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Becherkettenförderer Die Erfindung geht aus von einem Becherkettenförderer
mit einer Vielzahl von hintereinander angeordneten, in vertikaler Ebene umlaufenden
Bechern, die zu beiden Seiten mit angetriebenen Laschenketten verbunden sind, deren
Gelenkachsen koaxial zur Kippachse der Becher liegen, wobei die quer zur Förderrichtung
verlaufenden gegenüberliegenden Seitenwände benachbarter Becher vom Boden ausgehend
in Richtung zur Schwenkachse der Becher konvergieren und der zwischen den Oberkanten
der Seitenwände benachbarter Becher vorhandene Spalt von einer rinnenförmigen Abdeckung
überbrückt ist, die von einer Seitenwandung ausgeht.
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Bei endlos umlaufenden Becherkettenförderern ist es bekannt, eine
Vielzahl von Bechern einander berührend hintereinander anzuordnen, wobei angrenzende
Enden benachbarter Becher mittels Scharnierbändern miteinander gelenkig verbunden
sind.
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Ein grundsätzliches Problem an Becherkettenförderern dieser Art ist
die gegenseitige Abdichtung der Becher gegenüber dem zu transportierenden, feinkörnigen
bzw. granulierten Material. Ein solches Material nimmt seinen Weg durch die Spalten
der scharnierartigen Verbindungen und greift diese in erheblichem Maße an, wodurch
diese einem schnellen Verschleiß unterliegen. Das Problem des Verschleißes der scharnierartigen
Verbindung könnte durch die Wahl eines geringen Abstandes der Enden angrenzender
Becher ausgeschaltet werden, so daß zwischen beiden Teilen keine Reibung besteht.
Jedoch gelangt bei einer solchen Anordnung das feinkörnige Material zwischen die
Enden der Becher mit ebenso unerwünschten Ergebnissen.
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Es sind Becherkettenförderer bekanntgeworden, bei welchen auch die
einander zugekehrten Wände benachbarter Becher konvergieren, sofern die Becher auf
gerader Linie verlaufen. Diese Wände konvergieren jedoch nicht mehr beim Umlenken
der Becher über ein Kettenrad. Auch die rinnenförmige Abdekkung zwischen den Bechern
schützt nicht vor dem Durchfallen des Materials, da diese sich beim Umlenken der
Becher an der Oberkante des benachbarten Bechers abhebt und einen Spalt freiläßt.
Auch wandert die eine Kante der rinnenförmigen Abdekkung in bezug auf den nachgeschalteten
Becher, denn einmal ist die Kante in Richtung zur Bechermitte nach rechts versetzt
und findet keine Anlage am nachgeschalteten Becher, sofern eine Förderrichtung in
entgegengesetztem Uhrzeigersinn angenommen wird. Erfolgt die Förderrichtung im Uhrzeigersinn,
dann ist zu befürchten, daß die vordere Kante, insbesondere bei unterschiedlicher
Belastung der einzel-
nen Becher und unebener Führungsbahn, seitlich an die Becherwandung
anstößt. Eine ständige Abdekkung des Spaltes zwischen den quer verlaufenden Wänden
benachbarter Becher ist somit bei der genannten Anordnung nicht vorhanden.
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Bei einer anderen bekannten Becherkettenanordnung ist zwar ebenfalls
Vorsorge getroffen, daß zwischen quer verlaufenden Wänden benachbarter Becher kein
Spalt vorhanden ist, der ein Hindurchfallen von Fördergut erlauben würde, jedoch
liegen hier die rinnenförmig abgebogenen Wände beider Becher überlappend aneinander,
so daß sie beim Umlaufen der Becher um die Umkehrstation dauernd reiben und damit
verschleißen. Dieser Verschleiß wird noch beschleunigt, sofern zwischen die beiden
reibenden Anlageflächen feinkörniges Gut hoher Härte gelangt, beispielsweise Sand.
