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Gebiet
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Die
vorliegende Offenbarung betrifft ein Verfahren zum schnellen Reinigen
einer Glaswerkstückfläche unter
Verwendung eines festen Schleifkörpers,
der in einem Bindemittel dispergierte Ceroxidschleifteilchen enthält.
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Hintergrund
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Glasgegenstände sind
weitgehend zu Hause, im Büro
und in der Fabrik in Form von Linsen, Prismen, Spiegeln, Kathodenstrahlröhren, Flachanzeigenglas,
Fahrzeugwindschutzscheiben, Rechnerplattensubstraten, Fenstern,
Möbelglas,
Kunstglas und dergleichen zu finden. Das Schleifen, Fertigbearbeiten
und Polieren dieser Glasobjektarten auf eine optische Klarheit ist
von höchster
Wichtigkeit. Gegebenenfalls vorhandene Defekte, Fehler und selbst winzige
Kratzer können
die optische Klarheit des Glasgegenstands verhindern. Somit ist
erwünscht, dass
das Glas im Wesentlichen frei von jeglichen Defekten, Fehlern und
Kratzern und optisch klar ist. Es gibt drei Hauptverfahren oder
-schritte zur Fertigbearbeitung von Glas: Grobschleifen, Feinschleifen
und Polieren.
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Der
Grobschleifschritt erzeugt jede beliebige gewünschte Krümmung oder jeden beliebigen
gewünschten
Radius im Glas mit einem Schleifwerkzeug. In der Regel weist dieses
Schleifwerkzeug superharte Schleifteilchen wie Diamant, Wolframkarbid oder
kubisches Bornitrid auf. Bei diesem Grobschleifprozess sieht das
Schleifwerkzeug grobe Kratzer in der Glasfläche vor, so dass die sich ergebende
Glasfläche
weder genau noch glatt genug ist, um auf einen optisch klaren Zustand
poliert zu werden.
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Der
Feinschleifschritt verfeinert die durch den Grobschleifprozess erzeugten
groben Kratzer. Im Allgemeinen entfernt der Feinschleifprozess die tiefen
Kratzer, die nach dem Grobschleifen verbleiben, und sorgt für eine im
Wesentlichen glatte, wenn auch nicht polierte, Fläche. Des
Weiteren führt
der Feinschleifprozess zu einem ausreichenden Entfernen der groben
Kratzer, so dass die Glasfläche
auf eine optisch klare Fläche
poliert werden kann. Wenn der Feinschleifprozess nicht alle groben
Kratzer entfernt, kann es für
den Polierschritt äußerst schwierig sein,
diese Kratzer zu entfernen, um eine optisch klare Fläche zu erzeugen.
Es gibt mindestens einen Feinschleifschritt, in der Regel zwei oder
mehr Reinschleifschritte, wobei jeder anschließende Feinschleifschritt einen
Schleifkörper
verwendet, der eine kleinere oder feinere Schleifteilchengröße aufweist als
der vorhergehende Schritt.
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Bei
Glasflächen,
wie zum Beispiel Kathodenstrahlröhrenglas,
erfolgt dieses Feinschleifen in der Regel mit losen Schmirgelbreis,
obgleich auch beschichtete und Läppschleifkörper verwendet
werden können.
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Der
Polierschritt erzeug eine optisch klare Fläche auf dem Glasgegenstand.
In vielen Fällen
erfolgt dieser Polierschritt mit einem losen Schmirgelbrei. Lose
Schmirgelbreie verwenden in der Regel mehrere sehr feine Schleifteilchen
(das heißt
kleiner als ca. 10 Mikrometer, in der Regel kleiner als ca. 1 Mikrometer),
die in einem flüssigen
Medium wie Wasser dispergiert sind. Der lose Schmirgelbrei kann
andere Additive wie zum Beispiel Dispergiermittel, Schmiermittel,
Entschäumer
und dergleichen enthalten, Lose Schmirgelbreie sind in der Regel
das bevorzugte Mittel zur Erzeugung der Endpolierung, da die losen
Schmirgelbreie die Fähigkeit
aufweisen, im Wesentlichen alle verbleibenden Kratzer zu entfernen,
um eine optisch klare Fläche
zu erzeugen, die im Wesentlichen keine Fehler, Unvollkommenheiten und/oder
winzigen Kratzer aufweist.
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Es
sind viele Versuche unternommen worden, einen festen Schleifkörper bereitzustellen,
der Glas auf eine Fläche
mit optischer Qualität
poliert.
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Die
EP-A-0 366 051 offenbart ein Verfahren zum Reinigen einer Glasfläche, um
sie mit optischer Klarheit zu versehen, wobei das Verfahren aufweist:
Berühren der
Glasfläche
mit einer Fläche
eines Schleifkörpers,
wobei die Fläche
mehrere in einem Bindemittel dispergierte Ceroxid-Schleifteilchen
aufweist;
Bewegen des Schleifkörpers bezüglich der Glasfläche in Gegenwart
einer Flüssigkeit;
Bilden
eines Schleiers, der im Wesentlichen aus über die Glasfläche dispergierte
Siliziumdioxidteilchen besteht; und
Bewegen des Schleifkörpers bezüglich der
Glasfläche
bei Fehlen der Flüssigkeit,
um dadurch den Schleier von der Glasfläche zu entfernen.
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Zum
Beispiel wird in der
US-PS 5
632 668 von Lindholm et al. ein Verfahren zum Polieren
einer Fläche
optischer Qualität,
wie zum Beispiel einer ophthalmischen Linse, unter Verwendung von
Verbundschleifmitteln ohne einen Schmirgelbrei offenbart. Im Wesentlichen
werden alle von den Verbundschleifmitteln erodierten Schleifteilchen
durch Wasser von der Poliergrenzfläche entfernt. Durch Erosion von
Schleifteilchen von den Verbundschleifmitteln wird eine kontinuierliche
Versorgung neuer Schleifteilchen in Eingriff mit der gerade polierten
Fläche
gebracht. Somit erfolgt das Polieren im Wesentlichen dadurch, dass
die Schleifteilchen und nicht die erodierten Schleifteilchen in
dem Bindemittel festgehalten werden.
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In
der
US-PS 5 876 268 von
Lamphere et al. wird ein Schleifkörper zur Reduzierung der Oberflächenrauhigkeit
eines Glaswerkstücks,
wie zum Beispiel eines Bildschirms einer Kathodenstrahlröhre, in einem
Zeitraum von weniger als ca. einer Minute offenbart. Der Schleifkörper weist
Ceroxidschleifteilchen auf, die in einem Bindemittel dispergiert
sind und zu genau geformten Verbundmitteln geformt werden können.
