-
Druckgassehalter mit unmittelbar an der Trennstelle vorgesehenem Blasventil
Die Erfindung betrifft einen Druckgasschalter, bei dem das Blasventil in unmittelbarer
Nähe der Trennstelle vorgesehen ist und das ringförmige Dichtelement des Blasventils
im Kolben des beweglichen Kontaktes oder direkt im beweglichen Kontakt vorgesehen
ist.
-
Es ist bei Druckgasschaltern bekannt, das Blasventil unmittelbar in
der Nähe der Trennstelle anzuordnen, damit sofort nach der Kontakttrennung das Druckgas
mit vollem Druck an der Trennstelle zur Verfügung steht. Bevor der bewegliche Kontakt
der Trennstelle den feststehenden Kontakt verläßt, herrscht dadurch in allen Räumen,
die der Trennstelle vorgeschaltet sind, ein Druckausgleich.
-
Derartige Druckgasschalter sind so ausgebildet, daß der mit dem beweglichen
Kontakt in Verbindung stehende Kolben selbst durch Anordnung eines Dichtringes an
seiner Stirnseite das Blasventil darstellt, wobei der Dichtring im eingeschalteten
Zustand des Druckgasschalters am feststehenden Kontakt der Trennstelle anliegt.
Nachteilig bei diesen-Druckgasschaltern ist jedoch, daß die Dichtkraft von der vorzugsweise
arretierten Endstellung des Schaltstiftes abhängt, so daß schon nach geringen
Ab-
tragungen des Dichtungsmaterials die Dichtheit der Schaltkammer im Einschaltzustand
nicht mehr gewährleistet ist.
-
Es ist auch bereits bekannt, das dichtende Glied zwischen zwei Kontaktstellen
anzuordnen, wobei eine Kontaktstelle als Einlaufkontakt und die andere Kontaktstelle
als Stirnflächenkontakt ausgebildet ist. Der Stimflächenkontakt dieser Trennstelle
ist unter einem Winkel zur Achse der gesamten Trennstelle geneigt, der kleiner ist
als 90'. Allen diesen Druckgasschaltern, bei denen das Blasventil in unmittelbarer
Nähe der Trennstelle vorgesehen ist, haftet jedoch der Nachteil an, daß, bedingt
durch die Anordnung des Dichtringes, dieser durch die Lichtbogenwärme nicht ausreichend
geschützt ist, so daß dieser einer vorzeitigen Abnutzung unterliegt, deren Folge
dann im eingeschalteten Zustand des Druckgassehalters Leckverluste des Druckgases
sind, die jedoch unbedingt zu vermeiden sind. Außerdem ist zumindest bei den Schaltern,
bei denen der Winkel des Stirnflächenkontaktes zur Achse der gesamten Trennstelle
kleiner ist als 90', ein erhöhter Abrieb des Dichtringes zu verzeichnen,
was sich ebenfalls nachteilig auf eine gute Abdichtung im ständigen Betrieb des
Druckgasschalters auswirkt.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das ringförmige Dichtelement
des Blasventils so dem beweglichen Kontakt zuzuordnen, daß im eingeschalteten Zustand
der Trennstelle die Dichtkraft des Blasventils zusätzlich erhöht wird.
-
Diese Aufgabe wird dadurct gelöst, daß das Dichtelement derart ausgebildet
ist, daß es im eingeschalteten Zustand des Schalters einen im Kolben des beweglichen
Kontaktes oder unmittelbar ün beweglichen Kontakt selbst vorgesehenen Raum abschließt,
der im eingeschalteten Zustand des Schalters mit Druckgas gefüllt ist und beim Ausschalten
entlüftet wird, und daß es im Kolben des beweglichen Kontaktes oder im beweglichen
Kontakt selbst so befestigt ist, daß es im eingeschalteten Zustand des Schalters
durch das in dem von ihm abgeschlossenen Raum befindliche Druckgas an den Ventilsitz
gepreßt wird. Dabei steht dieser Raum vorteilhaft über eine Bohrung mit dem Raum
hinter dem Kolben des beweglichen Kontaktes in Verbindung, so daß im Moment der
Einleitung des Ausschaltvorganges, also bei Entlüftung des Raumes hinter dem Kolben
des beweglichen Kontaktes, auch der Raum hinter dem Dichtring entlüftet wird, wodurch
der Dichtring von dem in der Druckkammer anstehenden Druckgas in den Raum hinter
den Dichtring hineingepreßt wird, so daß der Dichtring sowohl von der Lichtbogenwärme
als auch vom Abrieb geschützt ist. Dieses wird auch bereits dann erreicht, wenn
der Raum hinter dem Dichtring über eine Bohrung in Verbindung steht. Durch entsprechende
Anordnung der Bohrung entsteht bei der Ausschaltung infolge der strömenden Druckluft
eine Injektorwirkung, so daß hinter dem Dichtring ein geringerer Druck entsteht,
welcher die Dichtung ebenfalls zurückzieht und vor Abrieb und Lichtbogeneinwirkung
schützt.
-
Ein Hauptvorteil der druckhinterfahrenen Dichtung ist ihre Toleranzunempfindlichkeit.
Es ist bekanntlich sehr schwierig, Gummidichtungen mit einer
solchen
Genauigkeit herzustellen und diese Genauigkeit auch während des Betriebes zu halten,
um einerseits eine metallische Auflage der Kontaktflächen für die Stromübertra,%,ng,
andererseits eine einwandfreie Abdichtung der anstehenden Druckluft zu gewährleisten.
-
Die erfindungsgemäße Dichtungsart kann sich weitgehend allen Fertigungsungenauigkeiten
- angleichen, weil die elastische Verformung der Dichtung ausgenutzt wird.
-
An Hand einer Zeichnung sei an einem Ausführungsbeispiel nach der
Erfindung diese noch näher dargestellt.
-
Die Zeichnung zeigt einen Druckgasschalter der erfindungsgemäßen Art,
bei dem mit 1 der bewegliche Kontakt und mit 2 der feststehende Kontakt bezeichnet
ist, wobei beide Kontakte so ausgebildet sind, daß sie sowohl als Stimflächenkontakt
3 als auch als Einlaufkontakt 4 dienen. Der Druckgasschalter befindet sich,
wie die Zeichnung zeigt, im eingeschalteten Zustand, der Dichtring 5 ist
also mittels Druckgas, das über die Bohrung 6 und 7 den Raum
8 hinter dem Dichtring 5 auffüllt, gegen den Stirnflächenkontakt
3 gepreßt. Soll der Druckgasschalter ausgeschaltet werden, so wird der Raum
9
entlüftet, wodurch über die Bohrungen 6 und 7 auch der Raum
8 entlüftet wird, so daß der Dichtring durch den von der Druckkammer
10 her anstehenden Druck in den Raum 8 hineingepreßt wird. Ein Schutz
des Dichtringes 5, zumindest gegen Abrieb, wird bereits auch dann erreichtwenn
der Raum 8 über die gestrichelt angedeutete Bohrung 11 mit der Druckkamrner
10 in Verbindung steht.