DE1198841B - Verfahren und Anlage zum Herstellen von Eisen - Google Patents

Verfahren und Anlage zum Herstellen von Eisen

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DE1198841B
DE1198841B DED34998A DED0034998A DE1198841B DE 1198841 B DE1198841 B DE 1198841B DE D34998 A DED34998 A DE D34998A DE D0034998 A DED0034998 A DE D0034998A DE 1198841 B DE1198841 B DE 1198841B
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • C21B13/10Making spongy iron or liquid steel, by direct processes in hearth-type furnaces

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  • Manufacture Of Iron (AREA)

Description

  • Verfahren und Anlage zum Herstellen von Eisen Es sind mehrfach Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von metallischem Eisen aus Erzen vorgeschlagen worden unter Verwendung von flüssigem, hochgekohltem Eisen als Reduktionsmittel (flüssiger Kohlenstoff). Ein bekanntes Verfahren benutzt für diesen Zweck zwei getrennte, das Eisenbad enthaltende Herde, die kommunizierend miteinander verbunden sind. In einen der Herde werden die zu reduzierenden Eisenerze und in den anderen Herd die Kohlungsmittel für das Eisenbad eingetragen. Um den Reduktionsprozeß kontinuierlich und industriell brauchbar zu machen, müssen Mittel vorgesehen sein, die sicherstellen, daß der dem Eisenbad durch die Reduktion entzogene Kohlenstoff fortlaufend ersetzt wird. Nach einem bekannten Verfahren soll diese Aufkohlung durch nachstellbare, in das durch Elektrowärme beheizte Eisenbad eintauchende, aus Kohle bestehende Formkörper geschehen. Bei einem anderen, ebenfalls bekannten Verfahren erfolgt die Aufkohlung dadurch, daß das durch die Reduktion an Kohlenstoff verarmte Eisen aus einem mit einem Hauptherd kommunizierend verbundenen Nebenherd portionsweise in einen vakuumdichten Behälter gesaugt, dort aufgekohlt und danach an den Nebenherd zurückgegeben wird. Schließlich wurde auch schon vorgeschlagen, zerkleinerte oder flüssige Kohlungsmittel unter dem Badspiegel in die Eisenschmelze einzupumpen oder sie mit so hoher Energie auf den Badspiegel aufzublasen, daß sie in die Eisenschmelze eindringen. Die Brauchbarkeit aller dieser Verfahren hängt entscheidend davon ab, daß es gelingt, das in die Grundschmelze eingetragene Kohlungsmittel schnell zu lösen und in der Schmelze gleichmäßig zu verteilen. Dazu bedarf es einer intensiven Bewegung der Grundschmelze. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Bedingung in großbetrieblich brauchbarer Weise zu erfüllen.
  • Davon ausgehend ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von Eisen durch kontinuierliches Reduzieren von Erzen auf einem hochgekohlten Eisenbad eines Hauptherdes und Ergänzen des bei der Reduktion verbrauchten Kohlenstoffs durch Eintragen von Kohlungsmitteln in einen mit dem Hauptherd kommunizierenden Nebenherd, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zwei mit Kohlungsmitteln gefüllte, gasdichte Schächte, deren Gestelle sich gegenüberliegende Nebenherde eines Hauptherdes darstellen, wechselweise auf überdruck und Atmosphärendruck geschaltet werden und zur Erzeugung des überdrucks das aus der Erzreduktion stammende Gas dient, das abwechselnd in die Gicht der Nebenherdschächte eingeführt wird. Zur Durchführung dieses Verfahrens dient ein beheizter Herdofen, an dessen Stirnflächen zwei gasdichte Schächte angeschlossen sind, deren Gestelle Nebenherde darstellen, indem sie durch Bodenkanäle mit dem Hauptherd des Ofens kommunizierend in Verbindung stehen. Die Schächte sind mit schleusenartig ausgebildeten Gichtvetschlüssen ausgestattet zum Beschicken mit dem sich auf dem Boden der Gestelle abstützenden Kohlungsmittel. Zur Anlage gehören ferner Ableitungen für das bei der Erzreduktion im Herdofen entstehende Reaktionsgas, ein an die Ableitungen angeschlossener Kompressor und ein diesem nachgeschaltetes Umsteuerventil, von dem wechselweise als Druck- und Entlüftungsleitungen zu schaltende, mit Öffnungen in die Gicht der Schächte mündende Leitungen abgehen.
