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Bodenfungizid Die Erfindung betrifft ein Bodenfungizid, das als Wirkkomponente
2-Benzothiazolyl-sulfen-morpholid, eine Verbindung der Formel
enthält und sich durch eine besonders starke fungizide Wirkung auf Fungi, die zum
Genus Pythium gehören, z. B. Pilze, die die weiche Fäule der Gurken und das Welken
der Rüben verursachen, auszeichnet.
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Unter »Fungizid« ist in der Beschreibung Bodenfungizid zu verstehen.
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Im Interesse der landwirtschaftlichen Produktion und der öffentlichen
Gesundheit sind bisher schon zahlreiche Bodenfungizide entwickelt und benutzt worden,
um die pathogenen Fungi zu bekämpfen.
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Bei Untersuchungen auf diesem Gebiet wurde gefunden. daß das 2-Benzothiazolyl-sulfen-morpholid
eine überraschend gute Wirkung als Bodenfungizid zeigt.
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Diese Verbindung ist pathogenen Fungi gegenüber wirksam und übt eine
starke fungizide Wirkung auf Pilze aus. die die Ernte im Boden schädigen. d. h.
auf solche der Genera Pythium, Rhizoctonia (z. B. Pilze. die das Welken der Rüben
und der Eierpflanzen [Auberginenl verursachen), und Fusarium (z. B. Pilze. die die
Fäule der Tomaten verursachen), insbesondere aber auf Pythium Fungi aus.
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Auf Grund dieser ausgeprägten, fungiziden Wirkungen vermag 2-Benzothiazolyl-sulfen-morpholid
alle pathogenen Fungi im Boden zu vertilgen und die Pflanzen, z. B. Gurken, Tomaten
und Rüben, gegen diese pathogenen Pilze zu schützen. Das Mittel kann vor allem gegen
die weiche Fäule der Gurken, verursacht durch Pythium cucurbitacearum Takimoto,
ein typisches Pythium fungus. angewandt werden.
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2-Benzothiazolyl-sulfen-morpholid hat sich gewöhnlich bei Anwendung
im Boden als sehr wirksam erwiesen. Es wird in verschiedenen Präparateformen benutzt.
beispielsweise als Spritzpulver, Emulsion oder Staub. Das 2-Benzothiazolyl-sulfen-morpholid
kann zur wirksamen Bekämpfung der Pflanzenschädlinge dem Boden in großer Menge zugeführt
werden. da es - obgleich es ein starkes Bodenfungizid ist - Pflanzen gegenüber fast
unschädlich ist.
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Die Ergebnisse, die bei der Prüfung der Wirksamkeit der gemäß der
Erfindung verwendeten Verbindung erhalten wurden. sind nachstehend angegeben. lest
IN r. 1 Topftest zur Untersuchung der Wirkung bei der weichen Gurkenfäule Zusammensetzung
des untersuchten Bodenfungizidpräparates (Spritzpulver) 2-Benzothiazolyl-sulfen-morpholid
50 Teile Ton (Standardgröße mehr als 250 Maschen/2.54 cm) . . . . . . . . 47 Teile
Oberflächenaktives Mittel ...... 3 Teile Test-Fungus: Pythium cucurbitacearum
Takimoto.
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Testverfahren 10 g eines in einem Kulturmedium aus einer Mischung
von Erde und Kleie zuvor kultivierten Inoculums wurden mit einer Monoschicht sterilisierter
Erde in einem 1!5»,-Ar-Topf gemischt. Auf diese Mischung mit dem Pulver versprühte
man 0,08 g einer 50°/oigen wäßrigen Lösung des zu untersuchenden Bodenfungizids,
verdünnt mit 600 ccm Wasser.
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Die Menge des Testpräparates. das zum Versprühen mit Wasser auf 30001
(101 pro 3,3 m'-') verdünnt worden war. entsprach 4 kg (enthaltend 2 kg 2-Benzothiazolyl-sulfen-morpholid)
pro 10 Ar.
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Zum Vergleich wurde Soilsin (Handelsbezeichnung für eine organische
Quecksilberverbindung, die Methylmercurijodid und Äthylmercuriphosphat enthält;
Gesamtgehalt
an Quecksilber I,90%) in einer Menge von 60 ccm einer auf das 1000fache verdünnten
wäßrigen Lösung pro Topf versprüht.
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Die für den Test verwendeten Samen wurden am folgenden Tag eingesät
und dann deren Keimung und Wachstum beobachtet.
