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Schleifleitungsanordnung Die Erfindung bezieht sich auf eine Schleifleitungsanordnung,
bei der in einem unten offenen Schleifleitungsgehäuse aus Isolierstoff mehrere Schleifleitungen
ohne besondere Isolatoren befestigt sind.
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Bei einer bekannten Anordnung der vorgenannten Art sind die Schleifleitungen
in einstöckigen, vorzugsweise aus Kunststoff gefertigten Isoliergehäusen angeordnet,
die die in trapezförmigen Aussparungen gehaltenen, nach innen vorstehenden Schleifleitungen
gegeneinander isolieren. Diese Gehäuse sind infolge ihrer einstöckigen Fertigung
jeweils nur für eine vorgegebene, begrenzte Anzahl von Schleifleitungen eingerichtet
und besitzen Aussparungen nur in dieser Anzahl. Für mit unterschiedlicher Leiterzahl
versehene Schleifleitungen muß daher eine Vielzahl entsprechend unterschiedlicher
Isoliergehäuse und Stromabnehmerwagen besonders gefertigt oder vorrätig gehalten
werden. Auch ist eine Änderung der Leiterzahl an schon verlegten Leitungen nur möglich,
wenn neue Isoliergehäuse mit der geänderten Leiterzahl eingebaut werden. Außerdem
besitzen die in einem Stück gefertigten Isoliergehäuse notwendigerweise eine verhältnismäßig
geringe Länge, so daß für lange Schleifleitungen sehr viele dieser Gehäuse zusammengebaut
werden müssen.
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Die Erfindung bezweckt, eine Schleifleitungsanordnung zu schaffen,
die den Aufbau von langen Isoliergehäusen für eine nahezu beliebige und veränderliche
Anzahl von Leitern in einfacher Fertigung gestattet und auch eine nachträgliche
Änderung der Leiterzahl ohne großen Aufwand ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe weist gemäß der Erfindung bei einer Anordnung
der eingangs genannten Art das Schleifleitungsgehäuse im Querschnitt etwa die Form
eines unten offenen U auf, dessen Schenkel und dessen Steg jeweils aus mehreren
gleichen, im Querschnitt etwa rechteckigen Leisten aus Isolierstoff bestehen, an
den innenliegenden Kanten dieser Leisten sind hauten derart angebracht, daß die
Nuten je zweier nebeneinanderliegender Leisten zusammen eine Schwalbenschwanznut
ergeben, in den Schwalbenschwanznuten sind die entsprechend geformten Schleifleitungen
eingeklemmt, zwischen den Schenkeln und dem Steg des Gehäuses sind Isolierstoffleisten
(Eckleisten) von rechteckigem Querschnitt eingefügt, und unten an den Schenkeln
sind Laufschienen für einen Stromabnehmerwagen oder -schlitten angebracht.
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Auf diese Weise ist ein baukastenartiger Aufbau des Schleifleitungsgehäuses
je nach der gewünschten Leiterzahl möglich, und trotzdem ist die Anzahl der auf
Vorrat zu haltenden unterschiedlichen Teile gering.
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Die einzelnen das Isoliergehäuse bildenden Isolierstoffleisten sind
vorzugsweise in vorgegebenen Abständen mittels quer zu ihrer Längsrichtung angeordneter
Schraubenbolzen miteinander verbunden, wobei die in den Schenkeln des Gehäuses angeordneten
Schraubenbolzen gleichzeitig die Laufschienen für den Stromabnehmerwagen oder -schlitten
halten können.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnungen beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt F i g, 1 einen Aufriß einer Schleifleitungsanordnung
nach der Erfindung mit zwölf Schleifleitungen, F i g. 2 einen Seitenriß der Anordnung
nach F i g.1, der insbesondere die Tragstücke des Gehäuses zeigt, F i g. 3 einen
Seitenriß eines Stromabnehmerwagens zur Verwendung in einer Schleifleitungsanordnung
nach F i g. 1, F i g. 4 einen Aufriß des Stromabnehmerwagens nach F i g. 3, F i
g. 5 einen Grundriß des Stromabnehmerwagens nach F i g. 3 und 4 und F i g. 6 einen
Aufriß der Schleifleitungsanordnung nach F i g. 1 mit eingesetztem Stromabnehmerwagen
nach F i g. 3 bis 5.
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Wie die F i g. 1 und 2 zeigen, besteht das die Schleifleitungen aufnehmende
Gehäuse aus fünfzehn
Isolierstoffleisten 1 bis 5 (a, b, c),
die untereinander parallel und derart angeordnet sind, daß sie drei Seiten
a, b, c, d. h. den Steg und die Schenkel des U-förmigen Gehäuses bilden.
