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Kletterhubwerk zum schrittweisen Anheben von Lasten Die Erfindung
betrifft ein Kletterhubwerk zum schrittweisen Anheben großer Lasten, das vorzugsweise
zusammen mit mehreren anderen zum Heben der Deckenplatten eines mehrgeschossigen
Fertigteilhauses dient.
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Bei der Durchführung dieses sogenannten »Hubplattenverfahrens«, das
auch unter dem Namen »Liftslab«-Verfahren bekannt ist, müssen die einzelnen Deckenplatten
in genau horizontaler Lage von mehreren Hubwerken gleichzeitig an den fertigen Gebäudestützen
hochgezogen werden, damit sich die Stützen in den Deckenaussparungen nicht verklemmen
und von den Decken keine Horizontalkräfte auf die gtützen übertragen werden, für
welche diese nicht berechnet sind. Dabei ergibt sich die Schwierigkeit, daß alle
beim Heben der Deckenplatte zusammenwirkenden Hubwerke in der Zeiteinheit den gleichen
Hub durchführen.
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Die bekannten Hubwerke dieser Art, bei denen sich die hydraulischen
Hubzylinder auf einer Kletterbühne abstützen, die mit Sperrklinken in Zahnstangen
eingreift, haben den Nachteil, daß die Hublänge von der Zahnteilung der Zahnstangen
bestimmt wird und nur ein Gleiches oder Vielfaches der Zahnteilung betragen kann.
Diese bekannten Hubwerke bieten auch keine Gewähr dafür, daß der Hubzylinder tatsächlich
einen vollen Hub ausführt, so daß es geschehen kann, daß die Last nicht jedesmal
um die vorbestimmte Zahnzahl gehoben wird. Ferner besteht bei hydraulischen Hebezeugen,
die längs einer Zahnstange arbeiten, der Nachteil, daß bei einem Bruch der Druckflüssigkeitszuleitung
die Bühne unter Last auf den letzten Zahn zurückfällt, wobei die Gefahr besteht,
daß dieser Zahn bricht. Darüber hinaus sind Zahnstangen ziemlich kostspielig und
verteuern das Hubwerk erheblich, da sie mindestens paarweise angeordnet werden müssen.
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Es sind auch Hubwerke bekannt, die mittels einer auf einer senkrechten
Gewindespindel drehbaren Mutter betätigt werden, ferner Hubwerke, die mittels eines
hydraulisch betätigten Kolbens betätigt werden und die mit senkrechten Gewindespindeln
und darauf drehbaren Muttern versehen sind, die jedoch nicht die Hubbewegung bewirken,
sondern eine durch den Kolben angehobene Plattform, insbesondere für die Dauer des
Rückhubes dieses Kolbens, in der angehobenen Lage halten. Auch diese Anordnungen
vermeiden nicht den Nachteil, daß die effektive Hublänge jedes Einzelhubes unmittelbar
von der Hublänge der Hubvorrichtung abhängt und somit entsprechend den Hubschwankungen
der Hubvorrichtung schwankt.
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Das Ziel der Erfindung ist es, diesen Nachteil zu vermeiden. Zu diesem
Zweck geht die Erfindung von einem Kletterhubwerk zum schrittweisen Anheben von
Lasten aus, das eine Gewindestange und zwei auf der Stange drehbare Muttern aufweist,
die mit einer in Längsrichtung der Stange wirkenden Hubvorrichtung kraftschlüssig
verbunden sind und mit Hilfe einer Dreheinrichtung abwechselnd in mindestens einer
Richtung um die Stange drehbar sind.
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Gemäß der Erfindung trägt bei einem solchen Kletterhubwerk zwecks
genauer Begrenzung des Einzelhubes die eine Mutter an ihrem Umfang eine Sperrnase,
die mit einem Sperranschlag an der Hubvorrichtung zusammenwirkt.