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Die Nachteile der bekannten Becherkettenfördererkonstruktionen werden
nach der Erfindung dadurch vermieden, daß bei horizontal verlaufenden Bechern in
der horizontalen, durch die Mitte der Schwenkachse gehenden Ebene die Seitenwände
benachbarter Becher in Richtung zur zugeordneten Bechermitte abgebogen sind und
die in an sich bekannter Weise von der einen Seitenwand ausgehende Abdeckung sich
im Querschnitt über einen Winkel von 1800 hinaus bogenförmig über die benachbarte
Seitenwand erstreckt und an der dem Spalt abgekehrten Seite der benachbarten Seitenwand
unterhalb deren Oberkante ständig dicht anliegt. Da somit die Ansatzlinie der Abdeckung
in die Schwenkachsen fällt, wird ein Spalt zwischen benachbarten Seitenwänden stets
gleicher Breite erhalten und eine »Wanderung« der Abdekkung vermieden. Durch die
Abbiegung der Seitenwände
wird aber zusätzlich eine Sicherung dafür
gegeben, daß sich die Abdeckung nach oben nicht abheben kann. Die Abbiegung der
Seitenwände und somit eine in Richtung nach außen sich erweiternde Spaltbreite zwischen
benachbarten Seitenwänden der Becher gewährleistet auch, daß die Abdeckung stets
dicht anliegt, selbst wenn sie nicht aus einem biegsamen und elastischen Werkstoff
besteht.
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In weiterer Aufbildung des Erfindungsgedankens stellt die Abdeckung
ein getrenntes Bauelement mit im seitlichen Abstand befindlichen längsverlaufenden
Kanten dar, die an den durch die Abbiegung der Seitenwände erhaltenen Scheitellinien
an den dem Spalt abgekehrten Seiten der Wände anliegen und wobei die Innenfläche
der Abdeckung die oberen Kanten der Wände mit ausreichendem Abstand umgibt. Diese
Abdeckung ist aus federndem Material hergestellt, so daß sie bei der Bewegung des
Förderers nachgiebig ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt F i g. 1 eine teilweise auseinandergezogene perspektivische Ansicht
eines Ausschnittes des Becherkettenförderers, F i g. 2 die vergrößerte Ansicht eines
Querschnittes nach der Linie 2-2 der Fig. 1, Fig.3 eine teilweise Draufsicht auf
die Anordnung nach F i g. 1 in einer Drehung um 900, Fig.4 eine Seitenansicht des
Becherkettenförderers nach F i g. 1 mit einem zugeordneten Kettenrad und F i g.
5 eine der F i g. 2 entsprechende Ansicht, jedoch mit einer abweichenden Ausführung.
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Die Fig. 1, 3 und 4 zeigen einen Becherkettenförderer mit einer Vielzahl
von hintereinander angeordneten BechernA, wobei jeder Becher zwischen einem Paar
Gliederketten B gehalten ist, die auf einer Schiene C bzw. auf dem Kettenrad D aufliegen.
Jeder Becher besteht aus einem Boden 10 und zwei quer zur Förderrichtung verlaufenden
Seitenwänden 12, die vom Boden ausgehend nach außen divergieren, und Stirnwänden
16. Wie in der Zeichnung, insbesondere F i g. 1, dargestellt ist, divergieren die
Seitenwände 12 vom Boden ausgehend und weisen am oberen Ende einen entgegengesetzt
abgebogenen Teil 36 auf, der mit dem unteren Teil der Seitenwand einen Scheitel
38 bildet, dessen Aufgabe nachfolgend noch beschrieben werden soll.
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Diese gegenüberliegenden Seitenwände 12 benachbarter Becher (vgl.
Fig. 1, 2 und 3) konvergieren nach oben zu den Scheiteln 38 und divergieren dann
aufwärts auf einer kurzen Länge und ergeben zwischen beiden einen Spalt 39.
