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Flaschenverschluß gegen unbefugtes Wiederfüllen Die Erfindung bezieht
sich auf einen Flaschenverschluß gegen unbefugtes Wiederfüllen, bei dem am Flaschenhals
ein Gießstutzen und ein Ventilsitz für ein Ventil befestigt sind, dessen Oberfläche
einen Rotationskörper darstellt, wobei der Gießstutzen eine Mehrzahl von Führungsrippen
aufweist, die sich radial nach innen erstrecken und einen Hohlraum begrenzen, der
einen größeren Durchmesser aufweist als das eigentliche Ventil.
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Ein bekannter Flaschenverschluß dieser Art weist an seinem Ventil
ein Verschlußglied auf, das ein nach dem Flascheninnern weisendes Gewicht trägt.
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Das Ventil dieses Flaschenverschlusses schließt zwar rasch, öffnet
sich aber relativ langsam. Dies liegt an dem Gewicht, das den Schwerpunkt des Verschlusses
über den Ventilsitz hinaus verlegt und daher das Ventil geschlossen zu halten sucht,
wenn die Flasche zwecks Ausgießens ihres Inhalts geneigt wird. Soll der Flascheninhalt
rasch ausgegossen werden, muß die Flasche umgedreht werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Verschluß zu schaffen, der diesen
Mangel nicht aufweist und bei dem das Ventil trotzdem rasch schließt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist der Flaschenverschluß dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil einen zylindrischen Schaft und ein schalenförmiges, aus dem dem Ventilsitz
zugewandten Ende des Schaftes herausragendes und einen Teil des letzteren umgebendes
Verschlußglied aufweist, wobei das dem Ventilsitz abgewandte Ende des Schaftes auch
in der Schließstellung des Ventils in einen rohrförmigen, in der Richtung des Ventilsitzes
sich erstreckenden Fortsatz eines den Gießstutzen abschließenden scheibenförmigen,
in seiner Mitte mit einem Durchbruch versehenen Deckels ragt.
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Der erfindungsgemäße Verschluß hat ein geringes Gewicht und ist derart
ausgebildet, daß sein Schwerpunkt zur Austrittsöffnung in bezug zum Ventilsitz verlegt
wird. Die Führung des Schaftes durch den rohrförmigen Fortsatz am Deckel des Gießstutzens
verhindert weitwinklige Verkippungen des Verschlußgliedes. Beim Neigen der Flasche
wird das Verschlußglied durch den Schub der in der Flasche enthaltenen Flüssigkeit
leicht verschoben.
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Das geringe Gewicht des Verschlusses gewährleistet bei einem Versuch
des Nachfüllens von Flüssigkeit ein rasches Schließen des Ventils, da die Flüssigkeit,
die in die Flasche einzudringen sucht, das Ventil gegen seinen Sitz bewegt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von zwei Aus-
führungsbeispielen unter Hinweis auf die Figuren. Es zeigen,
jeweils im Längsschnitt F i g. 1 den Verschluß in Aufrechtstellung der Flasche,
zusammen mit einer etwas angehobenen Verschlußkappe, F i g. 2 den Verschluß in geneigter
Lage, F i g. 3 und 4 den Verschluß in waagerechter Lage, F i g. 5 die Stellung der
Verschlußteile während des Gießvorganges, F i g. 6 und 7 einen abgeänderten Flaschenverschluß
mit angehobener Kappe und F i g. 8 einen Querschnitt durch den Verschluß nach der
Linie 8-8 in F i g. 6.
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Bei der Ausführungsform nach der Erfindung gemäß den F i g. 1 bis
5 ist auf dem Flaschenhals 1 ein z.B. aus Polyäthylen bestehender Dichtungsring
3 vorgesehen.
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Der Dichtungsring 3 ist auf der Seite, mit der er den Mündungsrand
der Flasche berührt, mit zwei konzentrischen ringförmigen Rippen 4 versehen.
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Ein Gießstutzen 5, der ebenfalls aus thermoplastischem Kunststoff
besteht, ist mit einem Ringflansch 7 auf den Dichtungsring 3 aufgesetzt. Der zunächst
zylindrische Mantelteil 6 des Gießstutzens 5 geht nach oben in einen kegelstumpfförmigen
Teil 8 über, der sich nach oben verjüngt und an dessen oberem
Ende
eine scharfkantige Ringlippe 9, die nach außen weist, angeformt ist.
