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Schiebedachrahmen für Kraftfahrzeuge mit einem als Regenrinne dienenden
U-Profil Die Erfindung bezieht sich auf Schiebedachrahmen für Kraftfahrzeuge und
betrifft eine besondere Ausbildung der Wasserrinne, die von Teilen des Schiebedachrahmens
gebildet wird und bekanntlich bei starren Schiebedächern dazu dient, eventuell durch
den Randspalt zwischen dem festen Dach und dem Schiebedeckel eindringendes Regenwasser
aufzufangen und zu im allgemeinen an den vier Ecken des Rahmens angebrachten Wasserabläufen
zu führen, die das Wasser nach außen leiten.
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Bei vielen Kraftfahrzeugen ergibt sich insbesondere für die in Wagenlängsrichtung
seitlich verlaufenden Wasserrinnen, bedingt durch die geringe Dachwölbung, eine
fast eben verlaufende Bodenfläche, wodurch das Wasser nur zögernd abfließt, da ein
ausreichendes Gefälle zu den Wasserabläufen fehlt. Es muß daher damit gerechnet
werden, daß bei starken Regengüssen zeitweilig die seitlichen Wasserrinnen zu einem
gewissen Grad mit Wasser angefüllt sind, welches bei plötzlichen Geschwindigkeitsänderungen
des Fahrzeuges, beispielsweise bei heftigem Bremsen oder raschem Anfahren, infolge
seiner Trägheit in den Wasserrinnenprofilen schlagartig nach vorn oder hinten schießt
und dann von den Wasserabläufen in der plötzlich auftretenden Menge nicht gleich
abgeführt werden kann. Dadurch besteht die Gefahr, daß ein Teil des plötzlich in
Bewegung geratenen Wassers über die Begrenzungswände der Wasserrinne hinausschießt
und in unerwünschter und unkontrollierbarer Weise zu anderen Stellen des Schiebedachrahmens
oder seiner Umgebung gerät.
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Es ist bekannt, in der Wasserrinne eines Schiebedachrahmens unmittelbar
vor dem Abflußrohr eine Spritzwand vorzusehen, die die Aufgabe hat, das Hinausblasen
von Wasser durch den Fahrtwind zu verhindern. Dieser Funktion entsprechend muß die
bekannte, vorzugsweise aus einem Gummistreifen bestehende Spritzwand so ausgebildet
sein, daß sie über den Höchststand des Wassers in der Wasserrinne hinausragt. Gleichfalls
bekannt ist die Anordnung einer Auflauframpe zum Anheben starrer Schiebedeckel an
einer bestimmten Stelle der Regenrinne. Diese bekannte Auflauframpe stellt ein Einbauteil
dar, das sich in Längsrichtung erstreckt und eine beachtliche Höhe aufweist, die
sogar über die Höhe der Wasserrinne hinausgehen kann.
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Gegenüber diesen bekannten Einbauten in der Wasserrinne liegt der
Erfindung eine grundsätzlich abweichende Aufgabenstellung zugrunde. Es soll nämlich
erreicht werden, daß das Wasser bei plötzlichen Beschleunigungen durch Strömungshindemisse
an einem raschen Vorschießen gehindert, d. h. gebremst wird, ohne daß die
normale für den Abfluß angesammelten Wassers notwendige Strömung wesentlich beeinträchtigt
wird. Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Wasserrinne
Strömungshemmnisse in Gestalt einer Vielzahl über ihrer Länge verteilter, nach innen
gerichteter, querverlaufender Vorsprünge geringer Höhe aufweist.
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Die oben angegebene Aufgabe ist mit den bekannten Einbauten, nicht
zu lösen. Nach der Erfindung wird entgegen der üblichen Tendenz, die darauf abzielt,
die Wasserrinne innen möglichst glatt und frei von Hindernissen auszubilden, eine
die Reibung der Strömung künstlich vergrößernde Oberfläche auf der Innenseite der
Wasserrinne ausgebildet, deren Wirkung sich mit der Geschwindigkeit der Strömung
wesentlich steigert, so daß gerade im Falle besonders großer Beschleunigungen die
bezweckte starke Bremsung angesammelten Wassers erreicht wird.
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Die nach innen gerichteten, querverlaufenden Vorsprünge geringer Höhe
können regelmäßig oder unregelmäßig angeordnet und von beliebiger Form sein, beispielsweise
als querverlaufende Schwellen sich über die ganze Breite des Bodens und eventuell
auch noch über die seitlichrn Begrenzungswände erstrecken. Besonders zweckmäßig
ist es jedoch, einen durchgehenden Längsstreifen des Bodens von Vorsprüngen frei
zu halten, damit ein schmaler durchlaufender Kanal verbleibt, der keinerlei Hindernisse
aufweist und der normalerweise auftretenden kleinen Wassermenge einen glatten, ungestörten
Abfluß gewährt.