  • In der Zeichnung ist eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt F i g. 1 die Anlage im senkrechten Schnitt und teilweiser Ansicht und F i g. 2 einen waagerechten Schnitt durch die Anlage nach der Linie A-A.
  • An den Herd 1 des Reduktionsofens 2 sind stirnseitig zwei schachtartige Behälter 3, 4 für das Kohlungsmittel angeschlossen. Die Gestelle 5, 6 dieser Schächte stellen sich gegenüberliegende Nebenherde des Hauptherdes 1 dar, die mit letzterem in bekannter Weise kommunizierend verbunden sind. Zweckmäßig haben die Schächte 3, 4 rechteckigen Querschnitt. Ihre an die Stirnwände 7, 8 des Reduktionsofens angeschlossenen Wände 9, 10 enden - zweckmäßig auf ihrer ganzen Breite - mit den Stirnwänden des Ofens zusammen über dem Boden des Reduktionsofens und bilden auf diese Weise großflächige, den Reduktionsofen 2 und die Gestelle 5, 6 der Schächte 3, 4 kommunizierend verbindende Öffnungen 11,12 für den Durchgang der Eisenschmelze.
  • Die Begichtung der Schächte 3, 4 mit Kohlungsmitteln erfolgt in bekannter Weise durch mit Schleusen 13, 14 ausgestattete Gichttrichter, die an die allseitig gasdicht ummantelten Schächte angeschlossen sind. Die Beschickung des Reduktionsofens 2 mit Erz und Zuschlägen geschieht zweckmäßig durch bekannte, aus zwei Verteilerglocken bestehende Lichtverschlüsse. Der Reduktionsofen ist durch die in F i g. 2 nur schematisch angedeuteten Brenner 15 beheizt, die entweder mit Reduktionsgas oder anderen gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen betrieben werden. Ihre Flammen sind auf die- Oberfläche der Schmelze gerichtet, und zwar zweckmäßig so, daß sie eine Bewegung des Bades erzeugen.
  • Die bei der Reduktion der Eisenerze entstehenden Reaktionsgase verlassen den Reduktionsofen über die Abgasleitungen 16,17. Ein Teil des Gases wird dem Ofen durch die Leitung 18 entnommen, die zu einem Kompressor 19 und einem diesem nachgeschalteten Umsteuerventi120 führt. Von dem Umsteuerventil gehen die Leitungen 21, 22 ab. Sie münden mit den Öffnungen 23, 24 in den freien Raum über der Beschickung der Schächte 3, 4.
  • Mit E ist der Eisen- und mit S der Schlackenabstich des Reduktionsofens bezeichnet, der in üblicher Weise mit Arbeitstüren T und einer nicht gezeichneten Öffnung zum Chargieren der Grundschmelze ausgestattet ist.
  • Nachdem die Schächte 3, 4 mit Kohlungsmitteln, z. B. mit Kleinkoks, gefüllt sind, wird Roheisen auf den Herd 1 des Reduktionsofens chargiert. Der Badspiegel B des Metalls erstreckt sich danach durch den Reduktionsofen und die Gestelle 5, 6 der Schächte 3, 4, so daß der untere Abschnitt der sich auf dem Boden des Herdes abstützenden Kohlungssäulen K im Roheisen steht.
