DE1207344B - Faserfilter zur Entfernung von Schwefelsaeurenebeln aus Gasen - Google Patents

Faserfilter zur Entfernung von Schwefelsaeurenebeln aus Gasen

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DE1207344B
DE1207344B DEI14046A DEI0014046A DE1207344B DE 1207344 B DE1207344 B DE 1207344B DE I14046 A DEI14046 A DE I14046A DE I0014046 A DEI0014046 A DE I0014046A DE 1207344 B DE1207344 B DE 1207344B
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mist
fiber
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sulfuric acid
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DEI14046A
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Walter Plaut
Geoffrey Lowrie Fairs
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Imperial Chemical Industries Ltd
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Imperial Chemical Industries Ltd
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D39/00Filtering material for liquid or gaseous fluids
    • B01D39/14Other self-supporting filtering material ; Other filtering material

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Filtering Materials (AREA)
  • Filtering Of Dispersed Particles In Gases (AREA)

Description

  • Faserfilter zur Entfernung von Schwefelsäurenebeln aus Gasen In der chemischen Industrie müssen oft Nebel entfernt werden, die in Gasen oder Dämpfen enthalten sind. Die Entfernung von gröberen Nebeln, deren Teilchengröße über 5 p liegt, ist relativ einfach und kann erfolgen, indem man sie mit Wasser auswäscht oder indem man den Nebel durch eine Vorrichtung nach Art eines Aufschlagfilters leitet, wie es in »Transactions of the Institute of Chemical Ingineers« (1944), Bd. 22, S. 112, beschrieben ist. Das allgemeine Prinzip bei Verwendung einer derartigen Vorrichtung besteht darin, daß die Nebelteilchen durch die Schlitze einer Platte hindurchgehen und anschließend auf die Streifen einer zweiten Schlitzplatte aufprallen und so einen Film bilden, der auf Grund seines Gewichts nach unten abläuft. Bei Nebeln aus feinen Teilchen ist jedoch die Trennung nicht so einfach durchzuführen. Die verschiedenen Verfahren, die bisher angewandt wurden, waren in Hinsicht auf die Entfernung der feinen Nebel, die oft in den Abgasen von Schwefelsäureverarbeitungs- und -herstellungsanlagen auftreten, mit verschiedenen Nachteilen verbunden.
  • Zum Beispiel erforderten sie hohen apparativen Aufwand, oder sie mußten unter hohem Druckabfall durchgeführt werden, woraus sich wiederum ein hoher Energiebedarf und damit hohe Betriebskosten ergaben, oder aber der Wirkungsgrad bei der Abtrennung der Nebel war so niedrig, daß die Konzentration an Säurenebel im Abgas unangemessen hoch blieb. Mit elektrostatischen Filtern können derartige Nebel zwar einerseits wirksam entfernt werden, und zudem können die Filter unter niedrigem Druckabfall betrieben werden, andererseits sind aber ihre Gestellungskosten außerordentlich hoch. )>Venturi<-Wäscher, in denen die Nebel mit hoher Geschwindigkeit durch eine enge Öffnung, in die unter hohem Druck eine Waschflüssigkeit eingepreßt wird, gedrückt werden, sind nicht billig und erfordern außerdem hohe Arbeitsdrücke und somit auch einen erheblichen Energieaufwand. Eine Vorrichtung, mit der sich der Nebel wirksam abtrennen läßt, die jedoch nur mit hohem Druckabfall arbeitet, besitzt offensichtlich erhebliche Nachteile. Selbst wenn der Grad der Trennung bei einem bestimmten Verfahren hoch ist, d. h. 9801o oder mehr beträgt, so ist doch der gefilterte Nebel noch weiterhin sichtbar, wenn er viel feine Teilchen enthält, selbst dann, wenn der Schwefelsäuregehalt verhältnismäßig niedrig ist und an sich dadurch die Atmosphäre nicht stark verunreinigt werden würde.
