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Lautsprechergehäuse Die Erfindung betrifft ein Lautsprechergehäuse,
bestehend aus einem verhältnismäßig starren Außengehäuse und einem dünnwandigen,
nichtmetallischen längsgestreckten Zylinder, dessen Länge erheblich größer ist als
sein Durchmesser.
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Es ist bekannt, daß akustische Gehäuse besonders starr sein müssen,
damit unerwünschte Energieverluste vermieden werden. So wurden Lautsprechergehäuse
nach dem Prinzip des Helmholtz-Resonators lange als besonders zweckmäßig hinsichtlich
der Leis,tung und Tonqualität erachtet; sie waren jedoch derart teuer, daß sie aus
Kostengründen nicht konkurrenzfähig waren.
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Weiterhin sind Lautsprechergehäuse nach dem Resonatorprinzip bekannt,
bei denen das Gehäuse als ovale oder runde Röhre ausgebildet ist, in dem der Lautsprecher
senkrecht zur Röhrenlängsachse in der Nähe eines Röhrenendes montiert ist. Der vom
Lautsprecher kommende Schall durchläuft die Röhre in Längsrichtung und tritt an
ihrem Ende aus. Die Röhre wirkt in diesem Fall wie eine zusammengerollte Schallwand,
so daß man im Vergleich zu einer ebenen Schallwand mit geringeren räumlichen Gesamtabmessungen
zu etwa gleich befriedigenden Ergebnissen kommt. Während diese Lautsprecher wegen
des relativ großen Röhrenvolumens eine einigermaßen befriedigende Baßwiedergabe
ermöglichen, zeigen sie bei mittleren und höheren Frequenzen eine stark ausgeprägte
Richtwirkung, so daß eine gleichmäßige Schallverteilung in einem Raum mit nur einem
einzigen derartigen Lautsprecher nicht zu erreichen .ist, vielmehr wird wegen der
starken Bündelung bei diesen Frequenzen nur ein sehr schmaler Raumausschnitt bestrichen.
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Man hat diesen Mangel durch die Konstruktion eines Lautsprechers mit
einem senkrecht stehenden Röhrengehäuse zu beheben versucht, in dem der quer zur
Röhre angeordnete Lautsprecher ein Baßlautsprecher ist, der nach unten in das Röhrenvolumen
abstrahlt und dessen Schall aus dem offenen unteren Ende der Röhre austritt. Zur
Höhenwiedergabe hat man direkt an die Röhrenwandung zwei kleine Hochtonlautsprecher
gesetzt, die entsprechend der Krümmung der gelochten Röhrenwandung unter verschiedenen
Winkeln abstrahlen. Diese Lösung gibt zwar befriedigende Ergebnisse bezüglich der
Abstrahlung .des gesamten Hörfrequenzbereiches, mit drei Lautsprechern ist sie jedoch
recht aufwendig und damit teuer.
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Das Ziel der Erfindung ist daher die Schaffung eines verbesserten
und vereinfachten Gehäuses für einen Lautsprecher, das sich verhältnismäßig billig
herstellen läßt, nur ein geringes Gewicht hat und einen ungewöhnlich hohen akustischen
Wirkungsgrad bietet. Ferner soll es sich auf Grund seiner Konstruktion in einfacher
Weise in verschiedene Richtungen ein- und feststellen lassen. Die das Gehäuse und
die Schallkammer bildenden Bauelemente sollen aus verhältnismäßig leichten billigen
Werkstoffen zu fertigen sein und auf Grund ihrer Anordnung die für eine wirksame
Schallabstrahlung erforderliche hohe Starrheit des Gehäuses gewährleisten. Der Frequenzgang
soll möglichst gleichmäßig und die Richtwirkung möglichst wenig ausgeprägt sein.
