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Vertikalwalzwerk Die Erfindung betrifft ein Vertikalwalzwerk mit Antrieb
der Walzen von oben durch Gelenkspindeln und einem auf einem Portalrahmen über dem
Gerüst stehenden Getriebe, bei dem die Walzen durch am Gerüst geführte Joche in
ihrer gemeinsamen Achsebene verschiebbar sind und nach Lösen von den Gelenkspindeln
zusammen mit ihren Lagergehäusen ausgewechselt werden können.
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Bei Vertikalwalzwerken dieser Bauart wirft der in gewissen Zeitabständen
erforderliche Ausbau der Walzen eine Reihe von Problemen hinsichtlich geringer Stillsetzzeit
und möglichst geringen Platzbedarfes auf. Von den beiden grundsätzlich möglichen
Wegen des Antriebs lotrechter Walzen hat der Antrieb von unten zwar den Vorteil,
daß die Walzen durch verhältnismäßig geringfügiges Anheben von ihren Antriebselementen,
wie Zahnrädern, Spindeln od. dgl., gelöst und seitlich aus dem Gerüst entfernt werden
können. Auch die Forderung, daß der Antrieb unter dem Gerüst in den Fuß- oder Erdboden
versenkt sein muß, bedeutet in der Regel keine große Schwierigkeit; viel störender
ist jedoch die laufende Verschmutzung des sich unter den Arbeitswalzen befindenden
Getriebes durch Metallabfälle, Schmiermittelreste, Staub usw. und die- obendrein
noch erschwerte Wartung des sich in einer Grube befindenden Antriebs, ganz abgesehen
von den erforderlichen zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen.
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Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten gibt es bereits eine Anzahl
von Konstruktionen, bei denen die lotrechten Arbeitswalzen von oben her über Gelenkspindeln
angetrieben werden. So sind bereits Antriebe mit oberhalb der lotrechten Walzen
angeordneten Antriebsrädern bekannt, durch deren Bohrungen die Antriebsgelenkspindeln
für die Walzen ein-und ausgebaut werden können. Bei diesem Aufbau ist jeweils eine
Kupplungsmuffe lösbar in die einen größeren Durchmesser als die Walzen besitzende
Bohrung der Zahnräder eingesetzt. Beim Ausbau wird die Walze mitsamt den Lagergehäusen
durch die Bohrung der Zahnräder hindurchgezogen. Für größere Walzendurchmesser ist
jedoch diese Konstruktion praktisch nicht brauchbar, da die Zahnräder und auch ihre
Lager, die immer größer sein müssen als der Walzendurchmesser, erhebliche Baumaße
aufweisen würden. Außerdem hat diese bekannte Bauart den Nachteil, daß die lichte
Höhe oberhalb des Gerüstes mindestens so groß sein muß wie die Walzenlänge. Dieser
Platz ist jedoch vielfach nicht vorhanden.
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Weiterhin sind Vertikalwalzwerke bekannt, bei denen nicht die Walzen,
sondern nur deren Antriebsspindeln durch die oberhalb vorgesehenen hohlen Antriebszahnräder
hindurch angehoben werden, während die Walzen nach Abbau von Führungstraversen seitlich
durch einen hierfür vorgesehenen Zwischenraum im Gerüst ausgebaut werden. Hierbei
ist aber ein zusätzlicher Kran zum Anheben der Spindeln erforderlich. Ferner muß
über dem Gerüst genügend Platz vorgesehen sein, um dieses Anheben der Spindeln zu
ermöglichen. Außerdem sind derartige Walzwerke ebenfalls nur in leichter Ausführung
herstellbar, weil der geteilte, mit abnehmbaren Traversen versehene Rahmen für die
bei schweren Walzwerken zu übertragenden Kräfte nicht hinreichend stark ausgebildet
werden kann. Der Umbau erfordert erhebliche Zeit.
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Diese Nachteile werden bei einem Vertikalwalzwerk der eingangs erwähnten
Bauart erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß unterhalb des Getriebes zwischen den
Gelenkspindeln ein von mindestens einer Seite her zugänglicher freier Raum zum senkrechten
Ausziehen und seitlichen Abfördern der einzelnen auszuwechselnden Walzen nach entsprechendem
Verschieben ihrer Joche bzw. zum Einsetzen in umgekehrter Reihenfolge vorgesehen
ist.