  • Ein bekanntes Verfahren beruht auf der Verwendung von Glasfaserfiltern. Mit diesen Filtern können jedoch sehr feine Nebel, wie die obenerwähnten Schwefel- säurenebel, nicht entfernt werden. In den meisten Staaten verbieten die Behörden, die sich mit der Reinhaltung der Atmosphäre befassen, in steigendem Maße, daß man derartige Nebel in die Atmosphäre leitet, auch wenn, wie erwähnt, deren Säuregehalt außerordentlich gering ist. Folglich muß in steigendem Maße auf außerordentlich kostspielige Abscheidungs-oder Filtervorrichtungen zurückgegriffen werden.
  • Bekanntlich kann nicht erwartet werden, daß grobe Faserfilter Nebel von feiner Teilchengröße zu entfernen vermög l1. Man kann aber erwarten, daß bei Verwendung e nes Filters, dessen Fasern einen geringeren Durchmesser aufweisen, eine gewisse Verbesserung des Wirkungsgrades beim Filtern von Nebeln erreicht werden kann. Durch bloße Wahl eines Filters mit den geeigneten Faserdurchmessern wird das Problem noch keineswegs gelöst.
  • Eine eingehende mikroskopische Untersuchung zeigt, daß, wenn man ein Gas oder einen Dampf, der einen feinen Nebel enthält, durch ein Faserfilter schickt, das aus den bisher für diesen Zweck benutzten Stoffen, z. B. Baumwolle, Schlackenwolle oder Glaswolle, hergestellt worden ist, wobei der Durchmesser dieser Fasern in bezug auf die Größe der Nebeltröpfchen so gewählt wird, daß man an sich erwarten kann, daß der Nebel aufgefangen wird, derartige aufgefangene Tröpfchen die Fasern benetzen und auf diesen einen Flüssigkeitsfilm bilden. Dieser Film ist nicht gleichmäßig dick, und auf den ersten Blick scheint es, als wenn einzelne Tröpfchen auf den Fasern haften würden. Bei näherer Prüfung jedoch zeigt sich, daß die Tröpfchen nicht voneinander getrennt vorliegen, sondern daß ein nahezu kontinuierlicher Flüssigkeitsfilm die Faser umgibt, der sich von einem Tröpfchen zum nächsten Tröpfchen erstreckt.
  • Es ist beispielsweise aus der deutschen Patentschrift 886 591 und der USA.-Patentschrift 2435 147 bekannt, daß organische und anorganische Textilfasern und andere Fasermaterialien, wie Glasfaserbänder, auf ihrer Oberfläche mit einem Siliconauftrag versehen werden können, um sie wasserabstoßend zu machen, und daß derartige Materialien gute mechanische und elektrische Eigenschaften besitzen.
  • Es ist weiterhin aus »Gesundheits-Ingenieur«, 1956, S. 139 bis 149, bekannt, daß verschiedene Fasern, wie Polyesterfasern, dazu verwendet werden können, um feste Teilchen zu entfernen. Insbesondere wird dort auf Polyamid- und Glasfasern mit sehr feinem Durchmesser für diesen Zweck verwiesen. Abgesehen von dem feinen Faserdurchmesser besteht ein charakteristisches Merkmal der Fasern darin, daß diese geeignet sein müssen, elektrostatisch zu wirken, um hierdurch die festen Teilchen anzuziehen.
  • Nebel, also wäßrige Dispersionen, können jedoch eine elektrostatische Aufladung der Fasern nicht bewirken, da eine Entladung des elektrostatischen Feldes herbeigeführt würde.
  • In der deutschen Patentschrift 838 742 ist ausgeführt, daß ein aus Styrol und Acrylnitril bestehendes Mischpolymer als Filtermaterial verwendet werden kann oder dieses in Form einer Emulsion oder Dispersion zum Imprägnieren von bekannten Filterstoffen verwendet werden kann, wie Asbestfasern, um hierdurch die Wirksamkeit solcher Filter zu verbessern und die Beständigkeit derselben gegenüber korrodierenden Chemikalien zu erhöhen und um das Aufquellen der Fasern durch organische Dämpfe wie Benzol und Xylol zu vermeiden.
