DE1201036B - Vorrichtung zum gleichzeitigen Laengs- und Querrecken von thermoplastischen Filmen mit verdickten Raendern - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

B29d

Deutsche KL: 39 a3-7/24

Nummer: 1201036

Aktenzeichen: G 30288 X/39 a3

Anmeldetag: 13. August 1960

Auslegetag: 16. September 1965

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Längs- und Querrecken von thermoplastischen Filmen mit verdickten Rändern, welche zwei in Filmlaufrichtung hintereinanderliegende Walzengruppen und zwei zwischen den beiden Walzengruppen angeordnete divergierende Führungen aufweist, in denen die verdickten Filmränder mit geringer Reibung bewegbar sind, wobei die Walzen der zweiten Gruppe eine Umfangsgeschwindigkeit haben, welche mindestens gleich der Umfangsgeschwindigkeit der Walzen der ersten Gruppe ist.

Bei einer bekannten Vorrichtung wird die Filmführung von Rollenpaarreihen übernommen. Diese Rollenanordnung bedingt eine große Zahl von mechanisch beweglichen Teilen bzw. Lagern, die zwangläufig zu einer nicht unerheblichen Betriebsunsicherheit führt, insbesondere bei der Verarbeitung von Folien, die bei Betriebstemperaturen bis 180° C oder darüber gereckt werden müssen. Aber auch die Diskontinuität der Führung, die jedesmal auf dem ao vom Film durchlaufenen Wegstück zwischen zwei Rollenpaaren eine neuerliche Schrumpfung in gewissem Umfang zuläßt, stellt einen Nachteil der bekannten Vorrichtung dar. Schließlich macht die Verwendung der Rollen die Vorrichtung teuer in der Herstellung.

Die Erfindung hat das Ziel, eine Vorrichtung zu schaffen, die zwischen den beiden Walzengruppen in unmittelbarer Umgebung der verdickten Filmränder keine mechanisch beweglichen Führungsteile mehr enthält und somit den genannten Nachteilen begegnet, die aus der Verwendung von Rollen oder ähnlichen Teilen erwachsen.

Die Erfindung erreicht dieses Ziel bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art dadurch, daß die Führungen als die Filmränder fassende Gleitschienen ausgebildet sind, deren Gleitflächen aus einem Werkstoff bestehen, der gegenüber dem Kunststoff des zu reckenden Films einen geringen Reibungskoeffizienten aufweist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Gleitflächen aus Kohlenstoff oder Polytetrafluoräthylen.

Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht und im nachstehenden im einzelnen beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht der Zonen I, II, III einer Vorrichtung gemäß der Erfindung, F i g. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung,

F i g. 3 und 4 Querschnitte durch gespritzte und ungereckte Filmstreifen mit verdickten Rändern,

F i g. 5 einen Querschnitt nach Linie A-A in Fig. 2 der Zone II der Reckvorrichtung und

Vorrichtung zum gleichzeitigen Längs- und
Querrecken von thermoplastischen Filmen mit
verdickten Rändern

Anmelder:

Gevaert Photo-Producten N. V.,

Mortsel, Antwerpen (Belgien)

Vertreter:

Dr. W. Müller-Bore und Dipl.-Ing. H. Gralfs,

Patentanwälte, Braunschweig, Am Bürgerpark 8

Als Erfinder benannt:

Constant Andre Vandierendonck, Versoix, Genf (Schweiz)

Beanspruchte Priorität:

Niederlande vom 14. August 1959 (242 330) - -

F i g. 6 eine Detailwiedergabe des Bereiches B in Fig. 5.

In einer handelsüblichen Spritzmaschine 1 (Zone I, F i g. 1) wird ein Filmstreifen 2 mit verdickten Rändern 3 gespritzt, z. B. mit einem Querschnitt wie in den Fig. 3 und 4 veranschaulicht. Der Filmstreifen2 wird über eine Walzengruppe 4, 5 und 6 der Zone I geführt und bis zur Erweichungstemperatur abgekühlt. Die Walzen 4 bis 6 drehen sich mit einer Umfangsgeschwindigkeit Fj, welche gleich oder größer als die Spritzgeschwindigkeit ist.