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Beide Stirnwände 16 erstrecken sich in Längsrichtung des Förderers
und bilden mit den querverlaufenden Kanten der Seitenwände 12 einen geschlossenen
Becher, der lediglich oben offen ist. Die Stirnwände 16 ragen über die oberen Kanten
der Seitenwände 12 hinaus. Die in Förderrichtung längsverlaufenden Kanten der Stirnwände
haben Einschnitte bzw. Ausstanzungen 32, um die in Förderrichtung querverlaufenden
umgebogenen Flächenteile 36 aufzunehmen.
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Wie in den Zeichnungen dargestellt ist, haben beide Stirnwände 16
eine im allgemeinen in der vertikalen Mittellinie parallel verlaufende Fläche 18,
die um einen Betrag versetzt ist, der gleich ist der Dicke des Bleches der Stirnwände
16, so daß sie die Stirnwände 16 des angrenzenden Bechers überlappen.
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Zu beiden Seiten der Becher A ist je eine Kette B vorhanden. Jede
Kette B setzt sich zusammen aus einer Vielzahl von inneren und äußeren Kettengliedern
20, 22, wobei jedes mit der Stirnwand 16 z. B. durch Schrauben und Muttern 24 befestigt
ist. Die Enden der angrenzenden Kettenglieder20, 22 überlappen einander, und ein
Gelenkbolzen 26, angeschweißt am Ende eines jeden inneren Gliedes 20, ragt in Förderrichtung
querverlaufend nach außen durch eine Öffnung in dem Ende eines jeden äußeren Gliedes
22. Diese Glieder 20, 22 und der Gelenkbolzen 26 verbinden schwenkbar einander angrenzende
Becher, so daß sie entsprechend gelenkig zueinander beweglich sind.
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Die Gelenkbolzen 26 haben an ihrem äußeren Ende eine Bohrung 28 zum
Aufnehmen von Splinten od. dgl. als Sicherungselemente. Eine langgestreckte, als
Unterlegscheibe dienende Lasche 21 hält das innere Kettenglied 20 in einem Abstand
zur Stirnwand 16, während zwei solcher Laschen 23 den Abstand der Außenglieder 22
von der zugeordneten Stirnwand 16 sichern.
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Zur Abdeckung des Spaltes 39 zwischen den Bechern sind C-förmig gebogene
Profile angeordnet, die mit ihren Kanten in die Längsrichtung im Abstand befindlichen
Kanten 41 in den Scheiteln 38 der Becher eingreifen und die abgebogenen Flächenteile
36 der Becher übergreifen. Dieses Profil 40 hat eine Längserstreckung, die in dem
querverlaufenden Abstand zwischen den Innenseiten der Stirnwände 14 entspricht,
um einen vollständigen Abschluß zu geben und das Eintreten von Material in den Spalt
39 zu verhindern. Das Profil 40 ist aus einem federnden Werkstoff hergestellt, und
seine Kanten sind in einem solchen Abstand angeordet, daß sie einen leichten elastischen
Druck auf die Scheitelflächen 38 ausüben.
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Dadurch liegen die Kanten der Profile 40 dichtend an und lagern schwenkbar
in den Scheiteln 38 und sind durch diese auch gehalten.
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Bei dieser Anordnung sind die Becher von der gradlinigen Bewegung
in das Kettenrad übergehend, wie in F i g. 4 dargestellt ist, gelenkig relativ zueinander
um die Achsen der Gelenkbolzen 26 beweglich und es tritt eine leichte längsverlaufende
Verschiebung der Scheitel 38 relativ zueinander auf. Eine solche relative Verschiebung
wird ausgeglichen durch die Biegsamkeit des C-förmigen Profils 40. Sofern die relative
in Förderrichtung längsverlaufende Verschiebung der Scheitel 38 übermäßig groß ist,
werden die C-förmigen Profile über ihre äußerste Festigkeit beansprucht und brechen.