  • Die USA.-Patentschrift 2 541 838 beschreibt die Aufbringung eines Siliconöles auf einen porösen Körper, beispielsweise auf einen keramischen Körper, um so den Durchfluß von Gasen durch die Poren dieses Körpers zu ermöglichen, wobei jedoch der Durchfluß von einer Flüssigkeit, wie Wasser, durch die Poren verhindert wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß auch Schwefelsäurenebel von einer Teilchengröße von weniger als 5 p mittels Faserfilter, wobei der Durchmesser der Fasern innerhalb des Bereichs von 5 bis 50 p liegt, entfernt werden können, wenn erfindungsgemäß das mit einem Silicon überzogene Faserfilter eine Dichte von 0,16 und aus solchen Fasern besteht, auf denen die aufgefangenen Nebelteilchen als einzelne unabhängige Tröpfchen vorliegen.
  • Die Faserfilter gemäß der Erfindung besitzen eine hohe Packungsdichte, sie arbeiten mit verhältnismäßig hohem Druckabfall und lassen sich leicht reinigen.
  • Um ein geeignetes Faserfilter für feine Nebel herzustellen, genügt es jedoch nicht - wie man auf Grund der oben beschriebenen Ergebnisse schließen können einfach eine hydrophobe bzw. wasserabweisende Faser zu verwenden. Es wurde z. B. gefunden, daß mit einem Silicon behandelte Glaswolle, gekrempelte Polyesterfasern und Polyacrylsäurenitrilfasern außerordentlich wirksame Faserfilter ergeben, während nicht behandelte Glaswolle, Nylonstapelfasern, Polyvinylchloridfasern, Schlackenwolle, Polyvinylacetatfasern und Cellulosetriacetatfasern keine wirksamen Filter für feine Nebel ergeben. Wenn man diese verschiedenen Fasern in einer Reihe an Hand ihres steigenden Wasserabweisungsvermögens, das mit Hilfe der Hauptkontaktwinkel zwischen den Fasern und 100/,Der Schwefelsäure bestimmt wurde, ordnet, ergibt sich folgende Aufstellung: nicht behandelte Glaswolle, Polyvinylacetat und Polyacrylsäurenitril, Cellulosetriacetat, Polyamid, gekrempelte Polyesterfasern, mit einem Silicon behandelte Glaswolle und Polyvinylchlorid. Somit zeigt eine Polyvinylchloridfaser gegenüber den anderen Fasern das größte Wasserabstoßungsvermögen, obwohl es als Filtermedium nicht so wirksam ist, und andererseits zeigt Polyacrylsäurenitril einen kleineren Kontaktwinkel als Polyamid, und dennoch ist ersteres weitaus besser als Filtermedium geeignet. In gleicher Weise ist es, wie gefunden wurde, unmöglich, die Filtrationswirksamkeit mit anderen meßbaren Eigenschaften in Beziehung zu setzen, z. B. dem Feuchtigkeitsaufnahmevermögen, d. h. dem Prozentsatz an Wasser, der durch das im Vakuum getrocknete Filter absorbiert wird, wenn man dieses ins Gleichgewicht mit einer Atmosphäre bringt, die mit Wasserdampf von 20"C gesättigt ist. Wenn man die gleichen Fasern auf Grund ihres abnehmenden Feuchtigkeitsaufnahmevermögens (steigendes Wasserabweisungsvermögen) anordnet, ergibt sich folgende Reihenfolge: Cellulosetriacetat, Polyvinylacetat, Polyamid, mit einem Silicon behandelte Glaswolle, Polyvinylchlorid, Polyacrylsäurenitril, gekrempelte Polyesterfaser und nicht behandelte Glaswolle. Auf dieser Basis ist nicht behandelte Glaswolle die Faser, die das größte Wasserabweisungsvermögen besitzt, jedoch sind mit einem Silicon behandelte Glaswolle, gekrempelte Polyesterfasern und Acrylsäurenitril als Bestandteile von Faserfiltern weitaus wirksamer. In ähnlicher Weise erscheint Cellulosetriacetat als die Faser, die das niedrigste Wasserabweisungsvermögen besitzt, und dennoch ist ein daraus hergestellter Filter wirksamer als aus Polyamid oder Polyvinylchlorid hergestellte Filter. Polyvinylchlorid zeigt ungefähr das zehnfache Feuchtigkeitsaufnahmevermögen von nicht behandelter Glaswolle, und dennoch sind beide in ihrer Wirksamkeit als Faserfilter vergleichbar.
