DE1226105B - Verfahren zur Herstellung von neuen 3,4-Dihydrochinazolon-(4)-derivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von neuen 3,4-Dihydrochinazolon-(4)-derivatenInfo
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Description
DEUTSCHES
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C07d
Deutsche Kl.: 12 ρ-7/01
1226 105
E 26598 IVd/12 ρ 12. März 1964 6. Oktober 1966
E 26598 IVd/12 ρ 12. März 1964 6. Oktober 1966
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von neuen hypnotisch wirkenden 3,4-Dihydrochinazolon-(4)-abkömmlingen
der allgemeinen Formel
in der Y eine niedrigmolekulare Alkylgruppe oder ein Chlor- oder Bromatom, Z ein Wasserstoff-,
Chlor- oder Bromatom oder eine niedrigmolekulare Alkylgruppe und R einen niedrigmolekularen Alkylrest,
vorzugsweise den Methylrest, darstellt, sowie deren nicht giftigen Säureadditionssalzen.
Beispiele für Säureadditionssalze sind: Hydrochloride, Hydrobromide, Sulfate, Phosphate und
Salze starker organischer Säuren.
Die Herstellung der gewünschten Endprodukte der allgemeinen Formel I erfolgt nach einer der
folgenden an sich bekannten Verfahrensweisen:
a) Eine N-Acylanthranilsäure, deren Acylrest die
allgemeine Formel RCO hat, oder ihr inneres Anhydrid wird mit einem primären Amin der
allgemeinen Formel
H2N
II
vorzugsweise in Gegenwart eines Kondensationsmittels umgesetzt.
b) Ein N-Acylanthranilsäureamid der allgemeinen
Formel
• CO — NH —^~H
\^=y III
NH — CO — R
wird mittels wasserentziehender Mittel cyclisiert.
c) Anthranilsäure oder Isatosäure-[(Anthranilsäure-N-carbonsäure)-anhydrid]
wird mit einem primären Amin der allgemeinen Formel II in Gegenwart eines ortho-Esters oder des Säureanhydride
einer Säure der allgemeinen Formel RCOOH umgesetzt.
Verfahren zur Herstellung von neuen 3,4-Dihydrochinazolon-(4)-derivaten
Anmelder:
Eprova Aktiengesellschaft,
Schaffhausen (Schweiz)
Vertreter:
Dr. A. Ullrich und Dr. T. Ullrich, Patentanwälte, Heidelberg, Gaisbergstr. 3
Als Erfinder benannt:
Dr. phil. Hans Suter, Dörflingen; Dipl.-Chem. Hans Zutter,
Dipl.-Chem. Rene Bosshard,
Schaffhausen (Schweiz)
Dr. phil. Hans Suter, Dörflingen; Dipl.-Chem. Hans Zutter,
Dipl.-Chem. Rene Bosshard,
Schaffhausen (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 25. April 1963 (5222)
d) Ein Anthranilsäureamid der allgemeinen Formel
CO — NH
NH2
IV
wird mit einem ortho-Ester oder dem Säureanhydrid einer Säure der allgemeinen Formel
RCOOH cyclisiert.
e) Ein Metallsalz eines l-Alkyl azolons-(4) der allgemeinen Formel
e) Ein Metallsalz eines l-Alkyl azolons-(4) der allgemeinen Formel
wird mit einem 2-Halogenpyridin-Derivat der allgemeinen Formel
Y
Halogen ~^{~^> VI
Halogen ~^{~^> VI
umgesetzt.
609 669/410
Als Metallsalz kommt beispielsweise ein Alkalisalz in Frage. Als Halogenatom dient das Chlor-,
Brom- oder Jodatom.
An Stelle einer freien N-Acylanthranilsäure wird
nach a) vorzugsweise ein inneres Anhydrid der allgemeinen Formel
Schlafmittel wurde an Hand zahlreicher Vergleichsuntersuchungen nachgewiesen.
Es wurde gefunden, daß die Verträglichkeit einiger der typischen erfindungsgemäßen Verbindungen mit
der Einwirkungszeit bedeutend weniger stark absinkt als beispielsweise bei dem am Tier hypnotisch gleichwirksamen bekannten 2-Methyl-3-(o-tolyl)-3,4-dihydrochinazolon-(4)
(A). Diese Verbindung ist bekannt unter der Bezeichnung Methaqualon und Tuazolon.
