DE1149033B - Verfahren zum trockenen Reduzieren von Eisenoxyd oder von anderen Metalloxyden, wie den Oxyden des Kupfers, Kobalts oder Nickels - Google Patents

Verfahren zum trockenen Reduzieren von Eisenoxyd oder von anderen Metalloxyden, wie den Oxyden des Kupfers, Kobalts oder Nickels

Info

Publication number
DE1149033B
DE1149033B DEF22732A DEF0022732A DE1149033B DE 1149033 B DE1149033 B DE 1149033B DE F22732 A DEF22732 A DE F22732A DE F0022732 A DEF0022732 A DE F0022732A DE 1149033 B DE1149033 B DE 1149033B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
iron oxide
reduction
moldings
carbon
reducing agent
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEF22732A
Other languages
English (en)
Inventor
Horace Freemann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
HORACE FREEMANN
Original Assignee
HORACE FREEMANN
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by HORACE FREEMANN filed Critical HORACE FREEMANN
Publication of DE1149033B publication Critical patent/DE1149033B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • C21B13/08Making spongy iron or liquid steel, by direct processes in rotary furnaces

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zum trockenen Reduzieren von Eisenoxyd oder von anderen Metalloxyden, wie den Oxyden des Kupfers, Kobalts oder Nickels Gegenstand der Hauptpatentanmeldung F 17283 V1 a I 18a ist ein Verfahren zum trockenen Reduzieren von Eisenoxyd zu Eisenschwamm oder körnigen Massen ohne Schmelzen oder Sintern der Beschickung, wobei in Gegenwart von Luft das Eisenoxyd in Form von harten, porösen Formkörpern im Gemisch mit einem überschuß über die zur Reduktion des Eisenoxyds durch das gebildete Kohlenmonoxyd nötige Menge an feinverteilter Kohle behandelt wird, die arm an niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen ist und einen im Reaktionsprodukt verteilten unschmelzbaren Verbrennungsrückstand bildet, und wobei die zur Reduktion nötige Wärmemenge größtenteils aus der Oxydation eines Teils des Brennstoffes mit Luft zu Kohlenmonoxyd stammt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Behandlungszone an ihrem Aufgabeende zusammen mit der Kohle und dem Eisenoxyd so viel Luft zugeführt wird, daß durch die Verbrennung der Kohle in der Nähe des Aufgabeendes die nötige Wärmemenge frei wird, derartig, daß nur auf eine verhältnismäßig kurze Strecke eine oxydierende im Hauptteil der Zone jedoch eine gegenüber dem Eisenoxyd reduzierende Atmosphäre erzeugt wird, und daß die Gase die Behandlungszone im Gleichstrom mit dem Möller durchlaufen und am Abführungsende verlassen. Charakteristisch für dieses Verfahren ist, daß man Kohle in einer Menge verwendet, die ausreicht, um den größten Teil des bei der Reduktion des Eisenoxyds erzeugten Kohlendioxyds zu Kohlenmonoxyd zu reduzieren.
  • Es wurde nun festgestellt, daß man bei diesem Verfahren mit beträchtlich weniger Kohlenstoff bzw. Kohle auskommt, wenn man das Kohlenmonoxyd durch die Einwirkung von Kohlenstoff auf bei der Zersetzung von Kalkstein gebildetes Kohlendioxyd erzeugt.
  • Dementsprechend schafft die Erfindung ein Verfahren zum trockenen Reduzieren von Eisenoxyd, wobei der Behandlungsprozeß an ihrem Aufgabeende zusammen mit der Kohle und dem Eisenoxyd so viel Luft zugeführt wird, daß durch die Verbrennung der Kohle in der Nähe des Aufgabeendes die nötige Wärmemenge frei wird, derart, daß nur auf eine verhältnismäßig kurze Strecke eine oxydierende, im Hauptteil der Zone jedoch eine gegenüber dem Eisenoxyd reduzierende Atmosphäre erzeugt wird, und daß die Gase die Behandlungszone im Gleichstrom mit dem Möller durchlaufen und am Abführungsende verlassen, nach Patentanmeldung F 17283 V1: a/ 18a, das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Reduktionsmittel eine feinvermahlene Mischung verwendet wird, die im wesentlichen Calciumcarbonat und mit der Maßgabe ein festes kohlenstoffhaltiges Material enthält, daß die durch das letztere kohlenstoffhaltige Material eingebrachte Kohlenstoffmenge mindestens so groß ist, daß sie ausreicht, das gesamte durch Zersetzung des Calciumcarbonats freigesetzte Kohlendioxyd sowie den Hauptteil des bei der Reduktion des Eisenoxyds entstehenden Kohlendioxyds zu Kohlenmonoxyd zu reduzieren, wobei jedoch eine geringere Menge an festem kohlenstoffhaltigem Material verwendet wird als die, welche zur vollständigen Reduktion des Eisenoxyds durch allein aus dem festen kohlenstoffhaltigen Material stammendes Kohlenmonoxyd notwendig sein würde.
