DE1227576B - Regelstabantrieb fuer Kernreaktoren - Google Patents
Regelstabantrieb fuer KernreaktorenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
fnt. CL:
G21d
Nummer: 1227 576
Aktenzeichen: U11235 VIII c/21 g
Anmeldetag: 1. Dezember 1964
Auslegetag: 27. Oktober 1966
Die Erfindung bezieht sich auf Regelstabantriebe für Kernreaktoren, die mit einem unter Druck stehenden
Kühlmittel arbeiten.
Es sind bereits Regelstabantriebe für Kernreaktoren bekannt, bestehend aus einem in einem Führungsrohr,
welches einseitig verschlossen und bezogen auf das Reaktordruckgefäß ortsfest ist, durch beidseitige Beaufschlagung
mit einem Hydraulikmittel bewegten Kolben, an dem mindestens ein Regelstab befestigt
ist und der zum Zweck der Schnellabschaltung mit Hilfe einer Feder mechanisch im Sinne einer Einfahrbewegung
in den Reaktorkern vorgespannt ist, sowie einer Vorrichtung zur Regelung der auf die beiden
Seiten des Kolbens einwirkenden Drücke. Bei diesen bekannten Vorrichtungen ist somit die Bewegung des
Regelstabes in den Reaktorkern hinein und aus dem Reaktorkern heraus nur durch Veränderung des
hydraulischen Druckes möglich, der auf die beiden Seiten eines Kolbens wirkt, an dem der Regelstab befestigt
ist, wobei der Druck über Regelventile verändert wird, die den Durchfluß einer hydraulischen
Flüssigkeit durch einen die beiden Kolbenseiten verbindenden Durchlaß regulieren. Bei einer anderen
bekannten Vorrichtung wird ein Regelstab in einen Reaktorkern hinein und aus einem Reaktorkern heraus
durch Benutzung von unterschiedlichen Wasserdrücken bewegt, die in verschiedenen Teilen eines
den, Kern umfassenden Behälters, herrschen, wobei diese Druckunterschiede über ein teleskopartiges Kolbensystem,
an dem der Regelstab befestigt ist, zur Einwirkung gelangen. Auch bei dieser bekannten Anordnung
erfolgt die Steuerung der Bewegung somit nur über hydraulische Drücke.
Die Erfindung geht von der zuerst beschriebenen bekannten Vorrichtung aus und ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben in an sich bekannter Weise mit (mindestens) einer Öffnung versehen ist, die die
auf den beiden Seiten des Kolbens befindlichen Räume zum Zweck des Druckausgleichs miteinander verbindet,
daß das eine Ende einer in der Achse des Führungsrohres angeordneten in axialer Richtung von
außerhalb des Druckgefäßes bewegten Stange nach Art eines Ventilverschlußkörpers im Normalbetrieb
mit der Öffnung zusammenwirkt und daß der hydraulische Druck auf der der Druckfeder abgewandten
Seite im Normalbetrieb bei verschlossener Öffnung größer ist als der gesamte, auf die andere Seite des
Kolbens einwirkende Druck.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil gegenüber den bekannten Anordnungen liegt darin, daß der
Regelstab aus dem Reaktorkern, d. h. in der die Reaktivität des Kernes erhöhenden Richtung, durch
Regelstabantrieb für Kernreaktoren
Anmelder:
United Kingdom Atomic Energy Authority,
London
Vertreter:
Dipl.-Ing. E. Schubert, Patentanwalt,
Siegen, Eiserner Str. 227
Als Erfinder benannt:
Ronald Scott Challender,
Michael Charles Pugh,
William Paul White, London
Ronald Scott Challender,
Michael Charles Pugh,
William Paul White, London
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 2. Dezember 1963 (47 443)
hydraulischen Druck mit einer Geschwindigkeit bewegt werden kann, die abhängig ist von der Bewegungsgeschwindigkeit
der von außerhalb des Druckgefäßes bewegten Stange bzw. Rückholvorrichtung. Der Regelstab kann somit durch den hydraulischen
Druck nur dann aus dem Reaktorkern herausbewegt bzw. herausgefahren werden, wenn diese Rückholvorrichtung
bzw. von außen betätigte Stange mit dem Kolben zusammenwirkt, wobei die Bewegungsgeschwindigkeit des Regelstabes .aus dem Reaktorkern
heraus durch die Bewegungsgesschwindigkeit der Rückholvorrichtung bzw. der von außen betätigten
Stange gesteuert bzw. dadurch begrenzt ist.