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An der Innenseite des Gießstutzens 5 befinden sich sechs radial verlaufende
Führungsrippen 10, die sich vom unteren Ende des zylindrischen Gießstutzenteils
6 bis über die Ringlippe 9 hinaus erstrecken. Der Gießstutzen 5 ist mit einem scheibenförmigen
Deckel 12 versehen, der an den oberen Enden der Führungsrippen 10 befestigt ist
und einen inneren rohrfõrmigen Fortsatz 11 aufweist, der koaxial zum Gießstutzen
5 liegt. Der Deckel 12 weist aus noch zu erläuternden Gründen ein Mittelloch 13
auf.
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Die scharfkantige Ringlippe 9 am Gießstutzen 5 und der Randbereich
des Deckels 12 wirken zusammen, um ein Nachtropfen von Flüssigkeit zu verhüten.
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Ein Ventil 14, z.B. aus Polystyrol, befindet sich innerhalb des Gießstutzens
5 und weist einen rohrförmigen Schaft 15 auf, an dessen Unterseite sich ein schalenförmiges
Verschlußglied 16 befindet.
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Befindet sich die Flasche in ihrer aufrechten Stellung, so liegt
das Verschlußglied 16 des Ventils 14 dicht auf seinem Sitz 3 a, der durch die Oberkante
der Öffnung im Dichtungsring 3 gebildet wird.
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Das Ventil 14 kann nach allen Richtungen innerhalb des Gießstutzens
5 verlagert werden. Insbesondere kann es axial verschoben werden, wodurch dann der
Rand des Verschlußgliedes 16 in Berührung mit dem kreisförmigen Rand des rohrförmigen
Deckelfortsatzes 11 kommt, der im wesentlichen den gleichen Durchmesser hat. Ferner
kann das Ventil 14 in Querrichtung verschoben werden, und zwar wegen des Unterschieds
zwischen dem Durchmesser der Bohrung in dem Fortsatz 11 und dem Außendurchmesser
des rohrförmigen Ventilschaftes 15. Auch kann sich das Verschlußglied 16 quer in
dem durch die Führungsrippen 10 begrenzten Raum verschieben.
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Darüber hinaus kann sich die Ventilachse geneigt zur Achse des Gießstutzens
5 innerhalb der Grenzen einstellen, die durch das Verhältnis von Durchmesser und
Länge des Schaftes 15 zum Fortsatz 11 gegeben ist. Die Verschlußteile sind so bemessen,
daß das Ventil 14 auf seinem Sitz 3 a liegt, selbst wenn die Außenfläche des schalenfönnigen
Verschlußgliedes 16 zwischen seinen beiden Basen maximal geneigt liegt (Fig. 2).
Die kugelige Oberfläche des Verschlußgliedes 16 hat zur Folge, daß das Ventil 14
bei jeder Neigung dicht auf seinem Sitz 3 a liegt.
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Der Schaft 15 weist einen gezackten freien Rand 17 auf. Das schalenförmige
Verschlußglied 16 ist mit einer Höhlung 26 versehen, die zum Innenraum der Flasche
weist. Beim Neigen der Flasche füllt sich diese Höhlung 26 mit Flüssigkeit, wodurch
das Abheben des Ventils 14 von seinem Sitz 3 a erleichtert wird.
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Der Gießstutzen 5, der das Ventil 14 umschließt, ist auf dem Flaschenhals
1 mittels eines Ringes 18 unter Zwischenfügung des Dichtungsringes 3 befestigt.
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Eine Kappe 19 ist auf den Gießstutzen 5 aufgepaßt.
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Sie weist einen Dorn 20 auf, der das Lochl3 im Deckel 12 durchsetzen
kann. Der Dorn 20 greift dann mit seinem freien Ende in eine ihm angepaßte Ausnehmung
21 innerhalb des rohrförmigen Schaftes 15.
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Dadurch wird das Ventill4 auf seinen Sitz 3 a gepreßt.
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Die Kappe 19 kann niedergedrückt werden, so daß sie mit einem an
ihr befindlichen Randflansch 22 auf den Ringflansch 7 am Gießstutzen 5 drückt.
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Die Kappe 19 wird, nachdem sie am Gießstutzen 5 befestigt ist, mittels
eines Sicherungsbandes 23 fixiert.
