuführen, welche
die zugeführten Tuben mittels einer Schwenkbewegung um 900 aus ihrer horizontalen
Zuführungslage in die lotrechte Lage verbringen, um sie im freien Fall in Aufnahmebehälter
fallen zu lassen, welche in vertikaler Anordnung auf dem Umfang eines hortzontal
angeordneten Revolvertellers angebracht sind.
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Der Tubenausstoß erfolgt an anderer Stelle des genannten Revolvertellers
mit Hilfe von in die zylindrisch ausgebildeten Aufnahmebehälter eingebetteten und
in der Behälterachse verschiebbaren Stößeln in solcher Weise, daß die Stößel von
unten nach oben die Tuben in jeweils eine über den Aufnahmebehältern schwenkbar
angeordnete Aufnahmevorrichtung (Glocke) schieben, die durch ihre Schwenkbewegung
von etwa 300 zur Vertikalen die Tuben vom Stößel abzieht und im freien Fall einer
Rutsche übergibt.
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Diese vorbekannte Beschickungsvorrichtung hat den Nachteil, daß die
Tube sowohl beim Einbringen in die Maschine als auch bei ihrer Entnahme aus der
Maschine sich im freien Fall bewegen muß, also sich selbst überlassen bleibt, was
oft zu Störungen führt.
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Es ist ferner bekannt, den Revolver mit einer Vielzahl von Tubenaufnahmebehältern
zu bestücken. Das hat den Vorteil, daß die Tuben an zwei Stationen gespritzt werden
können und zwischen den Spritzstationen eine Trockenzone zum Austrocknen der Aufspritzung
vorgesehen werden kann. Werden jeloch die Tuben nur einmal gespritzt, so erübrigt
sich ine Trockenzone, da der Innenlack in einem besonleren Ofen außerhalb des Spritzautomaten
eingebrannt wird. Ein derartiger Automat benötigt daher im Ergebnis nur drei Stationen,
nämlich den Ein-,toß der Tuben, deren Spritzen und den Ausstoß der ruben. Auf diese
Weise kommt man auf eine sehr vleine Bauweise des Revolvertellers mit entsprechend
höherer Maschinenleistung.
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An Zigarettenautomaten ist es bekannt, eine Beschickungseinrichtung
mit einer Doppelladestelle vorzusehen und dadurch eine Verbesserung der Ausnutzung
der zur Verfügung stehenden Zeit zu erreichen. Im einzelnen ist dabei vorgesehen,
eine Kette unterhalb zweier um drei Kettenaufnahmen voneinander entfernter Abgabestellen
zu bewegen und zwischen zwei Beladevorgängen der beiden gleichzeitig arbeitenden
Beschickungseinrictungen jeweils eine Strecke stetig zurückzulegen, welche zwei
Teilungen ihrer Aufnahmen entspricht.
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Dieser Grundgedanke der Verdopplung bzw. Vervielfachung von Vorgängen
zum Zwecke der besseren Zeitausnutzung ist auch schon auf Zuführanlagen für andere
Maschinen mit diesen vorgeschalteten stetig laufenden Transportketten angewendet
worden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Grundgedanken der verbesserten
Zeitausnutzung bei Beschickungsvorrichtungen der eingangs als bekannt vorausgesetzten
allgemeinen Ausbildung zu verwirklichen, also an einer Vorrichtung, bei der sich
besondere Probleme daraus ergeben, daß es sich um das Übergeben zwischen zwei schrittweise
arbeitenden Förderern bzw. einer Zuführungs- und einer Abführungskette und einem
dazwischengeschalteten schrittweise bewegten Revolverteller als Zuführeinrichtung
zu einer Zwillingsbearbeitungsmaschine handelt.
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Diese Aufgabe wird von der Erfindung dadurch gelöst, daß die Teilung
der Aufnahmebehälter des Revolvertellers dem Abstand von drei der Aufnahmen (Prismen)
der Ketten entspricht und daß die Ketten jeweils um zwei ihrer Aufnahmen und der
Revolverteller dabei um zwei seiner Teilungen weiterbewegt werden.