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Kathodenstrahlröhrenschirme
werden derzeit auf großen
halbkugelförmigen
Rotationsläppmaschinen
unter Verwendung verschiedener Schmirgelbreiarten und Schleifkissen
geschliffen und nachbearbeitet. Der Endpolierschritt zur Bereitstellung
optischer Klarheit verwendet in der Regel einen Ceroxidbrei auf
einem segmentierten Filzkissen. Der Brei wird auf die Kissen-Glasscheiben-Grenzfläche gepumpt.
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Obgleich
lose Schleifbreie weithin zum Polieren von Glasgegenständen verwendet
werden, sind mit den Breien und den verschiedenen Verfahren viele
Nachteile verbunden. Zu diesen Nachteilen gehören die unbequeme Handhabung
des erforderlichen großen
Volumens des Breis, das erforderliche Rühren, um ein Absetzen der Schleifteilchen
zu verhindern und eine gleichförmige
Konzentration von Schleifteilchen an der Poliergrenzfläche zu gewährleisten,
und der Bedarf an zusätzlicher
Ausrüstung zur
Herstellung, Handhabung und auch Rückgewinnung des losen Schleifbreis.
Darüber
hinaus muss der Brei selbst in regelmäßigen Abständen analysiert werden, um
seine Qualität
und Dispersionsstabilität zu
gewährleisten,
was zusätzliche,
teure Arbeitsstunden erfordert. Des Weiteren weisen Pumpenköpfe, Ventile,
Zufuhrleitungen, Reibschleifwerkzeuge und andere Teile der Breizuführungsausrüstung, die
den losen Schleifbrei berühren,
letztendlich unerwünschten
Verschleiß auf.
Darüber
hinaus ist der Poliervorgang während
des Einsatzes in der Regel sehr unordentlich, da der lose Schleifbrei,
der in der Regel als eine viskose Flüssigkeit auf ein weiches Kissen
aufgebracht wird, leicht verspritzt und schwer aufzufangen ist.
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Viel
weniger technisches Industrieglas wird handpoliert. Bei diesem Prozess
wird in der Regel eine an einer Hintergestell-Schleifmaschine angebrachte
Filzschwabbelscheibe verwendet. In der Regel wird beim Handpolieren
ein Suspensions- oder Verbindungspoliermittel auf Ceroxidbasis verwendet. Zufällige Kratzer
im Glas werden oft durch Handpolieren unter Verwendung von Winkelschleifern,
die Filzkissen mit Ceroxidsuspensionen oder -verbindungen aufweisen,
entfernt. Wie oben erläutert
sind Polierverfahren auf Suspensionsbasis mit großen Nachteilen
behaftet.
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Nach
dem Polierschritt wird das Glas im Allgemeinen gereinigt. Dadurch
werden die nachfolgenden Schritte verbessert, wenn Überzüge, wie
beispielsweise Blendschutz- und antistatische Überzüge und dergleichen, auf das
Glas aufgebracht werden.
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Kurze Darstellung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung wird in Anspruch 1 definiert.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis
9.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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Weitere
Merkmale, Vorteile und weitere Verfahren zur Ausübung der Offenbarung werden
durch die folgende Beschreibung der Figuren und der bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Offenbarung verständlicher.
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1 ist
eine Explosionsdarstellung einer zum Polieren von Glas gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendeten Anordnung;
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2 ist
eine vergrößerte Querschnittsansicht
einer Ausführungsform
eines Schleifkörpers
zur Verwendung mit dem Verfahren der vorliegenden Offenbarung;
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3 ist
eine vergrößerte Querschnittsansicht
einer alternativen Ausführungsform
eines Schleifkörpers
zur Verwendung mit dem Verfahren der vorliegenden Offenbarung, und
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4 ist
eine schematische Ansicht eines Systems zur Herstellung eines Schleifkörpers, wie zum
Beispiel die in den 2 und 3 dargestellten.
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Ausführliche
Beschreibung
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Die
Offenbarung betrifft ein Verfahren zum Reinigen einer polierten
Glaswerkstückfläche unter Verwendung
eines strukturierten oder dreidimensionalen Schleifkörpers, der
in einem Bindemittel dispergierte Ceroxidteilchen aufweist. Das
Reinigen von Flächen
optischer Qualität
ist bei der Herstellung akzeptabler Flächen an optischen Komponenten,
wie zum Beispiel Linsen, Prismen, Spiegel, Kathodenstrahlröhren, Windschutzscheiben,
Fenstern, Glascomputerplatten, Glasfoto- und -bildrahmen und dergleichen,
von Bedeutung. Bei den Fenstern und Windschutzscheiben kann es sich
um Kraftfahrzeugfenster, Busfenster, Züge oder Fenster, Flugzeugfenster,
Hausfenster, Bürofenster
und dergleichen handeln. Das Reinigen der Flächen ist wichtig, damit die
Fläche
einen akzeptablen Endüberzug
auf dem Glas annehmen und festhalten kann. Bei diesem Überzug kann
es sich um einen kratzfesten Überzug, einen
Antireflexionsüberzug,
einen Antistatiküberzug,
einen Blendschutzüberzug,
eine Lackierung oder um einen Zierüberzug handeln. Dieser Überzug hängt natürlich von der
Endverwendung und den Anforderungen des Verbrauchers/Endbenutzers
des fertigen Produkts ab.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kombiniert den Endpolier- und
den Reinigungsschritt zu einem Schritt. Bei vielen Ausführungsformen
werden Polierschritte zum Entfernen von groben Oberflächenkratzern
verwendet, die nach dem Schleif- oder Schneidvorgang verbleiben.
Das Polieren gemäß dem vorliegenden
Verfahren unterscheidet sich von solchen Polierschritten dadurch,
dass es die Fläche
auf molekularer Ebene modifiziert und sehr wenig Glas entfernt.
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Im
Allgemeinen wird bei der Polier- und Reinigungskombination gemäß der vorliegenden
Erfindung die Glasfläche
mit einem Schleifkörper
in Kontakt gebracht und beide werden bezüglich einander unter einem
gewünschten
Druck bewegt. Es wird vor oder bald nach dem Zusammenbringen der
beiden Objekte eine geringe Flüssigkeitsmenge,
wie zum Beispiel ein Wassertropfen oder -spritzer, an der Glas-Schleifkörper-Grenzfläche bereitgestellt.
Während
der Verwendung des Schleifkörpers
werden frische Ceroxidschleifteilchen freigelegt. Bei einigen Ausführungsformen
kann die Flüssigkeit
einen Teil des Schleifkörpers
auflösen
oder erweichen und so frische Ceroxidschleifteilchen freilegen.
Die freigelegten Ceroxidschleifteilchen wirken mit der Glasfläche zusammen
und entfernen das Siliziumdioxid auf molekularer Ebene. Mit Verdunsten
der Flüssigkeit setzt
sich dieses Siliziumdioxid wie ein Schleifer auf der Glasfläche ab.
