DE1226084B - Verfahren zur Absorbierung von Chlor aus Gasgemischen - Google Patents
Verfahren zur Absorbierung von Chlor aus GasgemischenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
COIb
Deutsche Kl.: 12 i-7/02
Nummer: 1226 084
Aktenzeichen: N 25143IV a/12 i
Anmeldetag: 19. Juni 1964
Auslegetag: 6. Oktober 1966
Zur Gewinnung von Chlor aus Gasgemischen kann man von Lösungsmitteln für Chlor Gebrauch
machen, in welchen das Chlor absorbiert wird. Dies ist beispielsweise aus der USA.-Patentschrift
2 765 873 und der britischen Patentschrift 801 730 bekannt. Die letztgenannte Patentschrift stellt fest,
daß die Absorption in einer Anzahl von Türmen bewirkt werden kann, welche in Serien angeordnet sind
(S. 2, Zeilen 10 bis 11).
Die Erfindung bezieht sich auf ein solches Verfahren zur Absorbierung von Chlor aus einem Gasgemisch,
bei welchem das Gemisch in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Absorptionsstufen mit
einem Lösungsmittel für Chlor in Berührung gebracht wird, und ist dadurch gekennzeichnet, daß man das
aus der vorletzten Absorptionsstufe entnommene Gas in der letzten Stufe nur mit einem Teil der Lösungsmittelmenge,
welche für die gesamte Absorption verwendet wird, in Berührung bringt, wobei dieser Lösungsmittelteil
auf eine Temperatur abgekühlt wird, welche niedriger ist als die in der vorletzten Absorptionsstufe
herrschende Temperatur.
Auf diese Weise können die Lösungsmittel- und Chlorverluste auf einem sehr niedrigen Wert gehalten
werden, ohne daß es notwendig ist, die gesamte Lösungsmittelmenge auf niedrige Temperatur zu
bringen. Dies wird bei der Methode gemäß der USA.-Patentschrift 2 765 873 getan, andernfalls in dieser
Methode von einer einzelnen Absorptionskolonne Gebrauch gemacht wird, in welcher ein Temperaturgefalle
aufrechterhalten wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann die in der letzten Absorptionsstufe herrschende Temperatur
sogar unterhalb des Verfestigungspunktes des Lösungsmittels gewählt werden. Tatsächlich kann
man, wenn das aus der vorletzten Stufe entnommene Gas nur mit einem Teil des Lösungsmittels in Berührung
gebracht wird, die Chlorkonzentration im Lösungsmittel in der letzten Absorptionsstufe auf einem
solchen Wert halten, daß in dieser Stufe eine Lösung erhalten wird, welche einen niedrigeren Verfestigungspunkt
aufweist als das reine Lösungsmittel.
Falls das im Lösungsmittel absorbierte Chlor in weiteren Operationen desorbiert und verflüssigt wird,
wie dies ebenfalls aus den genannten Patentschriften bekannt ist, kann erfindungsgemäß der in der letzten
Absorptionsstufe zu verwendende Lösungsmittelteil indirekt durch Verdampfen eines Teils des verflüssigten
Chlors gekühlt werden, wobei das für diese Kühlung verwendete Chlor erneut im Lösungsmittel
absorbiert wird.
In vorteilhafter Weise kann der Verdampfungs-Verfahren
zur Absorbierung von Chlor aus
Gasgemischen
Gasgemischen
Anmelder:
N. V. Koninklijke Nederlandsche Zoutindustrie,
Hengelo (Niederlande)
Vertreter:
Dr. W. Koch, Dr. R. Glawe
und Dipl.-Ing. K. Delfs, Patentanwälte,
München 22, Liebherrstr. 20
Als Erfinder benannt:
Christiaan Gerard Frederik Konigh,
Delden (Niederlande)
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 24. Juni 1963 (294 494)
druck des flüssigen Chlors und damit die Kühltemperatur erniedrigt werden, indem man den Chlordampf
mittels einer Düse absaugt, welche im Lösungsmittelstrom angeordnet ist.