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Man kann davon ausgehen, daß der üblicherweise in solchen Maschinen
verwendete Malteserkreuzantrieb eine Grenzgeschwindigkeit von etwa 80 Takten je
Minute besitzt. Die Erfindung ermöglicht es,
einen Transport und
eine Beschickung von 160 Tuben oder Hülsen bei einer derartigen Grenzgeschwindigkeit
zu erreichen.
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Das hat zunächst den Vorteil, daß vergleichsweise größere Verarbeitungsgeschwindigkeiten
bei gegebenen Grenzgeschwindigkeiten des Maschinenantriebes erreicht werden können.
Umgekehrt -kann bei vorgegebener Zuführungsgeschwindigkeit - der Tuben oder Hülsen
die Verarbeitungsmaschine mit der halben Geschwindigkeit, also halbtourig laufen:
Das ermöglicht eine entsprechende Herabsetzung des Verschleißes der bewegten Teile
der Maschine. Bedenkt man nun, daß zum Einstoßen und Ausstoßen der Tuben Hübe durchgeführt
werden müssen, so ergibt sich eine Herabsetzung der Beschleunigungen und Verzögerungen
innerhalb der Hübe, die vergleichsweise lange Hübe durchzuführen gestattet. Schließlich
kann eine erfindungsgemäß ausgebildete und beschickte Bearbeitungs- oder Verarbeitungsmaschine
Vorgänge durchführen, die bei schnellaufenden, also nicht halbtourigen Maschinen
nicht mehr durchgeführt werden könnten.
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Die Erfindung wird gemäß einem weiteren ihrer Merkmale mit Vorteil
zweckmäßigerweise verwirklicht, indem für die Aufnahmebehälter des Revolvertellers
paarweise angeordnete Aufgab eschieb er und ebenso Abgabeschieber vorgesehen werden,
die während der Stillstandszeiten der Ketten und des Revolvertellers wirksam sind.
Dabei ist es möglich, gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Drehachse sowie
die Aufnahmebehälter und die Schieber horizontal zu legen. Es findet also kein freier
Fall der Hülsen oder Tuben mehr statt. Als vorteilhafte Ausbildung hat sich ein
Revolverteller mit sechs Aufnahmebehältern und einer Schaltanordnung zum Verdrehen
des Revolvertellers je Schaltung um 1200 erwiesen.
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Zum besseren Verständnis wird die Erfindung nachfolgend- an Hand
eines Ausführungsbeispieles näher erläutert, das in den Figuren dargestellt ist;
es zeigt F i g. 1 unter Fortlassung aller für das Verständnis der Erfindung nicht
erforderlichen Einzelheiten einen Tubenspritzautomaten mit vertikal angeordnetem
Revolverteller, auf dem die Hülsen bzw. Tubenaufnahmen horizontal angeordnet sind,
F i g. 2 in ebenfalls vereinfachter Darstellung eine Aufsicht auf den Gegenstand
nach F i g. 1 und F i g. 3 eine schematische Darstellung, die die drei Arbeitsvorgänge,
nämlich Tubeneinstoß, Spritzen und Tubenausstoß, wiedergibt.
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Die in den F i g. 1 und 2 dargestellte Beschickungsvorrichtung dient
dem Überführen schematisch wiedergegebener Tuben, die mit einer Innenlackierung
versehen werden sollen. Sie besitzt zwei voneinander getrennte Förderketten, d.
h. eine mit Aufnahmen in Gestalt von Prismen 1 für je eine Tube oder Hülse 3 versehene
Zuführungskette 2 und eine entsprechend ausgebildete Abführungskettel7, wie sich
insbesondere aus der Darstellung nach Fig. 1 ergibt. Synchron zu den Ketten 2 bzw.
17 bewegt sich schrittweise ein Revolverteller 7, der drei Sätze von Aufnahmebehältern
für die Tuben aufweist; diese Sätze sind mit 8 und 9, 10 und 11, 12 und 13 bezeichnet.