IO
VII
C-R
als Ausgangsmaterial eingesetzt. Dieses läßt sich sogar ohne besonderes Kondensationsmittel mit
dem entsprechenden Amin der allgemeinen" Formel II zum gewünschten Produkt der allgemeinen Formel I
umsetzen.
Die Ausbeute ist jedoch höher, wenn ein Kondensationsmittel,
z. B. ein Phosphor-, Aluminiumoder Borhalogenid, zweckmäßigerweise in Gegenwart einer tertiären Base oder eines inerten Lösungsmittels
angewendet wird. Gut bewährt als Kondensationsmittel haben sich Phosphor- und Phosphoroxyhalogenide.
Besonders gute Ausbeuten und einheitliche Produkte werden erzielt durch Anwendung
von Phosphortrichlorid oder Phosphortribromid in Pyridin oder einem Pyridinhomologen.
Die Umsetzungsbedingungen sind bei den Arbeitsweisen a), b), c) und d) stets praktisch dieselben.
Mit Säuren, wie Salz-, Bromwasserstoff-, Salpeter-, Schwefel-, Milch-, Citronen- und Weinsäure, bilden
die Verbindungen der allgemeinen Formel Γ die entsprechenden Säureadditionssalze. Die Salze der
anorganischen Säuren sind bereits in der Kälte in Wasser leicht löslich; diejenigen der organischen
Säuren sind besonders in der Wärme gut wasserlöslich.
Die Verfahrensprodukte zeichnen sich im allgemeinen durch eine gute sedative und hypnotische
Aktivität und durch gute Verträglichkeit aus. Sie sollen daher vorwiegend als Arzneimittel, insbesondere
als Beruhigungs- und Schlafmittel Verwendung finden.
Die besondere Eignung der erfindungsgemäß gewonnenen Verbindungen als Beruhigungs- und
Verbindung | Toxizität nach 3 Tagen |
LD 50 mg/kg Maus nach 12 Tagen |
B | 650 | 610 |
A'. | ||
G u ij r a 1 und Mitarbeiter, | ||
»Chemical abstracts«, | ||
Bd. 51, 1957, S. 15787 h | 750 | 560 |
2-Methyl-3- [3 '-methyl-pyri- | ||
dyl-(2')]-3,4-dihydrochin- | ||
azolon-(4) | ||
[s. Beispiel 1] | 970 | 940 |
2-Methyl-3-[5'-brompyri- | ||
dyl-(2')]-3,4-dihydro- | ||
chinazolon-(4) | ||
[s. Beispiel 6] | 625 | 610 |
Einige der erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen sind auch gegenüber der durch Excitantia
hervorgerufenen Motilität wirksam, während A unter denselben Bedingungen inaktiv ist.
Die besten der erfindungsgemäß herstellbaren Verfahrensprodukte weisen überdies eine etwas stärkere
sedative und anticonvulsive Wirksamkeit auf als A.
Mindestens bei einigen der erfipdungsgemäß herstellbaren Verbindungen tritt nach deren Verabreichung
die den meisten Hypnotika eigene sehr unerwünschte initiale Erregungsphase nicht auf.
Die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen erwiesen sich gegenüber dem vorbekannten im
Pyridylrest unsubstituierten 2-Methyl-3-[pyridyl-(2')]-3,4-dihydrochinazolon-(4)
(B) bei etwa derselben Toxizität als wesentlich wirksamer. Sie haben sich im Vergleich zu dem letzteren auch in der Klinik als
brauchbar erwiesen und gut bewährt.