Das hier beschriebene Verfahren, d. h. die Verwendung nur eines Teils des Lösungsmittels und die
Anwendung einer niedrigen Temperatur in der letzten Absorptionsstufe kann mit besonderem Vorteil bei
der Verarbeitung eines Gasgemisches gebraucht werden, welches auch eine Komponente enthält,
welche mit Chlor oder mit einer anderen Komponente ein explosives Gemisch bilden kann wie beispielsweise
Wasserstoff. In einem solchen Falle kann erfindungsgemäß das aus der vorletzten Absorptionsstufe entnommene Gas, möglicherweise im Gemisch
mit dem Lösungsmittelteil, welcher der letzten Absorptionsstufe zuzuführen ist, in den unteren Teil
eines Gefäßes eingeführt werden, in welchem die gebildete Lösung auf einer bestimmten Ebene oberhalb
des Punktes der Gaseinführung gehalten wird. Durch diese Maßnahmen wird die Explosionsgefahr beträchtlich
herabgesetzt.
Vorzugsweise wird bloß ein Teil der Gesamtmenge an Lösungsmittel nicht nur der letzten Absorptionsstufe zugeführt, sondern jeder Stufe, in welcher das
Gas die untere Explosionsgrenze passiert bzw. bereits passiert hat. Infolge der Tatsache, daß die
Dimensionen der Sammelräume für die aus diesen
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Stufen zu entnehmenden Gase demgemäß beschränkt sind, sind die Wirkungen noch eintretender Explosionen
viel weniger schwerwiegend bzw. sogar durchaus ungefährlich.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, welche eine Anlage zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens veranschaulicht. Diese Anlage weist einen Abschnitt auf,
in welchem das absorbierte Chlor desorbiert und verflüssigt wird.
Das zu absorbierende chlorhaltige Gasgemisch wird bei niedrigem Druck durch Leitung 1 einer
ersten Absorptionsvorrichtung 2 zugeführt, welche in der gezeigten Ausführungsform ein Filmabsorber ist,
in welchem das Lösungsmittel längs der inneren Wandung von Rohren fließt, die von außen gekühlt
werden. Ein Lösungsmittel für Chlor, beispielsweise Tetrachlorkohlenstoff, wird der Vorrichtung 2 durch
Leitung 3 zugeführt.
Die gebildete Chlorlösung wird durch Leitung 4 abgezogen, und der Gasteil, welcher nicht absorbiert
worden ist, entweicht aus dem Absorber 2 durch Leitung 5 und kommt mit dem durch Leitung 7 zugeführten
Lösungsmittel in einer zweiten Absorptionsvorrichtung 6 im Gegenstrom in Berührung.
In der gezeigten Ausführungsform ist die zweite Absorptionsvorrichtung 6 ebenfalls ein Filmabsorber.
Das absorbiertes Chlor enthaltende Lösungsmittel wird durch Leitung 8 abgezogen, und der Gasteil,
welcher nicht .absorbiert worden ist, bewegt sich durch Leitung 9 zu einer dritten Absorptionsvorrichtung,
welche in der gezeigten Ausführungsform ein inneres Gefäß 10 und ein äußeres Gefäß 11 aufweist,
welches als Kühlgefäß dient, wie dies nachstehend weiter beschrieben wird. Der in der dritten Absorptionsvorrichtung
10-11 zu verwendende Lösungsmittelteil wird durch Leitung 12 zugeführt, welche in
der Gaszufuhrleitung 9 endet. Infolge des Umstandes, daß das Gas und das Lösungsmittel vor Eintreten in
die letzte Absorptionsstufe gemischt werden, kann diese Stufe auf eine Temperatur gekühlt werden,
welche niedriger ist als diejenige, die man bei getrennter Zufuhr von Gas und Lösungsmittel ,anwenden
kann, ohne das Risiko eines Verstopfens als Ergebnis der Bildung von Chlorhydrat und/oder der
Verfestigung des Lösungsmittels einzugehen.
Im inneren Gefäß 10 wird die gebildete Chlorlösung
mittels einer Überlaufleitung 13 auf einer bestimmten Ebene oberhalb der Entnahmeöffnung der
Leitung 9 gehalten. Das restliche, nicht absorbierte Gas wird aus der Einrichtung durch Leitung 14 abgezogen.
Die Leitungen 8 und 13, welche zur Entnahme der Chlorlösungen dienen, die in den zweiten und dritten
Absorptionsvorrichtungen 6 und 10-11 gebildet werden, stoßen in Leitung 3 vor. Für einen nachstehend
zu erklärenden Zweck ist ein Wärmeaustauscher 15 in der Leitung 13 angeordnet. Die in die
Leitung 3 sich ergießenden Chlorlösungen werden zusammen mit einer Menge chlorfreien Lösungsmittels,
welches vom Desorptionsabschnitt der zu beschreibenden Einrichtung kommt, der ersten Absorptionsvorrichtung
2 zugeführt.