  • Im Hinblick auf eine hohe Filtrationswirkung sollen, was auch bereits in bezug auf die üblichen Faserfilter bekannt ist, die Fasern nicht durchweg den gleichen Durchmesser aufweisen, sondern dieser soll sich innerhalb des Bereichs von z. B. 5 bis 50 ,u bewegen. Dieses wurde besonders im Fall von Polyesterfasern untersucht, indem die Wirksamkeit von Filtern bestimmt wurde, die einerseits aus Stapelfasern von gleichmäßigem Durchmesser und andererseits aus gekrempelten Stapelfasern hergestellt worden waren. Beim Krempeln der Stapelfasern werden einige der Fasern in wechselndem Ausmaß kalt gestreckt, wodurch die ursprünglich einheitliche Fasermasse in eine uneinheitliche und teilweise orientierte Masse übergeführt wird, in der die Durchmesser der einzelnen Fasern sehr unterschiedlich sind. Zum Filtrieren von Nebeln, die Teilchen von weniger als 5 zur enthalten, sollen sich die Durchmesser der Fasern des Filters über den Bereich von 5 bis 50 p verteilen.
  • Zur Bestimmung der Brauchbarkeit der Fasern wird ein feiner Nebel der herauszufilternden Flüssigkeit senkrecht auf eine oder mehrere Probefasern geleitet, die im Gesichtsfeld eines Mikroskops starr befestigt sind. Dieser Versuch läßt sich leicht mit Hilfe einer kleinen Zelle durchführen, die aus zwei zueinander parallel angeordneten Objektträgern besteht, die mit Hilfe entlang ihren Kanten angeordneter Abstandsblöcke aus Glas getrennt sind und einen kleinen Spalt bilden. Die Fasern werden quer durch die so gebildete Zelle gelegt und der zu untersuchende Nebel durch die Zelle geschickt.
  • Auf Grund von in dieser Weise mit verschiedenen Fasern durchgeführten Versuchen läßt sich die Verwendbarkeit der Fasern, nachdem sie mit einem in einem geeigneten Trägergas, z. B. Luft enthaltenden Nebel, in Berührung gebracht worden sind, beurteilen, ohne daß Teilchengröße oder Konzentration des Nebels die gleichen sein müssen wie die des wirklich vorliegenden Nebels, der entfernt werden soll.
  • Zur Erläuterung der verschiedenen Fasern, die die Bildung von einzelnen Tröpfchen aus dem Nebel ermöglichen und die als Filterfasern zur Erzielung der verbesserten Ergebnisse Verwendung finden können, werden Glasfasern mit einer anhaltenden Siliconoberfläche und gekrempelte Polyesterfasern genannt. Von den Faserarten, auf denen sich ein Film zusammen mit die Faser umgebenden Tröpfchen bildet und die sich nicht erfindungsgemäß zur Filtration von feinen Nebeln anwenden lassen, seien nicht behandelte Glasfasern und nicht behandeltes Polyamid genannt.
  • Die Art der Nebelabscheidung auf diesen Fasern wird an Hand von F i g. 1 bis 4 erläutert. Diese sind genaue Wiedergaben von Mikrophotographien, die erhalten wurden, indem in Luft eingeführte Schwefelsäurenebel in der beschriebenen Vorrichtung mit verschiedenen Fasern in Berührung gebracht wurden.
