DE1227206B - Verfahren zum Biegen und Tempern von Glasscheiben - Google Patents
Verfahren zum Biegen und Tempern von GlasscheibenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C03b
Deutsche KL: 32 a-27/00
Nummer: 1227 206
Aktenzeichen: L 41034 VI b/32 a
Anmeldetag: 24. Januar 1962
Auslegetag: 20. Oktober 1966
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Biegen und Tempern von Glasscheiben und stellt eine
Weiterbildung des in dem Hauptpatent 1 199 934 beschriebenen Verfahrens dar.
Beim Biegen und Tempern von Glasscheiben ist es bekannt, eine flache zu biegende Glasscheibe auf
einer Ringform abzustützen und die Scheibe während der Abstützung auf eine ausreichende Temperatur zu
erwärmen, um ein Erweichen und damit ein Durchbiegen der Scheibe in die Verformungsfläche, d. h. in
gewünschte Gestalt, zu erreichen. Hierzu werden metallische Biegformen verwendet, auf denen formgebende
Flächen ausgebildet sind, die den gewünschten Krümmungen der fertigen Scheibe angepaßt sind.
Die zu biegende ebene Scheibe wird in die Form eingelegt und bis zur Erweichungstemperatur des Glases
erhitzt, während sich die erhitzte Scheibe unter der Wirkung ihrer Schwerkraft durchbiegt und sich der
formgebenden Fläche der Form anpaßt.
Um die Bruchfestigkeit derartiger gebogener Schei- ao ben zu erhöhen, was insbesondere bei Verwendung
an Automobilen erforderlich ist, müssen die Glasscheiben durch Tempern gehärtet werden. Dieses
Tempern wird dadurch erreicht, daß die erhitzte Scheibe nach ihrer Durchbiegung einer schnellen
Abkühlung unterzogen wird, um die Außenflächen der Scheibe unter Druckspannung und die Innenflächen
unter Zugspannung zu setzen. Das Tempern erfolgt in der Form selber, und zwar durch Beaufschlagung
der Oberflächen der Scheibe mit Luft; zu diesem Zweck sind Blasdüsen vorgesehen, die die
Außen- und Innenfläche der Scheibe beim Durchgang durch die Blasdüsen mit Kaltluft beaufschlagen.
Da die Metallform nicht so schnell abkühlt wie die Glasscheiben, wird während des Tempervorganges
die in der Form vorhandene Restwärme dem mit der formgebenden Fläche in Berührung stehenden Randteil
des Glases zugeführt. Durch diese und die hierdurch bedingte ungleichmäßige Abkühlung der
Scheibe während des Temperns ergeben sich in den Randteilen der Scheibe geringere Spannungen, so daß
die Scheiben im Randbereich nicht ausreichend gehärtet sind. Wenn die fertige Scheibe an ihrem gesamten
Rand von einer Einfassung umschlossen wird, ist dieser Unterschied in der Abkühlungsgeschwindigkeit
während des Temperns nicht von Bedeutung. Wenn die Scheiben jedoch bei Kraftfahrzeugen als
Seitenfenster Verwendung finden sollen, liegt wenigstens bei geöffnetem Fenster die obere Kante des
Seitenfensters frei. Um auch diese Kante in gleicher Weise zu Tempern wie den übrigen Teil der Scheibe,
schlägt das Verfahren nach dem Hauptanspruch vor, Verfahren zum Biegen und Tempern von
Glasscheiben
Glasscheiben
Zusatz zum Patent: 1199 934
Anmelder:
Libbey-Owens-Ford Glass Company,
Toledo, Ohio (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Seiler, Patentanwalt,
Berlin 19, Oldenburgallee 10
Als Erfinder benannt:
Frank Jacob Carson, Toledo, Ohio;
Robert Dean Caswall jun.,
Erie, Mich. (V. St. A.)
Frank Jacob Carson, Toledo, Ohio;
Robert Dean Caswall jun.,
Erie, Mich. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 24. Januar 1961 (84 614)
daß die einander gegenüberliegenden Oberflächen der Glasscheibe einer derart verschiedenen Kühlwirkung
unterworfen werden, daß sich wenigstens ein Rand der Scheibe von der Verformungsfläche etwas abhebt,
damit ein Durchtritt der Luft zwischen der Kante und der Verformungsfläche ermöglicht wird.