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Vorzugsweise wird der Sperranschlag an demjenigen Teil der Hubvorrichtung
angeordnet, der von der Last ständig belastet ist, und die Sperrnase an derjenigen
Mutter befestigt, die mit dem belasteten Teil der Hubvorrichtung zusanimenwirkt,
wobei an der Hubvorrichtung mehrere Sperranschläge gleichmäßig um die Gewindestange
herum angeordnet sein können, die in ein und derselben zur Längsachse der Gewindestange
senkrechten Ebene liegen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen
näher erläutert, und zwar zeigt F i g. 1 eine reversierbare Hebelade nach
der Erfindung in einem senkrechten Längsschnitt,
F i g. 2
den Gegenstand der F i g. 1 in einem Querschnitt nach der Linie II-II, F
i g. 3 den Gegenstand der F i g. 1 in einem Querschnitt nach der Linie
III-III, F i g. 4 die Hebelade nach F i g. 1 in einem Querschnitt
nach der Linie IV-IV, F i g. 5 eine schematische Darstellung der Sperrnase
und der Sperranschläge in ihren Sperrlagen bei aufeinanderfolgenden Arbeitshüben,
wenn die Last an der Hubvorrichtung befestigt ist, F i g. 6 eine schematische
Darstellung analog zu F i g. 5, jedoch fär den Fall, daß die Last an die
Gewindestange angeschlossen ist, F i g. 7 ein Diagramm des Bewegungsablaufes
der die Sperrnase tragenden Mutter und des die Last tragenden Teils der Hubvorrichtung
während zweier aufeinanderfolgender Arbeitshübe der Hebelade, wenn diese mit einer
festen Gewindestange arbeitet, F i g. 8 a das Zusammenwirken des Nockens
an der Mutter mit den Signalgebern in einer schematischen Darstellung, F i
g. 8 b das Zusammenwirken zwischen Sperrnase und Sperranschlag in
der Sperrlage nach F i g. 8 a, Fig.9a und 9b den Fig. 8a und
8b analoge Schaubilder für eine andere Sperrlage der Mutter und Fig. 10a,
10b, lla und llb die Mutter und die Signalgeber in Sperrlagen, welche die
Mutter bei einer Abwärtsdrehung einnimmt.
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Das in den Zeichnungen dargestellte Hubwerk nach der Erfindung enthält
eine mit Gewinde versehene Stange 1, auf welcher zwei Muttern 2 und
3 drehbar angeordnet sind. Ferner ist das Hubwerk mit einem hydraulischen
Hubzylinder versehen, der aus einem ringförmigen, die Gewindestange 1 koaxial
umgebenden Zylindergehäuse 4 besteht, in welchem ein ebenfalls ringförmiger Kolben
5 in Längsrichtung der Stange 1 verschiebbar ist. Der Kolben
5 ist nach innen gekröpft und ragt nach unten aus dem Zylindergehäuse 4 heraus.
Das Zylindergehäuse selbst besteht im wesentlichen aus zwei ringförmigen Deckeln
6
und 7, die durch Schrauben 29 zusammengehalten werden, und
einem zylindrischen äußeren Mantel 8.
In die auf beiden Seiten des Kolbens
5 liegenden Zylinderräume 9 und 10 kann durch in der Zeichnung
nicht dargestellte Kanäle und Leitungen Druckmittel von einer Druckmittelquelle
zugeführt werden. Mit 11 sind die am Kolben und am Zylinder erforderlichen
Dichtungen bezeichnet.
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Der obere Deckel 6 des Zylindergehäuses ist mit einem radial
nach innen gerichteten Ringflansch 12 versehen, der in eine in der Mutter
3 angeordnete Ringnut eingreift und mit seiner unteren Fläche 13
mit
der Schulter 14 und mit seiner oberen Fläche 30
mit der Schulter
31 der Ringnut zur Anlage gebracht werden kann. In entsprechender Weise ist
der Kolben 5 an seinem unteren Ende mit einem Ringflansch 15 versehen,
der in eine Ringnut in der Mutter 2 eingreift und mit seiner unteren Fläche
16 mit der Schulter 17 und mit seiner oberen Fläche 32 mit
der Schulter 33 dieser Ringnut in Eingriff gebracht werden kann.
