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Verfahren zum Glanzschleifen von Holzflächen Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Glanzschleifen von Holz und insbesondere auf Verfahren,
die dazu dienen, verhältnismäßig glatten Holzflächen ohne Rücksicht auf kleinere
Oberflächenfehler einen gleichförmigen Glanz zu erteilen, wobei die Holzflächen
in mindestens der einen Richtung im wesentlichen eben sind.
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Holzflächen, auf denen Schutzaufstriche oder Verschönerungsaufstriche
aufgebracht werden sollen, werden üblicherweise einer Reihe von Schleifvorgängen
unterworfen, deren letzter mit einem verhältnismäßig feinen Schleifkorn, beispielsweise
der deutschen Körnung Nr. 90, ausgeführt wird. Wenn auch der mit diesem Schleifkorn
erzielte Oberflächenzustand verhältnismäßig glatt ist, bleibt auf der Oberfläche
ein Faserflaum der aus einer großen Zahl von Faserspitzen oder vorstehenden Holzfasern
besteht. Ein weiter fortgesetztes Schleifen mit feineren Kornnummern verringert
die Größe und Zahl der Faserspitzen und scheint sie völlig wegzuschleifen. Wird
jedoch das Holz ohne Rücksicht auf die Faserspitzen mit einem durchsichtigen Fertigungsaufstrich
versehen, dann verliert die Oberfläche den Glanz, der für erstklassige Oberflächenbearbeitungen
charakteristisch ist, und ist bei Berührung rauh und kratzig.
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Bei der Lagerung von nicht fertiggestellten Gegenständen richten sich
insbesondere bei hoher Wärme und Feuchtgkeit die Faserspitzen allmählich von der
Oberfläche auf. Aus diesem Grunde ist der Versuch, die Faserspitzen wegzuschleifen,
nutzlos, wenn dieses Wegschleifen nicht unmittelbar vor dem Aufbringen eines Fertigungsmaterials
erfolgt, wobei vor dem Aufbringen das Holz leicht von Hand mit Sandpapier abgeschliffen
wird, um die Zahl der Faserspitzen zu verringern. Da der Grundanstrich die Fasern
wieder ziemlich hebt, wird das Holz vor dem Aufbringen eines zweiten Deckaufstriches
wieder mit Sandpapier leicht abgeschliffen.
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Es ist bekannt, daß die auf der Oberfläche des Holzes befindlichen
Faserspitzen durch Druckglätten beseitigt werden können, d. h. durch Reiben der
Holzoberfläche mit so starkem Druck, daß an der Oberfläche eine ziemlich große Wärme
entwickelt wird, wobei gleichzeitig eine Regelung der Wärme erfolgt, um einen Schutz
gegen Versengen zu haben. Da diese Glanzschleiftechniken bei der Holzfertigstellung
unweigerlich zu einer Oberfläche führten, die die Fertigstellungsmaterialien nur
ungleichmäßig annahm, wird nach dem Aufbringen der Deckaufstriche eine Fleckenwirkung
erhalten, insbesondere wenn das Holz gesprenkelt ist. Die Schwierigkeiten beim Erzielen
von einwandfreien Oberflächenbeschaffenheiten werden noch erhöht, wenn die Oberfläche
uneben ist, d. h., wenn sie erhöhte und vertiefte Stellen enthält, und wenn die
Oberfläche breit und flach ist.
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Die Verwendung von Korkscheiben zu Polierzwekken ist ebenfalls bekannt.
Diese Korkscheiben sind Schleifräder, bei denen ein Schleifpulver verwendet wird.
Bei der Verwendung dieser Polierscheiben verbleiben auf der Oberfläche des Gegenstandes
Spitzen aus Fasern, Lignin oder anderen Stoffen, die die Glätte und den Glanz beeinträchtigen.
Diese Spitzen sollen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren entfernt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Glanzpolieren einer im wesentlichen
ebenen, Spitzen enthaltenden Holzfläche kennzeichnet sich dadurch, daß mit einer
dauergepolsterten, warmfesten Polierfläche, die mit kleinen, dicht aneinanderstehenden
federnden Teilchen aus Kork, Gummi od. dgl. bedeckt ist, geglättet wird, während
ein leichter gleichförmiger Druck zwischen der Polierfläche und der Holzfläche aufrechterhalten
wird, um gleiche Temperatur an allen Punkten der Holzfläche zu erzeugen.