Die vorliegende Erfindung geht von dem Vorschlag des Hauptpatentes aus und stellt eine weitere Verbesserung
dar.
Die in einer Ringform aufgenommene Scheibe neigt bei dem Durchsacken dazu, sich zwischen den Verformungsflächen,
also im Mittelteil der Scheibe, stärker durchzubiegen, so daß die mittleren Teile der
Glasscheibe eine größere Krümmung erfahren als die Randteile, die auf den Verformungsflächen aufliegen.
Wenn diese größere Krümmung ein bestimmtes Maß überschreitet, ergibt sich in der fertigen Scheibe eine
optische Verzerrung, die eine einwandfreie Durchsicht durch das Fenster nachteilig beeinflußt.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diesen Nachteil zu vermeiden und eine Glasscheibe
zu schaffen, die nach Durchbiegung und nach dem Tempervorgang in ihrer Krümmung so gleich-
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mäßig ist, daß das Auftreten von optischen Ver- F i g. 6 eine teilweise Aufsicht auf eine abgewanzerrungen
vermieden wird. Dies wird erfindungs- delte Ausführungsform der Vorrichtung,
gemäß dadurch erreicht, daß die Glasscheibe mit der F i g. 7 eine Ansicht gemäß F i g. 6.
Form während des Temperns in einer geneigten Lage Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ist in abgestützt wird. Üblicherweise liegen die Formen und 5 F i g. 1 eine Biegevorrichtung 10 gezeigt, die ein Tragdamit auch die Glasscheiben während der Durch- gestell 12 der oben beschriebenen Weise besitzt, auf biegung und während des Temperns waagerecht. Die dem zwei Biegeformen 11 abgestützt sind. Die Forungleichmäßige Durchbiegung der Scheibe wird be- men 11 werden benachbart zu den gegenüberliegenwirkt durch die senkrecht zur Scheibenoberfläche den Enden des Traggestells 12 abgestützt und sind gerichtete Schwerkraft. Durch die erfindungsgemäße io in Richtung zueinander geneigt. Das untere Ende geneigte Abstützung der Form wird die senkrecht jeder Form 11 ist auf einer Stange 21 abgestützt, die zur Scheibenoberfläche wirkende Komponente der die Seitenschienen 13 und 14 des Traggestells 12 verSchwerkraft geringer, so daß auch eine geringere Nei- bindet und an entgegengesetzten Enden an Platten gung der Scheiben besteht, sich in ihrem mittleren 22 befestigt ist, die senkrecht nach oben an den Sei-Bereich stärker durchzubiegen als an den Randteilen. 15 tenschienen befestigt sind. Der mittlere Teil der Auf diese Weise wird eine unerwünscht große Durch- Stange 21 ist bei 23 nach unten von den entgegenbiegung des mittleren Bereichs der Scheibe verhindert. gesetzten Enden der Stange abgesetzt, und es er-Die Glasscheibe kann bei dem erfindungsgemäßen strecken sich eine Vielzahl relativ kurzer Stifte 24 Verfahren den für das Tempern erforderlichen höhe- seitlich von der Stange aus, wobei ein Ende an der ren Temperaturen längere Zeit ausgesetzt werden, als 20 Stange und das entgegengesetzte Ende an der Form wenn die Form und die Scheibe sich in waagerechter befestigt ist.
gemäß dadurch erreicht, daß die Glasscheibe mit der F i g. 7 eine Ansicht gemäß F i g. 6.
