DE1226110B - Verfahren zum Abscheiden von festem Melamin - Google Patents
Verfahren zum Abscheiden von festem MelaminInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D251/00—Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings
- C07D251/02—Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings
- C07D251/12—Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D251/26—Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with only hetero atoms directly attached to ring carbon atoms
- C07D251/40—Nitrogen atoms
- C07D251/54—Three nitrogen atoms
- C07D251/56—Preparation of melamine
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. α.:
C07d
Deutsche Kl.: 12 ρ -10/05
Nummer: 1226110
Aktenzeichen: N 25025 IV d/12 ρ
Anmeldetag: 27. Mai 1964
Auslegetag: 6. Oktober 1966
Bei der Melaminsynthese durch Pyrolyse von Hanistoff unter Druck bereitet die Isolierung von
!Melamin Schwierigkeiten. Melamin ist bekanntlich unter Druck selbst in geschmolzenem Zustand oberhalb
seines Schmelzpunktes von 354° C stabil, und zwar insbesondere dann, wenn der Partialdruck des
Ammoniaks mehr als 60 Atm beträgt. Wird es jedoch in geschmolzenem Zustand auf Atmosphärendruck
gebracht, gibt es sofort Ammoniak ab, wobei sich Nebenprodukte, wie Melam, Meiern, bilden, die dann
das Endprodukt verunreinigen.
Mit den Verfahren der USA.-Patentschriften 2566 223, 2566 229 und 2755 887 hat man versucht,
diese Schwierigkeiten dadurch zu vermeiden, daß man bei der Isolierung des Melamins den flüssigen
Zustand völlig umging. Zu diesem Zweck wurde bei allen Verfahren das — zweckmäßig in einer Gasphasenreaktion
synthetisierte — Melamin im gasförmigen Zustand zusammen mit einer großen Menge
heißer Gase in die Atmosphäre abgezogen, um das so Melamin in diesem Zustand zu halten, und dann das
Melamin enthaltende Gasgemisch — nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2755 887 durch Berührung
mit Inertgasen, Inertflüssigkeit oder inerten Feststoffen — schnell abgekühlt, so daß das Melamin
unter Umgehung der flüssigen Phase in festem Zustand ausfiel. Auf diese Weise gelang es zwar, das
Melamin bis zur Überführung in den festen Zustand unter stabilen Bedingungen zu halten. Da aber der
Dampfdruck des Melamins bei 400° C nur etwa 1 Atm beträgt, müßte man — um das Melamin in
der Gasphase zu halten — in den Reaktor Ammoniak oder andere Gase in mindestens der lOfachen Gewichtsmenge
des eingesetzten Harnstoffs einführen. Die Folge davon wäre, daß die gasförmige Reaktionsmischung
ein sehr großes Volumen aufwiese, zur Kühlung einen unwirtschaftlich hohen Energiebedarf
hätte und sowohl für den Reaktor als auch für den Abscheider für das Abgas große Vorrichtungen erforderlich
machte.
Zahlreiche Studien über geeignete Verfahren zur Abscheidung von festem Melamin aus einer unter
Oberdruck stehenden, Ammoniak und Kohlendioxyd enthaltenden Melaminschmelze ergaben, daß diese
Probleme in überraschend einfacher Weise gelöst werden können, wenn die Schmelze in einem Abscheider
eingespritzt und bei Atmosphärendruck unter Erzeugung einer Wirbelbewegung mit einem
ganz oder mindestens zu zwei Drittel aus Ammoniak bestehenden Gas auf eine Temperatur im Bereich
von 60 bis 130° C, vorzugsweise 100 bis 120° C, abgekühlt wird.
Verfahren zum Abscheiden von festem Melamin
Anmelder:
Nissan Kagaku Kogyo Kabushiki Kaisha,
Nihonbashi Honcho, Chuo-ku, Tokio
Vertreter:
Dr. G. W. Lotterhos
und Dr.-Ing. H. W. Lotterhos, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Annastr. 19
Als Erfinder benannt:
Atsuo Murata,
Mizuhiko Nagakura,
Toshiro Ohba,
Fuchu-cho, Nei-gun, Toyama-ken (Japan)
Hierbei wird das geschmolzene Melamin durch Kühlung augenblicklich in den festen Zustand übergeführt,
ohne daß Ammoniakabspaltung einsetzt, so daß das Melamin von dem Ammoniak und dem
CO2 ohne Bildung von Melam, Meiern usw. abgetrennt
werden kann. Das auf diese Weise erhaltene pulverförmige Melamin wird auf dem Boden des
Abscheiders gesammelt und kontinuierlich aus dem Behälter abgezogen, während die Mischung von
NH3- und CO2-GaS kontinuierlich aus dem Abscheider
durch eine geeignete Einrichtung oben oder seitlich aus dem Abscheider abgelassen wird.