  • Gemäß der Erfindung werden die oxydischen Formkörper gemeinsam mit einem feinverteilten Reduktionsmittel, das festes kohlenstoffhaltiges Material und Kalkstein oder Calciumcarbonat enthält, z. B. in einen Drehrohrofen eingeführt und reduziert. Die Asche des kohlenstoffhaltigen Materials soll zweckmäßigerweise bei der Reaktionstemperatur im Ofen nicht schmelzen oder sintern. Dies ist jedoch nicht ausschlaggebend, da Calciumcarbonat in solchen Mengen vorliege, daß der Schmelzpunkt der Asche mehrere 100° C über der im Ofen herrschenden Temperatur liegt. Luft wird am Aufgabeende des Drehrohrofens eingeführt, wo eine Heizöl- oder Gasflamme vorgesehen ist, welche die Temperatur der Beschickung auf etwa 900 bis 1000° C bringt. Bei dieser Temperatur wird der Kalkstein gebrannt und bildet Calciumoxyd und Kohlendioxyd. Das Kohlendioxyd wird in Gegenwart von heißem Kohlenstoff schnell zu Kohlenmonoxyd reduziert, wodurch sich innerhalb der Beschickung und in inniger Berührung mit den Metalloxydformkörpern eine sehr hohe Kohlenmonoxydkonzentration einstellt. Das Metalloxyd wird dann durch das Kohlenmonoxyd zum Metall reduziert.
  • Gegebenenfalls in der Beschickung vorliegender Schwefel wird vom Calciumoxyd praktisch vollständig gebunden. Die aus dem Auslaßende austretende Masse kann durch Sieben, magnetische Sichtung oder eine neuartige weiter unten beschriebene pneumatische Trennung leicht in feinverteilten gebrannten Kalk, Asche, nicht umgesetzte Kohle und Metall aufgetrennt werden. Das vom Metall befreite Material eignet. sich vorzüglich zur Herstellung von Zement, in einigen Fällen sogar ohne Zugabe anderer Stoffe. Erfindungsgemäß wird die gleichzeitige Erzeugung von Zement aus diesem Material in Betracht gezogen.
  • Als Metalloxyde kommen neben Oxyden des Eisens auch die Oxyde des Kobalts, Nickels und Kupfers zur Verhüttung in Frage.
  • Die Zersetzung von Kalkstein zu gebranntem Kalk und Kohlendioxyd CaCO3 = CaO + CO@ (1) die Umwandlung des Dioxyds zu Monoxyd durch Kohlenstoff C02 + C = 2C0 (2) sowie die Reaktion von gebranntem Kalk und Schwefelverunreinigungen in Gegenwart von heißem Kohlenstoff CaO +S+C=CaS+CO (3) sind endotherme Reaktionen, die gleichzeitig stattfinden. Die Reaktionsgeschwindigkeiten werden bei 900°C beträchtlich und bei 1000°C der Temperatur, bei welcher die Reduktion von Eisenoxyd vorzugsweise durchgeführt wird, zeimlich groß. Die Reduktionsreaktion andererseits ist, wie durch folgende Gleichung ausgedrückt, exotherm: Fe203 + 3C0= 2 Fe + 3 C02 + etwa 167 kcal/kg erzeugtes Eisen (4) Die gemäß Gleichung (4) freigesetzte Wärmemenge wird innerhalb der porösen Oxydformkörper erzeugt und dient dazu, die Formkörper oberhalb der Temperatur der sie umgebenden feinverteilten Stoffe und Gase zu halten.
  • In der Zeichnung stellt Fig. 1 ein Fließschema für das Verfahren nach der Erfindung dar und zeigt die bevorzugte Anordnung der Vorrichtung; Fig. 2 ist eine schematische Ansicht des rotierenden Reduktionsofens der Fig. 1, gemeinsam mit der dazugehörigen Abkühlungszone und zeigt die Bedingungen innerhalb des Drehofens; Fig. 3 ist eine schematische Darstellung einer vorzugsweise verwendeten Vorrichtung, in der die Formkörper aus Metallschwamm von der pulverförmigen gebrannten Kalk enthaltenden Asche abgetrennt und gleichzeitig gereinigt werden.
  • Das Erz wird auf die in der Patentanmeldung F 17283 VI a/ 18a beschriebene Weise entweder in feuchtem oder trockenem Zustand zu Pulver vermahlen und zu Formkörpern gepreßt.
