DE1199296B - Verfahren zur direkten Gewinnung eines vorwiegend aus metallischem Eisen bestehendenProduktes aus oxydischen Eisenerzen und -konzentraten - Google Patents

Verfahren zur direkten Gewinnung eines vorwiegend aus metallischem Eisen bestehendenProduktes aus oxydischen Eisenerzen und -konzentraten

Info

Publication number
DE1199296B
DE1199296B DEST18965A DEST018965A DE1199296B DE 1199296 B DE1199296 B DE 1199296B DE ST18965 A DEST18965 A DE ST18965A DE ST018965 A DEST018965 A DE ST018965A DE 1199296 B DE1199296 B DE 1199296B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pellets
iron
temperature
furnace
reduction
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEST18965A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Kurt Meyer
Jaroslaw George Sibakin
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Steel Company of Canada Ltd
Original Assignee
Steel Company of Canada Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Steel Company of Canada Ltd filed Critical Steel Company of Canada Ltd
Publication of DE1199296B publication Critical patent/DE1199296B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • C21B13/08Making spongy iron or liquid steel, by direct processes in rotary furnaces

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur direkten Gewinnung eines vorwiegend aus metallischem Eisen bestehenden Produktes aus oxydischen Eisenerzen und -konzentraten Es ist bekannt, Eisenoxyde in festem Zustand zu einem niedrigeren Oxydationsgrad bis zu einschließlich metallischem Eisen durch direkte Reaktion mit einem gasförmigen Reduktionsmittel, wie z. B. Kohlenmonoxyd, in Anwesenheit von festem Reduktionsmittel, wie Kohle oder Koks, zu reduzieren. Die dabei ablaufenden Reaktionen sind im wesentlichen die folgenden
    1. 3 C -f- 30, -@ 3 C02
    2. 3 C02 -I- 3 C 6 CO
    3. 2 Fe203 -f- 6 CO -z;#= 4 Fe + 6 C02
    4. 2 Fe203 -f- 6 C -->- 4 Fe -E- 6 CO
    Es ist auch bekannt, Eisenerzpellets mit eingebundenem festem Kohlenstoff einem Schachtofen aufzugeben. Weiter ist es bekannt, hartgebrannte Eisenerzpellets in einem Schachtofen mit einem reduzierenden Gas zu reduzieren. Dieses Verfahren erfordert große Mengen an reduzierendem Gas, das in einer gesonderten Anlage erzeugt werden muß. Außerdem ist es schwierig, die Temperatur entlang der Reduktionszone auf gleicher Höhe zu halten.
  • Ein anderes bekanntes Verfahren besteht darin, ungebrannte, feuchte grüne Eisenerzpellets in einen Drehrohrofen aufzugeben und sie dort gleichzeitig mit einem festen und einem gasförmigen Reduktionsmittel zu behandeln, welch letzteres innerhalb des Bettes durch Reaktion des festen kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels mit Luft gebildet wird, das in Abständen entlang der Länge des Drehrohrofens eingeführt wird.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren wird die Temperatur innerhalb der Reduktionszone in einem Drehrohrofen dadurch auf gleicher Höhe gehalten, daß der Drehrohrofen mit auf seiner Länge verteilten Mantelbrennern ausgerüstet wird. Das für dieses Verfahren verwendete Einsatzprodukt besteht aus feinkörnigem eisenoxydhaltigem Material, während als Reduktionsmittel ein festes kohlenstoffhaltiges Reduktionsmittel zusammen mit einem reduzierenden Gas verwendet wird, das in einer gesonderten Anlage erzeugt und in den Drehrohrofen zum Teil am Austragsende und zum Teil mit Hilfe von auf seine Länge verteilten Mantelbrennern eingeführt wird. Obwohl nach diesem Verfahren die Temperatur innerhalb der Reduktionszone auf gleicher Höhe gehalten wird, wird das Temperaturniveau ausschließlich nach dem Gesichtspunkt gewählt, in welcher Form das erzeugte Eisen anfallen soll. Für die Herstellung von Eisenpulver wird ein Temperaturbereich von 650 bis 750°C empfohlen. Dieser ist zu niedrig für eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit, muß aber so niedrig gehalten werden, weil die obere Grenze des zulässigen Temperaturniveaus durch die höchste örtliche Temperatur festgelegt ist, die ihrerseits durch die Kühlung der Innenwände des Ofens durch die Mantelbrenner bestimmt wird. Für die Herstellung von Eisenschwamm und flüssigem Gut wird nur die untere Grenze der einzuhaltenden Temperatur angegeben, und zwar als diejenige, bei der das Sintern und Schmelzen der erhaltenen Eisenpartikeln eintritt. Diese Temperatur ist wieder so hoch, daß dabei das erzeugte Eisen durch Aufnahme von Aschenbestandteilen aus dem festen Brennstoff verunreinigt wird.
  • Es ist auch bekannt, ungebrannte Grünpellets zusammen mit festem kohlenstoffhaltigem Material in den Drehrohrofen einzuführen und das reduzierende Gas innerhalb der Charge durch Reaktion des festen kohlenstoffhaltigen Materials mit Luft zu erzeugen, die durch Einführungsrohre entlang dem Ofenmantel eingeführt wird. Der Vorteil dieses Prozesses besteht darin, daß kein kostspieliges in einer gesonderten Anlage erzeugtes Reduktionsgas benötigt wird. Dieser Vorteil wird aber durch den Nachteil erkauft, daß es danach nicht möglich ist, sowohl die Temperatur innerhalb der Reduktionszone auf konstanter Höhe zu halten wie auch den Partialdruck an Kohlenmonoxyd in der Gasatmosphäre. Da die eingangs erwähnten Reaktionen 2 und 3 reversibel sind und die Richtung, in der die Reaktionen stattfinden, von der Temperatur und dem Partialdruck an Kohlenmonoxyd abhängt, ist es notwendig, diesen erheblich höher zu halten als den Partialdruck an Kohlendioxyd, um einen höheren Reduktionsgrad auf wirtschaftliche Weise zu erhalten.