Verbindung
Hypnotische
Aktivität
DH 50 (mg/kg)
DH 50 (mg/kg)
Sedative
Aktivität
DS 50 (mg/kg)
Anticonvulsive Wirksamkeit
DE 50
Elektroschock
Elektroschock
(mg/kg) beim
Cardiazolschock
Cardiazolschock
K1 ο s a , »Journal für praktische Chemie«,
Bd. 286, 1961, S. 84
Bd. 286, 1961, S. 84
2-Methyl-3-[5'-chlorpyridyl-(2')]-3,4-dihydrochinazolon-(4)
[s. Beispiel 4]
[s. Beispiel 4]
2-Äthyl-3-[5/-chlorpyridyl-(2')]-3,4-dihydrochinazolon-(4)
[s. Beispiel 5]
[s. Beispiel 5]
610
250
158
67
37
<50
295
128
133
60
29
63
Fortsetzung
Verbindung
Hypnotische
Aktivität DH 50 (mg/kg)
Sedative
Aktivität
DS 50 (mg/kg)
Anticonvulsive Wirksamkeit
DE 50
Elektroschock
Elektroschock
(mg/kg) beim
Cardiazolschock
Cardiazolschock
2-Meihyl-3-P'-methylpyridyl-(20]-3,4-dihydro:
, 9tiinazolon-(4)
, 9tiinazolon-(4)
[s. Beispiel 1]
2-Methyl-3-[5'-brompyridyl-(2')]-3,4-dihydrochinazolon-(4)
[s. Beispiel 6]
70
55
128
100
26
31
DH 50 = therapeutische Dosis zur Erzeugung hypnotischer Wirkungen an der weißen Maus.
DS 50 = therapeutische Dosis zur Erzeugung sedativer Wirkungen an der weißen Maus.
DE 50 = Schutzdosis, welche die krampferzeugende Wirkung des Elektroschocks (Reiz 50 mA, Reizfrequenz 100 Hz, Dauer des Impulses
1 Millisekunde, Reizdauer 1 Sekunde) und des Cardiazolschocks (110 mg/kg) aufhebt.
Für die medizinische Anwendung werden die Verbindungen der vorliegenden Erfindung allein oder im
allgemeinen zusammen mit einem pharmazeutischen Träger verabreicht.
■ Der Wirkstoffgehalt der Zubereitungen kann zwischen etwa 1 und 95% variieren. Gewöhnlich
hegt er etwa zwischen 10 und 80%.
2-Methyl-3-[3/-methylpyridyl-(2')]-3,4-dihydro-
> chinazolon-(4)
> chinazolon-(4)
30
54 g 2-Amino-3-methylpyridin (95%ig) (0,47 Mol) werden in 50 ecm Pyridin gelöst. Die gekühlte
Lösung wird unter Rühren portionenweise mit 82 g Acetylanthranil [2-Methyl-(4H)3,l-benzoxazinon-(4)]
und hierauf innerhalb etwa 30 Minuten tropfenweise mit einer Mischung von 10 ecm Phosphortrichlorid
in 10 ecm Pyridin versetzt, wobei die Temperatur der Reaktionsmischung durch Kühlen auf 1O0C gehalten
wird. Anschließend, wird während 30 Minuten bei Raumtemperatur und danach noch während IV2 bis
2 Stunden bei 1000C gerührt. Die Reaktionsmischung wird nun in eine Lösung von HOg Natriumcarbonat-Dekahydrat
in 1100 ecm Wasser eingerührt. Das rohe Produkt scheidet sich aus und wird allmählich
kristallin. Es wird abgenutscht, getrocknet und aus Isopropanol, Äthylacetat oder wäßrigem Äthanol
umkristallisiert.
Ausbeute: 67 g, das sind 60% der Theorie.
Das so erhaltene 2-Methyl-3- [3'-methylpyridyl-(2')]-3,4-dihydrochinazolon-(4)
schmilzt bei 136 bis 137°C. Es ist löslich in siedendem Wasser, kaltem Isopropanol
und warmer, verdünnter Essigsäure, leicht löslich in Methanol, Äthanol und Benzol und sehr leicht
löslich in Aceton, Chloroform, Eisessig, warmem Methanol, Äthanol, Isopropanol, Äthylacetat und
Benzol.
Hydrochlorid: Dieses wird erhalten durch Lösen von 1,5 g der obigen Base in 20 ecm heißem Äthanol
und Zugabe von 0,5 ecm konzentrierter wäßriger Salzsäure. Nach Zusatz von Diäthyläther und
Abkühlen kristallisiert das gebildete Hydrochlorid praktisch quantitativ aus. Es kann aus wenig Äthanol
umkristallisiert werden.
Schmelzpunkt: 242 bis 2450C (Zersetzung). Das
Hydrochlorid ist leicht löslich in Wasser, Methanol und warmem Äthanol und in Chloroform, dagegen
praktisch unlöslich in Äthern und Benzinen. Die wäßrige Lösung reagiert sauer (pH 1,5 bis 2). Sie ist
nicht stabil und scheidet schon nach kurzer Zeit durch Salzhydrolyse freigesetzte Base aus. Beim (hier
nicht beanspruchten) Erwärmen einer wäßrigen Lösung des Hydrochloride tritt bald Verseifung des
Chinazolinonringes und Bildung von N-Acetylanthranilsäure-N-[3'-methylpyridyl-(2')]-amid
ein.