Die aus dem Absorber 2 durch Leitung 4 entnommene Lösung wird mittels der Pumpe 16 durch Leitung
17 zum Wärmeaustauscher 18 gepumpt und fließt dann durch Leitung 19 zur Desorptions- oder
Destillationsvorrichtung 20. Bei der gezeigten Ausführungsform ist diese Vorrichtung mit einem Heizelement
21 versehen, welchem durch Leitung 22 Dampf zugeführt wird, und ferner weist die Vorrichtung
einen inneren Wärmeaustauscher 23 und einen Rückflußkondensator 24 auf. Das als Bodenprodukt
gewonnene, im wesentlichen chlorfreie Lösungsmittel fließt durch den inneren Wärmeaustauscher 23 über
Leitung 25, bevor es zum Wärmeaustausch mit der Chlorlösung, welche im Absorptionsabschnitt der
ίο Einrichtung gewonnen wird, über Leitung 26 durch
Wärmeaustauscher 18 fließt. Das chlorfreie Lösungsmittel kehrt durch Leitung 3 zum Absorptionsabschnitt zurück.
Der Rückflußkondensator 24 wird durch einen Teil der abzutrennenden Lösung gekühlt, wobei dieser Teil vom Hauptstrom durch eine mit Ventil 27 versehene Zweigleitung 28 abgezogen und dem Hauptstrom durch Leitung 29 wieder zugeführt wird.
Der Rückflußkondensator 24 wird durch einen Teil der abzutrennenden Lösung gekühlt, wobei dieser Teil vom Hauptstrom durch eine mit Ventil 27 versehene Zweigleitung 28 abgezogen und dem Hauptstrom durch Leitung 29 wieder zugeführt wird.
Der aus der Destillationsvorrichtung 20 entweichende Chlordampf strömt durch Leitung 30 zum
Kondensator 31, in welchem das Chlor durch Kühlen mit Wasser verflüssigt werden kann, falls die Destillationsvorrichtung
bei einem Druck von etwa 8 ato arbeitet.
Der größere Teil des verflüssigten Chlors wird als Endprodukt durch Leitung 32 entnommen. Ein
kleiner Teil wird durch Zweigleitung 33 dem äußeren Gefäß 11 der letzten Absorptionsvorrichtung zugeführt,
nachdem er den Wärmeaustauscher 15 passiert hat. Dieser Chlorstrom wird im Wärmeaustauscher
15 durch die kalte Chlorlösung gekühlt, welche dem inneren Gefäß 10 entnommen wird, und kann mittels
des Ventils 34 geregelt werden. Im äußeren Gefäß 11 verdampft das flüssige Chlor bei einem Druck,
welcher in der gezeigten Ausführungsform durch Düse 35 bestimmt wird, welch letztere in Leitung 3
angeordnet ist und durch Leitung 36 mit dem äußeren Gefäß 11 in Verbindung steht. Auf diese Weise kann
in der letzten Absorptionsstufe eine extrem niedrige Temperatur erreicht werden. Das zur Kühlung gebrauchte
Chlor kehrt durch Düse 35 in den Lösungsmittelkreislauf zurück.
In der gezeigten Ausführungsform kommt zur Kühlung der ersten beiden Absorptionsvorrichtungen
2 und 6 ein getrennter Kühlmittelkreislauf zur Anwendung, wobei dieser Kreislauf einen Kompressor
37, Kondensator 38, mit Ventilen 39 und 40 ausgestattete Zufuhrleitungen 41 und 42 und Rückführleitungen
43 und 44 aufweist. Das Kühlmittel fließt durch den Raum rings um die Rohre der Absorber
2 und 6.
