DE1205957B - Verfahren zur Herstellung eines alkaliarmen Aluminiumoxids - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines alkaliarmen AluminiumoxidsInfo
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- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F7/00—Compounds of aluminium
- C01F7/02—Aluminium oxide; Aluminium hydroxide; Aluminates
- C01F7/44—Dehydration of aluminium oxide or hydroxide, i.e. all conversions of one form into another involving a loss of water
- C01F7/441—Dehydration of aluminium oxide or hydroxide, i.e. all conversions of one form into another involving a loss of water by calcination
- C01F7/442—Dehydration of aluminium oxide or hydroxide, i.e. all conversions of one form into another involving a loss of water by calcination in presence of a calcination additive
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
Nummer:
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Auslegetag:
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Auslegetag:
COIf
Deutsche Kl.: 12 m - 7/46
V 25384IV a/12 m
13. Februar 1964
2. Dezember 1965
13. Februar 1964
2. Dezember 1965
Für hochwertige keramische Erzeugnisse aus Aluminiumoxyd als Hauptbestandteil, wie z. B. Zündkerzenisolatoren,
Mahlkörper, Wärmeaustauscherfüllungen und als Katalysatorträger u. dgl., wird ein
Aluminiumoxid mit einem sehr niedrigen Alkalibxidgehalt benötigt, da ein höherer Alkaligehalt vor
allem die sonst ausgezeichneten elektrischen und mechanischen Eigenschaften derartiger Erzeugnisse
beeinträchtigt.
Zur Herstellung von Aluminiumoxid in größerem Maßstab wird von Aluminiumtrihydroxid ausgegangen,
das hauptsächlich nach dem Bayer-Verfahren durch Fällung von Natriumaluminatlösung gewonnen
und durch Kalzinieren bei Temperaturen um etwa 12000C in Aluminiumoxid übergeführt wird.
Das so erhaltene Aluminiumoxid weist einen Natriumoxidgehalt von etwa 0,3 bis 0,6% und höher
auf, der sich bei der Herstellung vieler keramischer Erzeugnisse als zu hoch erweist.
Es sind bereits verschiedene Verfahren bekannt, die sich mit der Herabsetzung des Alkaligehaltes des
auf die angegebene Weise gewonnenen Aluminiumoxids befassen. So ist es bereits bekannt, Aluminiumhydroxid
mit verdünnten Säuren, Laugen oder Wasser auszulaugen und das so gereinigte Produkt
dann bei den üblichen Temperaturen zwischen 1000 und 14000C zu kalzinieren. Nach anderen Verfahren
wird ein durch Glühbehandlung bei Temperaturen bis zu 6000C in eine Zwischenstufe übergeführtes
Aluminiumhydroxid bzw. -oxid, gegebenenfalls nach vorheriger Anfeuchtung mit Säuren, durch
Auslaugen behandelt.
Weitere Verfahren beinhalten, daß durch Zusatz von mineralischen Säuren oder deren Ammoniumsalzen,
ζ. B. (NHJ2SO4 oder NH4Cl, oder durch Zusatz
von Fluorwasserstoffsäure, Borsäure, Phosphorsäure und deren Aluminium- und Ammoniumsalzen
zum Aluminiumhydroxid vor der Kalzinierung oder durch Zuführung von Fluoriden bzw. Fluorwasserstoff
während der Kalzinierung, gegebenenfalls mit anschließendem Auswaschen, ein alkaliarmes Aluminiumoxid
gewonnen wird. Es ist auch bekannt, unter Verzicht auf Zusätze und einen Auswaschprozeß
den Alkaligehalt von Aluminiumoxid dadurch zu senken, daß die Kalzinierung bei sehr hohen Temperaturen
von etwa 16000C durchgeführt und dadurch eine allmähliche Verflüchtigung des Alkalis
erreicht wird.
Ein weiteres bekanntes Verfahren behält die normalen Kalzinierungstemperaturen, vorzugsweise
1100 bis 1350° C, bei. Vor und während der Kalzinierung wird jedoch eine Natriumoxid aufnehmende
Verfahren zur Herstellung eines alkaliarmen
Aluminiumoxids
Aluminiumoxids
Anmelder:
Vereinigte Aluminium-Werke Aktiengesellschaft, Bonn, Am Nordbahnhof
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Hartmut Reinsperger,
Lünen (Westf.)
Dipl.-Chem. Hartmut Reinsperger,
Lünen (Westf.)
grobkörnige Substanz zugesetzt, die nachträglich abgetrennt wird. Oder es wird ein bereits geglühtes
Aluminiumoxid mit Ionenaustauschern behandelt.