Durch weitergehenden Kontakt des Glases mit dem Schleifkörper, aber
ohne das Hinzufügen
zusätzlicher
Flüssigkeit,
wird der Schleier entfernt und eine optisch akzeptable äußere Fläche gebildet.
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Die
zum Polieren und Reinigen des Glaswerkstücks tatsächlich erforderliche Zeit hängt von der
Größe der zu
polierenden Oberfläche,
dem verwendeten Druck, der anfänglichen
Oberflächengüte des Glaswerkstücks, der
Schleifteilchengröße, der erwünschten
Endoberflächengüte des Glaswerkstücks und
der verwendeten Menge an Schmiermittel (z. B. Wasser) ab.
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Polierverfahren
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Bei
dem Verfahren der Offenbarung ist eine Kombination aus Feucht- und
Trockenbearbeitung erforderlich, die zu einer sauberen polierten
Fläche führt, ohne
dass getrennte Polier- und Reinigungsschritte erforderlich sind.
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Zum
Zwecke der vorliegenden Offenbarung bedeutet der Betriff „Polieren" das Entfernen vorheriger
Kratzer zur Bereitstellung einer feinen, spiegelartigen äußeren Fläche ohne
mit bloßem
Auge erkennbare Kratzer in der Fläche des Glaswerkstücks. Diese
Oberflächengüte ist erforderlich,
um zu gewährleisten,
dass die Glasfläche
keine wilden Wirbel und tiefen Kratzer aufweist, die die optischen
Eigenschaften der Glasfläche
beeinträchtigen
würden.
Zum Zwecke der vorliegenden Offenbarung bedeutet der Begriff „Reinigen" das Entfernen unerwünschter
Verunreinigungen von der Glasfläche.
Beispiele für
Verunreinigungen, die sich oftmals auf der Glasfläche befinden
und entfernt werden müssen,
sind Öle,
Fette, organische Lösungsmittel
und dergleichen. Das Entfernen dieser Verunreinigungen ist erforderlich, um
zu gewährleisten,
dass irgendein nachfolgender Überzug,
wie zum Beispiel eine harte Beschichtung, ein Antistatiküberzug und
dergleichen, an der Glasfläche
haften und sie gleichmäßig überziehen.
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Der
bei dem Kombinationsverfahren zum Polieren und Reinigen der Glasfläche verwendete Schleifkörper weist
einen dreidimensionalen Überzug
mit in einem Bindemittel dispergierten Ceroxidschleifteilchen auf.
Die abrasive Beschichtung ist dreidimensional, was bedeutet, dass
sie Arbeitsflächen
aufweist, die keine integrale Schicht bilden; stattdessen sind Teile
der abrasiven Beschichtung von der Polierfläche zurückgesetzt. Der dreidimensionale Überzug bildet
einen Raum zum Entfernen von Schmutzteilchen und stellt einen Raum
zur Fluidinteraktion zwischen dem Schleifmittel und der Glasfläche bereit.
Der Schleifkörper
wird unten ausführlich besprochen.
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Das
Polier-Reinigungs-Verfahren kann als ein automatisierter Prozess
erfolgen, wie zum Beispiel mit einem Schleifautomat, oder manuell
mit einem Handwerkzeug. Bei beiden Ausführungsformen stellt das Verfahren
eine polierte und saubere Glasfläche
bereit.
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Das
aus Polieren und Reinigen bestehende Kombinationsverfahren erfolgt
zwar als ein Prozess, kann aber in zwei Schritte unterteilt werden:
Polieren und Reinigen. Während
des Polierschritts werden winzige Unvollkommenheiten wie Vertiefungen
und Kratzer im Glas entfernt. Während
des Reinigungsschritts werden Verunreinigungen und jegliche Reste,
die während
des Reinigungsschritts erzeugt werden, entfernt.
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Für den Polierschritt
wird die Fläche
des Glaswerkstücks
in Gegenwart einer kleinen Flüssigkeitsmenge
mit dem Ceroxidschleifkörper
berührt. Bei
der verwendeten Flüssigkeit
handelt es sich vorzugsweise um Wasser, wie zum Beispiel Leitungswasser
oder entionisiertes Wasser, aber bei einigen Ausführungsformen
kann auch bevorzugt werden, dem Wasser organische Bestandteile,
wie zum Beispiel Entschäumer,
Schmiermittel und dergleichen, hinzuzufügen. Bei anderen Ausführungsformen
werden möglicherweise
Mineralöl
und andere Schmiermittel bevorzugt.
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Die
bereitgestellte Flüssigkeitsmenge
hängt von
dem Schleifkörper,
der zu polierenden Glasfläche,
der gewünschten
Polierzeit und anderen Polierprozessbedingungen ab. Die Flüssigkeitsmenge sollte
dazu ausreichen, die Grenzfläche
zwischen dem Glas und dem Schleifkörper zumindest leicht zu befeuchten,
die Grenzfläche
jedoch nicht überschwemmen.
Bei den meisten Ausführungsformen
wird die Flüssigkeit
der Glasfläche
vor Kontakt mit dem Schleifkörper,
in der Regel als Spray oder langsamer Tropfenfall, der nicht über den
gesamten Polierprozess fortdauert, zugeführt. Wie oben erwähnt, erweicht
die Flüssigkeit
bei manchen Ausführungsformen
die Fläche
des Schleifkörpers,
wodurch mehr Ceroxidschleifteilchen freigelegt werden.
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Genau
diese freigelegten Ceroxidschleifteilchen wirken mit der Glasfläche zusammen.
Es wird angenommen, dass die freigelegten Ceroxidschleifteilchen
dem Poliervorgang ein chemo-mechanisches-Element verleihen. Nach
der Verwendung in dieser Schrift bezieht sich chemo-mechanisch auf
einen Doppelmechanismus, in dem sowohl Korrosionschemie als auch
Bruchmechanik beim Glaspolieren eine Rolle spielen. Es wird angenommen,
dass Ceroxidschleifteilchen dem Polierphänomen ein chemisches Element
verleihen, wie in Cook. L. M., „Chemical Processes in Glass
Polishing", 120
Journal of Non-Crystalline Solids 152–171, Elsevier Science Publ.
B. V. (1990) besprochen. Weiterhin wird angenommen, dass die Ceroxidteilchen
eine Verbindungsspaltung in der Siliziumdioxidstruktur des Glases
herbeiführen.
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Während des
Polier-Reinigungs-Schritts werden der Schleifkörper und das Glaswerkstück bezüglich einander
bewegt. Es wird angenommen, dass sich die Zusammenwirkung zwischen
den Ceroxidschleifteilchen und der Glasfläche auf molekularer Ebene abspielt;
es wird angenommen, dass keine großen Glasmaterialmengen entfernt
werden. Stattdessen wird die Struktur des Glases auf mikroskopischer
Ebene modifiziert, wobei die Fläche
geglättet und
winzige Kratzer und Vertiefungen entfernt werden. Es ist erwünscht, dass
zwischen dem Ceroxid und der Glasfläche eine konstante Relativbewegung besteht,
da ein stagniertes Ceroxidteilchen eine Vertiefung im Glas verursachen
kann. Dies kann am Mittelpunkt einer Rotationsschleifmaschine ein
besonderes Problem darstellen, wo sich die Geschwindigkeit Null
annähert.