Wie bereits beschrieben, wird das Lösungsmittel der dritten Absorptionsvorrichtung durch Leitung 12
zugeführt. Diese Leitung ist von der Rückleitung 3 abgezweigt, welche der Rückführung des im wesentlichen
chlorfreien Lösungsmittels dient, und sie ist mit einem Ventil 45 versehen, mittels dessen die
durch Leitung 12 gehende Lösungsmittelmenge geregelt werden kann. Dadurch, daß nur eine begrenzte
Lösungsmittelmenge durch die dritte Absorptionsvorrichtung hindurchgeht, ist die im äußeren Gefäß
11 zu verdampfende Chlormenge, um die dritte Absorptionsvorrichtung
bei der erwünschten niedrigen Temperatur zu halten, viel geringer, als wenn die Gesamtmenge
des zurückzuführenden Lösungsmittels durch die aufeinanderfolgenden Absorptionsvorrichtungen
passieren würde. Deswegen und wegen der besonderen Konstruktion der dritten Absorptions-
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vorrichtung ist es möglich, eine sehr wirksame letzte Absorption bei relativ niedrigen Kühlkosten zu erzielen,
während die Lösungsmittel- und Chlorverluste, welche im Restgas enthalten waren, äußerst
gering sind. In der gezeigten Ausführungsform ist das durch Leitung 7 der zweiten Absorptionsvorrichtung 6
zugeführte Lösungmittel auch nur ein Teil der gesamten zurückzuführenden Lösungsmittelmenge. Die
Leitung 7, welche mit Ventil 46 versehen ist, zweigt ebenfalls von Leitung 3 ab. Durch Verwenden eines
Teils des gesamten Lösungsmittelstroms kann man den Absorber 6 so klein dimensionieren, daß gefährliche
Auswirkungen möglicherweise eintretender Explosionen herabgemindert oder verhütet werden.
In Leitung 3 ist ein Ventil 47 angeordnet, welches entsprechend der Menge chlorhaltigen Gases, welches
der Einrichtung zugeführt wird, automatisch gesteuert werden kann. Dadurch kann verhindert
werden, daß bei herabgesetzer Gaszufuhr die Explosionsgrenze bereits im ersten Absorber 2 erreicht
wird.
Um den Gehalt an höhersiedenden Verunreinigungen (hauptsächlich chlorierte Kohlenwasserstoffe),
welche im umlaufenden Lösungsmittel vorhanden sind, unter einem bestimmten Wert zu halten, kann
ein Teil des in der Destillationsvorrichtung 20 gewonnenen Bodenproduktes, beispielsweise durch eine
(nicht gezeigte) von Leitung 25 abgezweigte Leitung, kontinuierlich oder periodisch entnommen und in
einer kleinen Destillationskolonne gereinigt werden. Das abdestillierte Lösungsmittel kann in den Lösungsmittelkreislauf
zurückgeführt werden.
Aus Gründen der Klarheit wurden die Leitungen, welche dem Durchgang des Hauptstroms im Lösungsmittelkreislauf
dienen, mit dickeren Linien angegeben als die anderen Leitungen. Hauptleitungen sind die
mit dicken Doppellinien angegebenen Leitungen 4, 17 und 19, welche die im Absorptionsabschnitt erhaltene
Lösung zur Destillationsvorrichtung führen, und die mit dicken Einzellinien angegebenen Leitungen
25, 26 und 3, durch welche das in der Destillationsvorrichtung erhaltene Bodenprodukt bei der Rückkehr
zum Absorptionsabschnitt fließt. Die Kreisläufe für die abgezweigten Ströme, welche durch Rückflußkondensator
24 und die Absorptionsvorrichtungen 6 und 10-11 gehen, sind nicht mit dicken Linien ,angegeben.
Die in der Zeichnung gezeigte Einrichtung besitzt drei Absorptionsstufen. Jedoch kann das erfindungsgemäße
Verfahren auch bei einer Einrichtung angewendet werden, welche nur zwei Stufen oder mehr
als drei Stufen aufweist. In letzterem Falle kann jede Absorptionsstufe getrennt mit einem Teilstrom des
Lösungsmittels beschickt werden wie die drei Stufen der gezeigten Einrichtung, doch ist es auch möglich,
den gleichen Lösungsmittelstrom durch zwei oder mehrere Absorptionsvorrichtungen zu leiten, welche
in Reihe angeordnet sind. So kann beispielsweise das zugeführte Gasgemisch zunächst in einem mit Kühlmittel
gekühlten Absorber und dann in einem wassergekühlten Absorber mit dem Lösungsmittelhauptstrom
in Berührung gebracht werden, wobei dieser Lösungsmittelhauptstrom im Gegenstrom zum Gasgemisch
durch die aufeinanderfolgenden Absorber fließt. Unabhängig von der Anordnung der anderen
Schritte jedoch wird der letzten Absorptionsstufe immer nur ein Teil des Lösungsmittelstroms zugeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Arbeitsweise der in der Zeichnung gezeigten Einrichtung
kann durch das folgende Beispiel erläutert werden: Der Einrichtung werden 4000 kg Chlor im Gemisch
mit 0,5 Molprozent Wasserstoff und 3,5 Molprozent anderer Komponenten (hauptsächlich Kohlendioxyd
und Luft) je Stunde zugeführt. Als Lösungsmittel dient Tetrachlorkohlenstoff, welcher in einer Gesamtmenge
von 13 000 kg je Stunde durch den Lösungsmittelkreislauf zirkuliert. Von dieser Menge werden
etwa 105 kg je Stunde der letzten Absorptionsvorrichtung 10-11 durch Leitung 12 zugeführt, während
3300 kg je Stunde dem zweiten Absorber 6 durch Leitung 7 zugeleitet werden. Die Absorber 2 und 6
werden durch das zirkulierende Kühlmittel bei — 10° C gehalten. In der letzten Absorptionsstufe
10-11 wird durch Verdampfen von 70 kg flüssigen Chlors im äußeren Gefäß 11 eine Temperatur von
etwa -70° C,aufrechterhalten.