Verfahren, die mit dem Zusatz eines Stoffes arbeiten, der sich nicht vollständig wieder entfernen läßt oder der zur Vermeidung einer Verunreinigung des Aluminiumoxids vielfach nur auf komplizierte Weise entfernt werden kann, weisen natürlich von vornherein große Nachteile auf. Andere der bekannten Verfahren führen teilweise nicht zu dem gewünschten alkaliarmen Aluminiumoxid, denn der Alkalioxidgehalt soll vorzugsweise unter 0,1% liegen. Weitere Nachteile bekannter Verfahren sind darin zu sehen, daß besonders hohe Temperaturen angewendet oder teure Reagenzien eingesetzt werden.
Verfahren, die mit dem Zusatz eines Stoffes arbeiten, der sich nicht vollständig wieder entfernen läßt oder der zur Vermeidung einer Verunreinigung des Aluminiumoxids vielfach nur auf komplizierte Weise entfernt werden kann, weisen natürlich von vornherein große Nachteile auf. Andere der bekannten Verfahren führen teilweise nicht zu dem gewünschten alkaliarmen Aluminiumoxid, denn der Alkalioxidgehalt soll vorzugsweise unter 0,1% liegen. Weitere Nachteile bekannter Verfahren sind darin zu sehen, daß besonders hohe Temperaturen angewendet oder teure Reagenzien eingesetzt werden.
Es wurde nun gefunden, daß sich die aufgezeigten Nachteile, von denen die vorbekannten Verfahren
einzeln oder auch zugleich mehrere aufweisen, durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung von
alkaliarmem Aluminiumoxid umgehen lassen.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß das beim Bayer-Verfahren anfallende AIuminiumtrihydroxid
mit rückstandslos verbrennenden organischen Substanzen, vorzugsweise Oxalsäure oder Pechkoks, gemischt, das Gemisch bei 400 bis
1000° C, vorzugsweise bei 700 bis 900° C, getempert und gegebenenfalls in bekannter Weise das erhaltene
Produkt gelaugt und bei 1000 bis 1400° C kalziniert wird.
Durch die Erfindung läßt sich gegenüber dem Stand der Technik ein bedeutender Fortschritt erzielen,
der einmal darin besteht, daß nicht wie bei den bekannten Arbeitsweisen schädliche Abgase entstehen,
z. B. solche mit Gehalten an Schwefeldioxid, Fluorwasserstoff oder Chlorwasserstoff. Dies ist bei
der zunehmenden Luftverunreinigung in den Industriegebieten von besonderer Bedeutung.
509 740388
Zum anderen ist der Vorzug anzuführen, daß keine Anreicherungen von Verunreinigungen im
Oxid (durch Na2SO4, NaF, NaCl oder entsprechende
Aluminiumsalze) in den kälteren Zonen der Kalzinieröfen stattfinden; letzteres ist bei der bekannten
Verwendung von flüchtigen anorganischen Stoffen (Mineralsäuren, Salze von Mineralsäuren) aber der
Fall. Schon bei normalem Kalzinierbetrieb reichern sich diese Stoffe, -die in Spuren z. B. durch das
Hydroxid oder durch das Heizöl eingetragen werden, vor allem im Oxidstaub an, was in erhöhtem und
nicht mehr zuträglichem Maße bei Zusatz größerer Mengen an Mineralsäuren oder Mineralsalzen der
Fall ist.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung organischer Zusätze, besteht ..weiterhin keine Korrosionsgefahr für die Stahlmäntel der Kalzinieröfen, während
bisher solche Angriffe der Schwefeldioxid oder Halogenwasserstoff ^.enthaltenden Dämpfe nicht zu
vermeiden waren. Schließlich sei noch erwähnt, daß durch die Verbrennung der organischen Stoffe der
Qfenätmosphäre zusätzliche Wärme zugeführt wird, die der Gesamtenergiebilanz zugute .kommt. .
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, das im Aluminiumhydroxidgitter gebundene" Alkali
in Freiheit zu setzen und ohne Schwierigkeiten zu entfernen, so daß ein sehr alkaliarmes Aluminiumoxid
gewonnen wird. Es lassen sich Restalkaligehalte von nur 0,4% erzielen,
Die Zusätze kommen zweckmäßig in einer Menge von 0,5 bis 10 Gewichtsprozent (bezogen auf das
eingesetzte Aluminiumoxid) in Anwendung. Im allgemeinen werden bei Zusatz von 1 Gewichtsprozent
die günstigsten Ergebnisse erhalten. Zur Auswaschung sind Wasser oder verdünnte Säuren geeignet.