Form während des Temperns in einer geneigten Lage Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ist in abgestützt wird. Üblicherweise liegen die Formen und 5 F i g. 1 eine Biegevorrichtung 10 gezeigt, die ein Tragdamit auch die Glasscheiben während der Durch- gestell 12 der oben beschriebenen Weise besitzt, auf biegung und während des Temperns waagerecht. Die dem zwei Biegeformen 11 abgestützt sind. Die Forungleichmäßige Durchbiegung der Scheibe wird be- men 11 werden benachbart zu den gegenüberliegenwirkt durch die senkrecht zur Scheibenoberfläche den Enden des Traggestells 12 abgestützt und sind gerichtete Schwerkraft. Durch die erfindungsgemäße io in Richtung zueinander geneigt. Das untere Ende geneigte Abstützung der Form wird die senkrecht jeder Form 11 ist auf einer Stange 21 abgestützt, die zur Scheibenoberfläche wirkende Komponente der die Seitenschienen 13 und 14 des Traggestells 12 verSchwerkraft geringer, so daß auch eine geringere Nei- bindet und an entgegengesetzten Enden an Platten gung der Scheiben besteht, sich in ihrem mittleren 22 befestigt ist, die senkrecht nach oben an den Sei-Bereich stärker durchzubiegen als an den Randteilen. 15 tenschienen befestigt sind. Der mittlere Teil der Auf diese Weise wird eine unerwünscht große Durch- Stange 21 ist bei 23 nach unten von den entgegenbiegung des mittleren Bereichs der Scheibe verhindert. gesetzten Enden der Stange abgesetzt, und es er-Die Glasscheibe kann bei dem erfindungsgemäßen strecken sich eine Vielzahl relativ kurzer Stifte 24 Verfahren den für das Tempern erforderlichen höhe- seitlich von der Stange aus, wobei ein Ende an der ren Temperaturen längere Zeit ausgesetzt werden, als 20 Stange und das entgegengesetzte Ende an der Form wenn die Form und die Scheibe sich in waagerechter befestigt ist.
Lage befinden. Durch das erfindungsgemäße Verfah- Um das obere Ende der Form 11 abzustützen, ist
ren wird also eine übermäßige Durchbiegung des ein Abstützteil 25 nach oben geneigt von jeder Seitenmittleren Bereichs der Scheibe vermieden und eine schiene 13 und 14 aus angeordnet, das sich längs
einwandfreie Temperung gewährleistet. 25 gegenüberliegender Seiten der Form erstreckt, wobei
Ein weiterers Merkmal der Erfindung besteht dar- die unteren Enden an der Platte 22 befestigt sind,
in, daß ein derartiger Druckunterschied zwischen dem Jedes Abstützteil 25 weist ein auf der Platte 22 an-
auf die Oberflächen der Glasscheibe einwirkenden geordnetes Winkeleisen auf, wobei ein Flansch 26
Luftstrom aufrechterhalten wird, daß die Glas- praktisch parallel zu der Ebene der Seitenschiene
scheibe um ihre untere Kante etwas geschwenkt wird, 30 Hegt, und sich der andere Flansch 27 nach außen hin
so daß ihre obere Kante von der Verformungsfläche von den Formen aus erstreckt. Kurze Stangen 28
etwas abgehoben wird. springen durch das obere Ende jedes Bauteiles 25 vor
Weiterhin ist von Bedeutung, daß die Glasscheibe und liegen unter einer Seite der Form 11, und die-
und die Biegeform während des Biegens in praktisch selben sind benachbart zu einem Ende des Bauteiles
waagerechter Lage gehalten werden und dann die 35 25 und benachbart zu dem gegenüberhegenden Ende
Form mit der gebogenen Glasscheibe in eine geneigte der Form befestigt.