2-Methyl-3-[4'-methylpyridyl-(2')]-3,4-dihydrochinazolon-(4)
a) Herstellung aus Acetylanthranil
und 2-Amino-4-methylpyridin
und 2-Amino-4-methylpyridin
Eine Mischung von 48,3 g Acetylanthranil (0,3 Mol) und 32,4 g 2-Amino-4-methylpyridin werden unter
Rühren und Kühlen portionenweise in 45 ecm Pyridin eingetragen. Zur entstehenden Reaktionsmischung wird bei 5 bis 1O0C im Laufe von etwa
30 Minuten eine Lösung von 6 ecm Phosphortrichlorid in 10 ecm Pyridin eingetropft. Hierauf wird
langsam und vorsichtig auf etwa 80° C erwärmt, wobei unter mäßig exothermer Reaktion Auflösung und
Umsatz eintritt. Nach Abklingen der sichtbaren Reaktion wird noch während 2 Stunden bei 1000C
gerührt. Die Reaktionslösung wird nun in eine Lösung von 40 g Natriumcarbonat in 1000 ecm Wasser
eingerührt.
Das rohe Produkt scheidet sich fest aus, wird abfiltriert, gewaschen, getrocknet und aus wenig
Isopropanol, wäßrigem Äthanol oder Äthylacetat— Petroläther umkristallisiert.
Ausbeute: 54,2 g, das sind etwa 72% der Theorie.
Das so erhaltene 2-Methyl-3-[4'-methylpyridyl-(2') ]-3,4-dihydrochinazolon-(4)
schmilzt bei 97 bis 98°C; es ist leicht löslich in heißem Wasser und den meisten
organischen Lösungsmitteln, mit Ausnahme von Benzinen.
b) Herstellung aus N-Acetyl-anthranilsäure-N'-[4'-methylpyridyl-(2')]-amid
26,9 g N-Acetyl-anthranilsäure-N'-[4'-methylpyridyl-(2')]-amid in 25 ecm Pyridin werden mit 2 ecm
Phosphortrichlorid in 5 ecm Pyridin versetzt und 2 Stunden auf 1000C erhitzt. Die etwas abgekühlte
Reaktionslösung wird in verdünnte Sodalösung eingerührt, das ausgeschiedene Produkt wird abgenutscht,
gewaschen, getrocknet und aus wenig Isopropanol umkristallisiert.
IO
Das so erhaltene Produkt schmilzt bei 97 bis 98 0C
und erweist sich völlig identisch mit dem nach Vorschrift a) erhaltenen Produkt.
Mikroanalyse, für C15H13N3O.
Berechnet ... C 71,21%, H 5,21%, N 16,72%;
gefunden ... C 71,71%, H 5,42%, N 16,54%.
gefunden ... C 71,71%, H 5,42%, N 16,54%.
B e i s ρ i e 1 3
2-Methyl-3-[6/-methylpyridyl-(2')]-3,4-dihydrochinazolon-(4)
22 g 2-Amino-6-methylpyridin (0,2 Mol) und 32,5 g Acetylanthranil (0,2 Mol) werden in 25 ecm Pyridin
eingerührt. Nun fügt man 4,4 ecm Phosphortrichlorid in 10 ecm Pyridin zu und erhitzt das Reaktionsgut
während 2 Stunden auf 100° C. Nach dem Abkühlen wird die Reaktionsmasse in eine Lösung von 30 g
Natriumcarbonat in 700 ecm Wasser eingerührt. Das ausgeschiedene rohe Produkt wird nach einiger Zeit
abgenutscht, mit Wasser gewaschen, getrocknet und anschließend aus Isopropanol, wäßrigem Äthanol,
Methylacetat oder Wasser umkristallisiert.
Ausbeute: 31,2 g, das sind etwa 62% der Theorie.
Die so erhaltene Verbindung schmilzt bei 131 bis 132° C. Sie ist wenig löslich in Wasser, Diäthyläther,
Diisopropyläther und verdünnter Essigsäure, dagegen leicht löslich in verdünnten Mineralsäuren (Salzsäure,
Salpetersäure) unter Salzbildung und ebenfalls leicht löslich in Methanol, Äthanol, Aceton, Chloroform
und Eisessig.