Testresultat |
Verhältnis |
Test Keimungsverhältnis (o/a) gesunder |
Pflanzen (o%) |
14 Tage nach |
Präparate 4 Tage nach 7 Tage nach der Einsaat |
der Einsaat der Einsaat |
Spritzpulver des |
Bodenfungizids |
gemäß Erfin- |
dung ....... 30 100 100 |
Soilsin ........ 30 95 20 |
Inoculiert und |
unbehandelt .. 25 90 10 |
Nicht inoculiert |
und unbe- |
handelt....... 30 10 10 |
Test Nr. 2 Topftest zur Untersuchung der Wirkung bei der weichen Gurkenfäule Zusammensetzung
des untersuchten Bodenfungizidpräparates (Spritzpulver): 2-Benzothiazolyl-sulfen-morphoiid
20 Teile Lösungsmittel (Dimethylformamid) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . 60 Teile Oberflächenaktives Mittel
....... 20 Teile Test-Fungus:
Pythium cucurbitacearum Takimoto.
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Testverfahren In der in Test Nr. 1 beschriebenen Weise wurde ein Kulturboden
für den Testorganismus bereitet und 0,2 ccm einer 200%igen Emulsion des Testbodenfungizids
pro Topf nach Verdünnung mit 60 ccm Wasser auf den Kulturboden gesprüht.
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Die Menge des Testpräparates entsprach 10 kg Bodenfungizid (enthaltend
2 kg 2-Benzothiazolylsulfen-morpholid) pro 10 Ar eines Gurkenfeldes, und die Menge
des verdünnten versprühten Präparates betrug 30001 pro 10 Ar (101 pro 3.3 m2).
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Zum Vergleich wurden das Spritzpulver von Test Nr. 1 und Soilsin versprüht.
Testresultat |
Test Keimungsverhältnis (%) Verhältnis |
gesunder |
Präparate Pflanzen (%) |
4 Tage nach 7 Tage nach |
der Einsaat der Einsaat |
Emulsion des |
Testboden- |
fungizids |
gemäß Erfin- |
dung ....... 30 100 100 |
Test Keimungsverhältnis (%) Verhältnis |
gesunder |
Präparate 4 Tage nach 7 Tage nach Pflanzen (o' o) |
der Einsaat der Einsaat |
Spritzpulver des |
Testboden- |
fungizids von |
Test 1 ....... 30 100 100 |
Soilsin ........ 30 95 20 |
Inoculiert und |
unbehandelt .. 25 90 10 |
Nicht inoculiert |
und unbe- |
handelt....... 30 100 100 |
B e i s p i e 1 1 (Spritzpulver) Gemäß der Erfindung wurde die Verbindung mit einem
oder mehr als zwei Typen von Trägermaterialien, z. B. Talcum, Ton, Diatomeenerde
und/ oder Kaolin, vermischt, sorgfältig mit einem Dispersions- oder Suspensionsmittel
in Wasser suspendiert und durch Zusatz eines Benetzungsmittels bodeneindringungsfähig
gemacht.
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Beispiel für eine Zusammensetzung als Spritzpulver: 2-Benzothiazolyl-sulfen-morpholid
50 Teile Diatomeenerde . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Teile Oberflächenaktives
Mittel ....... 3 Teile B e i s py i e 1 2 (Emulsion) Gemäß der Erfindung
wurde die Verbindung in einem organischen Lösungsmittel, z. B. einem Amid oder einem
Keton, gelöst, sorgfältig mit einem für den beabsichtigten Verwendungszweck geeigneten
oberflächenaktiven Mittel in Wasser emulgiert und durch Zusatz eines Benetzungsmittels
bodeneindringungsfähig gemacht.
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Beispiel für eine Zusammensetzung als Emulsion: 2-Benzothiazolyl-sulfen-morpholid
30 Teile Lösungsmittel (Dimethylformamid)....................... 50 Teile Oberflächenaktives
Mittel ...... 20 Teile Beispiel 3 (Staub) Um ein pulverförmiges Präparat
gemäß der Erfindung herzustellen, wurden 20 Teile 2-Benzothiazolsulfen-morpholid
und 80 Teile Talcum miteinander vermischt.
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Zur Herstellung der wirksamen Verbindung kann man N-Chlormorpholin
mit 2-Mercaptobenzothiazolnatrium unter alkalischen Bedingungen kondensieren.