Lage gebracht und in derselben während des Tem- Die massive ringförmige Form 11 weist einen offe-
perns der Scheibe gehalten wird. nen Rahmen auf, der endständige Wände 29 und 30
Weiterhin ist wesentlich, daß die Verformungs- sowie Seitenwände 31 und 32 besitzt, die in geschlos-
fläche, die mit dem oberen Rand der Glasscheibe im 4° sener Form dem Umriß der zu biegenden Glasschei-
Eingriff. steht, durchgehend eben und ohne Ein- ben 38 entsprechen und an ihren benachbarten Kan-
kerbungen ist, wahrend die übrigen Verformungs- ten unter Ausbilden eines kistenartigen Bauteiles
flächen mit Einkerbungen versehen sind. verbunden sind. Die Seitenwände 31 und Endwände
Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß die Form 29 und 30 sind aus relativ dünnen Metallplatten mit
schwenkbar auf dem Traggestell angeordnet und in 45 Verformungsflächen 33 auf ihren äußeren Kanten
der schrägen Stellung verriegelbar ist. ausgebildet, und dieselben besitzen einen einstückig
Weiterhin ist wesentlich, daß die Verriegelungs- hiermit ausgeführten und sich seitlich erstreckenden
vorrichtung aus einem Kurbelhebel besteht, dessen Flansch 34, der auf den inneren Kanten ausgebildet
einer Arm ortsfest gelagert und dessen anderer Arm ist, um die starre Anordnung der Form zu untergleitbar
mit der Unterseite der Form verbunden ist, 50 stützen. Die Verformungsflächen 33 entsprechen in
und eine Verlängerung auf dem Arm ausgebildet ist, ihrer Krümmung der gewünschten Krümmung der
ein Hakenteil an der Abstützung befestigt ist und mit gebogenen Glasscheiben und stützen die Glasscheiben
der Verlängerung in Eingriff gebracht werden kann, an ihren Randkanten ab. Vorzugsweise sind in den
um so die Form in der ersten Lage zu halten, und der Platten im Abstand zueinander angeordnete Löcher
aus dem Eingriff mit der Verlängerung gelöst werden 55 vorgesehen, die das Zirkulieren der Luft an der untekann,
so daß die Kurbel sich drehen kann und sich ren Oberfläche der Scheiben ermöglichen,
die Form verschwenken läßt. Das richtige Ausrichten der Glasscheiben relativ zu
die Form verschwenken läßt. Das richtige Ausrichten der Glasscheiben relativ zu
Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Aus- der Verformungsfläche wird mittels einer entspre-
fiihrungsform der Erfindung, und es bedeutet chenden Einstellvorrichtung 35 erreicht. Hierbei be-
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen 60 steht diese Einstellvorrichtung35 aus Bolzen36, die
Biegevorrichtung, in L-förmige Stangen 37 eingeschraubt sind, und die
F i g. 2 eine Aufsicht gemäß F i g. 1, kurzen Füße derselben sind senkrecht zu den Platten
F i g. 3 eine vergrößerte Teildarstellung der Biege- angeordnet, wobei das freie Ende an den Platten be-
form im Schnitt mit geneigter Verformungsfläche; festigt ist und sich die anderen Füße parallel zu den
F i g. 4 einen Schnitt gemäß Linie 4-4 der F i g. 1, 65 Platten erstrecken und über die Verformungsflächen
Fig. 5 eine Darstellung gemäß Fig. 1 in teilweisem vorspringen. Die Kanten der Glasscheiben kommen
Schnitt bei Durchgang der Biegeform durch die mit den Enden der Bolzen 36 in Eingriff, die in Rich-
Gebläseköpfe während des Tempervorganges, ' rung auf oder weg von den Verformungsflächen ge-
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schraubt werden können, so daß hierdurch die Lage die Stange gleitet, wenn die Form zwischen den
der Glasscheiben relativ zu den Seitenwänden ein- waagerechten und geneigten Lagen geschwenkt wird,
gestellt werden kann. Die Form wird in der oberen oder waagerechten
Obgleich der Verzerrungseffekt der Form 11 von Lage durch eine Befestigungsanordnung 50 festgelegt,
geringer Bedeutung der Randkantenteile der Glas- 5 die im vorliegenden Fall aus einer Verlängerung 51
scheiben 38 ist, die nicht zu sehen sind, wenn die besteht, die an dem freien Ende der Kurbel an einem
Glasscheibe bei ihrem Verwendungszweck eingefaßt Ende der Stange ausgebildet ist, so daß dieselbe in
