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Elektroakustischer Wandler; insbesondere Hörer für Schwerhörigengeräte
Das Streben nach immer weitergehender Verkleinerung der Hörgeräte insbesondere für
Schwerhörige erfordert auch für den elektroakustischen Wandler des Gerätes eine
geringstmögliche Bemessung. Hierbei kommt es maßgeblich auf die Anordnung und Ausbildung
der Ableitung des Schalles von der Membran und aus dem Gehäuse des Hörers an, wenn
man seine Abmessungen ohne Einbuße an Wirksamkeit so klein wie nur irgend möglich
halten will.
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Bei der Lösung der hieraus sich ergebenden Aufgabe geht die Erfindung
von einer solchen Bauart des Wandlers aus, bei der in einem Gehäuse ein Elektromagnetsystem
und eine Membran angeordnet sind und zur Ableitung des Schalles auf der dem Magnetsystem
abgewandten Seite der Membran eine Schallaustrittsöifnung in einer Schmalwand des
Gehäuses vorgesehen ist.
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Bei einer bekannten und viel verwendeten Art eines solchen Wandlers
bzw. Hörers verläßt der Schallaustrittsstutzen das Gehäuse an einer kleinen Fläche
etwa in Höhe der Symmetrieebene parallel zur großen Fläche des Gehäuses und mündet
innen in einen Raum, der durch den Gehäuseboden und die Membran begrenzt wird und
in dem sich auch das Magnetsystem befindet. Aus akustischen Gründen ist jedoch der
andere, kleinere Raum, der durch die Membran und den Gehäusedeckel gebildet wird,
zur Schallabnahme besser geeignet; die Schalleitung wird daher im Gehäuseinneren
durch ein geeignetes Winkelstück, das auch den Einspannrand der Membran durchsetzt,
in diesen kleineren Raum geführt. Das Winkelstück benötigt aber so viel Platz, daß
das Gehäuse des Hörers um einiges größer gemacht werden muß, als es das Magnetsystem
mit Membran allein erfordern würde.
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Weiterhin ist eine Hörerkonstruktion bekanntgeworden, bei welcher
das Schallableitungsröhrchen unmittelbar in den akustisch günstigen, dem Magnetsystem
abgewandten Raum mündet, und zwar ebenfalls durch eine Seitenwand. Der zur Einmündung
des Röhrchens nötige Raum wird hier dadurch gewonnen, daß der Rand der Membran konusartig
über das Magnetsystem heruntergezogen oder die Membran schräggestellt wird. Die
erste Art des Aufbaues macht es nötig, daß die Abmessungen der Membran und damit
des ganzen Hörers erheblich über denen des eigentlichen Magnetsystems liegen; der
Hörer wird also unnötig groß. Bei der zweiten Art des Aufbaues können die Membranabmessungen
zwar auf das Maß des Magnetsystems gebracht werden, dafür wird aber die Bauhöhe
des Hörers durch die Schrägstellung der Membran stark vergrößert.
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Die Erfindung zeigt demgegenüber eine wirksame Möglichkeit zur weiteren
Verkleinerung des Wandlers in jeder Richtung auf das denkbar kleinste Maß, und zwar
mit der Maßnahme, bei einem Wandler der oben umrissenen Bauart die Schallaustrittsöffnung
im Rande des Gehäusedeckels anzuordnen und sie durch eine abgeschnittene Ecke oder
durch eine gegebenenfalls nippelartig ausgestülpte Ausnehmung des Gehäusedeckelrandes
zu bilden.
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Mit dieser Ausbildung des Wandlers wird im Sinne der Erfindungsaufgabe
die Wirkung erzielt, daß die Schallaustrittsöffnung für sich keinerlei Bauhöhe beansprucht
und daher eine besonders flache Bauart des Gehäuses ermöglicht. Außerdem lassen
sich die erfindungsgemäße Anordnung und Ausbildung der Schallaustrittsöffnung in
einem einzigen einfachen Arbeitsgange durch Abschneiden, Ausstanzen oder Ausstülpen
herstellen, was insbesondere bei der ohnehin schwierigen Bearbeitung derart kleiner
Werkstücke von Vorteil ist. Schließlich ergeben sich wahlweise verschiedene Möglichkeiten
für die Ausbildung und Anordnung der Leitung zum Abführen des Schalles.
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So schlägt die Erfindung als besonders günstige und einfache Möglichkeit
zur Weiterleitung des durch eine erfindungsgemäße Öffnung aus dem Hörergehäuse herausgeführten
Schalles weiterhin vor, eine an sich meistens zur Körperschalldämpfung vorgesehene,
aus Gummi oder ähnlichem Werkstoff bestehende Umhüllung des Gehäuses mit einem Leitungsstück
zur Ableitung des aus der öffnung austretenden Schalles zu versehen; dabei kann
die Ausbildung so getroffen werden, daß die Umhüllung im Bereiche der Öffnung in
einen Nippel zum Anschluß
einer zum Ohr führenden Leitung übergeht.