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Diese Konstruktion bietet die Vorteile, daß das Gerüst beim Auswechseln
der Walzen unverändert bleibt, d. h. keine Schwächung durch den Ausbau von Gerüstteilen
auftritt. Vielmehr werden nur die Walzen nebst den zugehörigen Lagergehäusen bzw.
Jochen ausgebaut. Die Gelenkspindeln können im Gerüst verbleiben. Der Walzenwechsel
läßt sich deshalb
mit verhältnismäßig geringem Arbeitsaufwand und
in kurzer Stillsetzzeit durchführen. Er verlangt im übrigen keinen Raum oberhalb
des Gerüstes. Die Walzen können beliebige Abmessungen haben.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform eines Universalwalzwerks mit erfindungsgemäß ausgestaltetem Antrieb
der lotrechten Walzen des Vertikalteiles an Hand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Ansicht eines Brammenwalzwerks von der Seite der lotrechten Walzen
mit den Merkmalen der Erfindung, F i g. 2 einen Einzelheiten zeigenden Schnitt längs
einer lotrechten Ebene durch die Achsen der lotrechten Walzen, der eine lotrechte
Walze mit der zugehörigen seitlichen Verschiebungsvorrichtung zeigt, in vergrößertem
Maßstab, F i g. 3 einen teilweise weggebrochenen Schnitt längs der Linie 111-III
in F i g. 1 in vergrößertem Maßstab, F i g. 4 einen teilweise weggebrochenen Schnitt
längs der Linie IV-IV in F i g. 1 in vergrößertem Maßstab, F i g. 5 einen Schnitt
längs der Linie V-V in F i g.1, bei welchem sich der Stützbock für das Arbeitsstück
an Ort und Stelle befindet, in vergrößertem Maßstab, F i g. 6 einen Schnitt längs
der Linie VI-VI in F i g. 1 während des Walzenaustausches, der die Walzenhebevorrichtung
in ihrer oberen Stellung in vollen und in ihrer unteren Stellung in gestrichelten
Linien zeigt, in vergrößertem Maßstab und F i g. 7 eine Aufsicht auf das Walzenhebegerät.
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In F i g. 1 ist ein Walzgerüst zum Flachwalzen von Stahlbrammen od.
dgl. dargestellt. Das Gerüst 10
weist einen zwei waagerecht angeordnete Arbeitswalzen
11 und 12 tragenden Abschnitt und einen zwei waagerecht angeordnete
Arbeitswalzen 11 und 12 tragenden Abschnitt und einen zwei lotrecht angeordnete
Arbeitswalzen 13 und 14 tragenden Abschnitt auf. Die waagerechten
Walzen 11 und 12 werden von einer nicht dargestellten Kraftquelle, beispielsweise
durch zwei Motore, über Spindeln 15
und 16 und Universalkupplungen
angetrieben. Die Anstelleinrichtung für die obere Walze 11 wird durch einen Motor
17 angetrieben. Die lotrechten Walzen 13 und 14 werden nur von einem
einzigen, nicht dargestellten Motor über eine waagerechte Spindel 18, eine übexkopfantriebswelle
19 und etwa lotrecht angeordnete Spindeln 20 und 21 angetrieben.
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Die Antriebswelle 19 ist im Rahmen 10 drehbar gelagert und steht über
Kegelräder, Kegelradritzel, Zwischenwellen und Universal-Gelenkverbindungen in Antriebsverbindung
mit den Spindeln 20 und 21.
Die Spindeln können leicht von den Zwischenwellen
gelöst werden.
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Die unteren Enden der lotrechten Spindeln 20 und 21 sind gemäß
F i g. 1 mit den oberen Enden der lotrechten Walzen 13 und 14 durch
herkömmliche Universal-Gelenkverbindungen 34 und 35 verbunden. Zu diesem Zweck weist
jede Verbindung eine von der Spindel 20 abstehende, mit ihr aus einem Stück bestehende
Zunge 37 (F i g. 3) sowie zwei von einem Kupplungsstück 39 abstehende
und mit ihm aus einem Stück bestehende Backen 38 auf. Die Zungen 37 werden
durch zwei über den einander gegenüberstehenden Seiten der Backen 38 in Gleitverbindung
mit ihren Seiten angeordnete Halteplatten 42 am seitlichen Herausgleiten aus dem
Kupplungsstück 39 gehindert.