  • Der Schwefelsäurenebel wurde erzeugt, indem Luft durch Gefäße geleitet wurde, von denen das erste Wasser, das zweite 100/0ges Oleum, das dritte wieder Wasser enthielt, und letztlich durch ein leeres Gefäß, um große Tröpfchen zu entfernen. Die so erzeugten Nebelteilchen, die anschließend mit den Fasern in Berührung gelangten, waren sehr fein, und der Durchmesser betrug weniger als 5 p.
  • F i g. 1 zeigt die Ergebnisse, die bei Verwendung von Glasstapelfasern mit einer anhaftenden Siliconoberfläche erhalten wurden, wobei der Nebel in Form von einzelnen Tröpfchen abgeschieden wurde, die auf der Oberfläche hafteten, jedoch die Faser nicht unter Filmbildung auf der Faser umgaben. Die Siliconoberfläche wurde erhalten, indem ein flüssiges Silicon, dessen Herstellung nachfolgend noch näher beschrieben wird, aufgebracht wurde. F i g. 2 zeigt ähnliche Ergebnisse, die mit gekrempelter Polyesterfaser erhalten wurden.
  • Es sei bemerkt, daß in F i g. 3 und in geringerem Ausmaß auch in F i g. 1 Tröpfchen zu erkennen sind, die anscheinend die Faser umgeben, dieses ist jedoch nicht der Fall, sondern es sind Tröpfchen, die genau wie die anderen auf der Faser haften, aber auf Grund ihres Gewichts sich nach unten gesenkt haben. Die Vorrichtung war so angeordnet, daß der Gasstrom horizontal im rechten Winkel zur Achse der horizontal angebrachten Faser durchgeschickt wurde (»horizontal« entspricht hierbei der Papierebene), und die Beobachtung erfolgte in senkrechter Richtung von oben und somit senkrecht sowohl zum Gasstrom wie zur Faser.
  • Bemerkenswert ist, daß diese anhängenden Tröpfchen wirklich halbkugelig sind; der Gegensatz zu den Tröpfchen, die die Faser benetzen (vgl. F i g. 3 und 4), ist klar zu erkennen. Letztere sind linsenförmig und laufen nach den Enden zu aus. Auf diese Weise durchgeführte Untersuchungen gestatten es, schnell und ein- fach zwischen den Fällen von echter und scheinbarer Benetzung zu unterscheiden und somit auch eine Unterscheidung zwischen »benetzbaren« und »nicht benetzbaren« Fasern zu treffen. F i g. 3 zeigt die Verwendung nicht behandelter Glasstapelfasern, wobei der Nebel als ununterbrochener Film auf der Faser abgeschieden ist und dieser Film sich in Abständen zu die Faser umgebenden Tröpfchen verdickt. Der die Faser umgebende und die Zwischenräume zwischen den Tröpfchen überbrückende, ununterbrochene Film kann besonders gut in F i g. 4 erkannt werden, die die bei Verwendung einer Polyamidfaser erhaltenen Ergebnisse wiedergibt.
  • Bei praktischen Versuchen in einem Schwefelsäurebetrieb wurden flache zylindrische Faserfilter mit einem Durchmesser von 76 cm und einer Dicke von 5 cm aus jeder der vier eben genannten Fasern erstellt und bei einem im technischen Maßstab durchgeführten Versuch angewandt, um Schwefelsäurenebel, dessen ungefähre Konzentration 0,5 g H2SO4 pro Kubikmeter und dessen Teilchengröße weniger als 2 p betrug, aus den Abgasen zu entfernen. Während aus mit einem Silicon behandelter Glaswolle und gekrempelten Polyesterfasern hergestellte Faserfilter diese feinen Nebel wirksam entfernen konnten, vermochten dagegen aus nichtbehandelter Glaswolle und aus Polyamid hergestellte Faserfilter diese feinen Nebel nicht wirksam zu entfernen. Die Verteilung der Durchmesser der Fasern, aus denen die Filter bestanden, war in allen vier Fällen nahezu gleich, so daß der einzige erhebliche Unterschied in der Art der angewandten Faser zu sehen ist.