  • Die vorliegende Erfindung gestattet es, eisenoxydhaltige Rohstoffe auf technisch wirtschaftliche Weise zu einem Eisen und Eisenoxyd enthaltendem Endprodukt mit etwa 80 bis 95 °/o metallischem Eisen umzusetzen, welches ohne Zusatz der üblichen Zuschläge direkt in Eisen- und Stahlöfen, insbesondere als Ersatz für Schrott, eingesetzt werden kann.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur direkten Reduktion von Eisenoxyd in einem Drehrohrofen mit einer Vorwärmzone, Reaktionszone und Austragszone besteht im wesentlichen aus folgenden Verfahrensschritten a) In die Vorwärmzone des Drehrohrofens wird ein Gemenge aus hartgebrannten Eisenoxydpellets mit einer Korngröße von etwa 3 bis 15 mm, festem kohlenstoffhaltigem Material mit einer Partikelgröße unter etwa 12 mm und einem schwefelbindenden Mittel, das zum mindesten zum überwiegenden Teil aus Partikeln mit einer Teilchengröße von über 1 mm besteht, eingetragen, wobei der Gehalt der Mischung an festem Kohlenstoff etwa 120 bis 150°/o der für die vollständige Reduktion des Eisengehaltes der Charge zu metallischem Eisen theoretisch erforderlichen Menge beträgt.
  • b) Die Mischung wird nach Vorheizung in der Vorwärmzone in der Reaktionszone innerhalb eines Temperaturbereichs von etwa 650 bis 1200°C, vorzugsweise von 900 bis 1150°C, reduziert, wobei der eingehaltene Temperaturbereich unterhalb der Grenze gehalten wird, bei der Sintern oder Agglomerieren eintritt.
  • e) Innerhalb der Reaktionszone wird ein Partialdruck an Kohlenmonoxyd aufrechterhalten, der um so viel größer als der Partialdruck an CO, ist, um die Reaktion 3 in die gewünschte Richtung zu treiben, wobei die Reaktionszone dadurch praktisch auf gleicher Temperaturhöhe gehalten wird, daß ihr über ihre ganze Länge in bestimmten Abständen durch äußere Wärmequellen, vorzugsweise Mantelbrenner, Wärme zugeführt wird und diese durch äußere Wärmequellen eingebrachte Wärmemenge etwa 10 bis 50°/o des Gesamtwärmebedarfs beträgt, d) wobei außerdem innerhalb der Reaktionszone örtliche Abweichungen vom eingestellten Temperaturniveau und die Ausbildung von Zonen niedrigen CO-Gehaltes in der Gasatmosphäre vermieden werden.
  • e) Als Wärmequellen werden vorzugsweise Mantelbrenner einer bestimmten Konstruktion verwendet, die im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß der Brenner oberhalb des Niveaus der Charge winklig in der Richtung zum Austragsende des Ofens abgebogen ist, so daß die Flamme im wesentlichen im Gegenstrom zu dem den Ofen durchsetzenden Gas brennt. Das Verfahren ist nachstehend an Hand der Figuren schematisch und beispielsweise näher erläutert.
  • F i g. 1 ist ein Fließschema des erfindungsgemäßen Verfahrens; F i g. 2 ist ein senkrechter Querschnitt durch eine für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung; F i g. 3 zeigt Temperaturverteilung in einem bekannten Drehrohrofen, der nur mit Hilfe eines am Austragsende angebrachten Zentralbrenners beheizt ist; F i g. 4 zeigt die Temperaturverteilung und den Prozentsatz der Ofenbeschickung, die vom festen kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel eingenommen ist, in einem Drehrohrofen, in dem die Temperatur innerhalb der Reduktionszone durch teilweise Verbrennung von CO mittels eingeführter sauerstoffhaltiger Gase auf konstanter Höhe gehalten wird; F i g. 5 zeigt die Temperaturverteilung und den Prozentsatz der Ofenbeschickung, die vom festen kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel eingenommen ist, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
  • In der Beschreibung und den Zeichnungen sind durchgehend die gleichen Positionsnummern für die gleichen Teile verwendet.
  • Das erfindungsgemäß verwendete Einsatzprodukt besteht vorzugsweise aus hochgradigen Eisenerzen oder Eisenerzkonzentraten, beispielsweise mit einem Eisengehalt von 60 bis 70 °/o, weil außer Schwefel, der durch einen vorbereitenden Verfahrensschritt (Rösten bzw. Hartbrennen) entfernt wird, im Oxyd enthaltene Verunreinigungen durch das Verfahren ebensowenig entfernt werden wie bei anderen bekannten Verfahren der direkten Reduktion zu metallischem Eisen.
  • Das feinkörnige Eisenerzkonzentrat wird in der Verfahrensstufe 1 (vgl. F i g. 1) auf bekannte Weise, beispielsweise mit Hilfe eines Pelletisiertellers oder einer Granuliertrommel durch Befeuchten mit einer Flüssigkeit, im allgemeinen Wasser, und Abrollenlassen zu Granalien oder Pellets verformt. Um sowohl eine gute Reduktionsgeschwindigkeit wie auch einen hohen Reduktionsgrad zu erzielen, ist es notwendig, eine bestimmte Korngröße der Pellets einzuhalten. Diese soll die Grenzen von 3 bis 15 mm und vorzugsweise von 6 bis 12 mm nicht über- oder unterschreiten. Die Dimensionsangaben beziehen sich dabei auf den kleinsten Durchmesser der Formkörper. Werden, wie üblich, kugelförmige Granalien verwendet, dann entspricht dies ihrem Durchmesser, werden hingegen Formkörper anderer Form, z. B. ellipsoidische, verwendet, dann soll ihr Mindestdurchmesser mindestens 3 mm, vorzugsweise 6 mm, betragen. Auf diese Weise wird ein optimales Verhältnis des Volumens des einzelnen Pellets zu seiner Oberfläche erzielt, wodurch die Gefahr des Agglomerierens und die Verunreinigung durch Schwefel oder Asche aus dem festen kohlenstoffhaltigen Material sowie die Bildung eines anhaftenden Films aus Flußmitteln, Asche oder festem Feinanteil des festen Reduktionsmittels ausgeschaltet wird. Daher geben Pellets mit einem kleineren Durchmesser als 3 mm und häufig aber auch mit einem kleineren Durchmesser als 6 mm ein Austragsprodukt mit zu hohem Gehalt an Schwefel und Gangart. Andererseits ist die Reduktionsgeschwindigkeit bei Einsatz von Pellets mit mehr als 15 mm im allgemeinen zu gering.