ist, ergibt es sich jedoch, daß jede optische Verzerrung praktisch senkrechter Lage vorliegt, wenn die Form
der frei liegenden Kante zu beanstanden ist. Um die angehoben ist. In dieser angehobenen Lage kommt
optische Verzerrung zu verringern, die durch die io diese Verlängerung mit einem Haken 52 in Eingriff,
Berührung der frei liegenden Kante mit der Verfor- der an einer Halterung 53 angeordnet ist, die an dem
mungsfläche bedingt wird, ist die letztere nach außen Winkeleisen 43 befestigt ist und die somit um die
mit einem Winkel geneigt, wie er durch das Bezugs- senkrechte Achse des Stiftes in Richtung auf und weg
zeichen 39 in der F i g. 3 angezeigt wird. Durch eine von der Verlängerung 51 schwenkbar ist. Es ergibt
derartige Neigung der Verformungsfläche 39 kommt 15 sich weiterhm somit, daß gegebenenfalls der Haken
nur die Kante der Glasscheibe mit der Oberfläche bei 52 automatisch betätigt werden kann, d. h., bei Fühdem
Biegen der Scheibe in Eingriff, so daß die ren der Form 43 durch den Ofen kann an einer voroptische
Verzerrung der Kante kleinstmöglich ge- herbestimmten Stelle der Haken von der Verlängehalten
wird. rung 51 aus weggeschwenkt werden, so daß die letz-
In den F i g. 6 und 7 ist eine abgewandelte Aus- 20 tere freigelegt wird und man die Form in die untere
führungsform der erfindungsgemäßen Biegevorrich- oder geneigte Lage bewegen kann,
rung 10 gezeigt. Bei dieser abgewandelten Vorrich- Bei dem Betrieb werden die Glasscheiben 38 auf
rung 10 ist eine Form 40 auf einem Traggestell 41 der Form 11 angeordnet, die auf dem Traggestell 12
zwecks Schwenkbewegung zwischen einer waage- abgestützt und durch die Erwärmungskammer (nicht
rechten Lage, bei der die Form über und praktisch 35 gezeigt) mittels einer Transportvorrichtung 54 bewegt
parallel zu dem Traggestell angeordnet ist, und einer wird. Nach dem Biegen bewegt die Transportvorrich-
geneigten Lage angeordnet, in der sich die Form nach rung 54 die Vorrichtung 10 in ein Temperungsgebiet,
oben von dem Traggestell aus mit einem Winkel rela- wo die Formen 11 zwischen gegenüber zueinander
tiv zu demselben erstreckt. Bei dieser Vorrichtung angeordneten Gebläseköpfen 55 geführt werden, die
wird ■ der Biegevorgang in der waagerechten Lage 30 einen Strom kalter Luft gegen die gegenüberliegenden
durchgeführt, so daß man hierbei vollständig die Oberflächen der Glasscheiben 38 führen.
Schwerkrafteinwirkung ausnutzt, die auf die Glas- Wie in den Zeichnungen gezeigt, weisen die Ge-
scheibe 38 einwirkt und dieselbe in Eingriff mit der bläseköpfe 55 eine Anfüllkammer 56 auf, die ge-
Verformungsfläche 42 drückt, die auf der Form 40 neigte Durchtritte 57 aufweist, die mit einem Winkel
ausgebildet ist. Nachdem die Glasscheibe 38 sich in 35 entsprechend dem Winkel angeordnet sind, mit dem
Berührung mit den Verformungsflächen 42 durch- die Form 11 durch die Traggestelle getragen wird,
gebogen hat, wird ein Ende der Form 40 nach unten Längliche und gegenüber zueinander angeordnete
in die geneigte Lage geschwenkt, so daß ein weiteres Düsen 58 längs jeder Seite des Durchtritts 57 führen
Erwärmen ohne Eintreten des zu beanstandenden die Luft von der Kammer 56 von außen gegen die auf
übermäßigen Biegens ermöglicht wird. Sodann wird 40 den Formen 11 ruhenden Glasscheiben 38.
das Tempern mit der Form 42 in dieser geneigten Bei der abgewandelten Ausführungsform der Vor-
Lage durchgeführt. richtung tritt die Form 40 in die Erwärmungskammer
Wie in der F i g. 6 gezeigt, weist die abgewandelte in einer waagerechten Lage ein, und nachdem die
Vorrichtung eine ähnliche Bauart wie die weiter oben Glasscheibe erweicht und in die gewünschte Krümbeschriebene
Ausführungsform auf, und dieselbe be- 45 mung durchgebogen ist, wird die Form in die geneigte
sitzt ein Traggestell 41 mit Winkeleisen 43, die von Lage geschwenkt. Bei dem Hindurchtreten durch den
den Seitenschienen 44 aus nach oben geneigt sind. Durchtritt 57 befindet sich die Form 40 in der ge-Bei
dieser abgewandelten Ausführungsform ist die neigten Lage.