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Die Dreheinrichtung, mit der die Muttern 2 und 3
abwechselnd
gedreht werden können, besteht aus einem hydraulischen Drehmotor, dessen Arbeitszylinder
von einer in der Mutter 2 konzentrisch zur Gewindestange 1 angeordneten Nut
18 gebildet wird, die jedoch keinen vollständigen Ring von 3601 darstellt,
sondern von einem Steg unterbrochen wird (F i g. 3). Außen ist die Nut
18 von einer auf der Mutter 2 drehbaren Hülse 19 umgeben, die mit
einem in die Nut 18 hineinragenden, als Kolben dienenden Flügel 20 versehen
ist. Die Hülse 19 ist mittels einer Klauenkupplung 21 mit der oberen Mutter
3 axial verschiebbar, jedoch gegenüber der Mutter 3 nicht drehbar
gekuppelt. Den beiden Kammern 22 und 23
des Drehmotors kann Druckflüssigkeit
durch in der Mutter 2 angeordnete Kanäle 24, 25 zugeführt werden, wobei diese
beiden Kanäle durch eine ringförmige, die Mutter umgebende, drehbare Buchse
28
an Druckflüssigkeitzuführungsleitungen 26, 27 angeschlossen sind.
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Die Mutter 3 trägt in einer zweiten Ringnut einen Ring 40,
der mit Hilfe einer Madenschraube 41 in jeder beliebigen Stellung arretiert werden
kann und der eine radial nach außen gerichtete Sperrnase 34 aufweist. Auf dem oberen
Deckel 6 des Zylindergehäuses 4 sind Bolzen 35 angebracht, die parallel
zu der Gewindestange 1 stehen und mittels Federn 36
eine Hülse
37 tragen, welche zu beiden Seiten der Gewindestange 1 mit zwei um
1801 gegeneinander versetzten Sperranschlägen 38 a und 38 b
versehen ist. Diese Sperranschläge wirken mit der Sperrnase 34 zusammen, wenn die
Mutter 3 die Gewindestange hinaufgedreht wird (F i g. 1). Die Hülse
37 ist außerdem mit zwei weiteren Sperranschlägen 39 a und
39 b versehen (F i g. 4), die um 180' gegeneinander versetzt
sind und mit der Sperrnase 34 zusammenwirken, wenn die Mutter 3 abwärts gedreht
wird. Am oberen Ende der Mutter 3 ist ferner noch ein Nocken 42 angeordnet,
der feststehende Mikrokontakte 43 a und 43 b beeinflußt, die als Signalgeber
dienen und mit Rollen 44a und 44b versehen sind, die sich am äußeren Umfang der
Mutter 3 abwälzen (F i g. 8 a). Der Nocken 42 und/oder die Rollen
44 der Signalgeber 43 sollen so breit sein, daß die Axialverschiebung zwischen der
Mutter 3 und dem Zylindergehäuse 4 auf das Zusammenspiel zwischen Nocken
und Mikrokontakten ohne Einfluß bleibt.
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Bei dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel wird
davon ausgegangen, daß die Gewindestange 1 feststeht, während das Zylindergehäuse
4, z. B. mittels der Schrauben 29, an die Last angeschlossen ist und sich
zusammen mit der Last längs der Stange 1 bewegt. In der in F i
g. 1 gezeigten Stellung des Hubwerks wird also das Gewicht der Last von dem
Zylindergehäuse 4 über die Auflageflächen 13, 14 des Ringflansches 12 auf
die obere Mutter 3 und von dieser auf die Gewindestange 1
übertragen.