Die Erfindung gewährt somit den Vorteil, daß der Regelstab durch unvorhergesehene Druckänderungen
nicht aus der die Reaktivität verringernden Stellung herausbewegt werden kann, wobei außerdem eine
gleichmäßige Bewegungsgeschwindigkeit des Regelstabes aus dem Reaktorkern heraus gewährleistet ist.
Die Erfindung wird .an Hand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert, und zwar zeigen
Fig. 1 bis 3 Längsschnitte," wobei sich Fig. 2
unten an Fig. 1 undFig. 3 anFig. 2 anschließt,
609 70&307
F i g. 4 bis 6 Längsschnitte der Mechanismen nach den Fig. 1 bis 3, wobei die. Teile in verschiedenen
Betriebsstellungen gezeigt sind, während die
Fig. 7 und 8 schaubildliche Darstellungen abgewandelter
Ausführungsformen einiger Bauteile aus den Fig. 1 bis 6 sind.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen einen Kernreaktor-Regelstabantrieb,
der-einen rohrförmigen Regelstabträger 1 aufweist, an dem unten ein innerer rohrfÖrmiger
Teil 2 aus neutronenabsorbierendem Material (ζ. Β. ίο
aus Bohrstahl) und oben eine mit einer zentralen Öffnung 4 versehene obere Ringplatte 3, die als Kolben
wirkt und die durch einen teilweise konischen Fortsatz 5 abgeschlossen wird, befestigt ist. In der Seitenwand
des konischen Fortsatzes 5 sind Durchlässe 6 vorgesehen. Der Regelstabträger 1 befindet sich, wie
dargestellt, in einem rohrförmigen Gehäuse 7 und erstreckt sich in einen Brennelementkern 8 eines Druckwasserreaktors
hinein. Das Gehäuse 7 ist offen für den Durchfluß eines unter Druck stehenden Kühlmittels,
das durch den Kern hindurch nach oben durch eine Öffnung 9 in einer unteren Kerntragplatte 10
strömt. Das. Gehäuse 7 ist an der Platte 10 befestigt, tritt durch eine obere Kerntragplatte 11 hindurch und
ist in eine Kernkopfstückplatte 12 eingelassen und dort befestigt. Ein Standrohr 13 ist mit der Kopfstückplatte
12 verbunden und ragt von dieser aus nach oben; es ist in eine ortsfeste Tragplatte 14 eingelassen
und dort befestigt. Die obere Ringplatte 3 sitzt, wie dargestellt, auf einem Ringkragen 15, der
an dem Standrohr 13 angreift, wobei die Ringplatte 3 mit Hilfe einer Druckfeder 16, die sich zwischen einer
Anlagefläche an der Oberseite der Ringplatte 3 und der Unterseite der Tragplatte 14 erstreckt, gegen den
Ringkragen 15 gedrückt wird. Eine koaxiale angeordnete hohle Stange 17 innerhalb der Druckfeder 16
trägt an ihrer äußeren Oberfläche ein Gewinde 18, wobei der untere Teil der hohlen Stange 17 einen an
ihr befestigten Verschlußkörper 19 trägt. Der Verschlußkörper 19 hat eine Auflageschulter 19 a, die,
wie dargestellt, auf der Oberfläche der Ringplatte 3 aufsitzt. Das Schraubgewinde 18 .arbeitet an seinem