  • Die Pellets aus der Verfahrensstufe 1 werden in der Verfahrensstufe 2 (Rösten) in bekannter Weise auf eine Temperatur erhitzt, bei der die Eisenoxydpellets zu einem harten, zusammenhängenden festen Körper zusammenbinden. Je nach der Art des eingesetzten Rohstoffs liegt diese Temperatur innerhalb des Bereichs von etwa 1000 bis -1500'C. Vorzugsweise wird das Hartbrennen in Anwesenheit eines sauerstoffhaltigen Gases, wie Luft, an sauerstoffangereicherter Luft oder hochprozentigem Sauerstoff durchgeführt, und zwar am besten auf dem bekannten Sinterband.
  • Die erfindungsgemäße Maßnahme, das Hartbrennen der Pellets aus der Vorheizzone des Drehrohrofens in eine vorgeschaltete Vorbehandlungsstufe zu verlegen, hat mehrere günstige Wirkungen. Vor allem neigen die gebrannten harten Pellets viel weniger als die nach bekannten Verfahren in den Drehrohrofen eingebrachten Grünpellets dazu, in der Vorheizzone Agglomerate und Konglomerate zu bilden. Auch nehmen die hartgebrannten Pellets erheblich weniger Verunreinigungen aus dem festen Brennstoff und dem Flußmittel auf. Außerdem werden niedrigere Eisenoxyde, wie z. B. Fe304, zu Fe203 oxydiert, das eine erheblich größere Reduktionsgeschwindigkeit zeigt als die niedrigeren Oxyde. Schließlich wird auch ein eventuell vorhandener Schwefelgehalt praktisch vollständig als S02 ausgetrieben. Das Austreten des Schwefels in dieser Verfahrensstufe ist deshalb wichtig, weil mindestens der überwiegende Anteil eines eventuell vorhandenen Restschwefelgehaltes in das Endprodukt eingeschleppt wird, in dem bei vollständiger Reduktion der Schwefelgehalt etwa das 1,4fache des Schwefelgehaltes des Einsatzproduktes beträgt.
  • Die hartgebrannten Pellets aus der Verfahrensstufe 2 werden mit festem kohlenstoffhaltigem Material, wie gasreiche oder gasarme Kohle, Lignit, Koks oder Koksgrus, vermischt. Vorzugsweise wird ein unter den Temperaturbedingungen des Verfahrens nichtbackender fester Brennstoff verwendet. Außerdem wird der Mischung ein Flußmittel wie Dolomit oder Kalkstein zugesetzt, vor allem, um den Schwefelgehalt des festen kohlenstoffhaltigen Brennstoffs als Kalziumsulfid oder Kalzium-Magnesium-Sulfid zu binden und dadurch das Einschleppen des Schwefels in die Pellets zu verhindern. Dolomit ist für diesen Zweck vorteilhafter als Kalkstein, weil er weniger zur Desintegration neigt, so daß die Aufrechterhaltung einer optimalen Korngröße, auch des schwefelbindenden Materials, bis zum Austragsende leichter ist.
  • Wie gefunden wurde, ist es auch wichtig, die Korngröße des festen kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels und des Kalksteins und/oder Dolomits innerhalb bestimmter Grenzen zu halten. Das feste kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel soll in einer Korngröße von höchstens 12 mm vorliegen, um eine genügend große reaktive Oberfläche zu bieten. Die untere zulässige Korngröße ist in diesem Zusammenhang nicht so kritisch, jedoch wird eine untere Grenze von etwa 1 mm vorgeschlagen, um Staubverluste und -belästigungen zu vermeiden.
  • Die Kalk- bzw. Dolomitpartikeln sollen kleiner als 6 mm, vorzugsweise kleiner als 3 mm sein und mindestens der überwiegende Anteil mehr als 1 mm. Die Anwesenheit größerer Mengen an Feinanteilen verursachen Betriebsschwierigkeiten, weil sie bei der Reaktionstemperatur zum Anbacken an die Ofenausmauerung und an die Pelletoberfläche neigen. Der Gehalt der Mischung an Kalk oder Dolomit soll mindestens 4 Gewichtsprozent der eingesetzten Pellets betragen, wenn Kalk- bzw. Dolomitpartikeln von 1 bis 6 mm verwendet werden, und mindestens 6 Gewichtsprozent, wenn die Kalk- bzw. Dolomitpartikeln eine Korngröße von 3 bis 6 mm haben, um einen Überschuß über die zur Bindung des Schwefelgehaltes notwendige Menge sicherzustellen.