  • Das gemahlene Eisenoxyd und das Bindemittel werden z. B. in einer Kollermühle 11 mit etwa 10 Gewichtsprozent Wasser gründlich vermischt oder, falls das Erz feucht gemahlen wurde, durch Entwässern auf einen 10o/oigen Feuchtigkeitsgehalt gebracht. Das gemischte Material wird dann ausgeformt oder, wie z. B. bei 12 gezeigt, vorzugsweise in einer z. B. in der Tonindustrie üblichen Strangpreßvorrichtung in kleine kugelförmige oder kurze zylindrische Massen stranggepreßt. Die feuchten stranggepreßten Massen werden dann in eine Drehtrommel 13 eingeführt, die ähnlich wie ein gewöhnlicher Drehröstofen gebaut sein kann. Die kleinen ausgeformten oder stranggepreßten Massen werden durch die Rollwirkung beim Durchgang durch die Drehtrommel 13 annähernd zu Kugeln abgerundet und durch Berührung mit heißen Gasen, welche bei 14 in die Drehtrommel im Gegenstrom zu den darin befindlichen Formkörpern einfließen und durch den Kamin 40 am Einlaßende der Drehtrommel in die Atmosphäre abziehen, getrocknet und gehärtet. Die Drehtrommel 13 wird langsam rotiert, um ein Zerbrechen der Formkörper während des Trocknens zu verhindern und dadurch die Bildung von Eisenoxydfeinschlag zu vermeiden, der bei der nachfolgenden Reduktion ein Sintern verursachen würde. Die Rotation ist jedoch so groß, daß die Oxydmassen so gut wie vollständig zu harten porösen Formkörpern trocknen. Die Größe der aus der Drehtrommel austretenden Formkörper kann in weiten Grenzen liegen, z. B. von einem Durchmesser von 1,587 mm bis zu 2,54 oder 5,08 cm oder darüber. Die Größe der Formkörper kann man steuern, indem man den Feuchtigkeitsgehalt des Gemisches bei der Ausformung oder beim Strangpressen reguliert. Zum Erzielen bester Ergebnisse und einer schnellen Reduktion in dem nachfolgenden Verfahren werden Formkörper mit einem Durchmesser zwischen etwa 3,175 und 19,050 mm, also z. B. von 12,7 mm vorgezogen. Auf jeden Fall sollten die Formkörper beträchtlich größer sein als die Teilchengrößen des Kalksteins und des kohlenstoffhaltigen Materials, die später beigemischt werden, so daß die zuletzt genannten als feine Trennphase dienen können und ein Zusammenballen der Formkörper während derReduktion verhindern, damit die reduzierten Formkörper von dem gebrannten Kalk, der Asche und dem Kohlenstoff, wenn ein solcher überhaupt vorliegt, beim Austreten aus dem Reduktionsofen sauber getrennt werden können.
  • Obwohl die so hergestellten Eisenoxydformkörper im allgemeinen hart genug sind, um bei der nachfolgenden Reduktion und der Behandlung nicht abgerieben zu werden und deshalb direkt reduziert werden können, wurde festgestellt, daß in einigen Fällen ein Rösten nicht nur die Härte der Formkörper erhöht und den Schwefel beseitigt, sondern das Oxyd so gut wie vollständig in Fe203 überführt und so eine Reduktion zu Eisen erleichtert. Demnach röstet man die Formkörper vorzugsweise an der Luft. Sie werden vorzugsweise pneumatisch zu einem bei 1.5 gezeigten Schachtröstofen gefördert. Wenn es sich bei dem Erz um Magnetit, d. h. Ferrooxyd handelt, kann man ohne Zugabe von Brennstoff unter geeigneten Bedingungen rösten, da bei der Umwandlung von Ferro- zu Ferrieisen so viel Wärme frei wird, daß die Formkörper bei etwa 1500° C zum beginnenden Schmelzen gebracht werden. Die Reaktion verläuft wie folgt: 4 Fe304 -f- 02 = 6 Fe203 -I- 136,22 kcal/kg Eisengehalt (5) Man röstet, indem man Luft durch eine Säule oder eine Schicht der Formkörper im Röstofen 15 bläst, nachdem diese durch eine äußere Wärmequelle zur Entzündung gebracht worden sind. Wenn man die Säule oder die Bettung der Formkörper, z. B. durch beständige Zu- und Abfuhr in Bewegung hält, dann kleben die Formkörper nicht zusammen. Am Boden des Röstofens kann durch eintretende Luft gekühlt werden. Die gerösteten Formkörper sind so gut wie schwefelfreier Gamma-Hämatit, sie sind äußerst hart, porös, etwas glasig, jedoch für die reduzierenden Gase vollständig durchlässig. Sie sind in Gegenwart von feinverteiltem Kalkstein und kohlenstoffhaltigem Material während des Reduktionsverfahrens vollkommen abriebbeständig.
  • Als »Reduktionsmittel«, welches zur Erzeugung von Kohlenmonoxyd dient, wird ein feinverteiltes Gemisch von Kalkstein und festem kohlenstoffhaltigem Material verwendet. Bei bekannten Verfahren zur Reduktion des Oxyds zu Schwammeisen wurde Kohlenstoff als hauptsächliche Kohlenmonoxydquelle verwendet, wobei der Kohlenstoff in einer sauerstoffarmen Atmosphäre, wie im folgenden formuliert, nur zum Monoxyd oxydiert wurde: 2 C -I- 02 = 2C0 (6) Hierbei verläuft die Reduktion von Ferrioxyd gemäß Gleichung (4). Es ist zu ersehen, daß für jedes zu reduzierende Mol Fe2O3 3 Mole CO erforderlich sind, die wiederum gemäß Gleichung (6) 3 Mol C benötigen, wobei natürlich zusätzlicher Kohlenstoff, der zur Reduktion von bei der Erzreduktion erzeugtem CO., benötigt wird, vernachlässigt wird. Demnach würde ein Verfahren, das weniger Kohlenstoff benötigt, z. B. das Verfahren nach der Erfindung, wirtschaftlich vorteilhaft sein.
  • Aus Gleichung (2) ist zu ersehen, daß 2 Mol CO aus nur 1 Mol C entstehen können, wenn das zu reduzierende Material CO., ist. So werden an Stelle von 3 Mol Kohlenstoff zur Durchführung der Reduktion gemäß Gleichung (4) nur 1i/2 Mol benötigt. Die wirtschaftliche Einsparung beträgt jedoch nicht, wie man annehmen könnte, die Hälfte, da die durch die Verbrennung von Kohlenstoff zu Kohlenmonoxyd freigesetzte und zur Erhöhung der Temperatur des Erzes erforderliche Temperatur jetzt teilweise aus einer anderen Quelle zugeführt werden muß. Bei dieser Quelle handelt es sich vorzugsweise um Heizöl, Erdgas oder Koksofengas, die meistens beträchtlich billiger sind als Kohlenstoff in Form von hochgradigem Koks, den man heutzutage meistens verwendet.