2-Methyl-3-[5'-chlorpyridyl-(2')]-3,4-dihydrochinazolon-(4)
35
28,7 g 2-Amino-5-chlorpyridin (0,22 Mol) und 32 g Acetylanthranil (0.2 Mol) werden unter Rühren in
36 ecm Pyridin eingetragen. Die entstehende Suspension wird bei 10°C mit 3,2 ecm Phosphortrichlorid
versetzt und hierauf 2 bis 3 Stunden bei 100 bis 105° C gerührt, wobei Auflösung und vollständiger
Umsatz stattfindet.
Die noch heiße Reaktionsmasse wird nun in etwa 700 ecm 10%ige Sodalösung eingerührt. Es entsteht
eine ölige Ausscheidung, die allmählich kristallisiert. Sie wird zerkleinert, abgenutscht, gewaschen, getrocknet
und aus Isopropanol oder wäßrigem Äthanol umkristallisiert.
Man erhält 44,1g Produkt (81% der Theorie),
welches bei 151 bis 152°C schmilzt und sich in Wasser, Diäthyläther und Benzinen wenig, in heißem
Äthanol, in Chloroform und Eisessig dagegen gut löst.
Hydrochlorid: Dieses wird erhalten durch Umsatz von 2-Methyl-3-[5/-chlorpyridyl-(2')]-3,4-dihydrochinazolon-(4)
mit Salzsäure in der Kälte. Das Hydrochlorid schmilzt bei etwa 265 bis 269° C unter
Zersetzung. Es ist in Wasser ziemlich wenig löslich.
60 Beispiel 5
2-Äthyl-3-[5'-chlorpyridyl-(2')]-3,4-dihydrochinazolon-(4)
a) Propionylanthranil-
[2-Äthyl-(4H)3,l-benzoxazinon-(4)]
68,5 g Anthranilsäure werden in 200 g Propionsäureanhydrid, welches auf 100°C vorgeheizt ist,
unter Rühren portionenweise eingetragen. Die Anthranilsäure geht unter exothermer Reaktion in
Lösung. Nach Abklingen der Reaktion wird auf 180° C erhitzt, wobei gleichzeitig die entstandene
freie Propionsäure abdestilliert wird. Nach etwa IV2 Stunden wird das Reaktionsgut im Vakuum
vollständig eingedampft. Der Eindampfrückstand wird in Petroläther (Kp. 60 bis 90° C) eingerührt,
wobei sich Propionylanthranil kristallin ausscheidet. Dieses wird abgenutscht und aus einer Äthylacetat-Petroläther-Mischung
umkristallisiert.
Ausbeute: 61,7 g reines Propionylanthranil vom Schmelzpunkt 84°C (für diese Arbeitsweise wird ein
Schutz nicht begehrt).
b) 2-Äthyl-3-[5'-chlorpyridyl-(2')]-4(3H)-chinazolon
26,3 g Propionylanthranil (0,15 Mol) und 19,3 g 2-Amino-5-chlorpyridin (0,15 Mol) werden unter
Rühren und Kühlen in 30 ecm Pyridin eingetragen. Danach tropft man 3,1 ecm Phosphortrichlorid in
5 ecm Pyridin zu und erhitzt die Reaktionsmischung während 2 Stunden auf etwa 100°C, rührt sie in
700 ecm 5%ige Sodalösung und nutscht das ausgeschiedene Produkt ab, wäscht und trocknet es und
kristallisiert es aus Isopropanol, Methylacetat, Äthylacetat—Petroläther,
wäßrigem Äthanol oder viel Benzin um.
Ausbeute: 35 g, das sind etwa 81% der Theorie.
Die so erhaltene Verbindung schmilzt bei 112 bis 113° C, sie ist wenig löslich in Wasser, dagegen leicht
löslich in Methanol, Äthanol, Aceton, Äthylacetat, Benzol, Chloroform und Eisessig.