Im Absorber 2 werden 3600 kg je Stunde Chlor (90% der zugeführten Menge) absorbiert. Das aus
diesem Absorber abgezogene Gasgemisch hat die Explosionsgrenze noch nicht erreicht. Etwa 95°/o des
in diesem Gemisch vorhandenen Chlors werden im Absorber 6 in den abgezweigten Tetrachlorkohlenstoffstrom
von 3300 kg je Stunde, welcher durch den Absorber 6 hindurchgeht, absorbiert. Demzufolge
werden im ersten und zweiten Absorber 99,5% des im anfänglichen Gasgemisch vorhandenen Chlors absorbiert.
Etwa 15 kg je Stunde Chlor werden noch aus dem Gasgemisch absorbiert, welches den Absorber 6 verläßt und, vor Eintreten in die letzte Absorptionsstufe mit der Menge von 105 kg Tetrachlorkohlenstoff
je Stunde gemischt, der letzten Absorptionsstufe zugeführt wird. Dies bedeutet, daß
insgesamt etwa 99,9% des Chlors, welches in dem der Einrichtung zugeführten Gasgemisch vorhanden
ist, absorbiert wird. Das durch Leitung 14 abgezogene Restgas enthält nur 4 Mol Chlor (5 kg je
Stunde) und Spuren Tetrachlorkohlenstoff.
Im Destillationsabschnitt der Einrichtung wird das absorbierte Chlor bei einem Druck von 8 ato desorbiert,
indem man mit Hochdruckdampf bei etwa 170° C erhitzt. Das im Kondensator 31 verflüssigte
Chlor besitzt eine hohe Reinheit.
Claims (5)
1. Verfahren zur Absorbierung von Chlor aus einem Gasgemisch, bei welchem das Gemisch in
mindestens zwei aufeinanderfolgenden Absorptionsstufen mit einem Lösungsmittel für
Chlor in Berührung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gas, welches
von der vorletzten Absorptionsstufe abgezogen wird, in der letzten Stufe mit nur einem Teil der
für die gesamte Absorption verwendeten Lösungsmittelmenge in Berührung bringt, wobei
man diesen Lösungsmittelteil auf eine Temperatur abkühlt, welche niedriger ist ,als die in der
vorletzten Absorptionsstufe herrschende Temperatur.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem das im Lösungsmittel absorbierte Chlor in
weiteren Operationen desorbiert und verflüssigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man den in
der letzten Absorptionsstufe zu verwendenden Lösungsmittelteil indirekt durch Verdampfen
eines Teils des verflüssigten Chlors kühlt, wobei man das für dieses Kühlen verwendete Chlor erneut
im Lösungsmittel absorbiert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Verdampfungsdruck des flüssigen Chlors und dadurch die Kühltemperatur
erniedrigt, indem man den Chlordampf mittels einer Düse absaugt, welche im Lösungsmittelstrom
angeordnet ist.
4. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprächen, bei welchem das Gasgemisch auch eine
Komponente enthält, welche mit Chlor oder mit einer anderen Komponenten ein explosives Ge-
misch bilden kann, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gas aus der vorletzten Absorptionsstufe,
gegebenenfalls im Gemisch mit dem Lösungsmittelteil, welcher der letzten Absorptionsstufe
zuzuführen ist, in den unteren Teil eines Gefäßes einführt, in welchem man die gebildete Lösung
auf einer bestimmten Ebene hält, welche oberhalb des Punktes der Gaseinführung Hegt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man nur einen Teil der gesamten Lösungsmittelmenge jeder Stufe zuführt, in welcher das Gas die untere Explosionsgrenze
passiert bzw. bereits passiert hat.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 669/365 9.66 © Bundesdruckerei Berlin
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