Dieses Problem kann durch Bereitstellung einer konstanten Bewegung
des Schleifkörpers
vermieden werden, in der Regel durch Bewegen des Körpers mit
einer streifenden Bewegung. Eine weitere Lösung für das Problem der Nullmittengeschwindigkeit
besteht in der Bereitstellung eines ringförmigen Schleifkörpers, der
in der Mitte keine Ceroxidteilchen aufweist.
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Während die
Flüssigkeit
trocknet oder verdunstet, setzen sich feine Siliziumdioxidteilchen,
die auf mikroskopischer Ebene aus der Glasfläche entfernt worden waren,
auf der Glasfläche
ab. Dies hinterlässt
auf dem Glas einen halbundurchsichtigen Schleier. In der Regel tritt
dieser Schleier nach einem einzigen Passieren des Schleifmittels über das
Glas auf. Das Absetzen des Schleiers dauert länger, wenn während des
Polierschritts mehr Flüssigkeit
vorhanden war. Eine typische Dauer für einen einzigen Durchlauf
auf einer Kathodenstrahlröhre
ist ca. 20–30
Sekunden.
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Nach
dem Trocknen der Flüssigkeit
und der Bildung des Schleiers wird der Prozess zu einem Reinigungsschritt
umgewandelt. Der Schleier, der durch das Zusammenwirken der freigelegten
Ceroxidteilchen mit dem Glas erzeugt worden war, wird durch die
dreidimensionale Struktur des Schleifkörpers entfernt. Wenn die abrasive
Beschichtung über
das mit dem Schleier überzogene
Glas passiert, kratzen die Teile der Beschichtung, die das Glas
berühren,
den Siliziumdioxidschleier von der Glasfläche ab. Aussparungen in dem
Schleifkörper
fangen die feinen Siliziumdioxidteilchen auf, und die Teilchen werden
dort festgehalten. Damit der Siliziumdioxidschleier entfernt werden
kann, sollte keine Flüssigkeit,
die zu einer chemischen Interaktion zwischen den Ceroxidteilchen
und dem Glas führen
kann, an der Grenzfläche
zwischen dem Schleifmittel und dem Glas vorhanden sein, In der Regel
wird der Schleier in nur einem Durchlauf entfernt; in einigen Situationen
sind möglicherweise
zwei Durchläufe
erforderlich. Der Gesamtreinigungsvorgang kann in nur 8 Sekunden, in
der Regel ca. 20 bis 60 Sekunden, erfolgen.
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Um
den Kontakt zwischen den freigelegten Ceroxidteilchen und dem Glaswerkstück aufrechtzuerhalten
und das Auffangen der feinen Siliziumdioxidteilchen durch die Aussparungen
im Schleifkörper
zu optimieren, wird dem Schleifkörper
ein gewisser Grad an Komprimierbarkeit, Flexibilität oder anderer Elastizität verliehen.
Diese Komprimierung kann durch das verwendete Schleifwerkzeug bereitgestellt werden,
indem es in den Schleifkörper
eingebaut ist, wie zum Beispiel ein komprimierbarer Träger, oder durch
Wählen
eines Stütztellers
mit dem gewünschten
Durometer-Wert. Stützteller
werden im Allgemeinen entweder aus Kautschuk oder Schaumstoff hergestellt,
die beide in den verschiedensten Härten zur Verfügung stehen.
Bei einer anderen Ausführungsform
kann zwischen dem Stützteller
und dem Schleifkörper
eine komprimierbare Schicht vorgesehen werden. Bei einigen Ausführungsformen
kann die komprimierbare Schicht mit dem Schleifkörper integral ausgebildet sein;
das heißt,
die komprimierbare Schicht kann mit dem Träger, auf dem die abrasive Beschichtung
geklebt ist, integral ausgebildet sein, daran befestigt sein oder
den Träger
selbst bilden. Eine poröse
komprimierbare Schicht kann zum zusätzlichen Auffangen der feinen
Siliziumdioxidteilchen und zum Bereitstellen eines Luftstroms zum Kühlen des
Schleifkörpers
oder der Glasfläche
vorteilhaft sein.
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1 zeigt
verschiedene Elemente, die mit der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können.
Es werden zwei verwendbare Schleifkörper 13 und 13' gezeigt. Der
Schleifkörper 13,
der in einer perspektivischen Ansicht gezeigt wird, weist eine Schleiffläche 14 und
Haken 38 auf der Fläche
gegenüber
der Schleiffläche 14 auf.
Der in einer Draufsicht gezeigte Schleifkörper 13' weist eine Schleiffläche 14' auf. Obgleich
dies nicht gezeigt wird, würden
sich auf der Seite gegenüber
der Schleiffläche 14' Haken befinden.
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Es
wird ein Stützteller 12 bereitgestellt,
der dem Schleifkörper 13, 13' während des
Polierens/Reinigens die gewünschte
Flexibilität
verleiht. Der komprimierbare Teller 12 kann aus Kautschuk, Schaumstoff
oder einem anderen Material bestehen, das eine gewisse Komprimierung
bereitstellt. Ein Beispiel ist ein voluminöser Vliesstoff, wie er zum
Beispiel von der Firma Minnesota Mining and Manufacturing Company
(„3M") unter der Handelsbezeichnung „Scotchbrite
Type T Pad" erhältlich ist.
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Es
kann ein Grenzflächenteller 15 vorgesehen
sein, um den komprimierbaren Teller 12 an der Eingriffsfläche 21 des
Stütztellers 10 zu
befestigen. Ein Beispiel für
einen als Grenzflächenteller 15 geeigneten
Teller ist im Handel von 3M unter der Handelsbezeichnung „Hook-It
II" erhältlich.
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Ein.
Stützteller 10 wird
zum Abstützen
des Schleifkörpers 13, 13' auf dem Schleifer
oder der verwendeten Maschine verwendet. Ein Beispiel für einen
Stützteller
ist im Handel von 3M unter der Handelsbezeichnung „Finess-It"-Kontaktteller erhältlich.
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Die
obigen Teile können
auf verschiedene Weise montiert werden. Bei einer ersten Ausführungsform
ist der Schleifkörper 13, 13' am Grenzflächenteller 15 befestigt.