Biegeform 40 schwenkbar auf Stäben 45 angelenkt, Eine arteigene Schwierigkeit, die beim Tempern
die in den Winkeleisen 43 benachbart zu deren oberen 50 von Glasscheiben in der oben beschriebenen Weise
Enden gelagert ist, und dieselbe kann um diese Stange beobachtet worden ist, ergibt sich auf Grund der
als Achse zwischen der waagerechten Lage — in der Unterschiedlichkeit der Abkühlungsgeschwindigkeit
F i g. 7 vollständig ausgezeichnet gezeigt — und der zwischen der Form und den sich damit in Berührung
geneigten Lage — in der F i g. 7 gestrichelt gezeich- befindenden Glasscheiben. Bei Anwendung von Menet
— geschwenkt werden. Das entgegengesetzte 55 tallformen wurde gefunden, daß die Form sich geEnde
der Form 40 wird auf einer Stange 46 ab- wohnlich langsamer als das Glas abkühlt, und somit
gestützt, die sich zwischen den Winkeleisen 43 und verbleibt in der Form eine restliche Wärmemenge, die
der darunterliegenden Form erstreckt. An jedem Ende mit der Verformungsoberfläche auf das damit in
der Stange 46 ist eine abgesetzte Kurbel 47 angeord- Berührung stehende Glas übertragen wird. Diese restnet,
wobei das freie Ende jeder Kurbel zwischen den 60 liehe Wärmemenge verhindert, daß das mit der Ver-Enden
der benachbarten Winkeleisen 43 gelagert ist. formungsoberfläche in Berührung stehende Glas
Das Drehen der Stange 46 schwenkt den Teil der genauso schnell wie der restliche Anteil der Glas-Stange,
der unter der Form 40 liegt, um das freie scheibe abgekühlt wird, und führt somit zu einer
Ende der Kurbel 47 als Achse, und hierdurch wird Fläche verringerter Spannung oder mechanischer
die Form um die Achse der Stangen 45 geschwenkt. 65 Belastung um die Randkantenteile der Glasscheiben.
Die Form 43 ist an der Stange 46 mittels einer Platte Diese Flächen verringerter Spannung sind nicht
48 befestigt, die von der unteren Seite der Form her- wesentlich längs derartiger Kanten der Glasscheibe
abhängt und einen Schlitz 49 aufweist, längs dessen und bei der Anordnung derselben nicht zu sehen. Die
obere Kante des Seitenfensters eines Kraftfahrzeuges ist jedoch, wie weiter oben ausgeführt, frei hegend
angeordnet, und wenn dieselbe unter verringerter Druckbelastung oder Spannung steht, kann jeder
Schlag, Kratzen oder Einkerben zu einer Zerstörung des Fensters führen.
Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal werden die weiter oben angegebenen Schwierigkeiten
in neuartiger Weise überwunden, wobei man wenigstens eine Kante der Glasscheibe aus der Verformungsfläche
bei dem Tempern der Glasscheibe heraushebt. Zu diesem Zweck werden die gegenüberliegenden
Oberflächen der Glasscheibe mit verschiedenen Geschwindigkeiten abgekühlt, so daß sich die
Glasscheibe verwirft und somit eine Kante derselben aus der Form angehoben wird. In dem vorliegenden
Fall wird dies durch die Bauart der Form 11 erreicht, die den Fluß der Luft an der unteren Kante der
Scheibe vorbei begrenzt, und indem ein Druckunterschied benachbart zu den gegenüberliegenden Oberflächen
der Scheibe aufrechterhalten und somit die Luftmenge gesteuert wird, die an gegenüberliegenden
Oberflächen der Glasscheibe vorbeifließt. Zusätzlich zu dem Verwerfen der Glasscheibe 38 tritt noch ein
weiterer Faktor auf, der das Entfernen der Glasscheibe von der Verformungsfläche 39 bedingt. Wenn
die freigelegte Kante an dem oberen Ende der Form in der gezeigten Weise angeordnet wird, wirkt die in
die kistenartige Form 11 aus den Düsen 58 eintretende Luft von außen gegen die Glasscheibe, und
bei Vorbeitritt an der Glasscheibe nach außen wird die obere Kaute derselben von der Form weggedrückt
oder -geblasen.