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Trotz der Unebenheiten im Umriß wird ein gleichförmiger Druck dadurch
erhalten, daß die Druckglättbahn mit einer federnd nachgiebigen Unterlage versehen
wird, und er wird trotz der kleinen Oberflächenunregelmäßigkeiten ferner durch die
Federung der
einzelnen Teilchen erhalten, die sich in Vertiefungen
leicht eindrücken und in bezug auf Vorsprünge nachgeben.
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Unter Federung ist eine Zusammendrückbarkeit und Biegsamkeit zu verstehen,
wie sie beispielsweise Korkteilchen oder Teilchen aus Gummi aufweisen. Die bei der
Ausführung des Verfahrens besonders bevorzugten Druckglättmaterialien besthen aus
biegsamen Bahnen, auf die kleine, dicht beieinanderstehende Teilchen aus Kork oder
Gummi aufgeklebt sind. Die Teilchen können jedoch ein integraler Teil der Unterlage
sein und können die Form von kleinen Vorsprüngen einer federnd nachgiebigen rauhen
Bahn aufweisen.
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Die Zeichnung zeigt in schaubildlicher Darstellung die Vorrichtung
zur Ausführung des Verfahrens.
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Es sind eine ganze Reihe von im Handel erhältlichen Maschinen zur
Ausführung des Verfahrens geeignet. Vor allem geeignet ist eine Bandschleifmaschine
10, wie sie in der Zeichnung dargestellt ist. Die Schleifmaschine weist eine große
Kontaktrolle 12 auf, die eine federnd nachgiebige Unterlage 14 aus Gummi hat, die
unmittelbar auf die Oberfläche der Kontaktrolle vulkanisiert ist. Auf der Kontaktrolle
12 und auf einer verstellbaren Umlenkrolle 16 befindet sich ein endloser Poliergurt
18, dessen die Schleifteilchen tragende Oberfläche 19 nach außen weist. Die Kontaktrolle
12 wird von einem Motor (nicht dargestellt) getrieben, die den Poliergurt 18 mit
hoher Geschwindigkeit in der vom Pfeil 20 bezeichneten Richtung treibt. Oberhalb
und parallel zur Achse der Kontaktrolle 12 ist eine Vorschubrolle 21 aufgestellt,
die eine Reibungsschicht 22 trägt und von einem Motor (nicht dargestellt) so angetrieben
wird, daß sie sich mit verhältnismäßig langsamer Geschwindigkeit in Richtung des
Pfeiles 23 dreht. Die Vorschubrolle ist in lotrechter Richtung verstellbar, so daß
sie in einem gewünschten Abstand von der Fläche 19 des Poliergurtes 18 eingestellt
werden kann, um die Hölzplätte 24 oder einen anderen zu schleifenden Gegenstand
mit der gewünschten Festigkeit zu erfassen und dadurch die Teilchen des Poliergurtes
18 in geringem Grade leicht zusammenzupressen. Wenn die Holzplatte 24 zwischen Vorschubrolle
21 und Poliergurt 18 eingesetzt wird, wird sie in Richtung des Pfeiles 26 von der
Vorschubrolle 21 vorgeschoben, da der Reibungskoeffizient der Reibungsschicht 22
wesentlich größer ist als der Reibungskoeffizient des Poliergurtes 18.
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Die in der Zeichnung dargestellte Bandschleifmaschine weist einen
Trog 28 auf, der ein weiches trockenes Pulver 30, beispielsweise Bariumsulfat oder
Zinkstearat enthält, das mittels eines umlaufenden Zylinders 31 auf die Platte 24
aufgelegt wird.Der Zylinder 31 ist mit einer Wolldecke überzogen. Eine Pälverschicht
haftet an der Unterseite der Holzplatte 24 an und wird zur Berührungslinie zwischen
Platte 24 und Polierdurt 18 getragen. An dieser Linie sammelt sich das Pulver und
wirkt als Schmiermittel, wodurch die Reibungswärme verringert wird. Das Pulver verringert
auch die Staubentwicklung. iVorzugsweise wird zu diesem Zweck ein verhältnismäßig
schweres Pulver verwendet.