Bei einigen Ausführungsformen
kann der Schleifkörper 13, 13' ein Haftklebstoff- Befestigungssystem
aufweisen, das zu seiner Befestigung am Grenzflächenteller 15 verwendet werden
kann. Bei anderen Ausführungsformen
nehmen Haken am Schleifkörper 13, 13' eine erste
Fläche 18 des
Grenzflächentellers 15 in
Eingriff. Eine zweite Fläche 18' des Grenzflächentellers 15 ist über die
Eingriffsfläche 21 am
Stützteller 10 befestigt. Wenn
ein „Hook-It
II"-Grenzflächenteller
verwendet wird, wird die Rückseite
des Tellers an der Eingriffsfläche 21 positioniert
und angebracht. Ein Befestigungssystem 22, wie zum Beispiel
ein Innengewinde, wird zum Anbringen des Stütztellers 10 an einem Schleifer
verwendet. Eine typische Schleifgeschwindigkeit für solch
eine Anordnung beträgt
ca. 1400 bis 1800 U/min.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
ist der Schleifkörper 13, 13' am komprimierbaren
Teller 12 befestigt. Die Haken 38 am Schleifkörper 13 nehmen die
erste Fläche 20 des
komprimierbaren Tellers 12 in Eingriff. Die Verwendung
eines komprimierbaren Tellers, wie zum Beispiel eines Vliesstoffs,
kann als Schwabbelscheibe am Glas verwendet werden. Die zweite Fläche 20' des komprimierbaren
Tellers 12 nimmt die Haken 39 an der Eingriffsfläche 21 des Stütztellers 10 in
Eingriff. Eine typische Schleifgeschwindigkeit für solch eine Anordnung beträgt ca. 1000–1400 U/min.
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Es
wird beim anfänglichen
Kontakt zwischen dem Schleifkörper
und der Glasfläche
eine kleine Menge Wasser verwendet. Nach dem anfänglichen Wasser wird der Vorgang
vorzugsweise ohne das Hinzufügen
von zusätzlichem
Wasser betrieben; dadurch sollten sämtliche losen Ceroxid- und
Siliziumdioxidteilchen, die sich möglicherweise auf der Glasfläche befinden,
entfernt werden.
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Beim
Betrieb des Prozesses wird der Schleifkörper im Allgemeinen flach oder
im Wesentlichen flach an der Glasfläche angeordnet.
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Nach
dem Polieren und Reinigen des Glaswerkstücks kann ein Überzug auf
die Fläche
des Glaswerkstücks
aufgebracht werden, um die äußere Oberfläche zu schützen. Bei
diesem Überzug
kann es sich um einen kratzfesten Überzug, einen Antireflexionsüberzug,
einen Blendschutzüberzug,
einen Antistatiküberzug,
eine Lackierung oder um einen Zierüberzug handeln. Dieser Überzug hängt natürlich von
der Endverwendung und den Anforderungen des Verbrauchers/Endbenutzers
des fertigen Produkts ab.
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Zum Polieren
verwendeter Schleifkörper
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Der
zum Polieren/Reinigen des Glases wie oben beschrieben verwendete
strukturierte Schleifkörper
wird als ein „dreidimensionaler
Schleifkörper" bezeichnet, weil
er eine dreidimensionale abrasive Beschichtung aufweist, die im
Allgemeinen durch eine Anordnung aus einzelnen Verbundschleifmitteln gebildet
wird, die jeweils in einem Bindemittelsystem dispergierte Schleifteilchen
aufweisen. Es wird bevorzugt, dass die Verbundmittel dreidimensional
sind und Arbeitsflächen
aufweisen, die nicht Teil einer integralen Schicht bilden, so dass
Teile der abrasiven Beschichtung von der Polierfläche zurückgesetzt sind.
Diese Aussparungen bilden Raum zum Entfernen von Schmutzteilchen
und stellen einen Raum zur Fluidinteraktion zwischen dem Schleifmittel
und Glaswerkstück
bereit.
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Der
in dieser Offenbarung verwendete Schleifkörper kann als ein so genannter „strukturierter
Schleifkörper" bezeichnet werden.
Ein strukturierter Schleifkörper
bedeutet einen Schleifkörper
mit mehreren individuell geformten Verbundmitteln, wie zum Beispiel
genau geformten Verbundmitteln, die auf einem Träger angeordnet sind, wobei
jedes Verbundmittel in einem Bindemittel dispergierte Schleifteilchen
aufweist. Zu anderen Beispielen für dreidimensionale Schleifteilchen,
die für
das Verfahren der vorliegenden Offenbarung verwendbar sind, gehören: (1) „kugelförmige Schleifkörper", die (im Allgemeinen
sphärische
und in der Regel hohle) Bindemittelkugeln und Schleifteilchen aufweisen;
diese Kugeln werden dann mit einem Bindemittel auf einen Träger geklebt;
(2) abrasive Agglomerate, die mit einem Träger verklebt sind, wobei die
abrasiven Agglomerate mit einem ersten Bindemittel zusammengeklebte
Schleifteilchen aufweisen; dann werden diese Agglomerate mit einem
zweiten Bindemittel mit einem Träger
verklebt; (3) eine abrasive Beschichtung, die durch eine Rotationstiefdruckwalze
oder eine andere geprägte
Walze aufgebracht wird; (4) eine abrasive Beschichtung, die durch
ein Sieb aufgebracht wird, um ein Muster zu erzeugen; und (5) eine
abrasive Beschichtung auf einem konturierten oder geprägten Träger auf
den Fasern eines Vliesstoffträgers
oder -substrats. Diese Beispiele sind nicht auf die Arten dreidimensionaler
Schleifteilchen, die für das
Verfahren der vorliegenden Offenbarung verwendet werden können, beschränkt; statt
dessen handelt es sich bei der angeführten Liste lediglich um eine
Auswahl von Schleifkörpern,
die eine dreidimensionale oder strukturierte Beschichtung aufweisen. Es
können
auch viele andere Verfahren zur Bereitstellung von abrasiven Beschichtungen
mit einer Struktur verwendet werden, und diese Schleifkörper können im
derzeitigen Reinigungsverfahren verwendet werden.
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Auf 2 Bezug
nehmend, wird eine Ausführungsform
eines dreidimensionalen Schleifkörpers 30 dargestellt.
Der Schleifkörper 30 weist
einen Träger 31 mit
mehreren einzelnen Verbundschleifmitteln 34, die mit der
Vorderseite 32 des Trägers
verklebt sind, und ein Befestigungssystem, wie zum Beispiel Haken 38 (eines
Klettverschluss-Befestigungssystems), auf der Rückseite 33 des Trägers auf.
Die Haken 38 werden als Nägelköpfe gezeigt. Die Verbundschleifmittel 34 weisen
in einem Bindemittel 36 dispergierte Ceroxidschleifteilchen 35 auf.
Die Verbundschleifmittel 34 weisen eine genaue Form auf, die
hier als Pyramidenstümpfe
gezeigt werden.