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Dabei geht das obere Ende der Walze 13 in einen Zwischenhals
44 über, der in einem Stützjochende 45 gelagert ist (F i g. 2). Die Lageranordnung
weist ein gleitbar in einer zylindrischen Öffnung des Jochendes 45 gelagertes zylindrisches
Außengehäuse 46 (F i g. 2) auf, das einen das Jochende 45 überlappenden Außenflansch
47 besitzt.
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Das Jochende 45 weist entgegengesetzt abstehende Flansche auf, die
in parallelen Kanälen längs zweier voneinander getrennt angeordneter und aus demselben
Stück wie das Gerüst 10 bestehender mittlerer Querglieder 57 und 58 (F i g. 3) gelagert
sind. Der Flansch 47 des Lagergehäuses 46 weist zwei entgegengesetzt vorstehende
Ohren 59 auf, die unter sie überlappenden, mit den Quergliedern 57 bzw. 58 verstifteten
Haltestücken 60 und 61 hinweggleiten. Die Haltestücke 60 und 61 verhindern deren
Aufwärtsbewegung bei einer seitlichen Verschiebung der Walze 13 aus der Mitte des
Walzengerüstes heraus, geben die Ohren 59 aber frei, sobald sich die Walze 13 in
der Mitte des Walzengerüstes befindet, so daß das Lagergehäuse 46 und die Walze
13 mit Hilfe einer unter eine Schulter 55 der Kupplung 39 eingefügten Hebegabel
durch das Jochende 45 hindurch hochgehoben werden können. Die Ohren 59 besitzen
flache, an die Querglieder 57 und 58 anstoßende Enden, um eine Drehung des Gehäuses
46 beim Drehen der Walze 13 unter der Wirkung der Spindel 20
zu verhindern.
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Die Walze 13 ist an ihren Enden symmetrisch ausgebildet, so
daß sie erst in einer Stellung und noch einmal in umgekehrter Stellung benutzt werden
kann, bevor sie überarbeitet werden muß. Der dem oberen Hals 44 entsprechende untere
Hals 62 der Walze 13 ist von einem Lagergehäuse 63 umgeben (F i g. 2), dessen Aufbau
vom entsprechenden Lagergehäuse 46 um den oberen Hals 44 dadurch abweicht, daß es
einen kleineren Durchmesser als das obere Gehäuse 46 besitzt, um beim Auswechseln
der Walze 13 das Durchführen des Gehäuses 63 und seines kleinen äußeren,
die Verbindung schützenden Flansches 64 durch die öffnung im Jochende 45 zu erleichtern.
Ein Ring 65 bildet einen unteren Ansatz am Gehäuse 63 und weist vier voneinander
getrennte, abwärts zeigende, zugespitzte Finger 65 a auf, zwischen denen
nicht dargestellte, aufwärts gerichtete Bolzen den Ring 65 mit dem Gehäuse 63 verbinden.
Das obere Ende des Gehäuses 63 überlappt die Oberkante des Außenlaufringes und liegt
auf diesem auf. Der Innenlaufring ruht auf einem Ring 66, der von einem um einen
nicht dargestellten, geschlitzten Ring herumgeschraubten Ring 67 in Stellung gehalten
wird. Dieser geschlitzte Ring ist in eine Vertiefung um den Hals 62 eingesetzt.
Die Ringe 66 und 67 entsprechen bezüglich Form und Befestigung am oberen Ende der
Walze 13 vorgesehenen Ringen 52 bzw.53. Ein nach oben vorstehender Innenflansch
des Ringes 65 stößt gegen das untere Ende des Außenlaufringes. Dichtungen zwischen
Ringen 65 und 66 verhindern den Schmiermittelaustritt aus den benachbarten Lagern.
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Das untere Lagergehäuse 63 und sein unterer Ausdehnungsring 65 werden
gleitend von einer lotrechten örfnung in einem Jochende 68 aufgenommen, das seinerseits
waagerecht gleitend zwischen parallelen, lotrechten und an zwei Quergliedern 70
und
71 des Rahmens 10 (F i g. 2 und 4) befestigten Lagerplatten 69 angeordnet ist. Das
Gewicht des Jochendes 68 :rird von einer aus dem -gleichen Stück bestehenden und
in lotrechter Richtung zwischen den Jochenden 45 und 68 verlaufenden Jochverbindung
72 aufgenommen. Das sich so aus den Enden 45 und 68 und der Verbindung 72 ergebende
vollständige Joch 72 a kann beim Einführen in das Gerüst 10 und beim Herausnehmen
aus ihm leicht zw scheu den mittleren Quergliedern 57 und 58 lotrecht ,angehoben
werden. Die vier abwärts gerichteten, zugespitzten Finger 65 a des Ringes
65 werden gleitend in zugehörigen Nuten in einem unteren Ansatz 68 a des Jochendes
68 aufgenommen, um ein Drehen des Gehäuses 63 zu verhindern, wenn die Spindel
20 die Walze 13 antreibt.