  • Ein wesentliches Kennzeichen des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht im Gehalt der Chargenmischung an festem kohlenstoffhaltigem Reduktionsmittel. Nach den bekannten Verfahren war es notwendig, das feste kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel in großem Überschuß, und zwar in einer Menge von 2000/0 und mehr, der zur vollständigen Reduktion theoretisch erforderlichen Menge einzusetzen. Dieser große Überschuß war notwendig, um nicht nur innerhalb der ganzen Reduktionszone, sondern auch bis zum Austragsende des Ofens einen größeren Überschuß an festem kohlenstoffhaltigem Reduktionsmittel zu gewährleisten, da andernfalls bei der Verbrennung des CO die Gefahr der Ausbildung örtlicher Zonen mit einem zu niedrigen CO-Gehalt bestehen würde. Dieser nach den bekannten Verfahren notwendig gewesene große Kohlenstoffüberschuß ist nicht nur deshalb nachteilig, weil er einen erheblichen Teil des nutzbaren Ofenvolumens einnimmt und ihn seinem bestimmungsgemäßen Zweck entzieht, wodurch die Durchsatzleistung des Ofens verringert wird, sondern auch, weil er aus dem Austragsgut abgetrennt und rezirkuliert werden muß. Da bei diesem Abtrennen und Rezirkulieren etwa 100/" des kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels verlorengehen, ist der dadurch verursachte Kohlenstoffverlust natürlich um so größer, je größer die zu rezirkulierende Menge ist. Außerdem ist es trotz Anwendung eines noch so großen Überschusses an festem Kohlenstoff in der Beschickung praktisch sehr schwierig, sowohl die Temperatur über die ganze Länge der Reduktionszone auf praktisch der gleichen Höhe zu halten, wie auch die Ausbildung von Zonen geringen CO-Partialdruckes zu vermeiden.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile dadurch überwunden werden können, daß das feste kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel nur in einer Menge von etwa 120 bis 15001, der zur vollständigen Reduktion des Eisengehaltes zu metallischem Eisen theoretisch notwendigen Menge zugemischt und Wärme von äußeren Wärmequellen in Abständen entlang der Reaktionszone eingebracht wird. Mindestens 100/, und vorzugsweise etwa 10 bis 5001, des gesamten Wärmebedarfs werden auf diese Weise durch äußere Wärmequellen eingebracht. Vorzugsweise werden zu diesem Zweck Kohlenstaub-, Gas-oder Ölbrenner verwendet, deren Flammen oberhalb der Oberfläche der Chargenmischung im Ofen parallel zu dessen Achse brennen.
  • Weiter wurde gefunden, daß es vorteilhaft ist, die Flamme in der Richtung parallel zur Bewegung des festen Einsatzproduktes, d. h. entgegen der Richtung des Gasstromes im Ofen brennen zu lassen.
  • Es ist bekannt, daß es vorteilhaft ist, als festes kohlenstoffhaltiges Reduktionsmittel einen nichtbackenden Brennstoff, wie Koks oder Anthrazit, also verhältnismäßig teure Brennstoffe zu verwenden. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht demnach auch darin, daß nur ein verhältnismäßig kleiner Teil des für die Erhitzung des Ofens verwendeten Brennstoffs in Form von hochwertigen Brennstoffen mit den Pellets eingetragen werden muß und daß ein erheblicher Teil in Form verhältnismäßig billiger Brennstoffe in Abständen entlang der Länge des Ofens eingebracht werden kann.
  • Die Chargenmischung wird dem Eintragsende des Drehrohrofens aufgegeben und in der Vorheizzone auf Reaktionstemperatur gebracht, worauf sie zur Reaktionszone weitergelangt, in der die Reaktionen 1, 2, 3 und im Endeffekt auch 4 in gewünschtem Ausmaß ablaufen. Obwohl es theoretisch möglich ist, die Eisenoxydpellets vollständig bis zu metallischem Eisen zu oxydieren, wurde gefunden, daß dies wirtschaftlich nicht zweckmäßig ist. Unter Berücksichtigung der Reaktionsgeschwindigkeit, der Investitions-und Betriebskosten sowie der Brennstoffkosten wurde gefunden, daß das wirtschaftliche Optimum bei einem Gehalt des Endproduktes an metallischem Eisen von etwa 80 bis 95010 liegt, wobei noch ein gewisser Restgehalt an Eisenoxyd im Endprodukt belassen wird. Dieses Produkt ist sehr gut als Einsatzprodukt für Eisen- und Stahlöfen, insbesondere als Ersatz für den immer schwieriger zu beschaffenden Schrott geeignet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist sehr flexibel und der Reduktionsgrad des Fertigproduktes kann entsprechend den Wünschen des Abnehmers innerhalb weiter Grenzen durch Änderung der Reduktionsbedingungen, z. B. der Reduktionszeit und in gewissem Umfange auch der Reduktionstemperatur, eingestellt werden.
  • Die Temperatur, bei der die Reduktion durchgeführt wird, ist von großer Wichtigkeit. Wie bereits ausgeführt, ist es zweckmäßig, die Charge so rasch wie möglich auf Reaktionstemperatur zu erhitzen sowie eine praktisch uniforme Temperatur entlang der Reduktionszone des Reaktors aufrechtzuerhalten sowie diese Temperatur innerhalb verhältnismäßig enger Minimal- und Maximalgrenzen zu halten, um optimale Reduktion innerhalb kürzester Zeit zu gewährleisten. Die maximal zulässige Temperatur hängt in erster Linie von der Art und Menge der in den Pellets enthaltenen Gangart ab und ist diejenige, bei der gerade noch kein Schmelzen oder Zusammenbacken der Pelletoberfläche oder des festen kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels oder des Flußmittels eintritt.
  • Der Hauptzweck des festen kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels besteht darin, eine Kohlenstoff quelle für die Bildung von CO nach Reaktion 2 zu bieten. Mindestens ein Teil der erforderlichen Reaktionswärme wird von äußeren Wärmequellen, z. B. Mantelbrennern, geliefert. Der Rest der erforderlichen Reaktionswärme wird vom Kohlenstoff der Chargenmischung aufgebracht. Das Verhältnis, in dem Wärme durch die äußeren Wärmequellen einerseits und durch den Gehalt der Mischung an festem Kohlenstoff andererseits eingebracht wird, kann innerhalb sehr enger Grenzen genau reguliert werden, um sowohl eine praktisch gleichmäßige Temperatur innerhalb des ganzen Reaktors wie auch einen gleichbleibend hohen Partialdruck an Kohlenmonoxyd innerhalb der Gasatmosphäre des Ofens aufrechtzuerhalten.
