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Vorrichtung zur wasserdichten Durchführung eines Gelenkwellenstranges
durch die Wand eines Amphibienfahrzeuges Es ist bei Amphibienfahrzeugen bekannt,
das Geschwindigkeitswechselgetriebe, das Gruppengetriebe wie auch das Achsverteilergetriebe
eines angetriebenen Radpaares innerhalb des wasserdichten Fahrzeugraumes anzuordnen.
Vom Achsverteilergetriebe führen Gelenkwellen zu den angetriebenen Fahrzeugrädern,
die sich außerhalb des wassergeschützten Fahrzeugraumes befinden. Diese Gelenkwellen
zwischen Achsverteilergetriebe und Radgetriebe müssen wasserdicht durch
je eine Fahrzeugwand hindurchgeführt werden. Als Dichtungen werden übliche
Packungen u. dgl. verwendet.
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Diese Anordnung hat den Nachteil, daß bei jedem Radpaar zwei Gelenkwellen
wasserdicht gelagert werden müssen, was einen erheblichen baulichen Aufwand bedeutet
und die Gefahr eines vorzeitigen Schadhaftwerdens und eines Betriebsausfalles des
Fahrzeuges erhöht.
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Günstiger ist es deshalb, das Achsverteilergetriebe eines Radpaares
außerhalb des wassergeschützten Fahrzeugraumes anzuordnen, weil dann nur noch die
Gelenkwelle zwischen dem Geschwindigkeitswechselgetriebe und dem Achsverteilergetriebe,
also nur noch eine Gelenkwelle eine Fahrzeugwand wasserdicht durchstoßen muß.
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Demzufolge bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur wasserdichten
Durchführung eines Gelenkwellenstranges durch die Wand eines Amphibienfahrzeuges,
bei dem das Geschwindigkeitswechselgetriebe, von dem der Gelenkwellenstrang ausgeht,
innerhalb des wassergeschützten Fahrzeugraumes liegt, während das Achsverteilergetriebe,
zu dem der Gelenkwellenstrang hinführt, außerhalb des wassergeschützten Fahrzeugraumes
liegt, elastisch am Rahmen gelauert ist und zur Trennung der Gelenkwelle vom Achsverteilergetriebe
das Achsverteilergetriebe in Richtung der Längsachse des Gelenkwellenstranges verschoben
werden muß.
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Die Erfindung geht von der überlegung aus, daß es mit Rücksicht auf
die Längsverschiebungen in der Gelenkwelle und gegebenenfalls den Ausbau des Achsverteilergetriebes
notwendig sein kann, das Achsverteilergetriebe in Richtung der Längsachse des Gelenkwellenstran-es
zu verschieben und diese Verschieblichkeit in den Bereich des Durchstoßens der Gelenkwelle
durch die Fahrzeugwand zu legen. Aufgabe der Erfindung ist es, die Gelenkwelle so
wasserdicht eine Fahrzeugwand durchstoßen zu lassen, daß diese Längsbewegungen möglich
sind und die elastische Betriebsbeweglichkeit gewährleistet ist.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß der
Anschluß der Gelenkwelle am Achsverteilergetriebe innerhalb eines lösbar am Achsverteilergetriebe
wasserdicht angesetzten Rohrstutzens angeordnet ist, der seinerseits innerhalb eines
in der wasserdichten Fahrzeugwand befestigten Rohrstutzens sich befindet und beide
Rohrstutzen durch eine an sich bekannte Rollbalgmembran gegeneinander gedichtet
sind.
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In abgewandelter Form kann die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst
werden, daß der innere Rohrstutzen statt am Gehäuse des Achsverteilergetriebes wasserdicht
auf dem Gelenkwellenstrang abgestützt ist.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung nach
F i g. 1 und 2 schematisch dargestellt und nachfolgend erläutert. Die F i
g. 1
und 2 der Zeichnung stellen einen Längsschnitt durch ein Fahrzeug im
Bereich einer Fahrzeugachse mit angetriebenen Fahrzeugrädern dar.