  • Als kohlenstoffhaltiges Material verwendet man bei dem Verfahren nach der Erfindung zweckmäßigerweise Koks oder Anthrazit. Der Koks kann jedoch von geringer Qualität sein und beispielsweise einen. hohen Schwefelgehalt aufweisen, wie der aus Nova-Scotia-Steinkohle, die ursprünglich etwa 3 % Schwefel enthält. Der durch den Koks oder das Anthrazit bei der Reduktion eingeführte Schwefel wird so gut wie vollständig gemäß Gleichung (3) beseitigt und erscheint nicht im erzeugten Eisen. Angesichts der hohen Konzentration an Kalkstein und gebranntem Kalk im Vergleich zu der bei der Reduktion anwesenden Asche stellt das Schmelzen der Asche des kohlenstoffhaltigen Materials nicht mehr eine Einschränkung dar. Die Schmelztemperatur der Asche der obenerwähnten Nova-Scotia-Steinkohle liegt bei nur etwa 1050 bis 1100° C, Temperaturen, die zwar nicht notwendigerweise, jedoch leicht bei der Reduktion bei dem Verfahren gemäß der Erfindung erreicht werden können. Infolge der Anwesenheit von Kalkstein und gebranntem Kalk wird jedoch der Schmelzpunkt der Asche um etwa 200° C angehoben.
  • Obwohl man Koks und Anthrazit vorzugsweise verwendet, ist das Verfahren erfolgreich mit roher Nova-Scotia-Steinkohle durchgeführt worden, und erfindungsgemäß wird die Verwendung von nicht verkokter Steinkohle in Betracht gezogen. Bei Verwendung eines solchen Materials werden die darin befindlichen flüchtigen Stoffe, die etwa ein Drittel des Gewichtes der Kohle ausmachen, in der Reduktionszone verbrannt und liefern dabei die für die Reduktion erforderliche Wärme und vermindern dadurch die Menge des für das Reduzieren erforderlichen Gases oder Heizöls beträchtlich. Ein Verkoken der Kohle innerhalb der Reduktionszone muß jedoch vermieden werden, da die feinen Teile sich leicht zusammenballen und an den Foi:nkörpern kleben. Dies erfordert eine genaue Steuerung der Temperatur innerhalb des Reduktionsofens. Obwohl man deshalb Steinkohle verwenden kann, zieht man Anthrazit oder Koks vor, wobei der Koks reaktionsfähiger ist. Bei der derzeitigen Durchführung des Verfahrens verwendet man geringwertige Steinkohle in einer Beschickungsvorrichtung zum Verkoken, aus der die flüchtigen Stoffe an Stelle von Öl für die Erzeugung der im Reduktionsofen erforderlichen Wärme und der Koks als Reduktionsmittel verwendet werden.
  • Bei dem Kalkstein wird zweckmäßigerweise ein geringwertiges schieferhaltiges Gestein mit etwa 80 % Calciumcarbonat verwendet, dessen Zusammensetzung es zur Erzeugung von Zement nach seiner Verwendung in der Reduktion geeignet macht. In einigen Fällen ergänzen die in der Kohle oder in der Koksasche vorliegenden Oxyde des Magnesiums, Aluminiums und Siliciums diese Metalloxyde im Kalkstein im geeigneten Maß, daß die von den Eisenformkörpern am Ende des Verfahrens abgetrennten Stoffe direkt zu Zement calciniert werden können.
  • Bei der Reduktion dient der Kalkstein nicht nur als Kohlendioxydquelle und zur Bildung von Schwefel, sondern er hebt auch den Schmelzpunkt der Koksasche an. Darüber hinaus wirken der Kalkstein und der hieraus erzeugte gebrannte Kalk als nichtschmelzbare Trennschicht zwischen den Formkörpern, und sie verhindern, daß die in Metall übergeführten Formkörper zusammensintern.
  • Herstellung des Reduktionsmittels Der Kalkstein und der Koks bzw. die Kohle können gemeinsam im geeigneten Mengenverhältnis, beispielsweise in einer luftdurchspülten Kugelmühle 16 gemahlen werden. Der auszumahlende Feinheitsgrad wird in erster Linie durch die Größe der zu reduzierenden Oxydformkörper bestimmt. Tim allgemeinen wird durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,59 bis 0,149 mm gemahlen. Bei Formkörpern von etwa 12,7 mm Durchmesser wird das Reduktionsmittel zweckmäßig erweise so gemahlen, daß es durch ein Sieb mit 0,25 mm lichter Maschenweite hindurchgeht. Nach dem Mahlen wird das Material in einem Vorratsbehälter 17 gelagert.