  • Die Reduktionsgeschwindigkeit ist in bekannter Weise von der Temperatur abhängig. Obwohl es keine theoretische untere Grenze der Reaktion gibt, ist die Reaktionsgeschwindigkeit unterhalb 650°C bereits zu niedrig, um technisch wirtschaftlich interessant zu sein. Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß es durch die Verwendung bestimmter Korngrößen für das feste kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel, das schwefelbindende Material-und die Pellets sowie durch das Einbringen eines Teiles der erforderlichen Wärme mit Hilfe von äußeren Wärmequellen möglich ist, die Temperatur innerhalb der ganzen Reaktionszone nahe an, aber sicher unterhalb derjenigen zu halten, bei der ein Ankleben des Flußmittels oder der Brennstoffasche an die Pellets oder an die Ofenausmauerung eintreten würde, und trotzdem eine hohe Konzentration an Kohlenmonoxyd aufrechtzuerhalten.
  • F i g. 2 zeigt schematisch einen senkrechten Querschnitt durch einen erfindungsgemäß anzuwendenden Drehrohrofen. Die aus hartgebrannten Eisenoxydpellets, festem kohlenstoffhaltigem Material und Flußmittel bestehende Beschickung wird aus dem Aufgabebunker 10 über die Schurre 11 dem Aufgabeende 13 des Ofens aufgegeben.
  • Der Ofen hat kreisförmigen Querschnitt. Er besteht aus einem Mantel 12 und einer Ausmauerung 14, z. B. aus Schamotte, Magnesia, Chromit od. dgl. Er wird in bekannter Weise von Trägern 22 getragen und durch einen Motor 15 über ein Getriebe 16, dessen Endzahnrad in das auf dem Mantel 12 aufgebrachte Zahnrad 17 eingreift, mit einer einstellbaren Geschwindigkeit rotiert. Er ist vorzugsweise in einem Winkel von 2 bis 4° in bezug auf die Horizontale montiert, um die Chargenmischung durch Schwerkraft vom Aufgabeende zum Austragsende zu befördern. Er kann auch in bekannter Weise mit Stauringen 40 versehen werden.
  • Die in den Ofen aufgegebene Chargenmischung gelangt in die Vorheizzone 18, wo sie durch die im Gegenstrom ankommenden heißen Abgase, gegebenenfalls durch äußere Wärmequellen, auf Reaktionstemperatur erhitzt wird. Die auf Reaktionstemperatur erhitzte Charge gelangt dann in die Reduktionszone 21, die zum Teil durch ihren eigenen Kohlenstoffgehalt und zum Teil durch Mantelbrenner 19 und den am Austragsende angebrachten Axialbrenner 26 auf gleichbleibender Temperatur gehalten wird. Die Mantelbrenner 19 erstrecken sich in das Innere des Ofens bis über die Oberfläche der Chargenmischung. Die Brenner enden vorzugsweise in Düsen 41, die parallel zur Achse des Ofens angebracht und vorzugsweise zum Austragsende des Ofens gerichtet sind, so daß die Flammen im Gleichstrom mit der Chargenmischung und im Gegenstrom zum Gasstrom brennen. Die Brenner sind mit der mit Ventilen, Schiebern od. dgl. versehenen Zuführungsleitung 20 verbunden.
  • Die für die Verbrennung des Brennstoffs notwendige Luft wird entweder durch nicht dargestellte besondere Einlaßrohre oder auch durch die Brenner 19 und 26 mit Hilfe der Luftzuführungsleitung 20a eingebracht. Die jedem Brenner 19 zugeführte Luft und Brennstoffmenge kann mit Hilfe der Ventile 19a in den Leitungen 20 und 20a innerhalb sehr enger Grenzen genau reguliert werden, so daß sowohl die jedem Brenner zugeführte Luftmenge wie auch die dem gleichen Brenner zugeführte Brennstoffmenge von Null bis zum Maximum eingestellt werden kann. Nicht dargestellte, in den inneren Teil des Ofen reichende Thermoelemente oder andere Temperaturmeßgeräte ermöglichen es, die jedem Brenner zugeführte Luft und Brennstoffmenge auf dem jeweils optimalen Wert zu halten. Die in den Ofen eingeführten und in ihm erzeugten Gase durchströmen ihn, wie in der Figur dargestellt, im Gegenstrom zu seiner Feststoffcharge. Das Abgas wird am Eintragsende um die Eintragsschurre 11 herum über 29 abgezogen. Es kann direkt in die Atmosphäre abgelassen oder, wenn gewünscht, zur Wiedergewinnung seines Wärme- und/oder Staub-und/oder Gasgehaltes verwendet werden.
  • Das Austragsende 25 des Ofens ist vorzugsweise mit einem Axialbrenner 26 versehen, der ebenfalls an die Luft- und Brennstoffleitungen angeschlossen ist.
  • Die aus reduzierten Pellets, Brennstoffasche, Kalk oder Dolomit bzw. deren Reaktionsprodukten und unverbrauchten kohlenstoffhaltigen Reduktionsmitteln bestehende Austragsmischung wird am Austragsende 25 aus dem Ofen ausgetragen. Im allgemeinen ist es notwendig, die Reaktionsmischung auf eine Temperatur abzukühlen, bei der sie mit bekannten Mitteln gehandhabt werden kann. Die Kühlung muß unter Bedingungen erfolgen, bei der keine Reoxydation der Pellets eintritt. Ein gutbrauchbares Verfahren ist in der F i g. 2 dargestellt, in der eine stark reduzierende Atmosphäre am Austragsende des Ofens aufrechterhalten wird. Die Reaktionsmischung wird in dieser reduzierenden Atmosphäre einem Kühler 31 zugeführt, in dem sie, ebenfalls in reduzierender Atmosphäre, auf etwa Umgebungstemperatur oder mindestens auf eine Temperatur, bei der keine Gefahr der Reoxydation mehr besteht, gekühlt wird. Für diesen Zweck können an sich bekannte Kühler, wie z. B. eine Kühltrommel 31, verwendet werden. Im Kühler 31 kann die reduzierende Atmosphäre z. B. durch Einführung von Kohlenmonoxyd beliebiger Herkunft aufrechterhalten werden. Das Abgas des Kühlers wird zweckmäßig in die Reduktions- oder Vorheizzone des Ofens als gasförmiges Reduktionsmittel zurückgeführt.