Oberende mit einer Mutter 20 zusammen, die mit einer Hohlwelle 21 fest verbunden ist. Die Hohlwelle
21 erstreckt sich innerhalb des Standrohres 13 koaxial nach oben und ragt in ein Mundstück 22 hinein, das
eine mit Schraubenbolzen dicht angeflanschte Abschlußhaube 23 trägt, wobei das Mundstück 22 in
dichter Schweißverbindung durch einen Deckel 24 eines Druckgefäßes hindurchgeführt ist, das den
Kernreaktor umschließt und die Platte 14 trägt. Die Hohlwelle 21 wird innerhalb des Mundstücks 22 mit
Hilfe eines Lagers 25 gehalten und drückt gegen ein Axiallager 26 in der Abschlußhaube 23. Die Hohlwelle
21 ist mit einem elektromagnetischen Rotor 27 verbunden, der in der Abschlußhaube 23 angeordnet
und mit einem außerhalb der Abschlußhaube 23 auf dieser befestigten Stator 28 elektromagnetisch gekoppelt
ist. Innerhalb der Hohlwelle 21 befindet sich ein ortsfestes koaxiales Rohr 29 mit einem Längsschlitz
30, in dem ein in dem Hohlstab 17 eingelassenes Führungsstück 31 gleiten kann. Die Welle 21 wird von
einer koaxialen Führungshülse 32 umschlossen, die an ihrem Oberende in dem Mundstück 22 mit Hilfe
von Ringdichtungen 33 und an ihrem Unterende durch Gleitsitz auf der Welle 21 mit Hilfe einer mit
der Hülse 32 verbundenen Manschette 34 geführt wird. Die Hülse 32 hat an ihrem Unterende Austrittsöffnungen 35 für die Druckflüssigkeit. Der Druck in
dem Standrohr 13 kann mit Hilfe des Wechselventils 36 variiert werden, das.von der Einlaßseite 36a
(Niederdruck) der Reaktorkühlpumpe P umschalten kann auf die Pümpenaüstrittsse'ife Mb (Hochdruck),
unter Vermittlung der getrennten Leitungen 37 und 38. Der Auslaß des Wechselventils 36 ist mit dem
Mundstück 22 über die Leitung 39 verbunden. Das Wechselventil 36 kann mit Hilfe einer außerhalb des
Deckels 24 angeordneten elektrischen Spule 40 betätigt werden.
Das Axiallager 26 in der Abschlußhaube 23 wird von einem Ring 41 getragen, der seinerseits auf einer
Lagerringplatte 42 ruht, mit der das Rohr 29 verbunden ist. Die Lagerringplatte 42 wird durch einen Satz
Federringscheiben 44 gegen eine an der Abschlußhaube 23 angeordnete Ringschulter 43 abgefedert.
Selbstverständlich weist der Reaktor eine ganze Anzahl derartiger Mechanismen auf.
Die Ringplatte 3 ist mit dem Oberende des Regelstabträgers 1 verbunden. Der Fortsatz 5 der Ringplatte
3 hat einen hohlzylindrischen Teil mit den Durchlässen 6 und einem mit ihm einstückig verbundenen,
an seinem unteren Ende abgeschlossenen, teilweise konischen Hohlteil. Der Fortsatz 5 bildet auf
diese Weise ein Gehäuse, deren Form der Form des Verschlußkörpers 19 gleicht. Dieser ist in Fig. 1 in
der Stellung gezeigt, wo er die Auslässe 6 verschließt.