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Zwei waagerecht angeordnete herkömmliche Spindeln 73 und 74 greifen
an den oberen und unteren Jochenden 45 und 68 an, um das Joch 72 a und die
Walze 13 in waagerechter Richtung auf die Walze 14 zu bewegen. Ein Kolben 82 ist
mit Hilfe paralleler, getrennt voneinander angeordneter Gelenke 76 und eines Bolzens
77 mit der Mitte des das Joch verbindenden Gliedes 72 verbunden, um das Joch 72a
und die Walze 13 in waagerechter Richtung von der Walze 14 fortzuziehen. Die Spindeln
73 und 74 werden durch in ein gemeinsames, von einem Motor 81 angetriebenes Zahnrad
80 eingreifende Zahnräder 78 und 79 gedreht, die mit den Spindeln 73 und
74 durch Keile 73 a und 74 a verbunden sind.
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Die Keile ihrerseits gleiten in länglichen Schlitzen in den Spindeln
73 und 74, wenn sich diese durch Drehen in festen Muttern 73 b und 741 in
Längsrichtung weiterbewegen. Der Kolben 82 bewegt sich waagerecht in einem am Gerüst
10 befestigten Zylinder 75, dem hydraulisches Druckmedium Zugeführt wird, um den
Kolben 82 und die Walze 13 von der Walze 14 fortzudrängen, wenn diese Bewegung durch
gleichzeitiges Bewegen der Spindeln 73 und 74 in gleicher Richtung ermöglicht wird.
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Die Walze 14 ist in ähnlicher Weise montiert und unabhängig durch
gleiche, auf der anderen Seite des Walzgerüstes (F i g. 1) befestigte Mittel auf
die Walze 13 zu und von ihr weg bewegbar, so daß die Walzen 13 und 14 für den Walzprozeß
in gleichem Abstand von der Walzgerüstmitte angeordnet und einzeln zwecks Austauschens
nach der Mitte zu bewegt werden können. In den F i g. 1 bis 5 beziehen sich die
mit einem Strich versehenen Bezugsziffern in gleicher Weise auf die Walze
14, wie sich die ohne einen Strich versehenen Bezugsziffern in bereits näher
erläuterter Weise auf die Walze 13 beziehen.
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Das Beförderungsmittel zum Verbringen von Arbeitsstücken zwischen
die lotrechten Walzen 13 und .14 und die waagerechten Walzen 11 und
12 weist eine Reihe waagerecht angeordneter Transportwalzen auf, deren Oberseiten
in einer etwas unterhalb der Oberseite der unteren waagerechten Walze 12 verlaufenden
Ebene liegen und die reversierbar von Motoren 82a angetrieben werden. Zwei dieser
Walzen 83 und 84 befinden sich neben und längs gegenüberliegender Seiten der unteren
Enden der lotrechten Walzen 13 und 14. Der Zwischenraum zwischen den Transportwalzen
83 und 84 muß mindestens so groß sein, daß das untere Lagergehäuse 63 der Walze
13 und das entsprechende Gehäuse der Walze 14 lotrecht dazwischen hindurchgeführt
werden können. Quer zwischen den unteren Quergliedern '80 und 71 ist in der Mitte
des Rahmens 1® ein Stützbock 85 angeordnet, um ein Herunterkippen von P-@rbeitsstücken
in diesen Zwischenraum zu :@erlüridc_n. Der Stützbock 85 ist ziemlich schmal, damit
die Walzen 13 und 14 möglichst dicht zusammengedrückt werden können, und außerdem
leicht entfe-nbar, um den von ihm eingenommenen Platz zwecks Aufnahme der unteren
Enden der Walzen 13 und 14 beim Walzenwechsel frei zu machen. Die Oberseite des
Stützbocks 85 ist als waagerechte Fläche 86 ausgebildet, um die unter die von den
Transportwalzenoberseiten gebildete Ebene herabhängenden Arbeitsstücke gleitend
zu unterstützen. Gewünschtenfalls kann die Fläche 86 auch durch eine oder mehrere