  • Die hauptsächlich aus metallischem Eisen und etwas Eisenoxyd bestehenden Pellets können aus der aus dem Kühler 31 ausgetragenen Reaktionsmischung in bekannter Weise, z. B. durch Absieben, abgetrennt werden. Wenn sie nicht direkt der Weiterverarbeitung zugeführt werden, ist es im allgemeinen zweckmäßig, sie mit einem Schutzfilm, z. B. aus Graphit oder Öl oder beiden, zum Schutz gegen Oxydation bei der Lagerung zu versehen.
  • Wie bereits erwähnt, hängt die in der Reduktionszone aufrechterhaltene Temperatur hauptsächlich von der Art und Zusammensetzung der eingesetzten Pellets ab, und vorzugsweise wird die Temperatur auf einen zeitlich und örtlich gleichbleibenden Wert zwischen etwa 950 uhd 1130°C eingestellt.
  • Es wurde weiter gefunden, daß optimale Resultate mit einem Füllungsgrad des Ofens von etwa 300/, erreicht werden.
  • An Hand der F i g. 3 bis 5 sind nachstehend die wesentlichsten Charakteristika des erfindungsgemäßen Verfahrens denen der bekannten gegenübergestellt und die erfindungsgemäßen Vorteile näher erläutert. In allen Figuren bedeutet die Kurve a die Gastemperatur und die Kurve b die Chargentemperatur. Als Abszisse ist die Ofenlänge vom Eintrags- bis Austragsende in Prozent (°/a) der Ofenlänge aufgetragen. Für die Versuche, deren Ergebnisse in den F i g. 3 bis 5 dargestellt sind, wurde jeweils ein Drehrohrofen von 50 m Länge verwendet. Als Ordinate ist die Temperatur in Celsiusgraden bzw. der Füllungsgrad in Prozent aufgetragen. Die Kurven c in den F i g. 4 und 5 bedeuten den Anteil des Chargenvolumens, der vom festen kohlenstoffhaltigen Brennstoff eingenommen ist. Die entsprechenden Prozentzahlen sind auf der linken Seite der Figuren angegeben.
  • F i g. 3 zeigt die Temperaturverteilung in einem bekannten Drehrohrofen, der nur mit Hilfe eines am Austragsende angebrachten Zentralbrenners beheizt ist. Man erkennt, daß die Gastemperatur nur langsam auf einen Wert steigt, in dem die Reduktion einigermaßen rasch verläuft, und erst am Austragsende die Optimaltemperatur erreicht ist.
  • F i g. 4 stellt die Ergebnisse dar, die in einem bekannten Drehrohrofen mit über die Mantellänge verteiltem Luftzuführungsrohr erhalten worden sind. Man erkennt, daß man mit diesem Verfahren Gas-und Chargentemperatur rascher als nach dem Verfahren der F i g. 3 anheben kann, aber nicht die Gastemperatur in der ganzen Reduktionszone konstant halten kann, ohne auf ein ungünstiges Verhältnis CO: CO, zu kommen. Um an allen Stellen der Reduktionszone ein ausreichend hohes CO: C02-Verhältnis einzuhalten, ist ein sehr großer Koksüberschuß notwendig, der von fast 70 Volumprozent am Eintragsende auf etwa 55 Volumprozent am Austragsende absinkt.
  • Das in F i g. 5 dargestellte erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, die Gas- und Chargentemperatur noch rascher anzuheben und über die ganze Reduktionszone völlig konstant auf optimaler Höhe zu halten. Da aus der Gasatmosphäre kein CO durch Verbrennung für die Aufrechterhaltung der Temperatur gebraucht wird, kommt man mit einem wesentlich niedrigeren Kokszusatz aus. Es genügt ein Koksgehalt der Charge von etwa 52 Volumprozent am Eintragsende, der auf 33 Volumprozent am Austragsende absinkt.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß es im Gegensatz zu dem bekannten gestattet, auch verhältnismäßig geringe Rest-CO-Gehalte des Gases in der Vorheizzone auszunutzen. Da eine Mischung von CO und CO, nur zündet, wenn der CO-Gehalt über einer bestimmten Grenze liegt, kann bei den bekannten Verfahren nur der fühlbare Wärmeinhalt des Röstgases für die Vorwärmung verwendet werden, während es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Hilfe des Mantelbrenners möglich ist, auch den latenten Wärmeinhalt des CO-Gehaltes durch Verbrennung für die Vorwärmung auszunutzen.
  • Vor allem aber ermöglicht es die Herabsetzung des Kohlenstoffgehaltes der Beschickung, den Durchsatz eines gegebenen Ofens entsprechend dem höheren Anteil der Charge an Pellets erheblich zu steigern. Außerdem werden dadurch die unvermeidlichen Kohlenstoffverluste eingeschränkt, die bei der Aussortierung des unverbrannten Kohlenstoffs aus dem Austragsgut und Rückführung desselben zur Aufgabemischung auftreten.