Die Einhaltung des angegebenen Temperaturbereichs im Abscheider ist bei der Verfahrensdurchführung
im industriellen Maßstab wichtig. Unterhalb von 60° C scheidet sich aus NH3 und CO2 eine große
Menge Ammoniumcarbamat ab, während oberhalb von 130° C nicht umgesetzter Harnstoff in dem
Melaminpulver in geschmolzenem Zustand auf den Boden des Abscheiders tropft, auf dem die feinen
Teilchen dann infolge der Kühlung koagulieren und konglomerieren und dadurch die kontinuierliche Abführung
des Melamins behindern.
Eine sichere und wirtschaftliche Verfahrensführung
ist gegeben, wenn die Temperatur im Abscheider im Bereich von 100 bis 120° C gehalten wird.
Zur Kühlung der Melamin enthaltenden Schmelze kann als kaltes Gas nicht ein inertes Gas zugeführt
werden, da das Melamin wegen des außerordentlich niedrigen Partialdruckes des Ammoniaks dann die
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Tendenz hat, während der kurzen Zeitspanne, innerhalb der die Melamin enthaltende Schmelze fest wird,
ein wenig Ammoniak abzuspalten. Außerdem würde die Rückgewinnung von Ammoniak aus dem Abgas
nach der Abtrennung des Melamins in dem Abscheider technische Schwierigkeiten bereiten.
Obgleich als Gas, das dem Abscheider zuzuführen ist, Ammoniak zu bevorzugen ist, hat es sich aus
wirtschaftlichen und praktischen Gründen als zweckmäßig erwiesen, die von dem Melamin abgetrennten
und gekühlten Gase unter Aufrechterhaltung einer Temperatur oberhalb von 60° C oder dem Punkt, an
dem Ammoniumcarbamat ausfällt, vorzugsweise bei etwa 70° C, im Kreisverfahren zurückzuführen. Bei
Benutzung von einem zu zwei Drittel aus Ammoniak bestehenden Gas soll 70° C als untere Temperaturgrenze
zweckmäßig nicht unterschritten werden.
Die Melaminabscheidung gemäß Erfindung eignet sich insbesondere zur Anwendung bei der in der
flüssigen Phase durchgeführten Melaminsynthese, bei der die in den Reaktor zugeführte Ammonialanenge
geringer als die in den Reaktor eingeführte Harnstoffmenge ist und infolgedessen auch die im Reaktionsprodukt enthaltene Gasmenge sowie die zur Kühlung
der Reaktionsmischung benötigte Energie — verglichen mit der vorbekannten Melaminsynthese in
der Gasphasenreaktion — sehr viel geringer ist, so daß man kleinere Reaktoren und Abscheider als bei
den vorbekannten Verfahren benutzen kann.
Durch die Maßnahme, die Abkühlung des geschmolzenen Melamins im angegebenen Temperaturbereich
mit einem ganz oder mindestens zu zwei Drittel aus Ammoniak bestehenden Gas vorzunehmen,
wird die gefürchtete Ammoniakabspaltung aus dem geschmolzenen Melamin und die Bildung der
entsprechenden Nebenprodukte, wie Melam, Meiern usw., mit Erfolg verhindert. Die in dem gemäß Erfindung
erhaltenen Melamin in wenigen Prozenten enthaltenen Verunreinigungen — im wesentlichen
Harnstoff neben ganz geringen Mengen an Ammelin und Ammelid — lassen sich in einfacher Weise aus
dem Melamin entfernen: Harnstoff durch Auswaschen mit Wasser und Ammehn sowie Ammelid durch
Waschen mit wäßriger Alkalilösung.
Die Erfindung soll unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert werden.