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Der Verschluß arbeitet wie folgt: Wenn das Sicherungsband23 fortgenommen
wird, kann die Kappe 19 abgehoben werden. Wird nun die Flasche gekippt, so drückt
die in ihr befindliche Flüssigkeit, bevor die Flasche die Horizontallage erreicht,
auf das Ventil 14 und hebt es so von seinem Sitz 3 a. Die Flüssigkeit fließt nun
frei durch den Dichtungsring 3, dann durch die von den Führungsrippen 10 begrenzten
Kanäle in den rohrförmigen Deckelfortsatz 11 des Gießstutzens 5 und schließlich
durch die Gießöffnung 24 ins Freie.
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Wenn die Flasche wieder aufrecht gestellt wird, fällt das Ventil
14 wieder auf seinen Sitz zurück und dichtet die Flasche ab, ganz gleichgültig,
wie weit das Ventil gegenüber dem Flaschenhals geneigt ist.
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Ein unbefugtes Wiederfüllen wird in jeder Lage der Flasche einschließlich
ihrer waagerechten Lage verhindert. Auf Grund seines äußerst leichten Gewichts und
auf Grund seines besonderen Aufbaues wird das Ventil 14 durch Flüssigkeit, die in
die Flasche eindringen will, auf seinen Sitz 3 a gedrückt.
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Dadurch wird dann verhindert, daß Flüssigkeit in die Flasche dringt.
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F i g. 4 veranschaulicht, wie die einzufüllende Flüssigkeit auf die
Ringausnehmung 25 zwischen dem Verschlußglied 16 und dem Schaft 15 einwirkt und
dabei das Ventil 14 gegen den Sitz 3 a drückt. Um zu verhüten, daß das Ventil 14
am Deckel 12 klebenbleibt, wenn sich beispielsweise auf diesem ein zukkerhaltiger
Belag befindet, ist der Schaft 15 an seinem freien Ende mit Zacken 17 versehen.
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Die F i g. 6 bis 8 zeigen einen Verschluß mit abgeänderter Ventilausbildung.
Die Teile, die denjenigen der eben beschriebenen Ausführungsform entsprechen, sind
mit gleichen Bezugsziffern versehen.
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Der Dichtungsring 3 weist auf seiner oberen Fläche einen ringförmigen
Stehbund 28 auf, der beim Aufsetzen des Gießstutzens 5 auf den Dichtungsring in
Eingriff mit mehreren Ausnehmungen kommt, die in die unteren Enden der Führungsrippen
10 geschnitten sind. Der Stehbund 28 weist in seiner Außenfläche eine Ringnut 29
auf, in die eine Ringrippe 29 a an der Innenwand des Gießstutzens 5 paßt.
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Das Verschlußglied 16 des Ventils 14 ist hier kegelstumpfförmig ausgebildet.
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Das freie Ende 30 des Dorns 20 an der Kappe 19 hat einen kreuzförmigen
Querschnitt und kann damit in eine entsprechend geformte Ausuehmung 21 im Schaft
15 des Ventils 14 eingreifen, das hierdurch auf seinen Sitz 3 a gedrückt wird.
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Beim Niederdrücken der Kappe 19 legt sich ihr Randflansch 22 gegen
den Ringflansch 7 des Gießstutzens 5.
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In dieser Lage der Kappe 19 oder auch, wenn sie etwas vom Gießstutzen
5 abgehoben ist, bleibt, vorausgesetzt, daß das Ende 30 des Kappendorns 20 noch
im Eingriff mit der Ausnehmung 21 ist, der Schaft 15 am Ventil 14 mit der Kappe
19 gekoppelt.
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Dadurch wird ein Mangel behoben, wie er bei der Ausführungsform nach
den Fig. 1 bis 5 auftreten könnte.
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Das Ventil läßt sich in seinem Sitz 3 a mittels der Kappe 19 und
ihres Dorns 20 drehen. Das kegelstumpfförmige Verschlußglied 16 weist an seinem
größeren Umfang einen Zahn 31 auf, der radial nach außen vorsteht. Dieser Zahn 31
hat eine derartige
Länge. daß er bei Verdrehen des Ventils 14 in
seinem Sitz 3 a an die Innenkante der nächsten Führungsrippe 10 (F i g. 8) stößt.
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Versucht man das Ventil 14 mittels der Kappe 19 weiterzudrehen, so
wird es durch den Zahn 31 und die mit ihm zusammenwirkende Führungsrippe 10 gekippt,
so daß es sich von seinem Sitz abhebt (F i g. 7) und wodurch ein Druckausgleich
innerhalb und außerhalb der Flasche stattfinden kann.