  • Der CO-Gehalt der Gasatmosphäre in der Reaktionszone kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vollkommen konstant gehalten werden und schwankt auch nicht während rascher Änderungen der Betriebsbedingungen. Dieser Vorteil ist an Hand des nachstehenden Ausführungsbeispiels näher erläutert, in dem die Resultate des erfindungsgemäßen Verfahrens mit denen bekannter Verfahren verglichen sind: Ausführungsbeispiel Bei der Reduktion von Eisenerzpellets mit einem Gehalt von 68 0/0 Fe nach dem bekannten Verfahren, nach dem der ganze für die Reduktion und Erhitzung notwendige Kohlenstoff mit den Eisenoxydpellets in den Ofen eingeführt wird, waren etwa 200 kg Koks je Tonne Eisenoxyd für die Reduktion notwendig, etwa 160 kg Koks je Tonne für die Heizung und mindestens 150 bis 2000/0 an Überschuß der für die Reduktion erforderlichen Menge, entsprechend 750 kg Koks je Tonne Eisenoxyd. Wenn nur etwa 15"/, erfindungsgemäß des gesamten Wärmebedarfs des Prozesses von einer äußeren Wärmequelle entlang der Länge des Ofens eingeführt werden, war es möglich, den mit den Pellets eingeführten Kokszusatz um etwa 400 bis 450 kg je Tonne Eisenoxyd zu verringern. Dadurch wurden von dem zur Verfügung stehenden Ofenraum, der sonst vom Koks eingenommen wurde, etwa 400 kg frei gemacht oder etwa 330/, seiner gesamten Durchsatzkapazität. Dadurch war es möglich, die Produktion von etwa 100 t reduzierter Eisenpellets pro Tag nach dem bekannten Verfahren im gleichen Ofen auf etwa 150 t pro Tag zu steigern. Außerdem besteht eine weitere Ersparungsmöglichkeit an Wärmeaufwand, da es erfindungsgemäß nicht nötig ist, den überflüssigen Überschuß an Koks auf Reduktionstemperatur zu erhitzen.
  • Weitere Versuchsergebnisse sind an Hand der nachstehendenAusführungsbeispiele zusammengestellt. In allen Versuchen wurde ein Ofen von 10 m Länge, 0,5 m Innendurchmesser verwendet, der mit einer Tourenzahl von etwa 1/3 UpM rotierte. Der nachgeschaltete Kühler war 6 m lang, hatte einen Innendurchmesser von 30 cm und wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa E/3 UpM rotiert.
  • Das Eisenoxydkonzentrat wurde pelletisiert und die Pellets in oxydierender Atmosphäre auf einem Wanderrost hartgebrannt. Die hartgebrannten Pellets wurden einem Drehrohrofen in einer solchen Geschwindigkeit aufgegeben, daß der Ofen zu etwa 200/0 gefüllt war und eine Gesamtverweilzeit von etwa 41/2 Stunden aufrechterhalten wurde, von denen 21/E Stunden auf die Verweilzeit in der Reduktionszone entfallen. Analysen verschiedener Pellets sind in der nachstehenden Tabelle angegeben, in der auch die für die entsprechende Pelletzusammensetzung zulässige maximale Temperatur aufgeführt ist, bei der mit Sicherheit noch kein Zusammenbacken oder Sintern zu befürchten ist.
    Maximal-
    Pellets °/a Fe °/o si0% °/o Ca0 temperatur
    °C
    A 67,0 1,8 1,4 1080 bis 1100
    B 62,9 10,0 - 1020 bis 1060
    C 61,0 10,0 2,0 960 bis 980
    D 59,7 10,0 4,0 920 bis 940
    E 64,6 5,0 - 1020 bis 1060
    F 62,3 5,0 3,0 930 bis 950
    G 63,0 5,0 (A1203) - 1020 bis 1040
    H 69,8 0,5 0,5 1080 bis 1100
    Als festes kohlenstoffhaltiges Reduktionsmittel wurde Anthrazit mit einem C-Gehalt von 86,3 0/0 und 10/0 S sowie Koks mit 820/0 C und 1,20/0 S verwendet. Als zusätzliche Wärmequelle wurden Mantelbrenner verwendet, die ebenso wie der Zentralbrenner mit Koksofengas gespeist wurden. Die verschiedenen Betriebsbedingungen mit festem Reduktionsmittel waren wie folgt: Korngrößen:
    Koks........................ < 1 mm
    0 bis 1 mm
    Anthrazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 bis 3 mm
    0 bis 5 mm
    0 bis 10 mm
    < 3 mm
    6 bis 10 mm
    Pellets . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 bis 15 mm
    20 bis 25 mm
    25 bis 35 mm
    Kalkstein ... . .. . ... . . . . ...... < 1 mm
    1 bis 3 mm
    1 bis 3 mm
    Dolomit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 bis 6 mm
    1 bis 10 mm
    des Gewich-
    Kalk- bzw. Dolomitzusatzmenge 6 tes der Pellet-
    ° menge
    80/0
    Temperatur in der Reduktionszone 900 bis 1130°C
    je nach der Zu-
    sammensetzung
    der eingesetz-
    ten Pellets
    Es wurde eine große Anzahl von Kombinationen verschiedener Korngrößen, Zusammensetzungen, Zuschlagmengen und Temperaturen angewendet. In jedem Versuch wurden dieVersuchsbedingungen etwa 12 Stunden konstant gehalten.
  • Als beste Ergebnisse wurden Reduktionsgrade von 96 0/0 erreicht. Die reduzierten Pellets hatten einen Schwefelgehalt unter 0,03 0/0 und waren frei von anhaftender Schlacke und Flugasche. Sie waren hervorragend für den Einsatz in Eisen- oder Stahlöfen geeignet. Die besten Ergebnisse wurden bei Eisenoxydpellets mit etwa 3 bis 15 mm Durchmesser erhalten. In diesem Fall war ein Zusatz von mindestens 4 Gewichtsprozent des Erzes an Kalk oder Dolomit in einer Korngröße von 1 bis 6 mm in allen Fällen ausreichend, um den Schwefelgehalt der reduzierten Pellets unter 0,03 0/0 zu halten. Für Pellets mit einer Korngröße von 1 bis 10 mm war ein Zusatz an Kalk oder Dolomit von etwa 6 Gewichtsprozent der eingesetzten Eisenoxydpellets notwendig, um dasselbe Resultat zu erzielen.
