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Luftkissenfahrzeug Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug, das
von einem Luftkissen getragen wird, aus welchem während des Betriebs Luft seitlich
nach außen entweicht, wobei das Fahrzeug mindestens längs einer Seite im Bereich
der Unterkante der Seite mit einem der Umlenkung von Teilchen od. dgl., die unterhalb
des Fahrzeugs aufgewirbelt werden, dienenden, senkrecht zur Fahrzeugseite auf der
Unterseite konkav gewölbten Abweiser versehen ist.
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Wenn sich ein Luftkissenfahrzeug über eine Wasserfläche hinwegbewegt,
werden von den austretenden Luftströmen erhebliche Wassermassen hochgespritzt. Um
dies zu vermeiden, hat man die Luftkissenfahrzeuge bereits mit der obengenannten
Einrichtung versehen.
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Bei einer derartigen Anordnung wird das unter einem steilen Winkel
nach oben spritzende Wasser _ nach unten umgelenkt, während das unter einem kleineren
Winkel nach oben spritzende Wasser seinerseits durch das nach- unten abgelenkte
Wasser nach unten umgelenkt wird. Die durch den Abweiser hervorgerufene Änderung
der Bewegungsgröße des hochspritzenden Wassers bewirkt, daß am Abweiser eine nach
oben gerichtete Kraft angreift, so daß die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs etwas
erhöht wird. Wenn sich das Fahrzeug jedoch über eine Landfläche hinwegbewegt, von
der aus keine bzw. nur eine geringe Anzahl von Teilchen od. dgl. nach oben geschleudert
werden, ergibt sich ein Leistungsabfall gegenüber dem Betrieb über Wasser, da keine
zusätzliche nach oben gerichtete Kraft am Abweiser entsteht. Hierbei neigt der Luftvorhang
in nachteiliger Weise dazu, einen Luftwirbel längs der hinteren Unterkante des Fahrzeugs
zu erzeugen, welcher durch den Abweiser derart behindert wird, daß sich auf der
Unterseite des Abweisers ein Unterdruck ausbildet, d. h. ein Druck, der niedriger
ist als der Atmosphärendruck, und der zu einem weiteren Leistungsabfall bei dem
sich über eine Landfläche bewegenden Fahrzeug führt.
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Um die Entstehung dieses Unterdrucks unterhalb des Abweisers zu verhindern,
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, zwischen Abweiser und Fahrzeugrand einen Luftschlitz
anzuordnen, über dem mit Abstand ein nach unten konkaver Hilfsabweiser an der Fahrzeugseite
ohne Zwischenraum befestigt ist.
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Sind an den Fahrzeuglängsseiten des Luftkissenfahrzeugs in bekannter
Weise senkrecht zur Längsseite auf der Unterseite konkav gewölbte Abweiser angeordnet,
so sind diese in Weiterbildung der Erfindung auch parallel zur Längsseite an der
Unterseite konkav gewölbt und an der Längsseite hintereinander angeordnet, wobei
deren parallel zur Längsseite liegendes Wölbungsprofil einen Anstellwinkel in Strömungsrichtung
aufweist. Besonders vorteilhaft arbeitet diese Anordnung, wenn sich die hintereinander
angeordneten, jeweils benachbarten Abweiser überlappen.
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Zur Stabilisierung der Schlingerbewegung von Schiffen ist es bekannt,
seitlich an der Bordwand unterhalb der Wasserlinie befindliche stromlinienförmige
Flossen anzuordnen, die um eine senkrecht zur Fahrzeuglängsachse stehende Achse
schwenkbar sind. In entsprechender Weise wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
vorgeschlagen, die Abweiser in Fahrtrichtung nach Art eines Tragflügels zu profilieren
und um eine senkrecht zur Fahrzeuglängsachse stehende, waagerechte Achse schwenkbar
anzuordnen, wobei die auf der linken und rechten Fahrzeugseite befindlichen Abweiser
zur Verhinderung von Schlingerbewegungen des Fahrzeugs gleichzeitig, jedoch in entgegengesetzten
Richtungen zu kippen sind.