Der Filmstreifen 2 wird nachher in die Zone II der Vorrichtung geführt, in der die verdickten Filmränder 3 durch Gleitschienen 9 (F i g. 2) geführt werden, welche durch ihre divergierende Stellung zueinander eine Querreckung des Filmstreifens bewirken.

Die Gleitschienen 9 sind an Rahmen 8 angeordnet. Zwischen den beiden Gleitschienen 9 an jeder Seite der Vorrichtung wird ein Spalt gebildet, durch den der Filmstreifen 2 hindurchtritt. Wie insbesondere aus Fig. 5 in Verbindung mit Fig. 6 ersichtlich, werden die beiden Gleitschienen 9, an deren Außenseiten der verdickte Rand des Filmstreifens 2 gleitet, von Rahmenschenkeln getragen.

Die Gleitflächen 7 der Gleitschienen 9 bestehen aus einem Werkstoff, der gegenüber dem Kunststoff des zu reckenden Filmes bei der Bearbeitungstempe-

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ratur einen geringen Reibungskoeffizienten aufweist. Es können hierfür Stahlschienen verwendet werden. Besonders bewährt haben sich insbesondere Gleitschienen aus Kohlenstoff und Polytetrafluoräthylen.

In der Ausführungsform nach Fig. 5 bilden die Gleitschienen 9 in Verbindung mit dem eigentlichen Rahmen 8 einen Kanal, in dem in bekannter Weise Mittel zur Beeinflussung der Temperatur der Filmränder 3 angeordnet sein können.

Die gewünschte Querreckung wird durch die Einstellung des Winkels <x zwischen den beiden Gleitschienenpaaren erreicht. Zu diesem Zweck sind die Rahmen schwenkbar in der Vorrichtung angeordnet. Der Einstellwinkel beträgt höchstens 45°; er kann jedoch z. B. bei der Herstellung von magnetischen Aufzeichenbändern auch 0^D betragen. In diesem Fall tritt keine eigentliche Querreckung auf, sondern es wird die Schrumpfung des Filmstreifens bei der Längsreckung verhindert.

Am Austritt aus den Gleitschienen 9 werden die verdickten Ränder 3 von dem Filmstreifen abgeschnitten. Anschließend wird der Filmstreif en 2 in der Zone III über die Abzugsrollen 10, 11 und 12 geführt, welche sich mit einer Umfangsgeschwindigkeit F₃ drehen, die gleich oder größer als die Umfangsgeschwindigkeit V₁ ist. Durch Einstellung entsprechender Geschwindigkeitsunterschiede werden die gewünschten Längsreckungsgrade erreicht.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders für das Recken von Kunststoffen geeignet, bei denen der Reckvorgang selbst bei relativ hohen Temperaturen durchzuführen ist. Diese Temperaturen können in der Größenordnung bis 180° C und darüber liegen.

Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß der Filmstreifen während der Querreckung gleichmäßig gespannt gehalten wird. Die Vorrichtung weist weiter keine beweglichen Teile auf, so daß sie leicht zu unterhalten und billig in der Herstellung ist.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum gleichzeitigen Längs- und Querrecken von thermoplastischen Filmen mit verdickten Rändern, welche zwei in Filmlaufrichtung hintereinanderliegende Walzengruppen und zwei zwischen den beiden Walzengruppen angeordnete divergierende Führungen aufweist, in denen die verdickten Filmränder mit geringer Reibung bewegbar sind, wobei die Walzen der zweiten Gruppe eine Umfangsgeschwindigkeit haben, welche mindestens gleich der Umfangsgeschwindigkeit der Walzen der ersten Gruppe ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen als die Filmränder fassende Gleitschienen (9) ausgebildet sind, deren Gleitflächen (7) aus einem Werkstoff bestehen, der gegenüber dem Kunststoff des zu reckenden Films einen geringen Reibungskoeffizienten aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitflächen (7) aus Kohlenstoff bestehen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitflächen (7) aus Polytetrafluoräthylen bestehen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 728 941, 2 841 820.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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