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Die in der Zeichnung dargestellte Bandschleifmaschine wurde zum Fertigstellen
einer Mahagoniplätte verwendet, die zuerst mit Schleifteilchen einer Körnung Nr.
60 und dann mit Schleifteilchen einer Körnung Nr. 90 geschliffen worden war. Der
Poliergurt bestand aus einer biegsamen Textilstoffunterlage mit einer daran angeklebten
gleichförmigen Schicht aus Korkteilchen, die durch ein Sieb mit etwa 24 bis 36 Maschen
je 25 mm abgesiebt werden. Die Teilchen wurden mit einer dünnen Schicht T@@@pe@@erde,
einem sehr fein verteiltem Silikapulver, dessen Teilchen wie Staub in der Luft schweben
können, überzogen. Auf die Auflagetrommel war eine 25 mm dicke Schicht aure Kautschuk
von annähernd 30 Durometer-Härte vulkanisiert.
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Bei einer Bewegungsgeschwindigkeit des mit Kork belegten Poliergurtes
von 1200 m/min und bei Drehung der Vorschubrolle 21 mit einer Vorschubgeschwindigkeit
von 18 m/min ergab ein einziger Durchlauf durch die Maschine einen glatten, glänzenden,
gleichförmigen Oberflächenglanz des Mahagonis ohne Verwendung eines Schmiermittels.
Eine gleiche zweite Mahagoniplatte wurde in der gleidhen Weise, jedoch mit Zinkstearatpulver
druckgeglättet. Die beiden Platten konnten bei einer visuellen Prüfung nicht voneinander
unterschieden werden, jedoch fühlte sich die mit dem Zinkstearat fertiggestellte
Platte etwas glatter an. Beide Oberflächen reflektierten etwa 100% mehr Licht als
sie vor dem Druckglätten reflektierten, gemessen mit einem Reflektometer, bei dem
das Licht unter 60 Winkelgraden zur Oberfläche der Platte einfiel.
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Eichen und Birkenplatten wurden mit und ohne Zinkstearat mittels des
gleichen Verfahrens, wie es bei den Mahagoniplatten angewendet wurde, fertiggestellt.
In jedem Falle wurde eine glänzende Oberflächenbesähaffenheit der Platte erhalten,
wobei die Oberfläche sofort gefirnißt oder mit einem anderen Fertigstellungsaufstrich
versehen werden konnte, ohne daß ein Grundieraufstrich oder Deckaufstrich erforderlich
war. 'Ein einziger Aufstrich aus Firnis ergab eine Oberfläche ausgezeichneten Aussehens.
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Es wurde festgestellt, daß durch das Druckglätten die Poren des Holzes
ziemlich geschlossen wurden. Da weichere Flächen für Druckglätten empfänglicher
sind als harte Flächen war die druckgeglättete Fläche gleichförmiger in ihrer Aufnähme
für Fertigstellungsmateriälien als die nichtdruckgeglättete Fläche. Das Schließen
der Poren machte die Platten weniger aufnahmefähig für Feuchtigkeit und verringerte
ihre Neigung zum-Werfen vor und nach dem Auftragen der Fertigstellungsaufstriche.
Wenn die mit den erfindungsgemäßen Verfähren hergestellten druckgeglätteten Gegenstände
ohne Aufstriche gespeichert wurden, blieben die druckgeglätteten Flächen für beliebige
Zeiten im wesentlichen unverändert, selbst bei Speicherverhältnissen unter höher
Wärme und Feuchtigkeit.
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Viele andere Holzarten, beispielsweise Hemlocktannen, Walnuß, Gummibaum
und Fichte sind nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zufriedenstellend druckgeglättet
worden. Erfahrungsgemäß kann die Erfindung zum Druckglätten aller Holzarten, einschließlich
Faserpappe, verwendet werden. Ein trokkenes Schmiermittel, beispielsweise Zinkstearat,
ist für gewöhlich nicht erforderlich, wenn das Druckglätten-niit korkbelegten'Pöliergurten
-erfolgt, -ausgenommen dann, -wenn 4- der Poliergurt.neu , untl :etwas steif ist.