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Der Gegenstand der Erfindung ist an Hand zweier Ausführungsbeispiele
in den F i g. 1 und 2 der Zeichnung dargestellt, welche nachstehend erläutert werden.
Es zeigt F i g. 1 einen schematischen Senkrechtschnitt durch den Umfangsteil eines
Fahrzeugs mit erfindungsgemäß ausgebildetem Abweiser,
F i g. 2 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines Luftkissenfahrzeugs
mit seitlich sowie vorn und hinten angeordneten Abweisern.
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Aus F i g. 1 ist ein am hinteren Ende eines Luftkissenfahrzeugs angeordneter
Abweiser 6 zu erkennen, welcher über nicht dargestellte Streben in einem Abstand
am hinteren Ende des Fahrzeugs 1 derart angeordnet ist, daß ein Luftschlitz
8 vorhanden ist. Der von den Düsen 3 erzeugte Luftvorhang 4, welcher das Luftkissen
2 begrenzt, erzeugt einen sich in die Ströme 7 und 9 teilenden Luftstrom
5. Die durch den Schlitz 8 nach oben spritzenden, vom Strom 9 getragenen Teilchen
od. dgl. werden vom Hilfsabweiser 10 nach unten umgelenkt, der oberhalb des
Abweisers 6 in einem ausreichenden Abstand von letzterem so angeordnet ist, daß
er die Strömung des vom Vorhang 4 unter dem Abweiser 6 verursachten
Luftwirbels nicht behindert. Bei dem in F i g. 2 gezeigten Luftkissenfahrzeug ist
der Fahrzeugkörper 1' am vorderen und hinteren Ende mit entsprechend F i g. 1 angeordneten
Abweisern 6' und Hilfsabweisern 10' ausgerüstet. An beiden Längsseiten des Fahrzeugs
sind mehrere sich überlappende Abweiser 11 vorgesehen, die jeweils ein Tragflügelprofil
besitzen und ohne Luftschlitz an der betreffenden Seite des Fahrzeugs angebracht
sind. Die Form jedes der Abweiser 11 ähnelt in der Vorderansicht der aus
F i g. 1 ersichtlichen Gestalt der Abweiser 6, dadurch, daß der Abweiser auf der
Unterseite senkrecht zur Längsseite des Fahrzeugs konkav gewölbt ist. Bei einer
schnellen Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs in Richtung des Pfeiles A strömt Luft über
die Unterseite jedes Abweisers 11, so daß sich kein Unterdruck auf deren Unterseite
ausbilden kann. Vielmehr verhalten sich die Abweiser 11 ähnlich wie Tragflügel
und bewirken, daß sich an ihrer Unterseite ein überdruck ausbildet, während an ihrer
Oberseite ein Unterdruck entsteht. Die konkave Form der Unterseite der Abweiser
11
bewirkt, daß die hochspritzenden Teilchen nach unten umgelenkt werden,
und da sich benachbarte Abweiser 11 überlappen, treten nur wenig oder überhaupt
keine hochspritzenden Teilchen zwischen den Abweisem nach oben hindurch.
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Alle Abweiser 11 können so angeordnet sein, daß sie um eine zur Fahrzeuglängsachse
rechtwinklige, waagerechte Achse drehbar sind, wobei alle Abweiser mit einer Steuereinrichtung
verbunden sind, mit welcher die Abweiser auf beiden Fahrzeugseiten gleichzeitig,
jedoch im entgegengesetzten Sinne gekippt werden können, wodurch Schlingerbewegungen
des Fahrzeugs vermindert bzw. verhindert werden können. Mit dieser Einrichtung können
die Abweiser 11 auf der linken und der rechten Fahrzeugseite weiterhin in eine neutrale
Stellung gebracht werden, in welcher sich diese nicht überlappen und zwischen benachbarten
Abweisern schmale Schlitze vorhanden sind. Diese neutrale Stellung der Abweiser
11 ist dann zweckmäßig, wenn sich das Luftkissenfahrzeug mit einer geringen Geschwindigkeit
bewegt.