  • Nunmehr beginnt über den Verteilungstrichter 25 die Aufgabe des zu reduzierenden, mit schlackengebenden Zuschlägen versetzten Erzes auf den Radspiegel B des Eisenbades. Die sich bei der Reduktion der verschlackten Eisenerze bildenden, vornehmlich aus Kohlenoxyd und Kohlensäure bestehenden Reaktionsgase verlassen den Reduktionsofen über die Leitungen 16, 17, 18 und den Kompressor 19. Das Umsteuerventil 20 steht in der ausgezogenen Stellung, in der das Reaktionsgas unter einem Überdruck von z. B. 1,5 bis 3 Atm über die Leitung 22 und die öffnung 24 in den mit dem Kohlungsmittel beschickten Schacht 4 eingeführt wird. Unter dem Einfluß des Druckgases senkt sich die im Gestell 6 des Schachtes 4 stehende Eisensäule von dem Niveau B auf das Niveau 1-I. Die dabei verdrängte Eisenmenge wird in Richtung des ausgezogenen Pfeiles durch den Herd 1 in das Gestell 5 des Schachtes 4 gefördert, der über die Leitung 21 und das Umsteuerventil 20 mit der Außenluft in Verbindung steht. Deshalb steigt im Gestell 5 des Schachtes 4 die Eisensäule auf das Niveau II-II. Wird nach einer gewissen Zeit, in der man dem in der Eisensäule des Gestells 5 stehenden Kohlungsmittel Zeit zum Lösen gelassen hat, das Umsteuerventil 20 in die gestrichelt gezeichnete Stellung gebracht und damit der unter Überdruck stehende Reaktionsgasstrom in Richtung der gestrichelten Pfeile reversiert, dann fällt die im Gestell 5 des Schachtes 3 befindliche Eisensäule von dem Niveau II-II auf das Niveau 1-I, während sie im Gestell 6 des Schachtes 4 von dem Niveau I-1 wieder auf das Niveau II-II ansteigt. Durch dieses reversierende Spiel der Druckgase pendeln also die in den Gestellen 5, 6 der Schächte 3, 4 stehenden Eisensäulen abwc--`_iselnd zwischen den Badspiegeln 1-I- und II-II, wobei sie den unteren Abschnitt des Kohlungsmittels durchspülen, das Kohlungsmittel lösen und im reversierenden Querstrom hochgekohltes Eisen durch den Reduktionsherd befördern.
  • Die beim Lösen des Kohlungsmittels entstehende Schlacke wird auf dem Badspiegel der in den Gestellen 5, 6 in der Druckphase auf das unter den Trennwänden 7, 9 bzw. 8,10 verlaufende Niveau I-I gesenkten Eisensäulen in den Herd des Reduktionsofens gefördert, wo sie durch das Eisenbad hindurch zu dessen Badoberfläche aufsteigt. Mit dem Eisen und der Schlacke zusammen gelangt auch ein Teil der Druckgase in das in dem Reduktionsofen befindliche Metall, dessen Badbewegung sie unterstützen. Bedeutsam ist dabei, daß die in dem Druckgas enthaltene Kohlensäure beim Durchgang durch das in den Gestellen auf hoher Temperatur befindliche Kohlungsmittel zuvor zu Kohlenoxyd reduziert worden ist, das im Reduktionsherd neben dem hochgekohlten Eisenbad Reduktionsarbeit leisten kann.
  • Der Abstich des aus den fortlaufend aufgegebenen Erzen reduzierten Eisens erfolgt, wie beim Hochofen, periodisch. Die bei der Reduktion entstehende Schlacke wird dem Ofen nach dem Ausgaren zwischenzeitlich entnommen und auch beim Eisenabstich ausgetragen. Ihre Basizität ist, wie der Ablauf des Reduktionsverfahrens überhaupt, von den Arbeitstüren T des Reduktionsofens 2 her zu überwachen und durch entsprechende Zuschläge, z. B. an Kalk, Flußmitteln od. dgl., ähnlich wie beim Siemens-Martin-Ofen, zu beeinflussen.