Das Gehäuse ist nach seiner Unterseite hin offen. Die Leisten 1 bis 5 (a bis c)
weisen, wie F i g. 1 zeigt, Nuten an denjenigen Kanten auf, die nach dem Zusammenbau
nach der Innenseite des Gehäuses hin gerichtet sind. Die Länge der Leisten bestimmt
zugleich die Gesamtlänge des Gehäuses. Die Verbindung zwischen den Leisten des Steges
a und der Schenkel b und c wird mittels zweier untereinander gleicher
Eckleisten 6, 6' mit rechteckigem Querschnitt hergestellt. Die Leisten 1 bis 5 jeder
Seite sind parallel zu ihren Flächen 7 und in gleichem Abstand von diesen mit Löchern
8 a bis 8 c versehen, während die Eckstücke 6, 6' zwei Löcher 9 und 10 in einem
Abstand d von ihren Oberflächen 61, 6., aufweisen, der dem Abstand d der Löcher
8 a bis 8 c und der Leisten 1 bis 5 (a bis c) von ihrer Außenfläche 7 gleich ist.
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Der Zusammenbau des vorstehend beschriebenen Gehäuses geht in folgender
Weise vor sich: Nachdem die Leisten 1 bis 5 (b und c), die die Schenkel b und c
des Gehäuses bilden, in einem seitlichen Abstand D voneinander, der in diesem Falle
der Breite von fünf nebeneinanderliegenden Leisten entspricht, aufeinandergestapelt
wurden, werden auf beiden Seiten des Gehäuses auf die obere Fläche der Leisten 1
b und 1 c die Eckstücke 6 und 6' derart aufgelegt, daß ihre Löcher 9 auf der einen
Seite mit dem Loch 8 b der Leisten 1 b bis 5 b und auf der anderen Seite
mit dem Loch 8 c der Leisten 1 c bis 5 c fluchten. Die Leisten 5 b und
5 c der beiden Seiten b und c ruhen mit ihrem unteren Teil jeweils
auf dem einen Profilschenkel 12 b, 12 c eines U-Profils 11, das nach dem Inneren
des Gehäuses hin offen ist und über die ganze Länge des Gehäuses als Laufschiene
für die Rollen des Stromabnehmerwagens dient, der weiter unten näher beschrieben
ist. Die Profilschenkel 12b, 12c dieser U-Profile sind mit je einem Loch 13, 13'
versehen, die auf die Löcher 8 b und 8 c der Leisten 1 b bis 5 b bzw. 1 c
bis 5 c ausgerichtet sind. Wenn die Löcher 9 der Eckleisten 6, 6', die Löcher
8 b, 8 c der Leisten 1 b bis 5 b und 1 c bis 5 c und die Löcher 13,
13' der Laufschienen 11 miteinander fluchten, werden Schraubenbolzen 14, 14' durch
diese Löcher hindurchgesteckt und an ihrem unteren Ende mittels Muttern 15, 15'
und Unterlegscheiben 16, 16' vorläufig befestigt. Die Schraubenbolzen ragen mit
ihren oberen Enden durch die Eckstücke 6, 6' um ein Stück vor. Alsdann werden in
gleicher Weise die Leisten 1 a bis 5 a für den oberen Teil des Gehäuses mittels
eines Bolzens 18 (F i g. 2) befestigt, der durch die Löcher 8 a der Leisten 1 a
bis 5 a und die Löcher 10 der Eckleisten 6, 6' hindurchgreift. Bevor die
das Gehäuse bildenden Elemente zusammengespannt :;rerden, werden zwischen jeweils
benachbarte Leisten der Reihe 1 a bis 5 a bzw. 1 b bis 5 b bzw. 1
c bis 5e zwölf Schleifleitungen aus Kupfer 1'a bis 4'a, 1'b bis 4'b und 1'c bis
4'c, die den in F i g. 1 gezeigten Quer- i schnitt besitzen, eingelegt. Auf ihnen
schleifen die Schleifkohlen des Stromabnehmerwagens bei dessen Bewegung. Die Anzahl
der Leitungen stimmt mit der der Schleifkohlen überein (bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
zwölf).
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Auf dem durch die verschiedenen Elemente des Gehäuses gebildeten U-Profil
sind, um die ganze Anordnung zu versteifen und zu befestigen, in bestimmten Abständen
voneinander und von den Enden des Gehäuses Tragstücke 19 angeordnet, von denen nur
eins in F i g. 1 und 2 dargestellt ist. Diese U-förmigen Tragstücke umschließen
das Gehäuse und weisen in ihrer Mitte über ihren ganzen Umfang einen Flansch 20
auf, der ihre Profilschenkel in zwei beiderseits dieses Flansches gelegene Teile
23 und 24 aufteilt. Der obere Teil dieses Flansches ist mit Löchern 21, 22 zur Befestigung
des Gehäuses versehen. Jeder der beiderseits des Flansches 20 eines Tragstückes
gelegenen Teile 23 bzw. 24 ist mit symmetrisch zu dem Flansch angeordneten Löchern
27, 28, 31, 32, 33, 34 versehen, so daß die Tragstücke auch umgekehrt eingebaut
werden können. Die Löcher dienen zur Aufnahme der Schraubenbolzen 14, 14' und 18.