Dadurch werden andere Leitungselemente, wie z. B. ein bisher verwendetes Winkelstück,
und vor allem der von ihnen beanspruchte Raum eingespart. Indessen kann die Schallableitung
auch unmittelbar von dem Hörergehäuse ausgehen.
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Die Erfindung ist im nachstehenden an Hand von drei Ausführungsbeispielen
näher erläutert, die in der Zeichnung in starker Vergrößerung dargestellt sind,
und zwar zeigen A b b. 1 und 2 das erste Beispiel und A b b. 3 und 4 das zweite
Beispiel in Oberansicht bzw. im zugehörigen Längsschnitt. Von dem dritten Beispiel
veranschaulicht in weiterer Vergrößerung A b b. 5 einen Teilausschnitt und A b b.
6 die Ansicht nach Pfeil VI der A b b. 5. Der Hörer nach A b b. I und 2 besitzt
ein Gehäuse, das aus einem Bodenteil 1 und einem flachen Deckel 2 besteht. über
den Rand des Bodenteiles 1, der das Magnetsystem 4 aufnimmt, ist die Membran 3 gespannt,
deren freie Seite somit in den Deckelraum hineinschwingen kann. Von dem Deckel 2
ist eine Ecke seines Randes schräg abgeschnitten, so daß hier eine Öffnung 5 entsteht,
durch die der Schall aus dem Deckelraum heraustreten kann, wozu die geringe Höhe
des Deckels völlig ausreicht. Die Anordnung der Schallöffnung 5 an einer Ecke des
Gehäuses beansprucht in diesem selbst keinerlei Raum, so daß der Gehäuseboden 1
lediglich nach den Maßen des Magnetsystems 4 bemessen zu werden braucht. Die Übereckanordnung
der Öffnung 5 bietet außerdem die vorteilhafte Möglichkeit, den Schall entweder
von der Längs- oder von der Stirnseite des Gehäuses oder auch über Eck durch entsprechende
Anordnung der Schallableitung abzuführen. Bildet man erfindungsgemäß die Gummiumhüllung
6 des Gehäuses mittels eines Nippels 7 zur Schällableitung aus, so kann man den
Nippel an der demgemäß zu wählenden Stelle der Umhüllung anordnen, z. B. nach A
b b. 2 an der Schmalseite, und zwar - je nach der Bauart des Hörgerätes -r-- in
deren Mitte oder an der Ecke, wie in A b b. 1 in strichpunktierten Linien bei
7 a und 7 b angedeutet. Wie die Linien 7 c zeigen, kann der Nippel
auch von der Längsseite des Gehäuses bzw. der Umhüllung ausgehen. Bei der Anordnung
der Öffnung 5 an der Gehäuseecke fällt die Notwendigkeit fort, ihre Lage auf die
jeweils gewünschte Richtung der Schallableitung abzustellen und demgemäß mehrere
verschiedene Ausführungen des Hörers zu fertigen und auf Lager zu halten. -Der Weiterleitung
des Schalles zum Ohr dient ein Schlauch 8, der an den Nippel 7 mittels einer Muffe
9 angeschlossen ist. Infolge der erfindungsgemäßen Ausbildung ist bei dem Hörer
der gesamte Innenraum des Gehäuses unterhalb der Membran 3 für das Magnetsystem
verfügbar, so daß sich trotz Vorhandensein einer genügend großen Schallöffnung und
ihrer akustisch günstigen Anordnungsmöglichkeiten ein Hörer von geringstmöglichen
Maßen ergibt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach A b b. 3 und 4 ist die Schallöffnung
10 in der Mitte des Schmalrandes des Gehäusedeckels 2 angeordnet. Die Umhüllung
11 des Gehäuses ist an dieser Schmalseite des Hörers zu einem Nippel 12 ausgestaltet,
der sowohl in der Höhe als auch in der Querrichtung vor der (Öffnung 10 liegt
(s. auch A b b. 3). Die gleiche Höhenlage des Nippels ist auch bei dem Hörer nach
A b b. 1 und 2 möglich.
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Ohne die schalldämpfende Umhüllung des Hörers für die Schallableitung
zu verwenden, kann man letztere auch unmittelbar an das Gehäuse anschließen. Eine
solche Möglichkeit zeigt A b b. 5 und 6 in Gestalt einer nippelartigen Ausstülpung
13 des Gehäusedeckelrandes 14, mit welcher der Schallableitungsschlauch 15 durch
eine Muffe 16 verbunden ist.