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Der eine wasserdichte Einheit bildende Fahrzeugrahmen ist mit
1 bezeichnet. Die Achse mit den angetriebenen Fahrzeugrädern ist in einem
Fahrschemel 2 gelagert, der lösbar am Fahrzeugrahmen 1
befestigt ist. Am Fahrschemel
2 ist auch das Achsverteilergetriebe 3 gelagert, das sich somit außerhalb
des wasserdichten Rahmenraumes und im Wasserraum befindet. Die Kraftübertragung
zum Achsverteilergetriebe vom Geschwindigkeitswechselgetriebe und gegebenenfalls
Gruppengetriebe des Fahrzeuges aus erfolgt mit dem Gelenkwellenstrang 4. Das Geschwindigkeitswechselgetriebe
bzw. das Gruppengetriebe befindet sich im wassergeschützten Fahrzeugraum,
so
daß der Gelenkwellenstrang 4 eine den wasserdichten Raum umgrenzende Fahrzeugwand
durchstoßen muß.
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Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung ün Bereich des Anschlusses
des Gelenkwellenstranges 4 am Achsverteilergetriebe 3 eine Baugruppe angeordnet,
die den Gelenkwellenstrang 4 vom wassergeschützten Fahrzeugraum 5 in den
nicht wassergeschützten Raum 6 eintreten läßt, trotzdem aber beide Räume
5, 6 wasserdicht voneinander trennt. Zwischen den parallelen Blechen
7, 8 des Fahrzeugrahmens 1, die zusammen mit anderen Blechen den wassergeschützten
Raum 5 umgrenzen, ist wasserdicht ein beidseitig offener Rohrabschnitt
9 gehalten. Innerhalb dieses Rohrabschnittes 9 ist ein weiterer Rohrabschnitt
10
angeordnet. Eine Rollbalgmembran 11 dichtet das relativ große Radialspiel
zwischen beiden Rohrabschnitten, läßt aber Längsbewegungen des Rohrabschnittes
10 gegenüber dem Rohrabschnitt 9 zu. Der Rohrabschnitt 10 ist
ebenfalls nach beiden Enden offen und stützt sich mit dem einen Ende am Gehäuse
des Achsverteilergetriebes 3 ab und ist lösbar wasserdicht (Dichtring
10 a) mit dem Gehäuse des Achsverteilergetriebes 3 verbunden. Die
Flanschverbindung 12 zwischen Gelenkwellenstrang 4 und Achsverteilergetriebe
3 befindet sich innerhalb des Rohrabschnittes 10 im wassergeschützten
Raum. Das hat Cen Vorteil, daß die Flanschverbindung 12 zwischen Gelenkwellenstrang
4 und Achsverteilergetriebe sowie die Dichtelemente der Achsverteilergetriebewelle
nicht dem Wasser und dem Schmutz ausgesetzt sind.
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Das Achsverteilergetriebe 3 soll nun nach unten aus dem Fahrschemel
ausgebaut werden können, ohne daß der Fahrschemel vom Fahrzeugrahmen gelöst wird,
oder es soll der ganze Fahrschemelrahmen 2 mit dem Achsverteilergetriebe und den
angebauten Rädern vom Fahrzeugrahmen gelöst werden. Zu diesem Zweck muß das Achsverteilergetriebe
3 vom Gelenkwellenstrang 4 getrennt werden, und es ist zu diesem Zweck die
Flanschverbindung 12 zu lösen. Soll die Flanschverbindung 12 gelöst werden, so wird
das Achsverteilergetriebe 3 nach links verschoben, weil sich die Flanschverbindung
12 im Einbauzustand des Achsverteilergetriebes oberhalb eines Fahrschemelteiles
13 befindet und demzufolge nicht zugänglich ist. Das Fahrschemelteil
13
dient der Lagerung bekannter Radführungsorgane. Die Verschiebung des Achsverteilergetriebes
nach links, bis die Flanschverbindung 12 sich nicht mehr über dem Fahrschemelteil
13 befindet, muß durch eine geeignete Lagerung des Achsverteilergetriebes
3
im Rahmen des Fahrschemels 2 und eine übliche Keilnutverzahnung zwischen
zwei Teilen des Gelenkwellenstranges 4 ermöglicht werden. Beim Verschieben des Achsverteilergetriebes
3 nach links bleibt der äußere Rohrabschnitt 9 unverändert in seiner
Lage bezüglich der Rahmenwände 7, 8. Der innere Rohrabschnitt 10 wird
dagegen mit dem Achsverteilergetriebe 3 verschoben, was durch die Rollbalgmembran
11 möglich ist. Befindet sich der Flansch 12 nicht mehr über dem Fahrschemelteil
13, so wird die Schraubverbindung zwischen dem Rohrabschnitt 10
und
dem Achsverteilergetriebe 3 gelöst. Der innere Rohrabschnitt 10 wird
so weit in den äußeren Rohrabschnitt 9 zurückgeschoben, bis die Flanschverbindung
vom Rohrabschnitt 10 nicht mehr umgeben ist, zugänglich ist und gelöst werden
kann. Der Ausbau des Achsverteilergetriebes, gegebenenfalls zusammen
mit dem
Fahrschemel 2, ist dann vom Gelenkwellenstrang 4 unbeeinflußt möglich.