Entsprechend der allgemein üblichen Betriebsweise kann der Regelstabträger 1 durch die Wirkung der
Schwerkraft und der Druckfeder 16 mit hoher Geschwindigkeit nach unten in den Kern 8 hineingetrieben
werden; er wird .aber normalerweise daran gehindert durch den hydraulischen Druck unterhalb der
kolbenartigen Ringplatte 3, der größer ist als derjenige oberhalb der Ringplatte 3. Die von der Ringplatte
3 aufgenommene Druckdifferenz wird ausgeglichen durch den Verschlußkörper 19 der Rückholvorrichtung,
der auf den Fortsatz 5 der Ringplatte 3 einwirkt. Der Verschlußkörper 19 ist so geformt, daß
er als Ventil oder Verschlußschieber dient, indem er über die in dem Fortsatz 5 der Ringplatte 3 des
Regelgliedträgers 1 vorgesehenen Durchlässe gleitet. Wenn die hohle Stange 17 und der Regelstabträger 1
voneinander getrennt sind (was der Fall ist, wenn der Regelstabträger 1 keine Druckdifferenz aufnimmt und
die Druckfeder 16 den Regelstabträger 1 in das Gehäuse 7 hineintreibt), dann kann der hydraulische
Druck unterhalb des Regelstabträgers 1 diesen nicht aus dem Reaktorkern 8 herausziehen, da die Öffnungen
im Fortsatz 5 offen sind. Wenn dagegen der Verschlußkörper 19 des Hohlstabs 17 und der Fortsatz 5
miteinander in Wirkverbindung sind, dann sind die Öffnungen geschlossen, und der hydraulische Druck
kann die Aufwärtsbewegung des Regelstabträgers 1 bewirken, jedoch nur mit einer geringen Geschwindigkeit,
die von der gesteuerten Bewegung der hohlen Stange 17 bestimmt wird. Die hohle Stange 17 kann
auch dazu dienen, den Regelstabträger 1 entgegen dem hydraulischen Druck in den Reaktorkern 8 hineinzutreiben.
In den F i g. 4, 5 und 6 sind in vereinfachter Darstellung
die gegenseitigen Betriebsstellungen verschiedener Teile des Antriebs wiedergegeben.
F i g. 4 zeigt die hohle Stange 17 und den Regelstabträger
1 ganz zurückgezogen.
Fig. 5 zeigt den Regelstabträger 1, nachdem er
durch die Druckfeder 16 in das Gehäuse 7 hinein-
getrieben worden "istj;während die hohle Stange 17
noch völlig zurückgezogen ist.
Fig. 6 zeigt die hohle Stange 17, nach unten indas
Ständrohr 13 hineinbewegt, so. daß sie mit dem'
Regelstabträger 1 iri Wechselwirkung tritt.
Im Normalbetrieb wird der neutronenabsorbierende Teil 2 aus dem Reaktorkern 8 herausgehalten (Fig. 4)..
Die hohle Stange 17 ist normalerweise mit der Hohlwelle 21 verschraubt, wobei der Verschlußkörper.19
der Mutter 20 dicht benachbart ist. Das Wechselven- ίο=
til 36 ist offen für die Leitung 37, die zur Druckseite des Reaktorkühlmittelpumpeneinlasses führt. Dabei
stehen die Ringplatte 3 und der Fortsatz 5 in Berührung mit dem Verschlußkörper 19, so daß die Auslässe
6 geschlossen sind. Der Regelstabträger 1 wird in dieser Stellung gehalten durch die Wirkung des
Kühlmitteldrücks, der auf die-Unterseite der Ringplatte
3, den Fortsatz 5 und den unteren Rand des Regelstabträgers 1 einwirkt. Dieser Druck reicht aus,
um den Regelstabträger entgegen der Wirkung der ao Schwerkraft und der Druckfeder 16 zu halten, da ja
der Druck in dem Standrohr 13 oberhalb der Ringplatte
3 gleich dem Druck (Niederdruck) ist, der auf der Druckseite 36 α des Reaktorkühlmittelpumpeneinlasses
herrscht, der mit dem Standrohr 13 über die Leirung 37, das Wechselventil 36, die Leitung 39, den
zwischen der Hülse 32 und der Hohlwelle 21 liegenden Ringraum und die Austrittsöffnungen 35 für die
Druckflüssigkeit in Verbindung steht. Auf diese Weise entsteht eine Druckdifferenz an der Ringplatte 3
des Regelstabträgers 1.
Zur Einführung des Regelstabträgers 1 in das Gehäuse
7 wird die von der Ringplatte 3 aufgenommene Druckdifferenz aufgehoben, indem das Wechselventil
36 umgelegt wird, so daß es die Leitung 38 (an der Druckseite des Pumpenaustritts) mit dem Standrohr
13 verbindet. Dabei erfolgt an der Ringplatte 3 Druckausgleich auf die Höhe des Drucks am Pumpenausgang,
und die Schwerkraft sowie die Druckfeder 16 bewirken nun, daß der Regelgliedträger 1
von dem Stopfen 19 in das Gehäuse 7 (Fig. 5) weggetrieben
wird. Die Auslässe 6 sind groß genug, um für die Flüssigkeitsumlagerung von der Unter- zur
Oberseite der Ringplatte 3 freien Durchtritt zu gewähren, so daß die schnellstmögliche Einführung des
Regelstabträgers gewährleistet ist.