j Diese Ziele werden erfindungsgemäß bei einem Lautsprecher mit einem rohrförmigen
Gehäuse dadurch erreicht, daß an den Enden der Zylinderwand abschließende Kappen
angebracht sind, die unter Spannung und aus der normalerweise ebenen jage ausgebogen
sind mittels eines den Zylinder in Längsrichtung zusammendrückenden Spannungsstabes,
der durch den Zylinder hindurchreicht und mittig mit Bezug auf die beiden Endkappen
angebracht ist, und daß in dem Gehäuse eine verhältnismäßig flache starre Innentrennwand
im wesentlichen rechteckiger Gestalt angeordnet ist, die zur Aufnahme des Lautsprechers
dient und einen kleineren Bogenteil des Zylinders überspannt, wobei zwei gegenüberliegende
Kanten der Trennwand an der Innenfläche des Gehäuses angebracht sind und den Gehäuseinnenraum
in eine verhältnismäßig kleinere vordere Kammer und eine wesentlich größere hintere
Kammer unterteilen und mindestens eine der anderen Kanten der Trennwand einwärts
in Abstand von einer Gehäusekappe liegt und dazwischen einen Raum begrenzt, so daß
sich eine an sich bekannte Druckausgleichsöffnung
für die auf beiden
Seiten der Lautsprechermeinbran anschließenden Volumen ergibt, und daß die Zylinderaußenwand
eine Mehrzahl von Schallaustrittsöffnungen aufweist, die im wesentlichen mit der
Trennwandöffnung für den Lautsprecher ausgefluchtet angeordnet sind.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann das Zylindergehäuse
aus Schichtpapierrohr bestehen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die beiden nicht an
dem Rohrgehäuse befestigten Kanten der Trennwand zur Bildung von zwei im wesentlichen
ähnlichen Schallumwegleitungen im Ab-
stand von den Gehäusekappen enden. Durch
die damit gewonnene symrn trische Ausbildung wird eine weitere Freizügigkeit in
der Anbringung oder Aufstellung des Gehäuses im Raum erreicht.
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Um störende Geräusche infolge einer Berührung zwischen Teilen des
Lautsprechers und dem Spannstab zu verhindern, kann am Spannstab oder am Lautsprecher
ein Pufferelement angeordnet sein.
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Zur Unterdrückung möglicher unerwünschter Resonanzerscheinungen kann
an den Innenflächen der Endkappen als akustische Isolation ein Schallschluckmaterial
vorgesehen sein.
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Eine bequeme Einstellung des Lautsprechers auf die für eine gleichmäßige
Schallabstrahlung günstigste Richtung läßt sich durch einen am Gehäuse einstellbar
befestigten Montagebügel erreichen. Mit Hilfe dieses Bügels kann das Gehäuse
in senkrechter oder waagerechter Lage an Wänden oder Decken bequem montiert werden
und gleichzeitig einfach und in praktischer Weise ausgerichtet werden.
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Durch die beschriebene Gesamtausbildung schafft die Erfindung ein
Reflexgehäuse mit Umwegleitung, dessen Einzelteile derart gestaltet und gegeneinander
verspannt sind, daß die Gesamtsteifigkeit des Gehäuses erheblich größer ist als
es bei den verwendeten Materialien zu erwarten wäre.
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Dieser Aufbau ermöglicht das Arbeiten eines Hehnholtz-Resonators in
Reflexbauart mit Umwegleitung ohne übermäßige Leistungsverhiste infolge der verhältnismäßig
leichten und billigen Werkstoffe, aus denen das Gehäuse aufgebaut ist und macht
auf diese Weise eine kostensparende Anordnung mit ungewöhnlich hoher Schallabgabe
möglich.
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Es folgt die Beschreibung eines Ausführungsbeispieles im
Zusammenhang mit den Zeichnungen. Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt
durch das Gehäuse, F i g. 2 einen Querschnitt, F i g. 3 eine Teilansicht,
bei der die Montageteile für die Anordnung zu erkennen sind, F i g. 4 einen
Teilschnitt in der Ebene der Linie 4-4 nach F i g. 3 und F i g. 5
eine Draufsicht, die zeigt, in welcher Weise die Anordnung beispielsweise in einem
Eckraum angeordnet werden kann.