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Der Lasthub vollzieht sich auf folgende Weise: Zunächst wird Druckflüssigkeit
in den unteren Zylinderraum 10 eingeführt, während gleichzeitig die Druckflüssigkeit
aus dem oberen Zylinderraum 9 abgelassen wird, Dabei wird der Kolben
5 mit seiner Auflagefläche 16 von der Auflagefläche 17 der
unteren Mutter 2 abgehoben, so daß diese Mutter freigegeben wird. Gleichzeitig oder
danach oder gegebenenfalls auch vor Beendigung des Kolbenhubes wird Druckflüssigkeit
durch den Kanal 25 in die Kammer 22 des hydraulischen Drehmotors eingeführt. Da
die obere Mutter 3 belastet ist und durch die zwischen den Auflageflächen
13 und 14 wirkende Kraft festgehalten wird, während die untere Mutter 2 frei
und entlastet ist, wird die Mutter 2 entgegen dem Uhrzeigersinn längs der Stange
1 hinaufgedreht, bis die Schulter 17 wieder an der Auflagefläche
16 des Kolbens
5 anliegt, der sich jetzt in seiner
oberen Lage befindet.
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Nun wird Druckflüssigkeit in den oberen Zylinderraum 9 eingeleitet
und die Druckflüssigkeit aus dem unteren Zylinderraum 10 abgelassen. Da sich
der Kolben 5 jetzt auf der Schulter 17 der Mutter 2 abstützt, wird
das Zylindergehäuse 4 zusammen mit der Last angehoben. Das Gewicht der Last wird
hierbei von dem Zylindergehäuse 4 über die Druckflüssigkeit im oberen Zylinderraum
9, den Kolben 5, die Auflageflächen 16 und 17 und die
Mutter 2 auf die Gewindestange 1 übertragen. Während dieses Hubes wird die
Auflagefläche 13 am Ringflansch 12 des Zylindergehäuses 4 von der Schulter
14 der oberen Mutter 3 abgehoben, so daß die Mutter 3 entlastet wird.
Wird das Zylindergehäuse 4 weiter angehoben, so wird auch die Hülse 37 axial
nach oben verschoben, und der Sperranschlag 38a gibt die Sperrnase 34 an der Mutter
3 aus der in F i g. 5 mit A
bezeichneten Sperrlage frei.
Wird nun Druckflüssigkeit durch den Kanal 24 in die Kammer 23 des hydraulischen
Drehmotors geleitet, so dreht sich die Hülse 19 entgegen dem Uhrzeigersinn
(F i g. 3) und nimmt über die Klauenkupplung 21 die Mutter 3 mit,
die sich an der Gewindestange 1 hinaufschraubt. Die Drehung der Mutter
3 wird indessen auf genau eine halbe Umdrehung dadurch begrenzt, daß die
Sperrnase 34 sich gegen den anderen Sperranschlag 38 b
legt. Diese Sperrlage
ist in F i g. 5 mit B bezeichnet. Da der Hub des Kolbens 5 größer
ist als der Steigungsweg der Mutter 3, den diese bei einer halben Umdrehung
zurücklegt, wird die Mutter 3 von dem Sperranschlag 38b nach genau
einer halben Umdrehung gestoppt, noch bevor sich die Schulter 14 gegen den Ringflansch
12 des Zylindergehäuses 4 anlegt, so daß nach Beendigung des Arbeitshubes die Auflageflächen
13 und 14 einen bestimmten Abstand voneinander haben. Danach wird die Druckflüssigkeit
aus dem oberen Zylinderraum 9 abgelassen, wobei das Zylindergehäuse 4 zusammen
mit der Last etwas absinkt, bis es mit seinem Ringflansch 12 auf der Schulter 14
der Mutter 3 aufsitzt. Damit hat das Hubwerk einen Arbeitshub durchlaufen,
mit dem die Last längs der Stange 1 um eine Strecke gehoben worden ist, die
genau einer halben Umdrehung der Mutter 3 entspricht. Dieser Arbeitsablauf
kann beliebig oft wiederholt werden, wobei die Sperrnase 34 die in F i
g. 5 mit C und D bezeichneten Sperrlagen der Reihe nach einnimmt.