Um den Regelstabträger 1 wieder aus dem Gehäuse 7 (und damit aus dem Reaktorkern) zurückzuziehen,
wird die Hohlwelle 21 gedreht, um die hohle Stange 17 mit Hilfe der Mutter 20 axial nach unten
zu treiben, so daß der Verschlußkörper 19 in die Öffnung 4 eintritt und die Auslässe 6 in dem Fortsatz
5 der Ringplatte 3 verschließt (F i g. 6). Sodann wird der Druck in dem Standrohr 13 verringert, indem
dieses über das Wechselventil 36 und die Leitung 37 mit der Druckseite des Hauptpumpeneinlasses
verbunden wird. Dabei baut sich über der Ringplatte 3 eine Druckdifferenz auf, die den Regelstabträger
1 aus dem Reaktorkern heraustreiben würde, wenn sich nicht die hohle Stange 17 in ihrer angegebenen
Stellung befände. Nunmehr kann die hohle Stange 17 nach oben in das Standrohr 13 hinein zurückgenommen
werden, und dabei wird der Regelstabträger 1 aus dem Gehäuse 7 zurückgezogen, wobei
die Druckdifferenz die Ringplatte 3 gegen den Verschlußkörper 19 drückt
Der Regelstabträger 1 kann nur in Abhängigkeit von der Rückbewegung der hohlen Stange 17 und mit
der Geschwindigkeit zurückgezogen werden;.· Ebenso; kann ein unbeabsichtigtes Umlegen des Wechselventils
36 auf die Druckseite des Pumpeneinlasses, bevor der Hohlstab 17 durch den Antriebsmotor mit .dem
Regelstabträger 1 in Verbindung gebracht worden ist, nicht zur Zurücknahme des Regelstabträgers 1 aus
dem Reaktorkern 8 führen. . . ■„-
Bei einer abgewandelten Äusführungsform der Er-^
findung befindet sich am unteren. .Ende der hohlen"
Stange 17 ein langes hohles; Fortsatzstück, so daß der
Gewindeteil 18 über eine druckdichte Durchführung aus dem Reaktor herausragt, wenn .er völlig zurückgezogen
ist. Auf diese Weise "kann die Wartung des Motors 27, 28 und des Gewindeteils .18 unter normalen
Umgebungsbedingiingen. erfolgen. Bei einer
Ausgestaltungsform dieser Art kann auf das Wechselventil· 36 und dessen zugehörige Leitungen 37, 38, 39
verzichtet werden. Zum Zweck der Einführung des neutronenabsorbierenden Teils 2 in das Gehäuse 7
ist das durch den Verschlußkörper 19 und die öffnungen 6 gebildete Absperrventil offen, so daß Hochdruckflüssigkeit
zum Druckausgleich durch die Öffnungen 6 strömen kann. Demzufolge treibt die Druckfeder
16 den Regelgliedträger 1 in das Gehäuse 7. Zum Freigeben der Öffnungen dient eine Leerlaufeinrichtung
zwischen der hohlen Stange 17 und dem Motor 27, 28, mit der Wirkung, daß bei ihrer Betätigung
der Betriebsdruck des Reaktors die hohle Stange 17 und der Verschlußkörper 19 aus dem hohlkegelförmigen Fortsatz 5 herausdrückt, so daß Flüssigkeit
zum Druckausgleich übertreten kann.