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Auf 3 Bezug
nehmend, wird eine zweite Ausführungsform
eines dreidimensionalen Schleifkörpers 30', der zur Reinigung
von Glas verwendet wird, ausführlich
dargestellt. Wie gezeigt, weist der Schleifkörper 30' einen Träger 31' mit mehreren einzelnen Verbundschleifmitteln 34', die mit der
Vorderseite 32' des
Trägers
verklebt sind, und ein Befestigungssystem, wie zum Beispiel Haken 38' (eines Klettverschlusssystems)
auf der Rückseite 33' des Trägers auf.
Die Haken 38' werden
als Haken mit einer allgemeinen „j"-Form gezeigt; solche Haken sind von
3M unter der Handelsbezeichnung „Hook-It II" erhältlich.
Die Verbundschleifmittel 34' weisen
in einem Bindemittel 36' dispergierte
Ceroxidschleifteilchen 35' auf.
Die Verbundschleifmittel 34' weisen
eine ungenaue oder unregelmäßige Form
auf, die hier als zusammengesackte Verbundmittel gezeigt werden. Die
unregelmäßigen Verbundschleifmittel 34' werden nicht
durch genau definiert geformte Ränder
mit deutliche Endpunkte aufweisenden ausgeprägten Randlängen begrenzt.
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Der
zum Reinigen des Glasarbeitsstücks verwendete
strukturierte Schleifkörper
kann einen beliebigen für
Schleifkörper
verwendeten Träger,
wie zum Beispiel Polymerfolie (einschließlich eine grundierte Polymerfolie),
Tuch, Papier, Vliesstoffe (einschließlich voluminöse Vliesstoffe)
und behandelte Versionen davon sowie Kombinationen davon aufweisen.
Papier- und Tuchträger
können
einer wasserdicht machenden Behandlung unterzogen werden, so dass
der Träger
während
des Reinigungsvorgangs nicht merklich beeinträchtigt wird, da während der
Reinigung etwas Wasser verwendet wird.
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Der
Träger
kann eine Hälfte
eines Befestigungssystems auf seiner Rückseite aufweisen, um den Schleifkörper am
Stützteller
zu befestigen. Dieses Befestigungssystem kann ein Haftklebstoff
oder ein Klebeband, ein Schlingentextilstoff für eine Haftverschlussbefestigung,
eine Hakenstruktur für
eine Haftverschlussbefestigung oder ein ineinander greifendes Befestigungssystem
sein.
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Der
dreidimensionale Schleifkörper
kann in Abhängigkeit
von der besonderen Form des eingesetzten Läpptellers (das heißt Stütztellers)
eine beliebige geeignete Form aufweisen, wie zum Beispiel eine runde,
ovale oder rechteckige Form. In vielen Fällen wird der Schleifkörper etwas
größer sein
als der Läppteller.
Ein Schleifkörper
kann mit Schlitzen oder mit Perforationen versehen sein. Der Schleifkörper kann
ein Ring sein. Des Weiteren kann das Folienmaterial durch herkömmliche
Verfahren mittels Spleißen
der abgestumpften Enden eines länglichen Streifens
Folienmaterials zu einem Endlosband geformt werden. Darüber hinaus
kann der Schleifkörper gestanzt
und/oder geschlitzt werden, um eine beliebige gewünschte Konfiguration
oder Form zu erreichen.
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Die
Verbundschleifmittel oder abrasive Beschichtung des Schleifkörpers weist
in einem Bindemittel dispergierte Schleifteilchen auf. Die Schleifteilchen
sind vorzugsweise Ceroxid, Seltenerdverbindungen oder Gemische davon.
Solche Seltenerdverbindungen, die sich zum Polieren eignen, sind
in der
US-PS 4 529 410 Khaladji
et al.) zu finden. Es wird angenommen, dass solche Schleifteilchen
dem Poliervorgang ein chemo-mechanisches
Element verleihen können.
Nach der Verwendung in dieser Schrift bezieht sich chemo-mechanisch auf einen
Doppelmechanismus, in dem sowohl Korrosionschemie als auch Bruchmechanik
beim Glaspolieren eine Rolle spielen, insbesondere wird angenommen,
dass Schleifteilchen, wie zum Beispiel Ceroxid oder Zirkonoxid,
dem Polierphänomen
ein chemisches Element verleihen, wie in Cook. L. M., „Chemical
Processes in Glass Polishing",
120 Journal of Non-Crystalline Solids 152–171, Elsevier Science Publ.
B. V. (1990) besprochen.
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Die
Schleifteilchen können
im Bindemittel gleichmäßig oder
als Alternative ungleichmäßig dispergiert
sein. Es wird bevorzugt, dass die Schleifteilchen gleichmäßig dispergiert
sind, so dass die sich ergebende abrasive Beschichtung für ein einheitliches
Schneiden/Polieren sorgt.
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Zum
Reinigen von Glasflächen
beträgt
die durchschnittliche Größe der Schleifteilchen
mindestens ca. 0,001 Mikrometer; die durchschnittliche Größe ist nicht
größer als
ca. 20 Mikrometer. In der Regel beträgt die durchschnittliche Größe ca. 0,01
bis 10 Mikrometer. In einigen Fällen
weisen die Schleifteilchen vorzugsweise eine durchschnittliche Teilchengröße von weniger
als 0,1 Mikrometer auf. In anderen Fällen wird bevorzugt, dass die
Teilchengrößenverteilung
dazu führt,
dass keine oder relativ wenige Schleifteilchen eine Teilchengröße von über ca.
2 Mikrometer aufweisen, vorzugsweise weniger als ca. 1 Mikrometer
und besonders bevorzugt weniger als ca. 0,75 Mikrometer. Bei diesen
relativ kleinen Teilchengrößen neigen
die Schleifteilchen dazu, durch Anziehungskräfte zwischen den Teilchen Aggregate
zu bilden. Somit können
diese Aggregate eine Teilchengröße von über ca.
1 oder 2 Mikrometer und sogar bis zu 5 oder 10 Mikrometer aufweisen.
Es wird dann bevorzugt, diese Aggregate auf eine durchschnittliche Größe von ca.
2 Mikrometer oder darunter zu zerbrechen. In einigen Fällen wird
bevorzugt, dass die Teilchengrößenverteilung
genau gesteuert wird, so dass der sich ergebende Schleifkörper nach
dem Polieren eine sehr einheitliche Oberflächengüte auf der Glasfläche bereitstellt.
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Der
Schleifkörper
zur Verwendung mit diesem Verfahren kann wahlweise neben Ceroxid
andere Schleifteilchen aufweisen. Zum Beispiel kann der Schleifkörper Ceroxidteilchen
und andere Seltenerdoxide, wie zum Beispiel Zirkoniumdioxid, Siliziumdioxid
und dergleichen, aufweisen. Es wird bevorzugt, dass etwaige optionale
Schleifteilchen die Reinigungseigenschaften des Ceroxids durch beispielsweise
Erzeugen von wilden Kratzern nicht behindern.