Walzen ersetzt werden. Beiderseits des Stützbocks stehen zwei Ohren 87 und 88 vor,
die auf waagerechten Flächen einander gegenüberstehender, in die unteren Querglieder
70 und 71 ein;eschnittener Kanäle 70a und 71a aufliegen. Die Ohren 87 und 88 sind
beiderseits des Stützbocks 85 in waagerechter Richtung verlängert, damit der Tisch
nicht seitwärts kippt und die Ohren selbst dann in den Kanälen 70 a und 71 a bleiben,
wenn der Stützbock 85 beim Arbeiten des Walzwerks etwas aus seiner ursprünglichen
Lage verdreht wird. Die Kanäle 70 a und 71 a sind nicht viel länger als die Ohren
87 und 88, um ein starkes Verkanten der Ohrenenden während des Arbeitens des Walzwerks
und damit ein Verdrehen des Stützbocks 85 um seine lotrechte Mittelachse zu verhindern,
sofern er nicht auf die Enden der Kanäle 70 a und 71 a ausgerichtet
werden soll. Der Unterteil des Stützbocks 85 unterhalb der Ohren 87 und 88 weist
lotrechte, an benachbarte Seiten der Querglieder 70 und 71 anstoßende und
genau auf diese eingepaßte Kanten 89 und 90 auf, um den Stützbock 85 in Stellung
zu halten, wenn Arbeitsstücke über seine Oberseite 86 hinweglaufen. Weiterhin besitzt
der Stützbock 35 eine Öffnung 91 zur Aufnahme eines Hakens, mit dem er in die Arbeitsstellung
und aus ihr herausgebracht werden kann. Beim Instellungbringen wird der Stützbock
parallel zu den Walzen 83 und 84 zwischen ihnen herabgelassen und dann um 90° um
seine lotrechte Mittelachse gedreht, um die Ohren 87 und 88 unter den Walzen 83
und 84 hinweg auf die Querglieder 70 und 71 zu drehen. Um diese Schwerkbewegung
zu ermöglichen und gleichzeitig einen guten Paßsitz des Stützbocks längs der Anschlagkanten
der Querglieder 70 und 71 zu gewährleisten, sind die lotrechten Außenflächen der
Ohren 87 und 88 und der Anschlagkanten 89 und 9, zylindrisch um die lotrecht durch
die Mitte der Öffnung 91 gehende Mittelachse gekrümmt.
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Die lotrechten Walzen 13 und 14 werden mit Hilfe eines von einem gewichttragenden
Hauptkranhaken 93 und einem Hilfskranhaken 94 (F i g. 6 und 7) getragenen Hebegestells
92 nacheinander eingeführt und ausgetauscht. Das Vorderende des Gestells 92 weist
zwei Hebelarme 95 mit einem gekrümmten Zwischensteg 96 auf, um die Kupplung 39 so
zwischen den Armen 95 auszurichten, daß ihre Schulter 55 oben auf ihnen ruht. Die
Arme 95 erfassen in ähnlicher Weise die entsprechende Kupplung zum Anheben der Walze
14. Wenn sich die Arme 95 richtig an die Kupplung angelegt haben, nehmen Nuten 97
auf der Oberseite der beiden Arme 95 die unteren, vorstehenden Enden der
Halteplatten
42 auf und verhindern dadurch ein axiales Herausgleiten der Kupplung
39 aus den Armen. Zur Aufnahme des Hauptkranhakens 93 ist ein Ösenglied
98 an einem Zwischenstück des Gestells 92 befestigt, während zur Aufnahme
des Hilfskranhakens 94 ein zweites ösenglied 99 neben dem hinteren Ende des
Gestells 92 befestigt ist. Ein Gegengewicht 100 ist am hinteren Ende des
Gestells 92 angebracht, um das Gewicht der von der Kupplung 39 befreiten lotrechten
Walze 13 und seine zugehörigen Bauteile zu überkompensieren, so daß die Winkelstellung
des Gerüsts 92 in bezug auf den Hauptkranhaken 93 durch den zweiten Kranhaken
94 gesteuert werden kann.
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Zum Entfernen der Walze 13 wird der Stützbock 85 nach Drehung
um 90° aus seiner Stellung zwischen den benachbarten Walzen 83 und 84 herausgehoben.