Das Ausmaß des Verwerfens der Scheibe kann gesteuert werden, so daß die Krümmung der fertigen
Glasscheibe innerhalb der vorherbestimmten Toleranz mittels Einstellen des Druckunterschiedes zwischen
dem oberen und unteren Ende der Glasscheibe erreicht werden kann. In dieser Beziehung ergibt sich,
daß das Verwerfen nur geringfügig zu sein braucht, wie es in der F i g. 3 gezeigt ist. Die Wirkung der restlichen
Wärmemenge der Form 11 ist unwesentlich, wenn die Kante der Glasscheibe lediglich von der
Verformungsfläche ausreichend entfernt wird, damit die den Gebläsekopf verlassende Luft benachbart zu
der hinteren Seite der Form zwischen der Verformungsfläche 39 und der Glasscheibe 38 fließt.
Um die Wirkung der Form 11 auf die anderen Kanten der Glasscheibe 38 zu verringern, sind die
Verformungsflächen 33 an drei Seiten der Form eingekerbt, wie es durch das Bezugszeichen 59 angezeigt
ist, so daß die Berührungsfläche zwischen den Verformungsflächen und der Glasscheibe verringert und
das Zirkulieren der Luft über die untere Oberfläche der Glasscheibe erleichtert wird. Bei einer Verformung
auf ausgekerbten Verformungsflächen weisen die gebogenen, getemperten Glasscheiben Randkantenteile
auf, die relativ kleine Flächen verringerter Spannung besitzen. Da diese Randkanten bei der abschließenden
Befestigung der Scheibe nicht zu sehen sind, sind derartige Flächen verringerter Spannung
nicht nachteilig.
Claims (6)
1. Verfahren zum Biegen und Tempern von Glasscheiben, bei dem eine flache zu biegende
Glasscheibe auf einer Biegeform abgestützt und während des Abstützens auf eine ausreichende
Temperatur erwärmt wird, um ein Erweichen und Durchbiegen in die Verformungsfläche der Biegeform zu bewirken, und die anschließend durch
relativ kalte, gegen die Oberfläche der Glasscheibe strömende Luft getempert wird, nach Patent
1 199 934, wobei die beiden Oberflächen einer verschiedenen Kühlwirkung unterworfen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe mit der Form während des Temperns in
einer geneigten Lage abgestützt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, .dadurch gekennzeichnet,
daß ein derartiger Druckunterschied zwischen dem auf die Oberflächen der Glasscheibe einwirkenden Luftstrom aufrechterhalten
wird, daß die Glasscheibe um ihre untere Kante etwas geschwenkt wird, so daß ihre obere
Kante von der Verformungsfläche etwas abgehoben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe und die
Biegeform während des Biegens in praktisch waagerechter Lage gehalten werden und dann die
Form mit der gebogenen Glasscheibe in eine geneigte Lage gebracht und in derselben während
des Temperns der Scheibe gehalten wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verformungsfläche, die mit dem oberen Rand der Glasscheibe im Eingriff
steht, durchgehend eben und ohne Einkerbungen ist, während die übrigen Verformungsflächen mit Einkerbungen versehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Form schwenkbar auf dem
Traggestell angeordnet und in der schrägen Stellung verriegelbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung
aus einem Kurbelhebel besteht, dessen einer Arm ortsfest gelagert und dessen anderer Arm gleitbar
mit der Unterseite der Form verbunden ist, und eine Verlängerung auf dem einen Arm ausgebildet
ist, ein Hakenteil an der Abstützung befestigt ist und mit der Verlängerung in Eingriff gebracht
werden kann, um so die Form in der ersten Lage zu halten, und der aus dem Eingriff mit der Verlängerung
gelöst werden kann, so daß die Kurbel sich drehen kann und sich die Form verschwenken
läßt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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