Ein dauerndes Biegen unterhalb der äußeren Festigkeit kann Ermüdungsanrisse und
Brüche im Profil 40 hervorrufen.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, wird die relative Verschiebung der
Scheitel in einem solchen Betrag gehalten, daß die C-förmigen Profile 40 nicht um
einen solchen Betrag gebogen werden, der ihre Beanspruchungsgrenze übersteigt. Dies
erfolgt durch die Anordnung bzw. Wahl der Länge der Kettenglieder 20 und 22. Außerdem
ist der vertikale Abstand vom Boden 10 so zu bemessen, daß die Achse jedes Gelenkbolzens
26 parallel in der Mitte zwischen und in der Ebene, die durch die Scheitel 38 bestimmt
wird, verläuft. Die Becher schwenken um die Achsen.
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Zum Aufsetzen der C-förmigen Profile 40 werden die Becher in einer
solchen Weise gekippt, daß die abgebogenen Flächenteile 36 annähernd parallel verlaufen.
Hierbei
ist es notwendig, die oberen Kanten der Flächenteile 36 in einander ausreichend
dichten Abstand zueinander zu bringen, so daß sich die in Längsrichtung erstreckenden
Kanten der C-förmigen Profile über die im Abstand befindlichen Enden der abgebogenen
Flächenteile geschoben und danach in einfacher Weise in ihre Lage durch einen Hammerschlag
gebracht werden können. Sobald diese Lage eingenommen ist, liegen die Kanten an
den Scheiteln 38 an, und die Becher können dann entweder in eine gradlinige Erstreckung
oder in eine Lage, die sie beim Umlaufen um das Kettenrad einnehmen, wieder rückgeschwenkt
werden.
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F i g. 5 zeigt eine andere Ausbildungsform der Abdeckung, wobei lediglich
das obere Kantenteil 36 a der Seitenwand 12 a eines jeden Bechers abgebogen ist,
um eine quer zur Förderrichtung verlaufende Nase 38 a zu bilden. Die obere Kante
der Wand 14 a ist über den Spalt zwischen den Wänden 14 a und 12 a einander nachfolgender
Becher gebogen, um eine C-förmige bzw. rinnenförmige Ausbildung 40a zu bilden, die
mit der Wand 14 a einstückig ist.
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Die Wirkungsweise dieser Ausbildung ist ähnlich der vorher beschriebenen
Ausbildung, jedoch hat sie den Vorteil der Verminderung der Anzahl getrennter Teile.
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Zum Zweck des Transportes des Gewichtes der Becher und des darin
enthaltenden Materials sind eine Vielzahl von Rollen vorhanden, die auf der Schiene
C laufen. Jede Anordnung besteht aus einem Paar von Rollen 50, wobei jede Rolle
auf einer sich axial erstreckenden Hülse unter Zwischenschaltung eines Kugellagers
53 drehbar gelagert ist. Die Enden der Hülsen sind eingepaßt in ein Paar von Kettengliedern
51, welche die Rollen 50 in einem Abstand halten, der dem Abstand der Gelenkbolzen
26 entspricht. Die Hülsen 52 haben axial durchgehende Bohrungen und werden über
die angrenzenden Gelenkbolzen 26 geschoben.
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Jede Rollenanordnung kann leicht als eine Einheit auf ein Paar anliegender
Gelenkbolzen 26 geschoben oder von diesen abgezogen werden. Jede Rollengliederanordnung
besteht aus zwei Rollen, die an angrenzenden Paaren von Gelenkbolzen 26 befestigt
sind. Ein zusätzliches kettenähnliches Teil57 kann sich zwischen den Gelenkbolzen
benachbarter Paare erstrecken. Ein nicht dargestellter Splint ist durch die Bohrung
28 gesteckt, um das Kettenglied 57 und die Rollenanordnung an den Gelenkbolzen 26
zu sichern.
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Die Rollen zum Tragen der Becheranordnung können in sehr einfacher
Weise ausgebaut werden, ohne die gelenkige Verbindung zwischen benachbar-
ten Bechern
zu entfernen. Ebenso kann die Rollenanordnung mit schmutzdichten Lagern versehen
werden, die, sofern sie einem Verschleiß unterlegen sind, sehr einfach ersetzt werden
können.