2-Methyl-3-[5'-brompyridyl-(2')]-3,4-dihydrochinazolon-(4)
Eine Mischung von 17,5 g 5-Brom-2-aminopyridin (0,1 Mol) und 16,1 g Acetylanthranil (0,1 Mol) wird
unter Eiskühlung und Rühren in 20 ecm Pyridin eingetragen. Danach werden vorsichtig 2 ecm Phosphortrichlorid
in 5 ecm Pyridin in die Reaktionsmischung getropft. Nun wird die Kühlung entfernt,
die schwach exotherme Reaktion kommt in Gang und wird durch 30minutiges Erhitzen auf 100°C
vervollständigt. Das Reaktionsgemisch wird in etwa 350 ecm 10%ige wäßrige Sodalösung eingerührt. Das
rohe Produkt scheidet sich allmählich kristallin aus. Nach 60 Minuten wird es abgenutscht, gewaschen,
getrocknet und aus Isopropanol, Äthylacetat, Methylacetat oder wäßrigem Äthanol umkristallisiert.
Ausbeute: 25,5 g, das sind etwa 81% der Theorie.
Das auf diese Weise erhaltene Produkt schmilzt bei 146 bis 147° C. Es ist wenig löslich in Wasser,
Diäthyläther, Diisopropyläther und Benzin, löslich in Methanol, Äthanol, Aceton und warmem Äthylacetat
und sehr leicht löslich in Eisessig und Chloroform.
Hydrochlorid: Dieses wird durch Zusatz von 0,5 ecm konzentrierter Salzsäure zu einer Lösung
von 1,9 g der obigen Base in 30 ecm heißem Äthanol erhalten. Es ist wenig löslich in Wasser und den
meisten organischen Lösungsmitteln. Bei etwa 275 bis 280° C schmilzt es unter Zersetzung.
Das Lactat und Citrat der obigen Verbindung sind ebenfalls wenig löslich in Wasser.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von neuen 3,4-Dihydrochinazolon-(4)-derivaten
der allgemeinen Formel
in der Y eine niedrigmolekulare Alkylgruppe oder ein Chlor- oder Bromatom, Z ein Wasserstoff-,
Chlor- oder Bromatom oder eine niedrigmolekulare Alkylgruppe und R einen niedrigmolekularen
Alkylrest darstellt, sowie deren nicht giftigen Säureadditionssalzen, dadurch gekennzeichnet,
daß man in an sich bekannter Weise entweder
eine N-Acylanthranilsäure, deren Acylrest
die allgemeine Formel RCO hat, oder ein inneres Anhydrid davon mit einem primären
Amin der allgemeinen Formel
H2N
N='
vorzugsweise in Gegenwart eines Kondensationsmittels, umsetzt oder
b) ein N-Acylanthranilsäureamid der allgemeinen
Formel
III
mittels wasserentziehender Mittel cyclisiert oder
c) Anthranilsäure oder Isatosäure mit einem primären Amin der allgemeinen Formel II
in Gegenwart eines ortho-Esters oder des Säureanhydrids einer Säure der allgemeinen
Formel RCOOH umsetzt oder
d) ein Anthranilsäureamid der allgemeinen Formel
^NH2
mit einem ortho-Ester oder dem Säureanhydrid einer Säure der allgemeinen Formel
RCOOH cyclisiert oder
609 669/410
e) ein Metallsalz eines 2-Alkyl-3,4-dihydrochinazolons-(4) der allgemeinen Formel
mit einem 2-Halogenpyridin-Derivat der
allgemeinen Formel
IO
Halogen
VI
umsetzt
und gegebenenfalls die nach den Arbeitsweisen a) bis e) erhaltenen Produkte der allgemeinen
Formel I mit Säuren in ihre Salze überfuhrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, a), dadurch gekennzeichnet, daß man als Kondensationsmittel Phosphortrichlorid oderPhosphortribromid
und als Umsetzungsmedium Pyridin oder ein Pyridinhomologes anwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, b), dadurch gekennzeichnet, daß man als wasserentziehendes
Mittel ein Phosphorhalogenid oder Phosphoroxyhalogenid anwendet und in Gegenwart einer
tertiären Base oder eines inerten Lösungsmittels cyclisiert.
In Betracht gezogene Druckschriften:
»Journal für praktische Chemie«, 1961, S. 94 bis 98.
»Journal für praktische Chemie«, 1961, S. 94 bis 98.
609 669/410 9.66 Q Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH522263A CH430733A (de) | 1963-04-25 | 1963-04-25 | Verfahren zur Herstellung von neuen Chinazolinon-Derivaten |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1226105B true DE1226105B (de) | 1966-10-06 |
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