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Die Aufnahmebehälter sind nach einer gewissen Teilung auf dem Revolverteller
angeordnet, und die Teilung ist mit 18 bezeichnet. Diese Teilung 18 der
Aufnahmebehälter
8 bis 13 des Revolvertellers en spricht dem Abstand von drei der Aufnahmen, d.
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Prismen 1 der Ketten 2 und i7, und die Ketten 2 uI 17 werden jeweils
um zwei ihrer Aufnahmen beweg wobei der Revolverteller 7 sich- um zwei seiner Te
lungen 18 weiterbewegt. Dadurch ist es möglic jeweils zwei Tuben oder Hülsen.3 bzw.
Prismen 1 v jeweils zwei Aufnahmebehälter 8 bis 13 des Revc vertellers 7 zu bewegen
und während der Stillstand zeit des Revolvertellers 7 und der Ketten 2 und g mittels
Schiebern 14 zwei Tuben 3 von der Zufügt rungskette 2 in die Aufnahmebehälter 8,
9 bzw. mi tels Schiebern 16 zwei Tuben aus den Aufnahm behältern 12, 13 des Revolvertellers
in die Aufna men der Abführungskette 17 zu verbringen. Im ei zelnen ist vorgesehen,
für die Aufnahmebehälter 8 E 13 des Revolvertellers 7 Aufgabeschieber 14 ui ebensolche
Abgabeschieber 16 paarweise anzuor nen, die, wie beschrieben, während der Stillstand
zeiten der Ketten und des Revolvertellers wirksa sind.
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Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel li gen die Drehachse
des Revolvertellers sowie die Au nahmebehälter 8 bis 13 und die Schieber 14, 16
hoi zontal. Wie ohne weiteres aus Fig. 1 entnimmt werden kann, besitzt der Revolverteller
7 sechs Au nahmebehälter und eine Schaltanordnung zum Ve drehen des Revolvers je
Schaltung um 1200.
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Wie ersichtlich, läuft daher die Maschine haU tourig, d. h. daß der
Revolverteller 7 und die Zl führungs- und Abführungskette immer um zwei Te lungen
weiterschalten. Dabei werden zunächst d Hülsen oder Tuben 3 mittels der Schieber
14 in d Aufnahmebehälter 8, 9 eingeschoben, um nach Au führung der nächsten Schaltung
an einer zweite Station 5 einem Spritzvorgang unterworfen werden, welchen Spritzdüsen
15, die in die Tuben einfahren, ausführen. Nach einer weiteren Schaltung gelangen
die Tuben an eine dritte Station 6, wo sie m Hilfe des Schiebers 16 auf die mit
Aufnahmen bzs Prismen 1 versehene Abführungskette 17 zum Al transport geschoben
werden. F i g. 3 verdeutlicht, w die beschriebene Beschickungsvorrichtung nach de
jeweiligen Weiterschalten des Revolvertellers 7 ur der Ketten 2 bzw. 17 um zwei
Teilungen in der Stil standszeit zwei Tuben 3 in die Aufnahmebehälter 8, bzw. aus
den Aufnahmebehältern 12, 13 auf die Al führungskette 17 schieben.
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Abweichend von dem Ausführungsbeispiel kai an Stelle des Revolvertellers
selbstverständlich z. auch ein mit Hülsen bzw. Tubenaufnahmen ve sehener Kettentrieb
verwendet werden. Außerdem es erforderlichenfalls möglich, die Hülsen bz Tubenaufnahmebehälter
längs des Schaltweges vo Tubeneinstoß zur Spritzstation 5 vertikal zu stelle um
beim abermaligen Schalten des Revolvertelle auf dem Schaltwege von der Spritzstation
5 zu Tubenausstoß 6 die Aufnahmebehälter wieder in d Horizontale zu schwenken; diese
Ausbildung gehä jedoch nicht zum Umfang der Erfindung.