  • Das Verhältnis von Kalkstein zu Koks bzw. Kohle im Reduktionsmittel wird in erster Linie durch die Gleichungen (1) bis (4) bestimmt, jedoch auch durch die innerhalb des Reduktionsofens erwünschte Kohlenmonoxydkonzentration. Obwohl die Kalksteinmenge innerhalb weiter ,Grenzen verändert werden kann, ist ein großer überschuß zu vermeiden, da zusätzliche Wärme für die Zersetzung des überschüssigen Steins erforderlich ist. Im allgemeinen soll genügend Kalkstein zur Verfügung gestellt werden, so daß eine hinreichende Trennphase in dem Ofen gebildet wird, genügend CO, entsteht, der Schwefel so gut wie vollständig aus dem Koks absorbiert wird und der Schmelzpunkt der Koksasche in geeigneter Weise erhöht wird. Es ist immer genügend Kohlenstoff vorhanden, um mit dem CaCo3-Zersetzungsprodukt C02 zu reagieren und dieses in CO überzuführen und auch um mit dem bei der Reduktion von Fe2O3 gebildeten CO, vollständig zu reagieren. Vorzugsweise gibt man überschüssigen Kohlenstoff über die hierfür erforderliche Menge zu. Wegen der unterschiedlichen zu reduzierenden Erze, dem unterschiedlichen CaCO.- Gehalt der verschiedenen Kalksteine, wie auch dem Gehalt des verwendeten Kokses bzw. der Kohle an fixiertem Kohlenstoff ist es schwierig, z. B. ein bestimmtes Gewichtsverhältnis von Kalkstein zu Koks aufzustellen, das in allen Fällen eine geeignete Durchführung ermöglicht. Beispielsweise bewährt sich ein Reduktionsmittel mit einem Gehalt von etwa 1 bis 1,5 Gewichtsteilen Kohlenstoff je Gewichtsteil Calciumcarbonat in dem Verfahren nach der Erfindung bei der Reduktion von Erz mit einem Gehalt von etwa 70% Fe,03. Bei Steinkohle ist jedoch bedeutend mehr CaC03 erforderlich, um ein Verkoken zu verhindern. Es genügt, festzustellen, daß wenigstens genug Kohlenstoff vorliegen muß, um in dem Verfahren erzeugtes CO.., vollständig in CO überzuführen.
  • Die Ofenbeschickung Die gerösteten Formkörper und feinverteiltes Reduktionsmittel werden in einem Fülltrichter 18 gemischt, von dem aus das Gemisch in den Reduktionsofen, beispielsweise durch eine Förderschnecke 19, gefördert wird.
  • Die Ofenbeschickung kann man innerhalb weiter Grenzen je nach der Art des verwendeten Erzes verändern. Wenn man z. B. reine Oxydformkörper reduziert, enthält die Charge vorzugsweise auf 100 Teile Formkörper mit 70% Fe gewichtsmäßig 60 bis 80 Teile Reduktionsmittel mit einem Gehalt von etwa 60% Koks (mit 85% fixiertem Kohlenstoff) und 40% Kalkstein (mit 80'% CaCO3).
  • Diese Charge hat sich bei dem Verfahren nach der Erfindung als äußerst zweckmäßig erwiesen, wie auch eine Charge, bei der ein Reduktionsmittel verwendet wird, das im wesentlichen gleiche Gewichtsteile Koks und Kalkstein enthält. Obwohl Kohlenstoff, wie oben erwähnt, vorzugsweise im überschuß vorliegt, kann man vorzugsweise eine praktische untere Grenze für Kohlenstoff in Form von Koks wie folgt festlegen: Koks etwa 30%- vom Gewicht der Formkörper mit 70% Fe plus etwa 10% vom Gewicht des Kalksteins.
  • Die Durchführung der Reduktion Die Überführung der Formkörper in metallisches Eisen wird in einem Reduktionsofen vorgenommen, vorzugsweise in einem geneigten Drehofen 20, der mit feuerfesten Ziegeln isoliert und gefüttert ist. Er wird etwa mit einer Umdrehung je Minute gedreht, so daß das darin befindliche Material gelinde bewegt wird. Der Drehofen hat eine zentral gelegene kreisförmige Zufuhröffnung, durch welche die Charge aus der Fördervorrichtung 19 gleichzeitig mit einer gesteuerten Luftmenge und einem öl-Luft- oder Gas-Luft-Gemisch eingeführt wird, das bei einem Brenner 21 gezündet wird. Ein Gebläse 22 erzeugt einen Durchzug gleichsinnig mit der Bewegungsrichtung der Charge. Dieser Durchfluß im Gleichstrom innerhalb der Reduktionszone steht im Gegensatz zu der Betriebsweise bekannter Blasöfen und vieler bekannter Verfahren zur Direkteisenerzeugung.
  • Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß am Zufuhrende des Ofens so viel Luft zugeführt wird, daß oberhalb der Charge eine volloxydierende Atmosphäre erzeugt wird, um hierdurch das Heizöl oder -gas vollständig zu verbrennen. Infolgedessen findet am Zufuhrende, wo dies in stärkstem Maße erforderlich ist, eine starke Wärmefreisetzung statt, und zwar in Nachbarschaft zu der kalten nicht reduzierten Charge, welche die Wärme schnell absorbiert und hierbei nicht sintert oder zusammenklebt. Wenn die Charge etwa 900° C erreicht, zersetzt sich der in inniger Berührung mit den Formkörpern befindliche Kalkstein unter Bildung von Kohlendioxyd, das innerhalb der Charge sofort zu Kohlenmonoxyd reduziert wird. Dieses dringt in die Formkörper ein und reduziert sie zu Eisen. Infolge der Wärmefreisetzung durch die Oxydreduktion erhöht sich die Reaktionsgeschwindigkeit und wird bei 1000° C sehr groß. Der Erfolg des Verfahrens nach der Erfindung ist in erster Linie durch die in der Charge erzeugten vollständigen Reduktionsbedingungen begründet. Wie in Fig. 2 gezeigt, besteht die die Formkörper umgebende Atmosphäre so gut wie ganz aus Kohlenmonoxyd.