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Bei der dargestellten Anordnung ist angenommen, daß der zum Achsverteilergetriebe
3 gehörenden angetriebenen Fahrzeugachse noch eine zweite entsprechend angetriebene
Fahrzeugachse zugeordnet ist. Die zum zweiten Achsverteilergetriebe führende
Ge-
lenkwelle 14 ist deshalb im Bereich des Verbindungsflansches
15 wie der Gelenkwellenstrang 4 gelagert. Ist die Flanschverbindung 12, wie
oben beschrieben, gelöst, so wird die Flanschverbindung 15 gelöst, nachdem
in der beschriebenen Weise das Achsverteilergetriebe nach rechts verschoben worden
ist, bis die Flanschverbindung 15 von dem Rahmenteil 16, das der Aufnahme
eines weiteren Radführungsorgans dient, freikommt.
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Ist die Gelenkwelle 14 nicht vorhanden, so entfällt ihre Lagerung,
und es ist lediglich Sorge dafür zu tragen, daß das Achsverteilergetriebe
3, wie oben beschrieben, nach links zu verschieben ist.
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Die zu der angetriebenen Achse noch gehörenden weiteren Teile, wie
z. B. die Verbindungswellen zwischen dem Achsverteilergetriebe 3 und den
Radgetrieben, sind nicht im einzelnen näher dargestellt und erläutert. Der Fahrzeugrahmen
und der Fahrschemelrahmen sind lediglich so ausgestaltet, daß die Antriebswelle,
Brems- und gegebenenfalls Lenkerwelle zu den Rädern geführt werden können (Aussparung
17, die von dem Fahrzeugrahmen und dem Fahrschemelrahmen umgrenzt wird).
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Bei der vorbeschriebenen Lösung reicht der wassergeschützte Raum durch
den inneren Rohrabschnitt 10 bis an das Gehäuse des Achsverteilergetriebes
3
heran. Diese Lösung ist dann besonders vorteilhaft, wenn durch die Konstruktion
des Gelenkes zwischen Achswellenstrang 4 und Achsverteilergetriebe 3 die
Notwendigkeit besteht, den Gelenkwellenstrang 4 und die Flanschverbindung 12 vor
Wasser und Schmutz zu schützen.
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Besteht diese Forderung nicht, so kann nach einer anderen Konstruktion
in F i g. 2 auf die wasserdichte Verbindung zwischen dem Rohrstück
10 und dem Gehäuse des Achsverteilergetriebes 3 verzichtet werden
und die Dichtung 10 a zwischen das innere Rohrstück 10 und unmittelbar
den Gelenkwellenstrang 4 gelegt werden. Dabei ist der innere Rohrabschnitt
10
(Dichtringe 10 a) mittels des Lagers 18 drehbar auf dem Gelenkwellenstrang
4 gelagert. Die Flanschverbindung 12 befindet sich dann im wasserumspülten Raum.