In der Zeichnung stellt 1 eine Druckpumpe für Ammoniak, 2 einen Ammoniakerhitzer, 3 eine Druckpumpe
für Harnstoff, 4 einen Druckreaktor, 5 ein Überführrohr für das geschmolzene Melamin, 6 einen
Abscheider, 7 einen Beutelfilter, 8 einen Kühler, 9 ein Gebläse zur Rückführung des gekühlten Gases, 10
eine Leitung zur Wiedereinführung des gekühlten Umlaufgases und 11 ein Gasableitungsrohr dar.
Bei Verfahrensdurchführung wird das Ammoniak zunächst durch die Druckpumpe komprimiert, durch
den Erhitzer auf eine Temperatur praktisch gleich der Reaktionstemperatur erhitzt und dem unteren
Teil des Druckreaktors zusammen mit geschmolzenem Harnstoff, der durch die andere Druckpumpe
komprimiert worden ist, zugeführt. Bei Anwendung von Druck und Hitze unter geeigneten Bedingungen
in dem Reaktor liefert die Charge eine gute Ausbeute an Melamin, das durch das Abführrohr oben am
Gefäß abgeleitet wird. Die im wesentlichen aus Melamin und einer Gasmischung aus NH3 und CO2 zusammengesetzte
Reaktionsschmelze wird über ein zweckmäßig konstruiertes Strahlrohr in den Abscheider
eingespritzt. Außerdem wird kaltes Umlaufgas, das auf etwa 70° C gehalten wird, dem Abscheider
so zugeführt, daß in ihm die Temperatur im Bereich von 100 bis 120° C gehalten werden kann
und eine Wirbelbewegung mit der ähnlich eingeführten Schmelze unter Bildung einer gleichmäßigen
Mischung der Schmelze mit den Gasen herbeigeführt wird.
Dadurch wird die praktisch aus Melamin bestehende Schmelze augenblicklich in ein festes Pulver
übergeführt, das auf den Boden des Abscheiders fällt und kontinuierlich aus dem Gefäß abgezogen wird.
Ferner wird die von dem Melamin abgetrennte Gasmischung von NH3 und CO2 seitlich aus dem Abscheider
heraus- und durch einen Beutelfilter geführt, um den feinen Staub zu entfernen, und dann mit
Hilfe des Kühlers auf 7O0C gekühlt. Die nötige
Menge des gekühlten Gases wird mit Hilfe des Gebläses wieder in den Abscheider zurückgeführt und
die Gasmenge, die derjenigen, die von dem Druckreaktor zugeführt wird, entspricht, kontinuierlich aus
dem System durch das Gasableitungsrohr abgezogen und das darin enthaltene Ammoniak zurückgewonnen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Abscheiden von festem Melamin aus einer unter Überdruck stehenden, Ammoniak
und Kohlendioxyd enthaltenden Melaminschmelze, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze in einen Abscheider eingespritzt und
bei Atmosphärendruck unter Erzeugung einer Wirbelbewegung mit einem ganz oder mindestens
zu zwei Drittel aus Ammoniak bestehenden Gas auf eine Temperatur im Bereich von 60 bis
130° C, vorzugsweise 100 bis 120° C, abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Benutzung von einem zu
zwei Drittel aus Ammoniak bestehenden Gas 70° C als untere Temperaturgrenze nicht unterschritten
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 755 887.
USA.-Patentschrift Nr. 2 755 887.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 669/415 9.66 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN25025A DE1226110B (de) | 1963-07-10 | 1964-05-27 | Verfahren zum Abscheiden von festem Melamin |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1226110T | |||
JP3657463 | 1963-07-10 | ||
DEN25025A DE1226110B (de) | 1963-07-10 | 1964-05-27 | Verfahren zum Abscheiden von festem Melamin |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1226110B true DE1226110B (de) | 1966-10-06 |
Family
ID=27211789
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN25025A Pending DE1226110B (de) | 1963-07-10 | 1964-05-27 | Verfahren zum Abscheiden von festem Melamin |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1226110B (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2755887A (en) * | 1956-07-24 | Melamine purification |
-
1964
- 1964-05-27 DE DEN25025A patent/DE1226110B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2755887A (en) * | 1956-07-24 | Melamine purification |
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