; Durch Zusätze von organischen Stoffen, die sieh
bereits beim Tempern vollständig verflüchtigen, wie es beispielsweise bei Oxalsäure der Fall ist, ist es
möglich, lediglich durch Tempern des Ausgangsmaterials ein sehr alkalioxidarmes Produkt zu gewinnen,
ohne daß ein Kalzinieren des Aluminiumoxids erforderlich ist. Andere organische Stoffe, wie
beispielsweise Holzkohle oder Pechkoks, verbrennen unter Umständen während des Temperns nur. unvollständig.
Dann ist zur Vermeidung einer Verunreinigung des Aluminiumoxids durch diese eine Kalzinierung
des Oxids geboten. Das wirkt sich insbesondere dann keineswegs nachteilig aus, wenn sowieso die
Gewinnung eines 7- oder α-Oxids zur Herstellung von keramischen Erzeugnissen angestrebt wird.
Die Auswaschung des Alkalis bei mit organischen Stoffen behandeltem Oxid erfolgt vorzugsweise mit
reinem Wasser. Eine Anwendung verdünnter Säuren als Waschmedien bringt zwar keinen besseren Wascheffekt,
ermöglicht jedoch die Herabsetzung der Waschzeit.
100 g Aluminiumtrihydroxid, hergestellt nach dem Bayer-Verfahren, mit einem Na2O-Gehalt von
0,4%, bezogen auf Al2O3, werden mit 1% Oxalsäure,
bezogen auf das angewendete Al2O3, gemischt
und 1 Stunde bei einer Temperatur von 800° C getempert. Das mit reinem Wasser ausgelaugte Aluminiumoxid
besitzt einen Gehalt an Natriumoxid von 0,04%.
. 100 g des Aluminiumtrihydroxids gemäß Beispiel 1 werden mit 1% gemahlenem Pechkoks gemischt
und 1 Stunde bei einer Temperatur von 800° C getempert. Das erhaltene Produkt wird mit
reinem Wasser ausgelaugt, und anschließend bei 13000C kalziniert.-In dem so erhaltenen «-Alumiumoxid
wurde ein. Gehalt von 0,04% Natriumoxid festgestellt. ',
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines alkaliarmen
Aluminiumoxids aus beim Bayer-Verfahren anfallendem Aluminiumtrihydroxid durch Zugabe
sich verflüchtigender .Stoffe, anschließendes Glü-
.. hen des Gemisches und gegebenenfalls darauf folgendes Auslaugen und Kalzinieren des erhaltenen
Produktes, dadurch gekennzeichnet, daß als sich verflüchtigende Stoffe rück-
'.. standslos verbrennende organische Substanzen,
vorzugsweise Oxalsäure oder Pechkoks, verwendet werden und das Gemisch bei 400 bis
1000° C, vorzugsweise 700 bis 900° C getempert
wird. . .
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sich verflüchtigenden Zusätze
in einer Menge von 0,5 bis lOGewichts-
. prozent, vorzugsweise 1 Gewichtsprozent (bezogen auf das eingesetzte Aluminiumoxid), zugegeben
werden.
In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2478 675, 2774744;
. britische Patentschrift Nr. 829 602; französische Patentschrift Nr. 1103 521;
Referate, 1962, S. 6923.
509 740/388 11.65 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV25384A DE1205957B (de) | 1964-02-13 | 1964-02-13 | Verfahren zur Herstellung eines alkaliarmen Aluminiumoxids |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV25384A DE1205957B (de) | 1964-02-13 | 1964-02-13 | Verfahren zur Herstellung eines alkaliarmen Aluminiumoxids |
FR999490A FR1417925A (fr) | 1964-12-22 | 1964-12-22 | Procédé de préparation d'oxyde d'aluminium pauvre en métaux alcalins |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1205957B true DE1205957B (de) | 1965-12-02 |
Family
ID=26001745
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV25384A Pending DE1205957B (de) | 1964-02-13 | 1964-02-13 | Verfahren zur Herstellung eines alkaliarmen Aluminiumoxids |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1205957B (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2478675A (en) * | 1943-02-15 | 1949-08-09 | Shell Dev | Removal of alkali from alumina |
FR1103521A (fr) * | 1954-04-20 | 1955-11-03 | Pechiney | Procédé de préparation d'alumine à faible teneur en soude |
US2774744A (en) * | 1950-11-06 | 1956-12-18 | Grace W R & Co | Method of preparing low soda-content alumina catalyst |
GB829602A (en) * | 1957-09-20 | 1960-03-02 | Gen Motors Ltd | Improved method of producing alumina |
-
1964
- 1964-02-13 DE DEV25384A patent/DE1205957B/de active Pending
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