  • Das Material, aus dem die Faserfilter bestehen, muß natürlich so gewählt werden, daß es vom Nebel und dem nebelhaltigen Gas oder Dampf nicht übermäßig angegriffen wird. Das gleiche gilt für Filter, die eine darauf haftende Oberflächenschicht aufweisen, die langsam angegriffen wird, z. B. für ein Filter, das aus Glasfasern mit einer darauf haftenden Siliconoberfläche besteht. Wenn ein derartiges Filter zur Entfernung von feinem Schwefelsäurenebel relativ hoher Konzentration Verwendung findet, wird die Siliconoberfläche nach einer angemessenen Betriebszeit angegriffen. Dieses Filter muß man dann ausbauen, wiederum mit Silicon behandeln und erneut zur Entfernung des Nebels verwenden.
  • Im Fall von Faserfiltern mit einer anhaftenden Siliconoberfläche können die auf die Glasfaseroberfläche aufgebrachten Silicone allgemein als organische Siliciumverbindungen mit Polysiloxanbindungen definiert werden. Diese können in Form von fließfähigem Silicon und Siliconharzen auf die Glasfasern aufgebracht werden. Die Bezeichnung »fließfähiges Silicon« oder, wie sie manchmal angewandt wird, »Siliconöl« soll flüssige Produkte umfassen, die beim Erwärmen ihre Fließfähigkeit nicht verlieren und die durch Hydrolyse und Polymerisation eines Zwischenproduktes erhalten werden können, das im wesentlichen aus Dialkyldichlorsilan besteht. Es können ferner fließfähige Silicone erhalten werden, in denen die Alkylgruppen durch Aryl- und Alkenylgruppen ersetzt sind. Siliconharze können flüssige oder feste Produkte sein, die sich von Gemischen von Dialkyldichlorsilan und Trialkylchlorsilan ableiten. Derartige Harze können ferner aus Alkylwasserstoffdichlorsilan erhalten werden, und ferner können Siliconharze mit aromatischen Substituenten hergestellt werden, die flüssig sind. Obwohl das Wort »Harz« mehr auf feste oder halbfeste Produkte deutet, so können Siliconharze doch auch flüssige Produkte sein, die erst dann fest werden, wenn man sie durch Erhitzen einer weiteren Kondensation unterwirft, Ein besonders fließfähiges Silicon, das zur Behandlung dieser Fasern geeignet ist, besteht aus einem Produkt, das durch partielle Hydrolyse und Polymerisation eines Methylchlorsilangemisches, das im wesentlichen aus Dimethyldichlorsilan besteht, erhalten wird, wobei dieses Produkt außer seinen Polysiloxangruppen noch 16 bis 26,6 O/o an Silicium gebundenes Chlor enthält. Das bedeutet, daß die endständigen Gruppen des Polymerisats weiterhin nicht hydrolysierte Methylchlorsilanreste enthalten. Um eine auf den Glasfasern haftende Oberfläche mit diesem Silicon zu erzeugen, werden die Fasern in eine 20/,ige Lösung des Silicons in Testbenzin eingetaucht, abtropfen gelassen und bei 110"C getrocknet.
  • Unter Verwendung derartiger Filter kann ein außerordentlich hoher Abtrennungsgrad, der bis 100 °/o betragen kann, erzielt werden. Der Schwefelsäuregehalt von feinen Schwefelsäurenebeln wird dadurch so weit herabgesetzt, daß er praktisch nicht mehr nachweisbar ist, so daß das an sich hartnäckig sichtbare Abgas, das bei Schwefelsäurenebeln von außerordentlich geringer Teilchengröße auftritt, nicht mehr zu erkennen ist.
  • Die Filter können hergestellt werden, indem man die Fasern auf die angegebene Dichte bringt und diese zwischen begrenzenden Metallgazen befestigt.
  • Beispiel 1 In einer Anlage zur Herstellung von Schwefelsäure wurden die aus der Kontaktkammer austretenden Gase zunächst abgekühlt, dann in starker Schwefelsäure absorbiert und anschließend durch alkalihaltige Absorptionstürme geschickt. Der Schwefelsäuregehalt des nebelhaltigen Abgases betrug 0,05 bis 0,1 g H2SOm3, und die Nebelteilchen waren durchweg kleiner als 2 p und 10 Gewichtsprozent, sogar noch kleiner als 1 p.