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Das Befestigen der Leisten 1 a bis 5 a an den Tragstücken wird durch
Aufschrauben von Muttern 35, 36 nach Zwischenlegen von Unterlegscheiben 37, 38 auf
den Bolzen 18 bewerkstelligt. Das Zusammenspannen der Leisten 1 b bis
5 b bzw. 1 c bis 5 c erfolgt durch Aufschrauben von Muttern 39 bzw. 40 mit
Unterlegscheiben 41 bzw. 42 auf die Schraubenbolzen 14 bzw. 14'.
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Nahe ihrem unteren Ende sind die Seitenteile der Tragstücke durch
Schrauben 43, 43', Muttern 45, 45' und Unterlegscheiben 46, 46' mit den Laufschienen
11 verschraubt, wozu die Bohrungen 28 bzw. 34 in den Seitenteilen mit den Bohrungen
44 bzw. 44' in den Laufschienen 11 fluchtend angeordnet sind.
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In zusammengebautem Zustand weist das Gehäuse die in den F i g. 1
und 2 dargestellte Form auf. Die Schleifleitungen 1'a bis 4'a, 1'b bis
4'b und 1'c bis 4'c sowie die Eckleisten 6, 6' und die Laufschienen 11 ragen
beiderseits etwas über die Enden eines Gehäusestückes hinaus, wie F i g. 2 zeigt,
um eine Verlaschung aufeinanderfolgender Gehäuseteile untereinander und ein Durchlaufen
des Schlittens oder Wagens zu ermöglichen.
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Der Stromabnehmerwagen ist innerhalb des Gehäuses und über dessen
ganze Länge verschiebbar und läuft auf Rollen 47, 48, 47', 48' (F i g. 3 bis 5)
auf den Laufschienen 11. Diese Rollen sind an Lagerstücken 53 mittels Schrauben
49, 50, 49', 50' gehalten. Die Lagerstücke 53 sind mittels Laschen an einer Grundplatte
55 des Wagens befestigt. Diese Grundplatte trägt, wie weiter unten noch beschrieben
wird, die isoliert befestigten Schleifkohlen. An der Grundplatte ist ferner mittels
eines Bügels 60 ein Schalt- bzw. Verteilerkasten 69 angeschraubt, der eine Stopfbuchsverschraubung
70 zur Durchführung der Zuleitung zu den Schleifkohlen aufweist. Zu demselben Zweck
besitzt die Grundplatte 55 in Richtung der Verlängerung der Stopfbuchse 70 eine
Aussparung 71.
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Der Stromabnehmerwagen trägt eine Anzahl von Isolierstücken. Wie die
F i g. 3 bis 5 zeigen, beträgt die Anzahl der Isolierstücke bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel zehn, wobei jeweils drei, d. h. die Isolierstücke
72 b, 73 b und 74 b der Seite b des Gehäuses, die drei Isolierstücke
72e, 73c, 74c der Seite c des Gehäuses, die beiden Isolierstücke 72a,
73 a der Seite a des Gehäuses benachbart angeordnet sind, während
die seitlichen und die oberen Isolierstücke durch Eckstücke 71 ab und
74 ac miteinander verbunden sind. Die Isolierstücke 72b bis 74b, 72c bis
74c und 72a und 73a sind untereinander gleich und besitzen auf ihrer dem Gehäuse
zugewandten Seite je eine Ausnehmung 75 zur Aufnahme der
Schleifkohlen.
Auf einem Absatz 76 der Ausnehmung ist ein aus zwei Teilen 77 und 78 bestehender
Halter festgeschraubt, der mittels einer Feder 79 eine Schleifkohle 80 gegen die
zugehörige Schleifleitung drückt. Die Eckstücke 71 ab und 74 ac besitzen
die doppelte Länge wie die übrigen Isolierstücke und je zwei Ausnehmungen 75 und
83 zur Aufnahme von Schleifkohlen. Die Ausnehmungen in den Eckstücken stehen jeweils
senkrecht aufeinander.
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Die Isolierstücke 72b bis 74b, 72c bis 74e,
72a
und 73a samt den Eckstücken 71 ab und 74 ab sind mit Schraubenbolzen
und Muttern miteinander und mit der Grundplatte 55 verschraubt.
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Wenn der Wagen auf den Laufschienen 11 entlangfährt, berühren die
Schleifkohlen 80 die zwischen den Isolierstoffleisten des Gehäuses eingespannten
Schleifleitungen und stellen über die ganze Länge des Gehäuses hinweg eine elektrisch
leitende Verbindung mit ihnen her.
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Zwar ist die Vorrichtung vorstehend für je zwölf Schleifleitungen
und Schleifkohlen beschrieben, es kann aber auch eine andere Anzahl von elektrischen
Leitern vorgesehen sein, wobei die Anzahl der das Gehäuse bildenden Isolierstoffleisten,
die Anzahl der Schleifleitungen und die Anzahl der Schleifkohlen und Isolierstücke
dem jeweiligen Bedürfnis angepaßt werden können.