  • Große Mengen Kohlendioxyd, welche innerhalb der Charge während der Reduktion von Eisenoxyd freigesetzt werden, werden durch Berührung mit heißem Kohlenstoff ebenfalls in Kohlenmonoxyd übergeführt. In der Tat wird Kohlenmonoxyd aus der Charge entwickelt und liegt in der Atmosphäre oberhalb der Bettung im Drehofen in einem solchen Überschuß vor, daß große Mengen derselben im Ofen ohne Gefahr verbrannt werden, da innerhalb der Charge vollständig reduzierende Bedingungen herrschen und das Gas aus der Charge nach außen strömt. Die am Zufuhrende eingeblasene Luft wird so gesteuert, daß die Atmosphäre oberhalb der Charge im ganzen Hauptteil der Ofenlänge hinsichtlich des bei 1000 bis 1050° C befindlichen Eisens reduzierend wirkt. Im allgemeinen sollte das Verhältnis CO: C02 oberhalb der Charge nicht unter 2 : 1 fallen. Praktisch ist es nur notwendig sicherzustellen, daß die in eine Abzughaube 23 eintretenden Gase mit in die Haube in den oberen Teil der konischen Ablaßöffnung des Drehofens 20 eingeführter Luft eine kurze Flamme erzeugen. Die heißen Gase aus der Haube werden vorzugsweise wie in Fig. 1 gezeigt zur Formkörperbildung verwendet.
  • Die Temperatur innerhalb des Ofeus wird mittels eines Pyrometers 24 nahe dem Ablaßende beobachtet. Wenn die Formkörper ein beginnendes Schmelzen des Metalls zeigen, ist die Temperatur zu hoch und muß durch Drosselung der am Zufuhrende eingeführten Luft oder durch Verkleinerung der Flamme beim Brenner 21 erniedrigt werden. Wenn andererseits die Formkörper nicht hinreichend reduziert sind, ist die Temperatur zu niedrig und muß entsprechend korrigiert werden. Das Verfahren nach der Erfindung wird bei einer Bettungstemperatur im Bereich von 900 bis maximal etwa 1050° C innerhalb des Ofens durchgeführt. Die Bettungstemperatur liegt zweckmäßigerweise gut unter dem Maximum, d. h. vorzugsweise bei etwa 900 bis 1000° C.
  • Die Eisenformkörper, feinverteilter Kalk und feinverteilte Asche, die aus dem konischen Ablaßende des Ofens 20 austreten, werden zunächst vorzugsweise in einer mit Wassermantel versehenen Fördervorrichtung, die als Förderschnecke 25 abgebildet ist, gekühlt. Ein geringer Teil der reduzierenden Atmosphäre aus dem Ofen wird durch eine Leitung 26 in die Fördervorrichtung 25 geleitet und durch ein kleines Gebläse 27 durch diese gesaugt. Auf diese Weise werden die Formkörper während des Abkühlens von einer nicht oxydierenden Atmosphäre umgeben, so daß ihre Oberfläche nicht oxydiert wird. Auftrennung der Produkte Die Eisenformkörper und das verbrauchte pulverförmige Reduktionsmittel werden in einem Fülltrichter 28 am Ablaßende der Kühl- und Fördervorrichtung gesammelt. Dieses Material kann man zu einer geeigneten Sichtungs- oder magnetischen Trennvorrichtung fördern, um die Formkörper von gebranntem Kalk, Asche und dem gesamten nicht in Reaktion getretenen Kohlenstoff zu befreien. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß man die Metaljformkörper wirksamer und vollständiger von dem verbrauchten pulverförmigen Reduktionsmittel abtrennen und die Oberfläche der Formkörper gleichzeitig durch ein neuartiges Luftsichtungsverfahren befreien kann.
  • Bei diesem Trennverfahren werden die Formkörper und das Pulver aus dem Fülltrichter 28 pneumatisch zu einer ersten oder Formkörpertrennvorrichtung 31 gefördert, welche die Gestalt eines umgekehrten Kegels aufweist und einem gewöhnlichen Zyklonabscheider ähnlich ist. Das Material tritt in die Formkörpertrennvorrichtung 31 tangential mit ziemlich hoher, durch ein Sauggebläse 32 erzeugter Geschwindigkeit ein und wirbelt, wie in Fig. 3 gezeigt, herum, wobei sich die Formkörper am Boden des kegelförmigen Separators absetzen und in ein Vorratsgefäß 33 entleert werden. Innerhalb der Formkörpertrennvorrichtung sowie an der Austrittsöffnung derselben für die Formkörper wird an einem Lufteinlaß 34 am oberen Teil des Vorratsbehälters 33 ein starker nach oben gerichteter Luftzug erzeugt. Infolge dieses nach oben gerichteten Luftzuges wird verhindert, daß das Pulver in das Vorratsgefäß eintritt. Es wandert statt dessen in der Trennvorrichtung 31 zentral nach oben, wie in Fig. 3 durch den Pfeil gezeigt, und gelangt durch eine oben befindliche Entlüftungsleitung 35 nach außen. Durch die Wirkung des Wirbels und durch Berührung mit den schneller sich bewegenden Pulverteilchen werden die Metallformkörper in dem Separator 31 wirksam gereinigt. Sie werden dann, je nach der beabsichtigten Verwendungsart, gemahlen oder eingeschmolzen.