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Das Diagramm in F i g. 7 zeigt den Bewegungsablauf der mit
der Spermase versehenen Mutter 3,
des die Sperranschläge tragenden Zylindergehäuses
4 und des Kolbens 5, wenn das Hubwerk zwei aufeinanderfolgende Arbeitshübe
der oben beschriebenen Art durchführt. Auf der waagerechten Achse des Diagramms
ist die Zeit und auf der senkrechten Achse die Bewegung im Verhältnis zu der festen
Stange aufgetragen. Die gestrichelte Kurve E gibt die Bewegung der Mutter
3 an, während die ausgezogene Kurve F die Bewegung des Zylindergehäuses 4
und die ausgezogene Kurve G die Bewegung des Kolbens 5 darstellt.
Wie aus dem Diagramm hervorgeht, beginnt sich die Mutter 3 erst etwas später
zu bewegen als das Zylindergehäuse 4. Dies hat seine Ursache darin, daß das Zylindergehäuse
4 erst um die in F i g. 1 mit a bezeichnete Strecke angehoben werden muß,
bevor die Mutter 3 von dem Sperranschlag 38 a freigegeben wird und
sich zu drehen beginnt. Ferner ist aus dem Diagramm zu erkennen, daß der Hub des
hydraulischen Arbeitsorgans, und damit auch der Hub des Zylindergehäuses 4, größer
ist als der Steigungsweg der Mutter 3, den diese bei ihrer Drehung zurücklegt,
so daß das Zylindergehäuse 4 nach beendigtem Arbeitshub wieder um eine kleine Strecke
zurücksinkt, bis es auf der Mutter aufsitzt. Auf diese Weise wird die effektive
Hublänge des Hubwerks genau von der Größe der Mutterdrehung bestimmt.
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Da das in den Zeichnungen dargestellte Hubwerk reversierbar ist, kann
es auch derart betrieben werden, daß das Zylindergehäuse 4 fest angebracht ist,
während die Last an die nunmehr bewegliche Stange 1
angeschlossen ist. In
diesem Fall ruht die Schulter 31
der oberen Mutter 3 auf der Auflagefläche
30 des Ringflansches 12 am Zylindergehäuse 4, während die untere Mutter 2
mit ihrer Schulter 33 auf der Auflagefläche 32 des Kolbens
5 aufsitzt. Das Gewicht der Last wird also von der Stange 1 auf die
Mutter 3 und von dort auf das Zylindergehäuse 4 übertragen. In der Ausgangslage
liegt dann die Sperrnase 34 gegen einen der anderen Sperranschläge 39
a und 39 b, z. B. gegen den Sperranschlag 39 b an. Diese
Sperrlage ist in F i g. 6 mit A' bezeichnet.
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Bei dieser Ausgangslage vollzieht sich der Arbeitshub wie folgt: Zunächst
wird Druckmittel in den unteren Zylinderraum 10 eingeleitet, während das
Druckmittel aus dem oberen Zylinderraum 9 abgelassen wird. Hierdurch wird
der Kolben 5 nach oben gedrückt und nimmt dabei die Mutter 2 und die Stange
1 zusammen mit der Last und der oberen Mutter 3 mit. Dadurch wird
die Schulter 31 der oberen Mutter 3 von der Auflagefläche
30 des Zylindergehäuses 4 abgehoben, so daß die Mutter 3 entlastet
wird. Nach einer weiteren kleinen Aufwärtsverschiebung wird die Sperrnase 34 von
dem Sperranschlag 39 b freigegeben, so daß die Mutter 3 unbehindert
abwärts gedreht werden kann. Die Drehung der Mutter wird dadurch bewirkt, daß Druckmittel
durch den Druckmittelkanal 25 in die Kammer 22 des hydraulischen Drehmotors
eingeführt wird, wodurch, da die untere Mutter 2 festgehalten ist, die Hülse
19 zusammen mit der oberen Mutter 3 im Uhrzeigersinn (F i
g. 3) abwärts gedreht wird. Die Drehung der Mutter 3 wird indessen
auf genau eine halbe Umdrehung dadurch begrenzt, daß die Sperrnase 34 sich gegen
den anderen Sperranschlag 39 a legt. Diese Sperrlage ist in F i
g. 6 mit B' bezeichnet.