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Zur
Herstellung eines Verbundschleifmittels oder einer abrasiven Beschichtung
werden die Schleifteilchen in einem Bindemittelvorläufer dispergiert.
Der Bindemittelvorläufer
wird unter Bildung eines Bindemittels gehärtet oder polymerisiert. Die Schleifteilchen
werden mit dem Bindemittelvorläufer unter
Bildung eines Schmirgelbreis vermischt, wobei Letzterer dann einer
Energiequelle ausgesetzt wird, um die Einleitung des Polymerisations-
oder Härtungsprozesses
des Bindemittelvorläufers
zu unterstützen.
Zu Beispielen für
Energiequellen gehören Wärmeenergie
und Strahlungsenergie, zu der Elektronenstrahlen, UV-Licht und sichtbares
Licht gehören.
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Zu
Beispielen für
geeignete Bindemittelvorläufer,
die über
einen Additionsmechanismus (Kettenreaktionsmechanismus) härtbar sind,
gehören Bindemittelvorläufer, die
nach einem radikalischen Mechanismus oder als Alternative dazu nach
einem kationischen Mechanismus polymerisieren. Zu diesen Bindemittelvorläufern gehören: acrylierte
Urethane, acrylierte Epoxide, ethylenisch ungesättigte Verbindungen einschließlich Acrylatmonomerharz(e), Aminoplastderivate
mit anhängenden
alpha, betaungesättigten
Carbonylgruppen, Isocyanuratderivate mit mindestens einer anhängenden
Acrylatgruppe, Epoxidharze, Vinylether und Gemische und Kombinationen
davon. Der Begriff Acrylat umfasst Acrylate und Methacylate.
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Verschiedene
Verfahren zur Herstellung von Schleifteilchen entweder mit genau
oder unregelmäßig geformten
Verbundschleifmitteln werden zum Beispiel in den
US-PS 5 152 917 (Pieper et al.), 5
435 816 (Spurgeon et al.), 5 667 541 (Klun et al.), 5 876 268 und
5,989,111 (Lamphere et al.), und 5 958 794 (Bruxvoort et al.) gelehrt.
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4 ist
eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines
Schleifkörpers mit
Verbundschleifmitteln. Im ersten Schritt zur Herstellung des Schleifkörpers wird
der Schmirgelbrei hergestellt, der durch Vereinigen des Bindemittelvorläufers, der
Schleifteilchen und beliebiger optionaler Additive mittels einer
beliebigen geeigneten Mischtechnik hergestellt wird. Zu Beispielen
für Mischtechniken
gehören
Mischen mit geringer und großer Scherwirkung,
wobei Mischen mit hoher Scherwirkung bevorzugt wird. Durch Anlegen
eines Vakuums während
des Mischschritts kann das Entstehen von Luftblasen im Schmirgelbrei
auf ein Minimum reduziert werden. Es ist wichtig, dass der Schmirgelbrei eine
Rheologie aufweist, die eine gute Beschichtung bereitstellt und
bei der die Schleifteilchen und anderen Additive nicht aus dem Schmirgelbrei
abgeschieden werden. Es kann eine beliebige bekannte Technik zur
Verbesserung der Beschichtbarkeit, wie zum Beispiel Ultraschall
oder thermische Erwärmung,
verwendet werden.
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Zum
Erhalt eines Verbundschleifmittels mit einer genauen Form wird der
Bindemittelvorläufer gehärtet, während der
Schmirgelbrei in Hohlräumen eines
Produktionswerkzeugs vorhanden ist. Zur Herstellung eines Verbundschleifmittels
mit unregelmäßiger Form
wird das Produktionswerkzeug vor dem Härten von dem Bindemittelvorläufer entfernt,
was zu einer zusammengesackten, unregelmäßigen Form führt.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Schleifkörpers wird
in
4 dargestellt. Der Träger
51 verlässt eine
Abwickelstation
52, und gleichzeitig verlässt das
(mit Hohlräumen
versehene) Produktionswerkzeug
56 eine Abwickelstation
55. Das
Produktionswerkzeug
56 wird mittels einer Beschichtungsstation
54 mit
Schmirgelbrei überzogen. Bei
der Beschichtungsstation kann es sich um eine beliebige herkömmliche
Beschichtungsvorrichtung, wie zum Beispiel einen Schmelzfallbeschichter,
einen Streichbeschichter, einen Vorhangbeschichter, einen Vakuumschmelzbeschichter
oder einen Schmelzbeschichter handeln. Während des Beschichtens sollte
die Bildung von Luftblasen auf ein Minimum reduziert werden. Eine
Beschichtungstechnik ist eine Vakuumfluidlagerdüse, die der in der
US-PS 3 594 865 ,
4 959 265 und
5 077 870 beschriebenen Art sein kann.
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Nach
der Beschichtung des Produktionswerkzeugs werden der Träger 51 und
der Schmirgelbrei in Kontakt gebracht, so dass der Schmirgelbrei die
Vorderseite des Trägers
benetzt. In 4 wird der Schmirgelbrei durch
eine Kontaktandruckwalze 57 mit dem Träger in Kontakt gebracht. Als
Nächstes drückt die
Kontaktandruckwalze 57 auch die sich ergebende Konstruktion
gegen die Stütztrommel 53. Dann
wird eine Form von Strahlungsenergie durch die Energiequelle 63 in
den Schmirgelbrei übertragen,
um den Bindemittelvorläufer
zumindest teilweise zu härten.
Zum Beispiel kann es sich bei dem Produktionswerkzeug um ein durchsichtiges
Material (zum Beispiel Polyester, Polyethylen oder Polypropylen)
handeln, um Lichtstrahlung auf den in den Hohlräumen im Werkzeug enthaltenen
Brei zu übertragen,
während
das Werkzeug und der Träger über die Walze 53 passieren.
Der Begriff „teilweises
Aushärten" bedeutet, dass der
Bindemittelvorläufer
zu solch einem Zustand polymerisiert wird, dass der Schmirgelbrei
nicht fließt,
wenn er aus dem Produktionswerkzeug entfernt wird. Der Bindemittelvorläufer kann
durch eine Energiequelle vollständig
gehärtet werden,
nachdem er aus dem Produktionswerkzeug entfernt worden ist. Danach
wird das Produktionswerkzeug um einen Dorn 59 neu aufgewickelt,
so dass das Produktionswerkzeug 56 wiederverwendet werden
kann. Darüber
hinaus wird der Schleifkörper 60 auf
einem Dorn 61 aufgewickelt. Wenn der Bindemittelvorläufer nicht
vollständig
gehärtet
ist, kann er dann entweder durch Zeit und/oder Beaufschlagung durch
eine Energiequelle vollständig
gehärtet
werden.