  • Bei den Formkörpern handelt es sich im wesentlichen um reines Eisen, daß je nach der Behandlung vor der Reduktion mehr oder weniger schwammig ist. Formkörper, die aus reinem Ferrioxyd und Mehl als Bindemittel hergestellt und einfach getrocknet wurden, ergeben ein sehr schwammiges Produkt, daß zu einem äußerst feinen Pulver zerfällt und sich zur Herstellung von Magnetkernen eignet. Andererseits ergeben Formkörper, die mit '/2 Gewichtsprozent Alkali- oder Erdalkalibase hergestellt und oberhalb von 1100° C geröstet wurden, bei der Reduktion ein weniger schwammiges Produkt, das zu einem verhältnismäßig groben Pulver zerfällt und sich eher zur Herstellung mechanischer Teile eignet. Sämtliche Formkörperarten können einfach eingeschmolzen oder gepreßt und dann geschmolzen werden, wenn festes Metall gewünscht wird.
  • Die Entlüftungsleitung 35 des Separators 31 ist mit einer zweiten oder Pulvertrennvorrichtung 36 verbunden, bei der es sich zweckmäßigerweise um einen Zyklonseparator handeln kann. In dieser Vorrichtung wird das Pulver wirksam gesammelt und fällt in ein Lagergefäß 37, wobei zwischen dem Lagerbehälter und dem Separator kein nach oben gerichteter Luftzug erzeugt wird.
  • Das so gesammelte Pulver enthält gebrannten schieferhaltigen Kalk gemeinsam mit Calciumsulfid, etwas nicht verbrauchten Kohlenstoff und andere außer dem Calciumoxyd im Kalkstein vorliegende Oxyde. Wie oben erwähnt, kann sich die Masse unverändert zur Zementherstellung eignen. Es ist jedoch wahrscheinlicher, daß der Metalloxydgehalt des Pulvers vor der Überführung in Zement etwas verändert werden muß. Dieser Rückstand kann zur Herstellung von Zement in üblicher Art calciniert und gebrannt werden.
  • Die Gesamtmenge der bei dem Verfahren nach der Erfindung verwendeten Rohstoffe ändert sich nach der zu reduzierenden Erzart, und das Verfahren ist bei vielen verschiedenen Erzen, von hochgradigen Konzentraten bis zu Pyrit- und Blasofenzunder, angewendet worden. Wenn man auf die Erzeugung von hochgradigem Pulver, ausgehend von Konzentraten abzielte, die etwa 70fl/o enthalten, so wurden auf 1 t erzeugte Metallformkörper 1,43 t Formkörper mit einem Durchmesser von 12,7 mm, 0.6 t Koksgrus, 0,6 t schieferhaltiger Kalkstein, wobei sowohl der Koks als der Kalkstein durch ein Sieb mit 0,25 mm lichter Maschenweite (60 mesh) gingen, und etwa 0,4 t Brennöl verwendet. Die Reduktion war innerhalb 2 Stunden bei 1000° C beendet, was etwa einem Viertel der Zeit im Blasofen entspricht. Die Formkörper hatten die folgende Zusammensetzung:
    Kohlenstoff .................. 0,020/0
    Schwefel ..................... 0,01%
    Phosphor .................... -
    Siliciumoxyd ................. 0,401/o
    Fe304 ....................... 1,50110
    Metallisches Eisen ............ 98,0711/0
    100,001/0
    Die Erfindung wurde an Hand der Verwendung eines Drehofens als Reduktionsofen beschrieben, und dies ist die vorzugsweise verwendete Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. Man kann jedoch auch stationäre Tunnelöfen mit kontinuierlich sich bewegenden Fördervorrichtungen oder Schütteleinsätzen sowie die bekannten Herreshoff-Öfen mit mehreren übereinander befindlichen Herdflächen verwenden.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum trockenen Reduzieren von Eisenoxyd, wobei der Behandlungszone an ihrem Aufgabeende zusammen mit der Kohle und dem Eisenoxyd so viel Luft zugeführt wird, daß durch die Verbrennung der Kohle in der Nähe des Aufgabeendes die nötige Wärmemenge frei wird, derart, daß nur auf eine verhältnismäßig kurze Strecke eine oxydierende, im Hauptteil der Zone jedoch eine gegenüber dem Eisenoxyd reduzierende Atmosphäre erzeugt wird, und daß die Gase die Behandlungszone im Gleichstrom mit dem Möller durchlaufen und am Abführungsende verlassen, nach Patentanmeldung F 17283 VIa/ 18 a, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktionsmittel eine feinvermahlene Mischung verwendet wird, die im wesentlichen Calciumcarbonat und mit der Maßgabe ein festes kohlenstoffhaltiges Material enthält, daß die durch das letztere kohlenstoffhaltige Material eingebrachte Kohlenstoffmenge mindestens so groß ist, daß sie ausreicht, das gesamte durch Zersetzung des Calciumcarbonats freigesetzte Kohlendioxyd sowie den Hauptteil des bei der Reduktion des Eisenoxyds entstehenden Kohlendioxyds zu Kohlenmonoxyd zu reduzieren, wobei jedoch eine geringere Menge an festem kohlenstoffhaltigem Material verwendet wird als die, welche zur vollständigen Reduktion des Eisenoxyds durch allein aus dem festen kohlenstoffhaltigen Material stammendes Kohlenmonoxyd notwendig sein würde.