Der Regelstabträger kann in der in F i g. 7 gezeigten Art abgewandelt sein, wo die öffnungen 6 im
Regelstabträger 1 vorgesehen sind, der mit dem die Ringplatte 3 tragenden Fortsatz 5 unmittelbar verbunden
ist. Der rohrförmige Regelstabträger 1 hat an seinem Unterende einen Außenflansch, der mit einem
Tragstück 45 im Eingriff steht. Dieses hat eine Tragplatte 46, die eine Reihe von Regelstäben 47 aus neutronenabsorbierendem
Material (z. B. aus Borstahl) trägt. Diese wiederum können eingesenkt werden zwischen die Brennstoffstäbe 48 (besonders aus UO2
in rostfreien Stahlhülsen) einer Kernbrennelementanordnung 49. Die Brennelementanordnung 49 hat
einen Mantel 50, der an seinem oberen Ende mit einem Rohr 51 dicht verbunden ist, und dieses Rohr
51 ist wiederum an seinem oberen Ende mit dem Unterende des die Druckfeder 16 umschließenden
Standrohrs 13 dicht verbunden. Im Bereich ihrer Verbindungsstelle tragen das Standrohr 13 und das
Rohr 51 eine geflanschte korbförmige Endplatte 52, auf der die Ringplatte 3 aufsitzt, und das Tragstück
45 hat ein Führungsstück 53, das in einer Innennut des Rohrs 51 gleitet.
Die Betriebsweise der Anordnung nach Fig. 7 ist im wesentlichen dieselbe, wie sie im vorstehenden
für die Anordnungen nach den F i g. 1 bis 6 dargestellt worden ist. Von dem primären Reaktorkühlwasser,
das durch die Brennelementanordnung 49 nach oben fließt, strömt ein größerer Anteil über
Auslässe in dem Mantel 50 noch unterhalb der Platte 12 aus, während ein Teil davon in den Ringraum zwischen
dem Regelstabträger 1 und dem Rohr 51 eintritt. Wenn der Verschlußkörper 19 der hohlen
Stange 17 an dem hohlkonischen Fortsatz 5 anliegt, dann sind die Öffnungen 6 völlig geschlossen, so daß
bei niedrigem Druck in dem Standrohr 13 die Regelstäbe 47 aus der Brennelementanordnung 49 durch
I 227
den auf die Unterseite des Regelstabträgers 1 ausgeübten
Druck herausgeholt werden können, jedoch nur mifeiner Geschwindigkeit, die von der Geschwindigkeit
der Aufwärtsbewegung der hohlen Stange 17 bestimmt wird. Wenn der Verschlußkörper 19 an
dem hohlkonischen Fortsatz 5 nicht anliegt, dann kann der hydraulische Druck unterhalb des Regelgliedtragers
1 die Regelstäbe 47 aus dem Brennelement 49 nicht herausziehen, weil die Öffnungen 6
offen sind und daher an der Ringplatte 3 keine merkliehe
Druckdifferenz liegt.
Fi g. 8 zeigt eine abgewandelte Form des Antriebs
für die hohle Stange 17. Er ist länger als bei der Ausführungsform
nach den Fig. 1 bis 6 und hat ferner an Stelle des Schraubgewindes 18 der Ausführungsform
nach den Fig. 1 bis 6 eine mit ihm einstückig verbundene Mutter 54 an seinem oberen Ende oberhalb
des Deckels 24. Die Mutter 54 steht im Eingriff mit einer Schraube 55, die mit einer Welle 56 verbunden
ist, so daß sie sich mit dieser dreht, angetrieben durch einen Elektromotor 57 unter Vermittlung
eines Untersetzungsgetriebes 58. Die Mutter 54 trägt
ein Führungsstück 59, das in einer Schlitzführung in
dem Rohr-60 gleitet. Dieses ist an seinem oberen Ende mit dem Getriebe 58 und an seinem unteren
Ende mit einem Durchführüngsrohr 61 dicht verbunden. Dieses Rohr 61 trägt eine Hochdruck-Durchführungsdichtung
62 für die hohle Stange 17 sowie einen mit Außenrippen versehenen Kühlabschnitt 63 zwischen
der Dichtung 62 und dem Deckel 24, und es ist an seinem unteren Ende in den Deckel 24 eingedichtet. Innerhalb des Deckels 24 sorgt eine an dem
unteren Ende des Rohrs 61 dicht angebrachte Dichtungsmanschette 64 für die Abdichtung· gegenüber
dem Standrohr 13.