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Bei
einer anderen Variation des ersten Verfahrens kann der Schmirgelbrei
auf den Träger
und nicht in die Hohlräume
des Produktionswerkzeugs aufgebracht werden. Der mit Schmirgelbrei überzogene
Träger
wird dann mit dem Produktionswerkzeug in Kontakt gebracht, so dass
der Schmirgelbrei in die Holräume
des Produktionswerkzeugs fließt. Die
verbleibenden Schritte zur Herstellung des Schleifkörpers sind
die gleichen wie oben ausführlich angegeben.
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Weitere
Einzelheiten über
die Verwendung eines Produktionswerkzeugs zur Herstellung eines dreidimensionalen
Schleifkörpers
gemäß diesem Verfahren
werden in der
US-PS 5 152 917 (Pieper
et al.) und 5 435 816 (Spurgeon et al.) beschrieben.
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Ein
Beispiel für
einen dreidimensionalen Ceroxidschleifkörper, der sich für das kombinierte Polieren
und Reinigen des vorliegenden Verfahrens eignet, ist von 3M unter
der Handelsbezeichnung „Trizact
568XA Cerium Oxide" erhältlich.
Dieser Schleifkörper
weist eine dreidimensionale Struktur mit Pyramidenstümpfen auf,
die eine Höhe
von ca. 914 Mikrometern, eine Breite von ca. 2030 Mikrometern an
der Basis und eine Breite von ca. 635 Mikrometern am distalen Ende
aufweisen.
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Dieses „Trizact
568XA Ceroxid" kann
mit einem komprimierbaren Teller kombiniert werden, der von 3M unter
der Handelsbezeichnung „Scotchbrite Type
T" erhältlich ist
und 6 Denier-Polyesterfasern mit einem Gewicht von 0,32 g/cm2 sowie eine Urethan- und Talkbeschichtung
auf den Fasern mit einem Gewicht von 0,48 g/cm2 aufweist.
Die Gesamtdicke des komprimierbaren Teller beträgt ca. 0,6 cm.
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Ein
anderes Beispiel für
einen geeigneten dreidimensionalen Ceroxidschleifkörper ist
ein voluminöser
Vliesstoff, wie er zum Beispiel von 3M unter der Handelsbezeichnung „Scotchbrite" erhältlich ist, wobei
die Fasern mit einer abrasiven Ceroxidbeschichtung versehen sind.
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Wenn
der Schleifkörper
beim Polieren einer Glasfläche
verwendet wird, erodiert die abrasive Beschichtung nach und nach.
Die Erordierbarkeitsrate hängt
von vielen Faktoren ab, einschließlich von der Formulierung
abrasiven Beschichtung und den Polierbedingungen. Die Formulierung
der abrasiven Beschichtung, die Schleifteilchenart, die Schleifteilchengröße, die
Bindemittelart, optionale Additive, einzeln oder in Kombination
mit anderen, können
die Erodierbarkeit der abrasiven Beschichtung beeinflussen.
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Beispiele
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Die
folgenden nicht einschränkenden
Beispiele werden die Erfindung weiter veranschaulichen. Alle Teile-,
Prozent-, Verhältnis-
und ähnlichen Angeben
beziehen sich auf das Gewicht, wenn nicht anders angegeben.
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Ein
im Handel von 3M unter der Handelsbezeichnung „Trizact 568XA") erhältlicher
Ceroxidpolierteller, der auf einem (im Handel von 3M unter der Handelsbezeichnung „Scotchbrite
Type T" erhältlichen)
Vliesstoffteller gestützt
wurde, war an einem an einem Handrotationswinkelschleifer angebrachten Kontaktscheibenteller
befestigt. Der Kontaktscheibenteller war im Handel von 3M unter
der Handelsbezeichnung „Finess-It"-Kontaktteller erhältlich,
und der Rotationswinkelschleifer war ein „Flex LW 603 VR"-Schleifer (der von
Ackermann & Schmitt
mit Sitz in Steinheim/Murr, Deutschland) erhalten wurde).
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Der
Ceroxidpolierteller wurde mit einer Kathodenstrahlröhrenfrontplatte
in Gegenwart einer Mindestmenge an Wasser, die zum Benetzen der Frontseite
der Kathodenstrahlröhre
erforderlich war (das heißt
eine Wasserlache mit einem Durchmesser von 2–3 Inch), in Kontakt gebracht.
Der Teller wurde mit einem Druck, der etwas größer war als der durch das Gewicht
des Werkzeugs selbst zugeführte,
auf die gekrümmte
Frontseite des Kathodenstrahlröhrenschirms
aufgebracht und wurde mit ca. 10–30 Fuß pro Minute über die
Frontplatte bewegt, während
ein im Wesentlichen voller Kontakt zwischen dem Glas und dem Teller
aufrechterhalten wurde. Der Schleifkörper drehte sich mit 2200 U/min.
Nach dem anfänglichen
Kontakt zwischen dem Teller und der Glasfläche bildete sich ein leichter
Schleier, als das Wasser verdunstete, und dann wurde der Schleier
durch fortwährenden
Kontakt mit dem Schleifkörper
entfernt. Die Gesamtkontaktdauer betrug 20 Sekunden. Die Glasfläche war
am Ende des Prozesses sauber und trocken.
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Im
Wesentlichen äquivalente
Ergebnisse wurden mit jedem der 5 Inch- und 8 Inch- Schleifkörperteller
erhalten, die entweder ein kreisförmiges oder ein Gänseblümchenmuster
aufwiesen, die den darunter liegenden Vliesstoffteiler freilegten.
Einheitlichere Ergebnisse wurden bei Verwendung eines Schleifmaschinenroboters
(eines Fanuc 4520 JF 6-Achsen-Roboters,
der von Fanuc, Rochester Hills, MI erhältlich ist) erhalten. Der Roboter
wurde mit 3000 U/min, einer Fahrgeschwindigkeit von 1 m/s und einer
Gesamtkontaktzeit von 8 Sekunden betrieben. Restfeuchtigkeit auf
dem Schleifteller schien das Festhalten von während des Reinigungsvorgangs
erzeugten Schmutzteilchen zu unterstützen. Die Schmutzteilchen wurden
während
des Reinigungsvorgangs im Wesentlichen vollständig entfernt, und der Schleier
bildete sich nicht wieder, wenn kein zusätzliches Wasser zugeführt wurde.
Am Ende des Reinigungsvorgangs war die Fläche sauber, trocken, konditioniert
und für
anschließende
Beschichtungsvorgänge
bereit.
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Für den Fachmann
sind verschiedene Modifikationen und Änderungen der vorliegenden
Erfindung offensichtlich, ohne vom Schutzbereich der vorliegenden
Erfindung abzuweichen, und es versteht sich, dass die vorliegende
Erfindung nicht unangemessen auf die hier angeführten Ausführungsbeispiele beschränkt ist.