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reduktionsmittel im . wesentlichen Kalkstein und Koks, Anthrazit oder Steinkohle enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Einleitung der Zersetzung des Calciumcarbonats und der Bildung von Kohlenmonoxyd das Gemisch von Reduktionsmittel und Eisenoxyd-Formkörpern anfangs im Ofen an seinem Aufgabenende auf mindestens etwa 900° C erhitzt wird und dann eine Temperatur des Beschickungsbettes zwischen etwa 900 und 1050° C aufrechterhalten wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Kohlenoxyd zu Kohlendioxyd in der Atmosphäre oberhalb des Beschickungsbettes im Reduktionsofen über etwa 2 : 1 gehalten wird.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Calciumcarbonat ein schieferhaltiger Kalkstein einer für die Zementherstellung geeigneten Zusammensetzung verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Reduktionsmittel-Gemisch das Gewicht des durch das feste kohlenstoffhaltige Material eingebrachten Kohlenstdffs mindestens dem Gewicht des durch das Calciumcarbonat eingebrachten Carbonats entspricht.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung des verbrauchten feinverteilten Reduktionsmittels von den reduzierten Eisenformkörpern mittels eines Zyklonabscheiders erfolgt, wobei das Gemisch aus reduzierten Eisenformkörpern und verbrauchtem feinverteiltem Reduktionsmittel mittels eines Luftstromes hoher Geschwindigkeit tangential in den Zyklonabscheider an seinem oberen Ende eingeblasen wird, und die reduzierten Eisenformkörper am unteren Ende des Zyklonabscheiders abgeführt werden und das verbrauchte feinverteilte Reduktionmittel mittels des Luftstromes infolge der Zyklonwirkung oben aus dem Zyklonabscheider ausgetragen wird. B. Anwendung der Verfahrensmaßnahmen nach den vorhergehenden Ansprüchen auf da§trockene Reduzieren von anderen Metalloxyden als Eisenoxyd, wie den Oxyden des Kupfers, Kobalts oder Nickels.
DEF22732A 1956-04-04 1957-04-03 Verfahren zum trockenen Reduzieren von Eisenoxyd oder von anderen Metalloxyden, wie den Oxyden des Kupfers, Kobalts oder Nickels Pending DE1149033B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CA1149033X 1956-04-04

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1149033B true DE1149033B (de) 1963-05-22

Family

ID=4173542

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF22732A Pending DE1149033B (de) 1956-04-04 1957-04-03 Verfahren zum trockenen Reduzieren von Eisenoxyd oder von anderen Metalloxyden, wie den Oxyden des Kupfers, Kobalts oder Nickels

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1149033B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1927558B1 (de) * 1968-06-24 1971-08-26 Gutehoffnungshuette Sterkrade Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Eisenschwamm aus oxydischen Eisenerzen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1927558B1 (de) * 1968-06-24 1971-08-26 Gutehoffnungshuette Sterkrade Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Eisenschwamm aus oxydischen Eisenerzen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3714573C2 (de)
DE69838246T2 (de) Verfahren zur bedienung eines beweglichherdofens zum reduzieren von oxiden
DE2660884C2 (de) Verfahren zur Herstellung geschmolzenen Metalls
US2855290A (en) Method of reducing iron oxide to sponge iron
DE3000621C2 (de) Verfahren zum Herstellen von gehärteten Pellets aus einem feinzerteilte Eisenoxide enthaltenden Material
US2806779A (en) Method of producing iron
US3333951A (en) Metallized pellets
US3185635A (en) Method for producing metallurgical coke and metal-coke from both coking and non-coking coals
US3313617A (en) Iron-containing flux material for steel-making process
US3495971A (en) Smelting furnace charge composition and method of making same
EP0359997B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Sinterdolomit in einem Drehrohrofen
DE829302C (de) Verfahren zur Herstellung von Metallschwamm
SU869563A3 (ru) Способ производства брикетов из окиси цинка или смеси окиси цинка и окиси свинца
DE1149033B (de) Verfahren zum trockenen Reduzieren von Eisenoxyd oder von anderen Metalloxyden, wie den Oxyden des Kupfers, Kobalts oder Nickels
DE2743282A1 (de) Waelzverfahren zur verfluechtigung von zink und blei aus eisenoxydhaltigen materialien
DE1101465B (de) Verfahren zum trockenen Reduzieren von Eisenoxyd zu Eisenschwamm oder koernigen Massen ohne Schmelzen oder Sintern der Beschickung
US3196000A (en) Process for the direct reduction of iron ores in rotating cylindrical furnaces
US2349688A (en) Method of producing low carbon iron or steel
DD237523A5 (de) Verfahren zum erschmelzen von metallen aus oxidischen und/oder feinkoernigen sulfidischen nichteisenmetallerzen bzw.-konzentraten sowie einrichtung zur durchfuehrung diese verfahrens
DE1266775B (de) Verfahren zur Reduktion von Eisenerz
DE2106062A1 (en) Continuous sponge iron prodn in vertical - shaft furnace
US3353953A (en) Process of purifying an anseniccontaining iron ore
US4409022A (en) Method of producing low-sulfur, reduced, iron ore pellets
US3304168A (en) System for producing carbonized and prereduced iron ore pellets
DE2428715A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur reduktion von erzen