Daraufhin wird die Spindel 20 so weit gedreht, bis die Zunge 37 parallel zu den
Rahmenquergliedern steht. Dann wird die gemäß F i g. 1 nach links zeigende Halteplatte
42 entfernt und die Jochenden 45 und 68 nebst der Walze 13
durch Verdrehen der Spindeln 73 und 74 in die Mitte des Walzgerüstes geschoben,
wie in F i g. 2 gestrichelt eingezeichnet ist. Hierbei kommen die Ohren 59 von den
sie überlappenden Haltestücken 60 und 61 frei, so daß die Zunge 37 aus den
Backen der Kupplung herausgleiten kann, wenn die Walze 13 gegenüber der Spindel
20 seitlich verschoben wird. Daraufhin wird das Gerät 92, wie in F i g. 6
gestrichelt dargestellt ist, in Hebeverbindung mit der Kupplung 39 gebracht, wobei
es durch zwei Kanäle 102 und 103 (F i g. 6) geführt wird. Anschließend wird es so
weit lotrecht angehoben, bis sich das untere Ende der Walze 13 über der Oberseite
des mittleren Quergliedes 58 befindet, wie in F i g. 6 ausgezogen dargestellt
ist. Ein Kopfraum für das obere Ende der Kupplung 39 ist durch die Aussparung 101
im Gehäuseboden um die Antriebsräder für die lotrechten Spindeln 20, 21 vorgesehen.
Diese Aussparung besitzt vorzugsweise auswärts geneigte Seitenwände, um das Walzenoberende
schon vor dem Absenken der Walze in ihre Arbeitsstellung im Gerüst in die richtige
Stellung zu führen. Das Gerät 92 wird dann in waagerechter Richtung gemäß F i g.
6 nach rechts fortgezogen, bis die Walze 13 ganz vom Gerüst 10 freigekommen
ist.
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Beim Wiedereinbringen der Walze 13 wird sie in waagerechter Richtung
gemäß F i g. 6 nach links zurückgeführt, bis sie wieder auf die Öffnungen in den
zentrierten Jochenden 45 und 68 ausgerichtet ist. Nach dem Absenken
der Walze 13 in diese öffnungen und dem Zurückziehen des Hebegerätes 92 wird
die Walze 13 seitlich verschoben, damit die Halteplattenbacken die Zunge
37 umfassen. Schließlich wird die vorher entfernte Halteplatte wieder an ihren Platz
zurückgebracht, und die Walze ist arbeitsbereit. Wenn beide Walzen 13 und
14 arbeitsbereit sind, wird der Stützbock 85 herabgelassen und in Arbeitsstellung
gedreht. Der Walzvorgang kann nun wiederaufgenommen werden. Das Wiedereinbringen
der Walze 13 in ihre horizontale Stellung im Walzgerüst wird dadurch erleichtert,
daß die lotrechten Seiten der Aussparung 101 in Richtung auf die vorrückende
Kupplung hin aufgeweitet sind, um diese in die Aussparung 101 einzuführen.
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Die oberen Enden der Spindeln 20 und 21 besitzen Schultern
von gleicher Form und Größe wie die Schultern 55 der Kupplung 39, so daß das Gerüst
92 nicht nur die Walzen 13 und 14, sondern auch die Spindeln
20 und 21 anheben kann. Dies dient nicht nur zum Einführen und Herausnehmen
der Spindeln 20 und 21, sondern auch zum Festhalten der Spindeln während
des routinemäßigen Auswechselns der zugehörigen Stützgleitschuhe. Soll beispielsweise
die Spindel 20 entfernt werden, so wird sie so weit gedreht, bis die Zunge
37 parallel zu den Rahmenquergliedern verläuft. Dann wird die gemäß F i g. 1 nach
links weisende Halteplatte 42 entfernt, und die lotrechte Walze 13 wird in die Mitte
des Gerüsts 10 verschoben, wodurch die Spindel 20 von der Walze 13 freikommt. Das
Gerät 92 wird dann unter die Spindelschulter eingeführt, die Verbindung zwischen
Spindel und Zwischenwelle gelöst und das Gerät in waagerechter Richtung bewegt,
um die Spindel 20 vom Walzgerüst fortzuheben. Beim Wiedereinbringen der Spindel
20 wird dieser Vorgang rückläufig wiederholt.