  • Das feste kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel mußte kleiner als 12 mm sein. Ein Kohlenstoffüberschuß entsprechend einem Gehalt von 0,1 bis 0,15 kg an unverbranntem Kohlenstoff im Austragsgut je Kilogramm chargierter Eisenoxydpellets war in allen Fällen ausreichend, um Reoxydationen am Austragsende des Ofens zu vermeiden und reduzierende Bedingungen in der ganzen Reduktionszone aufrecht zu halten. Es wurde weder ein Ankleben der Charge an die Innenwand des Ofens noch aneinander beobachtet. Die Pellets konnten leicht aus der Austragsmischung abgetrennt werden und der Überschuß an unverbranntem kohlenstoffhaltigen Material, der in den Ofen zurückgeführt werden mußte, war minimal.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung reduzierter Eisenpellets mit einem Gehalt an metallischem Eisen von 70 bis 1000/, durch die Reduktion einer Mischung von reduktionsmittelfreien Eisenoxydpellets und festem kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel in einem Drehrohrofen, gegebenenfalls unter Zusatz von schwefelbindenden Flußmitteln, wie Kalk oder Dolomit, bei Temperaturen von 650 bis 1200°C, jedoch unterhalb der Erweichungstemperatur, d a -durch gekennzeichnet, daß10bis50°/o der endothermen Reaktionswärme durch entlang der Ofenlänge angeordnete äußere Wärmequellen eingebracht werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenoxydpellets vor der Aufgabe in den Drehrohrofen in oxydierender Atmosphäre hartgebrannt werden.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenstoffgehalt der Charge so eingestellt wird, daß im Austragsgut 0,1 bis 0,15 kg unverbrannter fester Kohlenstoff je Kilogramm chargierter Eisenoxydpellets enthalten ist.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenoxydpellets in einer Korngröße von 6 bis 15 mm eingesetzt werden.
DEST18965A 1961-04-07 1962-03-14 Verfahren zur direkten Gewinnung eines vorwiegend aus metallischem Eisen bestehendenProduktes aus oxydischen Eisenerzen und -konzentraten Pending DE1199296B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CA1199296X 1961-04-07

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1199296B true DE1199296B (de) 1965-08-26

Family

ID=4173622

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEST18965A Pending DE1199296B (de) 1961-04-07 1962-03-14 Verfahren zur direkten Gewinnung eines vorwiegend aus metallischem Eisen bestehendenProduktes aus oxydischen Eisenerzen und -konzentraten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1199296B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT402300B (de) Verfahren zur herstellung von eisen
DE69909686T2 (de) Aufarbeitung von Metalloxide enthaltenden Eisenhüttenabfällen durch Kalzinierung derselben in der Form kokshaltiger Brikets
DE1508051A1 (de) Verfahren zur Herstellung vorreduzierter Kugeln (Pellets) aus eisenoxydhaltigem Material
DE3139375A1 (de) Verfahren zum herstellen von agglomeraten, wie pellets oder briketts, sowie zur metallgewinnung aus diesen
DE2618929C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Rohkupfer aus einem Kupfer-Eisensulfidkonzentrat
DE1508050B1 (de) Pellet mit hoher Druckfestigkeit und guter Witterungsbestaendigkeit,Verfahren zur Herstellung von derartigen,einen hohen Eisengehalt aufweisenden Pellets mit wetterbestaendigem UEberzug und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens
DE2459832C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Rohblei aus Materialien, die Blei im wesentlichen in Form von Oxyden und/oder Sulfaten enthalten
DE3307175C2 (de)
DE641128C (de) Verfahren zur Herstellung von Metallschwamm, insbesondere Eisenschwamm
DE1199296B (de) Verfahren zur direkten Gewinnung eines vorwiegend aus metallischem Eisen bestehendenProduktes aus oxydischen Eisenerzen und -konzentraten
DE2428715C3 (de) Verfahren und Anlage zur Reduktion und Agglomeration von feinkörnigem Erz
DE1266775B (de) Verfahren zur Reduktion von Eisenerz
EP0008140B1 (de) Verfahren zur Direktreduktion von eisenoxidhaltigen Materialien
DE2754988A1 (de) Verfahren zur herstellung von ferrochrom in einem hochofen
DE641703C (de) Verfahren zur Verarbeitung von Eisenschwamm
DE2118880C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines harten grobkörnigen Röstproduktes aus feinkörnigem Eisensulfidmaterial
AT257653B (de) Verfahren zur Herstellung von Roheisen in einem Drehofen
DE1433359C (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Gewinnung von flüssigen, eisenhaltigen Metallegierungen in einem Drehrohrofen
DE2426250C3 (de) Verfahren zur Herstellung einer Schmelze aus Oxyden
DE473016C (de) Verfahren zur Gewinnung verfluechtigungfaehiger Metalle aus Erzen, Huettenprodukten und Rueckstaenden aller Art
AT142215B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Verarbeitung von Eisenschwamm auf Luppen in einem Drehrohrofen.
DE942769C (de) Verfahren zum kontinuierlichen Agglomerieren von festen Stoffen
DE1149033B (de) Verfahren zum trockenen Reduzieren von Eisenoxyd oder von anderen Metalloxyden, wie den Oxyden des Kupfers, Kobalts oder Nickels
AT108896B (de) Verfahren zur Gewinnung verflüchtigungsfähiger Metalle und Metallverbindungen als Metallrauch aus Erzen, metallhaltigen Produkten und Rückständen aller Art.
AT208900B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Eisenerz und Kohlenstoff enthaltenden festen Formlingen