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Auch in diesem Fall ist der Arbeitshub des hydraulischen Hubzylinders
derart abgepaßt, daß die Drehung der Mutter3 durch das Zusammenwirken zwischen der
Sperrnase 34 und dem Sperranschlag 39 a
begrenzt wird, bevor sich die
Schulter 31 der Mutter 3
gegen die Auflagefläche 30 am Zylindergehäuse
4 legt. Danach wird das Druckmittel aus dem unteren Zylinderraum 10 abgelassen,
und der Kolben 5 sinkt zusammen mit der Mutter 2, der Stange
1, der Mutter 3
und der Last ab, bis die Schulter 31 der Mutter
3 auf der oberen Auflagefläche 30 des Zylindergehäuses 4 aufsitzt.
Damit entspricht der effektive Hub der Stange 1 zusammen mit der daran
hängenden Last genau einer halben Umdrehung der Mutter 3. Anschließend wird
der Kolben 5 durch Einleiten von Druckmittel in den oberen Zylinderraum
9 weiter nach unten gedrückt, so daß die Auflagefläche 32 am Kolbenflansch
12 die Schulter 33 an der Mutter 2 verläßt. Dadurch wird die Mutter 2 entlastet
und kann
mittels des hydraulischen Drehmotors abwärts
ge-
dreht werden, bis die Schulter 33 wieder auf der Auflagefläche
32 am Kolben 5 aufsitzt, womit der Arbeitszyklus des Hubwerks beendet
ist. Nach den folgenden Arbeitszyklen wird die Sperrnase 34 die in F i
g. 6
mit C und D' bezeichneten Sperrlagen der Reihe nach einnehmen.
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Damit die Spermase 34 bei der Drehung der Mutter mit Sicherheit den
rechten Sperranschlag auf der Hülse 37 trifft, soll, wenn der Ringflansch
12 an der Schulter 30 oder 31 anliegt, die Sperrnase 34 den Sperranschlag
38 a um ein Maß a (F i g. 1) übergreifen, welches größer ist
als die Differenz zwischen dem größten Hub des hydraulischen Hubzylinders und demjenigen
Steigungsweg der Mutter 3, die ihrer vorbestimmten, begrenzten Drehung um
die Stange 1 entspricht.
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Während die in den Zeichnungen dargestellte und oben beschriebene
Ausführungsform des Hubwerks für eine halbe Umdrehung der Mutter 3 und eine
entsprechende effektive Hublänge ausgeführt ist, kann auch eine beliebig größere
oder kleinere effektive Hublänge dadurch erreicht werden, daß eine kleinere oder
größere Anzahl um die Stange gleichmäßig verteilter Sperranschläge 38 und
39 vorgesehen wird, so daß sich die Mutter 3 bei jedem Arbeitshub
entsprechend mehr oder weniger dreht. Dabei ist darauf zu achten, daß tinerseits
die Sperranschläge 38 für die eine Drehrichtung und andererseits die Sperranschläge
39 für die andere Drehrichtung der Mutter jeweils in ein und derselben zu
der Stange 1 rechtwinkligen Ebene untereinanderliegen. Um zu verhindem, daß
die Sperranschläge 39 auf die Sperrnase 34 einwirken, wenn die Mutter
3 abwärts gedreht wird, müssen die Sperranschläge 38 a und
38 b bei dem in F i g. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel um so viel
höher als die Sperranschläge 39 a und 39 b liegen, daß die Mutter
3 bei unveränderter Stellung der Sperranschläge zur Stange 1 um mehr
als 1801 ungehindert gedreht werden kann, ehe die Spermase 34 gegen einen
der Sperranschläge 39 a, 39 b anstößt. Die Mutter muß
also aus z. B. der in F i g. 4 gezeigten Stellung im Uhrzeigersinn so weit
gedreht werden können, daß sie erst dadurch gesperrt wird, daß die Sperrnase 34
gegen den Sperranschlag 39 b anstößt.