Die im vorstehenden an Hand der Zeichnungen beschriebenen Mechanismen sind so eingerichtet, daß
sie im Betrieb inhärent sicher sind. Die Bewegung des Regelstabträgers 1 in einer Richtung weg von der
Stellung maximaler Regelwirkung (d. h. von der Stel- 4<*
lung, in der der neutronenabsorbierende Teil 2 in den Reaktorkern 8 völlig eingefahren ist bzw. in der die
Regelstäbe 47 zwischen die Brennstoffstäbe 48 völlig eingefahren sind) ist nur möglich mit einer Geschwindigkeit,
die durch diejenige Geschwindigkeit bestimmt ist, mit der-sich die aus der hohlen Stange 17 und
dem Verschlußkörper 19 bestehende mechanische Rückholvorrichtung aus dieser Stellung herausbewegt.
Mit anderen Worten, die von dem Regelgliedträger 1 aufgenommene Druckdifferenz, die die
Wegbewegung aus dieser Stellung verursacht, kann sich nur dann aufbauen, wenn der Stopfen 19 mit
dem Regelgliedträger 1 so in Wechselwirkung steht, daß dabei die Öffnungen 6 effektiv geschlossen sind.
' Die Ausgestaltungsform nach Fig. 7 beleuchtet die Vielseitigkeit, mit der der Regelstabantrieb nach
der Erfindung angewandt werden kann, während bei der Ausführungsform nach Fig. 8 der aus Mutter
und Schraube bestehende Antriebsmechanismus der Rückholvorrichtung außerhalb des Druckgefäßes angeordnet
und der Kontakt mit Wasser bei hoher Temperatur und hohem Druck mit Hilfe des gerippten
Kühlabschnittes und der Dichtung oberhalb des Druckgefäßdeckels vermieden ist.
Claims (3)
1. Regelstabantrieb für Kernreaktoren, bestehend aus einem in einem Führungsrohr,
welches einseitig verschlossen und, bezogen auf das Reaktordruckgefäß, ortsfest ist, durch beidseitige
Beaufschlagung mit einem Hydraulikmittel bewegten Kolben, an dem mindestens ein Regelstab
befestigt ist und der zum Zweck der Schnellabschaltung mit HiMe einer Feder mechanisch im
Sinne einer Einfahrbewegung in den Reaktorkern vorgespannt ist, sowie einer Vorrichtung zur
Regelung der auf die beiden Seiten des Kolbens einwirkenden Drücke, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (3) in an sich bekannter Weise mit mindestens einer Öffnung (6) versehen ist, die die auf den beiden Seiten des
Kolbens befindlichen Räume zum Zweck des Druckausgleichs miteinander verbindet, daß das
eine Ende einer in der Achse des Führungsrohres angeordneten, in axialer Richtung von außerhalb
des Druckgefäßes bewegten Stange (17) nach Art eines Ventilschlußkörpers (19) im Normalbetrieb
mit der Öffnung (6).zusammenwirkt und daß der hydraulische Druck auf der der Druckfeder abgewandten
Seite im Normalbetrieb bei verschlossener Öffnung größer ist als der gesamte, auf die
andere Seite des Kolbens einwirkende Druck.
2. Regelstabantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (17) mit Hufe
eines aus Mutter (20) und Schraube (18) bestehenden Antriebsmechanismus bewegt wird.
3. Regelstabantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Regelstab einen
rohrförmigen Teil (2) aus neutronenabsorbierendem Material aufweist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 1 280 499,
315 685;
USA.-Patentschrift Nr. 3 043 762.
Französische Patentschriften Nr. 1 280 499,
315 685;
USA.-Patentschrift Nr. 3 043 762.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
609 7081/307 10. G6 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB47443/63A GB1066014A (en) | 1963-12-02 | 1963-12-02 | Improvements in or relating actuators for nuclear reactor control |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1227576B true DE1227576B (de) | 1966-10-27 |
Family
ID=10444984
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU11235A Pending DE1227576B (de) | 1963-12-02 | 1964-12-01 | Regelstabantrieb fuer Kernreaktoren |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3324006A (de) |
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DE (1) | DE1227576B (de) |
GB (1) | GB1066014A (de) |
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