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Das Lautsprechergehäuse weist ein äußeres Gehäuseteil 10 in
Form eines zylindrischen Rohres auf, in dem der Lautsprecher montiert ist. Das Rohr
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hat vorzugsweise einen Durchmesser von näherungsweise dem l'/2fachen Durchmesser
des Montageflansches 11 des Lautsprechers, für den das Gehäuse bestimmt ist.
Vorzugsweise ist es kürzer als sein zweifacher Durchmesser, jedoch länger als der
doppelte Durchmesser des Lautsprecherkonus. Dieses Außengehäuse kann aus einem beliebigen
Material mit dem erforderlichen Maß an Steifheit und Festigkeit gebildet sein; praktische
Versuche ergaben, daß das Gehäuse beispielsweise aus spiralig gewickeltem, nahtlosem
Schichtpapierrohr bestehen kann. Für einen 20 cm-Lautsprecher üblicher Ausbildung
Qignet sich beispielsweise, ein Rohr mit einer Wandstärke von 3,8 rnm und
die Gesamtabmessungen des Gehäuses können ungefähr 48 cm in der Länge und etwa
28 cm im Durchmesser betragen.
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Die Enden des rohrförmigen Gehäuses 10 sind durch zwei Endplatten
13 abgeschlossen, die aus Holz, Sperrholz, synthetischem Holz, Faserstoff
oder Kunststoff gefertigt sein können und vorzugsweise mit Absätzen versehen sind,
die in den einander gegenüberliegenden Enden des Rohrgehäuses 10 sit-
i
zen. Die Platten 13 werden durch einen Spannstab 15 gehalten,
der durch Mittelöffnungen der Platten 13 hindurchreicht und an seinen Enden
mit Gewinde, versehen ist, auf das zwei Muttern 16 aufgeschraubt sind. Wie
aus F i g, 4 hervorgeht, werden die, Muttern 16 gegen die Außenffächeii
zweier Stellscheiben. 17 festgezogen, die sich auf den Außenflächen der Platten
13 befinden, Durch Anziehen der Muttern 16 wird auf diese Weise das
rohrförmige Gehäuse 10 in Längsrichtung vorgespannt und die Endplatten
13 werden aus ihrer ursprünglichen ebenen Lage leicht nach innen gebogen,
so daß das Gehäuse trotz seiner verhältnismäßig leichten und kostensparenden Konstruktion
sehr starr wird.
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Ist die Lautsprecheranordnung gemäß dem bevorzugten, veranschaulichten
Ausführungsbeispiel der Erfindung ausgebildet, ist zweckmäßig der mittlere Spannstab
15 zwischen seinen mit Gewinden versehenen Enden leicht abgewinkelt, so daß
ein freier. Raum 1,8 zwischen dem Spannstab und dem Magnetjoch 19 des Lautsprechers
gebildet wird. Wie gezeigt".
kann ferner ein Gummipolster 20 vorgesehen sein,
so daß der Spannstab nicht an dem Lautsprecherjoch anstoßen kann.
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Der Lautsprecher 12 ist hinter einer Schallöffnung in einer verhältnismäßig
starren Trennwand 21 montiert, deren Breite etwa gleich dem Flanschdurchmesser des
Lautsprechers ist (F i g# 2) und die an ihren Längskanten 22 abgeschrägt ist und
dicht an die Innenwandung des rohrförmigen Gehäuses 10
paßt, wo sie festgenagelt,
verklammert oder verleimt werden kann. Bei den veranschaulichten Abmes-,. sungsverh4Itnissen
übergreift die Trennwand Zt. einen Bogen von ungefähr 90' der Innenfläche
des; Rohres 10 und teilt auf diese Weise das ganze, Gehäuse in eine verhältnismäßig
kleine vordere Kammer 23 und eine größere hintere Kammer 24 auf, Die Trennwand
21( besteht beispielsweise aus verhältiiismäßig starrem Sperrholz und hat bei den
dargestellten Abmessungsverhältnissen eine Länge, die ungefähr ihrer doppelten Breite
entspricht. Sie ist vorzugsweise symmetrisch zur Länge des Rohres 10 angeordnet,
so daß die Enden der Trennwand kurz vor den Endplatten 13 des Gehäuses enden
und zwei Schallkanäle 25 freilassen, die die hintere Kammer 24 und die vordere
Kammer 23 an beiden Enden verbinden. Falls erwünscht, können akustische Isolationsstücke26
in Form von schallschluckendem Material an den Innenflächen der Endplatten
13 nüttels Klammern 27 oder auf andere Weise befestigt sein.