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Soll das Hubwerk nicht reversierbar sein, ist natürlich nur eine Gruppe
38 oder 39 von Sperranschlägen erforderlich. Dadurch, daß die die
Sperranschläge tragende Hülse 37 mit dem Zylindergehäuse 4 federnd verbunden
ist, wird verhindert, daß die Sperreinrichtung beschädigt wird, wenn bei Beendigung
des Arbeitshubes infolge einer Funktionsstörung die Sperrnase 34 sich unter einem
der Sperranschläge 38 a, 38 b bzw. oberhalb eines der
Sperranschläge 39a, 39b befindet und das Zylindergehäuse 4 sich unter
Last auf die Schulter 14 oder 31 der Mutter 3
absetzt. Wären die Federn
36 nicht vorhanden, so würde sich das Gewicht der Last unmittelbar auf die
Sperrnase 34 und die Sperranschläge 38 a, 38 b
übertragen, was
eine Zerstörung dieser Teile zur Folge hätte. Um dies zu verhindern, kann natürlich
auch die Sperrnase 34 federnd auf der Mutter 3 angeordnet sein.
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Ferner sind, wie aus F i g. 5 und 6 ersichtlich ist,
die bei der Drehung der Mutter aneinander vorbeilaufenden Flächen der Sperrnase
und der Sperranschläge vorzugsweise nach Art von um die Stange 1
laufenden
konzentrischen Spiralen mit im wesentlichen der gleichen Steigung wie das Stangengewinde
ausgebildet.
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Bei dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
führen die Muttern 2,3
des hydraulischen Drehmotors je Arbeitshub keine
volle Umdrehung aus. Soll jedoch die Mutter 3 bei jedem Arbeitshub eine volle
Umdrehung oder mehr ausführen, so muß das Hubwerk mit einer Dreheinrichtung versehen
werden, die eine größere Drehung der Muttern bewirken kann. Dies kann mittels zweier
hydraulischer Drehmotoren erreicht werden, bei denen je ein beweglicher Teil
des einen Drehmotors mit dem einen beweglichen Teil des anderen Drehmotors mechanisch
gekuppelt und die beiden übrigen beweglichen Teile der Drehmotoren an
je eine der Muttern angeschlossen sind, während die Druckmittelkammern der
Drehmotoren miteinander derart verbunden sind, daß sich die Drehbewegungen der beiden
Drehmotoren bei Drehung der Muttern addieren. Mit einer solchen Vorrichtung kann
eine gegenseitige Drehung zwischen den Muttern erzielt werden, die etwas kleiner
als zwei volle Umdrehungen ist. Will man erreichen, daß die Mutter 3 bei
jedem Arbeitshub noch mehr volle Umdrehungen ausführt, so sind entsprechend viele
Drehmotoren anzuordnen, die, wie vorstehend beschrieben, miteinander zu kuppeln
sind.
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Zur überwachung der Arbeitshübe dienen die Mikrokontakte 43 a und
43 b, die von dem Nocken 42 an der Mutter 3 betätigt
werden.
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F i g. 8 a und 8 b zeigen die Mutter 3 in derjenigen
Sperrlage, in welcher die Spermase 34 gegen den Sperranschlag38a anliegt, wenn die
Mutter 3 aufwärts gegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird und das Hubwerk mit einer
festen Stange arbeitet. In dieser Sperrlage betätigt der Nocken 42 den Mikrokontakt
43a, der ein Signal zu einer zentralen Steueranlage sendet, daß die Mutter
3 sich in dieser Sperrlage befindet.
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Wenn das Hubwerk danach einen Arbeitshub ausführt und die Mutter
3 nach einer halben Umdrehung in die andere Sperrlage (F i g. 9 b)
gelangt, betätigt der Nocken 42 den anderen Kontakt 43 b, wodurch die Steuerstelle
wiederum ein Signal erhält, welches besagt, daß das Hubwerk wirklich den beabsichtigten
Arbeitshub ausgeführt hat.