  • Glasfasern mit im Bereich von 5 bis 50 p liegenden Durchmessern wurden mit einem Silicon in der beschriebenen Weise behandelt und zu einer Dichte von 160 kg/cm3 unter Bildung einer 5 cm starken Schicht verpreßt und das Filter zwischen begrenzenden Gazen aus mit Harz überzogenem rostfreiem Stahl gehalten.
  • Die dem Gasstrom ausgesetzte Oberfläche des Filters betrug ungefähr 0,46 m2. Das nebelhaltige Abgas wurde von oben nach unten durch das Filter mit einer Geschwindigkeit von 300 bis 350 m3/Std. pro Quadratmeter Filteroberfläche geschickt; der Druckabfall betrug 19 cm Wassersäule. Während das Filter in kontinuierlicher Arbeitsweise mehr als 900 Stunden benutzt wurde, wurde kein sichtbarer Nebel im Abgas festgestellt. Eine schwache Säure, deren Schwefelsäuregehalt zwischen 2,5 und 100/o schwankte, wurde durch Abrieseln aus dem Filter gesammelt. Der Schwefelsäuregehalt des gereinigten Abgases wurde mit Hilfe eines elektrostatischen Probenehmers bestimmt und betrug weniger als 0,0007 bis 0,0008 g/m3.
  • Vergleichsversuch Zum Vergleich wurde das vorstehende Beispiel wiederholt, nur wurde das nebelhaltige Gas durch ein ähnliches Filter aus nicht behandelter Glasfaser geschickt. In diesem Fall trat aus dem Filter ein sichtbarer Nebel aus. Der Schwefelsäuregehalt dieses Restgases betrug 0,007 bis 0,012 gim8.
  • Beispiel 2 Gekrempelte Polyesterfasern, deren Durchmesser sich im Bereich zwischen 10 und 40 p bewegten, wurden unter Bildung einer 5 cm dicken Schicht mit einer Dichte von 160 kg/m3 verpreßt und das Filter zwischen begrenzenden Gazen aus mit Harz überzogenem rostfreiem Stahl gehalten. Die Oberfläche des Filters, die dem Gas strom ausgesetzt wurde, betrug ungefähr 0,89 m3.
  • Ein nebelhaltiges Gas, das dem im Beispiel 1 beschriebenen entsprach, wurde von oben nach unten mit einer Geschwindigkeit von 225 bis 280 m3/Std. pro Quadratmeter Filteroberfläche durch das Filter geschickt, wobei der Druckabfall 23 bis 24 cm Wassersäule betrug. Das Filter wurde bei kontinuierlicher Arbeitsweise mehr als 3000 Stunden benutzt, und dennoch war in dem Abgas kein Nebel sichtbar. Durch Abrieseln aus dem Filter wurde eine Säure gesammelt, deren Gehalt an H2SOo sich zwischen 7 und 21 0/o bewegte. Der Schwefelsäuregehalt des aus dem Filter austretenden Gases, der mit Hilfe eines elektrostatischen Probenehmers bestimmt wurde, bewegte sich zwischen 0,0007 und 0,0015 g/m3.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Fasertilter, wobei der Durchmesser der Fasern innerhalb des Bereiches von 5 bis 50 11 liegt, zur Entfernung von Schwefelsäurenebeln mit einer Teilchengröße von weniger als 5 , d a d u r c h gekennzeichnet, daß das mit einem Silicon überzogene Faserfilter eine Dichte von 0,16 aufweist und aus solchen Fasern besteht, auf denen die aufgefangenen Nebelteilchen als einzelne unabhängige Tröpfchen vorliegen.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 838 742, 886 591, 891 500; USA.-Patentschriften Nr. 2435 147, 2 541 838; »Gesundheits-Ingenieur<x vom 15. 5. 1956, S. 139 ff.
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