  • Die den Ofen mit hoher Temperatur verlassenden Reaktionsgase werden zweckmäßig zur Vorwärmung des zu reduzierenden Erzes, das vornehmlich in Form von Feinerz verhüttet wird, verwandt, und zwar am einfachsten dadurch, daß den Verteilertrichtern 25 eine Drehrohrtrommel vorgeschaltet ist, in der sich Erz und Reduktionsgas im Gegenstrom bewegen.
  • Die zur Durchführung des Reduktionsverfahrens dienende Anlage ist mit Mitteln ausgestattet, die der Hüttentechnik geläufig sind. Sie enthält, wie auch der Hochofen, bei dem die Reduktion der Erze jedoch im wesentlichen über die Gasphase erfolgt, keine beweglichen Teile. Deshalb arbeitet die Anlage in hohem Maße betriebssicher. Mit ihr wird das alte Problem, Eisenerze durch ;>flüssigen Kohlenstoff« zu reduzieren und dabei in ununterbrochenem Betrieb Eisen herzustellen, auf besonders wirtschaftliche Weise gelöst.
  • Beim Verfahren nach der Erfindung findet im Hauptherd der Anlage nicht nur ein kontinuierliches Aufkohlen des Metalls statt, sondern auch dessen fortwährende Bewegung. Erreicht wird das dadurch, daß sich das Metall in die beiden mit Kohlenstoff gefüllten Gestelle 5, 6 und der Kohlungsschächte 3, 4 erstreckt und eine reversierende Strömung des Metalls dadurch herbeigeführt wird, daß das aus der Erzreduktion stammende Gas abwechselnd in die Gicht der Nebenherdschächte eingeführt wird. Bei der reversierenden, d. h. ständig wechselnden Strömung des Metalls über dem gesamten Herd findet eine rasche Lösung des in der Schmelze stets vorhandenen Kohlungsmittels statt.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: I. Verfahren zum Herstellen von Eisen durch kontinuierliches Reduzieren von Erzen auf einem hochgekohlten Eisenbad eines Hauptherdes und Ergänzen des bei der Reduktion verbrauchten Kohlenstoffs durch Eintragen von Kohlungsmitteln in einen mit dem Hauptherd kommunizierendenNebenherd,dadurch gekennzeichn e t, daß zwei mit Kohlungsmitteln gefüllte, gasdichte Schächte, deren Gestelle sich gegenüberliegende Nebenherde eines Hauptherdes darstellen, wechselweise auf überdruck und Atmosphärendruck geschaltet werden und zur Erzeugung des überdrucks das aus der Erzreduktion stammende Gas dient, das abwechselnd in die Gicht der Nebenherdschächte eingeführt wird.
  2. 2. Anlage zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Herdofen (2), zwei an die Stirnflächen des Ofens angeschlossene gasdichte Schächte (3, 4), deren Gestelle (5, 6) Nebenherde darstellen, indem sie durch Bodenkanäle (11,12) mit dem Hauptherd des Ofens kommunizierend verbunden sind, schleusenartig ausgebildete Gichtverschlüsse (13, 14) zum Beschicken der Schächte (3, 4) mit dem sich auf dem Boden der Gestelle abstützenden Kohlungsmittel (K), Brenner (15) zum Beheizen des Herdofens (2), mit diesem verbundene Ableitungen (16,17) für das bei der Erzreduktion entstehende Reaktionsgas, einen an die Abgasleitungen angeschlossenen Kompressor (19) und ein diesem nachgeschaltetes Umsteuerventil (20), von dem wechselweise als Druck- und Entlüftungsleitungen (21, 22) zu schaltende, mit öffnungen (23, 24) in die Gicht der Schächte mündende Leitungen abgehen. In Betracht gezogene Druckschriften: Belgische Patentschrift Nr. 561725.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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BE561725A (de) *

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