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In der zentralen Steueranlage des Hubwerks können die von den Mikrokontakten
43 a und 43 b
gegebenen Signale Steuergeräte beeinflussen, die die
Druckmittelzufuhr zum hydraulischen Hubzylinder derart steuern, daß ein neuer Arbeitshub
für das Hubwerk erst dann beginnt, wenn der vorhergehende Arbeitshub wirklich ausgeführt
worden ist. Wenn mehrere Hubwerke parallel arbeiten, können die Signale der Mikrokontakte
der verschiedenen Hubwerke zusammen Steuergeräte für die Druckmittelzufuhr zu den
Hubwerken beeinflussen, so daß ein neuer Arbeitshub erst dann beginnt, wenn sämtliche
Hubwerke den vorgehenden Arbeitshub durchgeführt haben. Mit dieser überwachung kann
sofort automatisch festgestellt werden, ob ein Hubwerk ausgefallen ist.
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In den Fig. 10a, 10b, lla und llb sind analog die verschiedenen
Sperrlagen der Mutter3 dargestellt, wenn die Mutter3 im Uhrzeigersinn abwärtsgedreht
wird und das Hubwerk mit einer beweglichen, an die Last angeschlossenen Stangel
und einem festen Zylindergehäuse4 arbeitet. Auch bei
dieser Drehrichtung
der Mutter 3 werden die Signale von den Mikrokontakten 43 a und 43
b ausgelöst, die von dem Nocken 42 an der Mutter 3 betätigt werden.
Um den gleichen Nocken und dieselben Mikrokontakte für beide Drehrichtungen der
Mutter verwenden zu könn--n, muß jedoch die Summe der Zentriwinkel oc und
ß, die der Sperrnase 34 bzw. dem Nockeil zugeordnet sind, mindestens ebenso
groß sein wie der Zentriwinkel y zwischen zwei benachbarten Sperranschlägen,
z. B. 38 a und 39 a oder 38 b und 39 b,
die für
verschiedene Drehrichtungen der Mutter 3
wirksam sind. Diese Bedingung ist
offenbar bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform nach der Erfindung
erfüllt.
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Ist diese Bedingung nicht erfüllt, so muß die Mutter mit zwei Nocken
versehen werden, von denen jeder mit einer der beiden Kontaktgruppen zusammenwirkt,
die den verschiedenen Drehrichtungen der Mutter-3 zugeordnet sind.
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Beträgt die Umdrehung der Mutter 3 ein Vielfaches einer halben Umdrehung,
so müssen entsprechend weniger Mikrokontakte angeordnet werden.
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Ist beispielsweise das Hubwerk für einen Hub ausgelegt, der einer
ganzen Umdrehung der Mutter entspricht, so daß die Mutter nur eine Sperrlage in
jeder Drehrichtung hat, so ist für die Signalanlage nur ein Mikrokontakt oder gegebenenfalls
ein Mikrokontakt für jede Drehrichtung erforderlich, der nach jeder vollen Umdrehung
der Mutter von dem Nocken betätigt wird. Dieser Mikrokontakt kann in einen an sich
bekannten elektrischen Kreis eingeschaltet werden, der von dem Mikrokontakt offengehalten
wird, solange die Mutter gedreht wird, und wieder geschlossen wird, sobald die Mutter
gesperrt wird.
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Die Mikrokontakte als Signalgeber können nach der Erfindung auch einen
Summierzähler steuern, der jeweils die Gesamtstrecke angibt, um welche die Last
durch das Hubwerk gehoben worden ist.
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Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. Insbesondere
ist es nicht erforderlich, daß das Hubwerk hydraulisch ist. Beispielsweise kann
als Hubvorrichtung auch eine Hubspindel mit Mutter Verwendung finden, an welche
die Last angeschlossen ist. Die Sperranschläge brauchen nicht auf dem die Last tragenden
Teil der Hubvorrichtung angeordnet zu sein; beispielsweise könnten sie am Kolben
5 angeordnet sein und mit einer auf der Mutter 2 befestigten Sperrnase zusammenwirken.
Statt der Mikrokontakte können als Signalgeber beispielsweise Photozellen verwendet
werden, die durch von der Mutter 3 ausgesandtes oder zurückgeworfenes Licht
beeinflußt werden. Auch eine Induktionsspule, die von einem magnetischen Teil der
Mutter beeinflußt wird, kann als Signalgeber dienen.