Andere weniger -nachgiebige Druckglättmateriälien , können jedoch @ eine so'hdhe'
Wärme entwickeln, daß-dasHolz versengt, wenn kein verwendet-wird.'Ein'Schmiermittel
verringert die Reibungsdrücke und -verringert daher -die Menge
der
erzeugten Wärme so weit, daß ein Schutz gegen Verbrennen besteht. Jedes Pulver,
das, auf der Mohrkala gemessen, eine Härte von etwa 1 hat, ist für die Zwecke geeignet,
solange es die Fertigungsaufstriche nicht nachteilig beeinflußt. Unter anderen Pulvern,
die bei der Ausführung der Erfindung verwendet werden können, seien Talkum und Bariumsulfat
erwähnt.
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Es sind viele zum Schleifen bestimmte Maschinen zur Ausführung der
Erfindung geeignet. In jedem Falle muß dafür gesorgt werden, daß der Poliergurt
gepolstert ist. Maschinen dieser Art sind die Bandschleifmaschine, die mit einer
federnd nachgiebigen Unterlage verwendet wird; die Zylinderschleifmaschine, deren
Zylinder mit einem federnd nachgiebigem Kissen bedeckt wird; die Tellerscheibenschleifmaschine,
die ein federnd nachgiebiges Kissen zwischen der Polierscheibe und der Unterlagscheibe
hat, und eine Drehklappenscheibe, die an sich schon durch die Biegsamkeit der Klappen,
durch die Luftschicht zwischen benachbarten Klappen und durch die Schleuderkräfte
federnd nachgiebig gelagert ist. Jede Maschine wird so verwendet, daß jede an der
Oberfläche des Gegenstandes vorhandene Stelle in Berührung mit der Druckglättbahn
so lange gehalten wird, daß die Druckglättbahn diese Stelle ziemlich hoch, jedoch
kürzer als die zum Versengen erforderliche Zeit, erwärmt. Im Bereich des Könnens
der Fachleute liegt diese Anwendung der Maschinen. Es ist jedoch unnötig, einen
Schutz gegen das innerhalb einer verhältnismäßig kurzen Zeit erfolgende mehrfache
Druckglätten der gleichen Fläche zu schaffen, da die Oberflächenschicht schnell
abkühlt, weil die Wärme nur in eine äußerst dünne Holzschicht eindringt.
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Die Erfindung ist zwar in erster Linie zum Druckglätten von Holzflächen
bestimmt, auf die kein Fertigstellungsmaterial aufgetragen worden ist, doch ist
die Erfindung nicht auf diese Verwendung begrenzt. Beispielsweise wurde auf eine
Platte, die ziemlich viel Faserflaum oder Faserspitzen aufweist, eine Deckschicht
aufgebracht, so daß sich eine matte Oberfläche ergab, die einen rauhen Griff hatte.
Nach dem Polieren oder Druckglätten mit einem mit Kork belegten Poliergurt war die
Oberfläche der Deckschicht zu einem Glanz geglättet und die Faserspitzen waren für
dauernd eingebettet. Diese Technik hat besondere wirtschaftliche Bedeutung bei der
Herstellung von Wandtäfelung, die in der Fabrik in üblicher Weise mit Deckmasse
und Wachs fertiggestellt sind.
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Die Erfindung hat auch große Bedeutung bei der Fertigstellung von
Holzfußböden, da das geregelte Druckglätten die Poren des Holzes gegen Schmutz verschließt.
Wenn der Oberflächenaufstrich abgenutzt ist, stößt das Holz weiterhin den Schmutz
ab, so daß eine wesentliche Erhöhung des Zeitraumes erfolgt, in 5 dem der Fußboden
erneuert werden muß, damit er sein Aussehen wiedererhält.
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Änderungen der Druckglättbahn, einschließlich der Verwendung von nichtgeteilten
Belägen, die in ähnlicher Weise wirken wie die hier beschriebenen io Druckglättbahnen,
liegen im Bereich der Erfindung.