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Bei der beschriebenen Ausführungsform tritt der vom Lautsprecher 12
erzeugte Schall durch die Mit" telöffnung 28 der Trennwand 21 hindurch und
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langt durch eine Schallauslaßöffnung in der Außenwand des Rohres
10 nach außen, die eine einzige öffnung sein kann, doch wird in der Praxis
vorzugsweise ein Grill aus einer Vielzahl verhältnismäßig kleiner Löcher29 vorgesehen,
die sich zentrisch vor dem Lautsprecher in Rohrmitte befinden, so daß Längskanäle30
entstehen, die von den Kanälen25 zu den Löchern29 führen. In jedem Falle sollte
die öffnung oder die öffnungen in der Wand des Rohres groß genug sein, um beim Betrieb
des Lautsprechers oder der Schallkanäle nicht zu stören und die Resonanzfrequenz
des Gehäuses nicht ungünstig zu beeinflussen. Günstig ist ein Grill aus 224 runden
Löchern, die jeweils einen Durchmesser von 9,5 mm haben und in
16 Längsreihen mit einem gegenseitigen Mittenabstand von 14,3 mm angeordnet
sind.
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Das Lautsprechergehäuse kann in beliebiger Weise in waagerechter oder
senkrechter Lage montiert werden. Für eine größtmögliche Bequemlichkeit und Anpassungsfähigkeit
bei der Montage ist es vorzugsweise mit einem im wesentlichen U-förmig ausgebildeten
Bügel31 mit kanalähnlichem Profil versehen, der einen Mittelsteg 32 und flache
Seitenstege 33 aufweist, die von den gegenüberliegenden Rändern des Mittelsteges
nach innen ragen (F i g. 4). Die Stellscheiben 17 sind mit einer Reihe
kleiner Vorsprünge 34 versehen, die kreisförn-üg am Umfang der Scheiben derart angeordnet
sind, daß die Seitenstege 33
des Bügels zwischen die Vorsprünge 34 greifen,
wenn die einander gegenüberliegenden Arme des Bügels mittels zweier Rändelmuttern
35 nach innen gedrückt werden, die auf die Außenenden des Spannstabes
15 aufgeschraubt sind. Auf diese Weise kann das ganze Lautsprechergehäuse
durch Lösen der Rändelmuttern 35 in jede gewünschte Winkelstellung gedreht
werden und wird durch Wiederanziehen der Muttern in der betreffenden gewünschten
Stellung festgehalten.
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Es ist jedoch auch möglich, die wesentlichen Teile des Lautsprechergehäuses
in einem äußeren Ziergehäuse anzuordnen oder hinter ein Ziergrillgewebe zu setzen.
Als Beispiel ist in F i g. 5 eine Anordnung gezeigt, bei der das beschriebene
Gehäuse in ein zusätzliches Eckgehäuse mit Rückwänden 36 und 37
eingebracht
ist, das mit Endwänden 38 versehen sein kann, und einen Rahmen bildet, über
den das Lautsprechergrillgewebe 39 gezogen werden kann. Ein Außengehäuse
dieser Art kann bei verschiedenartigsten Installationen verwendet werden, wobei
der Lautsprecherzylinder entweder in senkrechter Stellung, z. B. in einer Zimmerecke
oder in waagerechter Stellung beispielsweise an der Oberkante der Zimmerwand montiert
werden kann.