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Eine besonders einfache Ausbildungsmöglichkeit eines erfindungsgemäß
mit Hindernissen an den Kanalwänden der Wasserrinne versehenen Schiebedachrahmens
ergibt sich für einstückig im Tiefziehverfahren ausgebildete Schiebedachrahmen,
bei denen
nach der Erfindung vorzugsweise querverlaufende Vorsprünge
am Boden der Regenrinne unmittelbar beim Herstellen des Rahmens einstückig mit dem
Boden der Wasserrinne ausgeprägt werden können. Diese- Vorsprünge können mit beliebigem
Profil, beispielsweise als Halbrund-, Dreieck- oder Rechtecksicken geformt werden,
und ihre gleichmäßige oder ungleichmäßige Verteilung über die Länge der Wasserrinne
kann sich auch nur auf einen Bruchteil der Länge der Wasserrinne beschränken. Ein
besonderer Vorteil dieser einstückigen Herstellung ist, daß diese Ausbildung der
Regenrinne nach der Erfindung keine besonderen Kosten verursacht, da die Form des
Regenrinnenbodens in das zur Herstellung des Rahmens erforderliche Werkzeuge von
vornherein mit eingearbeitet werden kann.
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Einstückig aus dem Rahmenblech geprägte Vorsprünge weisen natürlich,
bedingt durch die bei der Blechverformung einzuhaltenden Mindestradien, keine scharfen
Kanten auf und er,-eben daher noch nicht das Maximum an Bremswirkung für das Wasser.
Eine noch stärkere Bremswirkung kann erfindungsgemäß dadurch erzielt werden, daß
ein Materialstreifen am Boden des U-Profils der Wasserrinne befestigt wird, der
mit querverlaufenden scharfkantigen Vorsprüngen versehen ist. Derartige Vorsprünge
können erfindungsgemäß in einfacher und vorteilhafter Weise von hochgebogenen, aus
einem Blechstreifen geschnittenen oder gestanzten Zungen gebildet werden. Versuche
für Beschleunigungen des Wassers von 6 bis 7 m/sec-' entsprechend
einer starken Bremswirkung des Fahrzeuges haben gezeigt, daß scharfkantige Zungen,
aber auch geprägte Quersicken nac ' h der Erfindung eindeutige Verzögerungen
der Wasserströmung durch die Rinne bewirken.
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Einige Ausführungsbeispiele erfindungsgemäß ausgebildeter Wasserrinnen
sind im folgenden an Hand der Zeichnungen näher beschrieben, und zwar zeigt F i
g. 1 bis 3 einstückige Ausbildungen von Quervorsprüngen am Boden der
Regenrinne, F i g. 4 und 5 Quervorsprünge, die durch ausgestanzte
und nach oben gebogene Zungen eines auf dem Boden der Wasserrinne aufgebrachten
Materialstreifens gebildet sind, F i g. 1 a, 4 a und 5 a jeweils Längsschnitte
nach den Linien A -A der F i g. 1, 4 und 5.
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F i g. 1 bis 5 zeigt jeweils einen Abschnitt von einem
Seitenteil eines Schiebedachrahmens für Kraftfahrzeuge mit starrem Schiebedeckel,
wobei der als Ganzes mit 1 bezeichnete Rahmenabschnitt mit seinem in der
Zeichnung jeweils links gelegenen Teil ein als Wasserrinne zum Auffangen unter Umständen
eingesickerten Regenwassers dienendes U-Profil 2 bildet. Der Boden 3 der
Wasserrinne ist bei den einzelnen Ausführungsbeispielen mit verschiedenartigen Quervorsprüngen
versehen, die der Einfachheit halber in gleichem Abstand voneinailder gezeichnet
sind, je-
doch im Rahmen der Erfindung genausogut unterschiedlichen Abstand
haben können, wobei diese Vorsprünge über die ganze Länge der Wasserrinne 2 verteilt
oder auch nur auf einen Teil von deren Länge beschränkt sein können. F i
g. 1 zeigt Ausprägungen 4 als Hindernisse für die Wasserströmung im Kanal
2, wobei diese Ausprägungen 4 auf der Außenseite des Schiebedachrahmens
1 (in der Zeichnung links) einen Streifen 5
des Bodens 3 frei
von, Hindernissen als durchlaufenden Kanal für eine unbehinderte Ableitung norinaler
geringer Wassennengen frei lassen, während bei Ansammlung größerer Wassermengen
in Sonderfällen die Querausprägungen 4 bremsend auf eine durch plötzliche Geschwindigkeitsänderungen
des Fahrzeuges hervorgerufene Bewegung der in der Regenrinne 2 angesammelten Wassermenge
wirken.
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Gemäß F i g. 2 sind Ausprägungen 6 am inneren Begrenzungssteg
7 der Wasserrinne 2 etwas hochgezogen ausgebildet, und gemäß F i
g. 3 ist neben Ausprägungen 8 beidseitig ein durchlaufender Kanal
5
bzw. 5' frei gehalten.
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Gemäß F i g. 4 und 5 ist auf dem Boden 3 der
Wasserrinne 2 ein Blechstreifen 10 mit ausgeschnittenen hochgebogenen Zungen
11 befestigt, die in F i g. 4 geneigt und in F i g. 5 praktisch
senkrecht nach oben gebogen sind, gegebenenfalls aber auch innerhalb einer Wasserrinne
2 mit unterschiedlicher Neigung und mit ungleichem gegenseitigem Abstand angebracht
sein könnten. Die Strömungshindernisse am Boden der Regenrinne können aus beliebigem
Material bestehen. So kann beispielsweise an Stelle eines Blechstreifens
10 auch eine Kunststoffeinlage mit daran ausgebildeten Vorsprüngen verwendet
werden.