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Befestigungsvorrichtung für Stoffbahnen von Zelten Der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, eine gut dichtende, aber trotzdem einfach zu lösende und schnell
wiederherzustellende Verbindung zwischen straff gespannten Stoffbahnen und feststehenden
Verankerungsteilen, vornehmlich am Boden, zu schaffen.
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Diese Aufgabe ist besonders dann schwierig, wenn in der Ebene der
Stoffbahnen erhebliche Zugkräfte wirken und wenn die Verbindung luftdicht sein soll.
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Solche Verbindungen werden z. B. für Zelte gefordert, die durch überdruck
aufgebläht werden und deren meist aus Kunststoff, Gummi oder aus Textilien bestehende
Bahnen mit einem Bodenrahmen dichtend und lösbar verbunden werden müssen.
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Zur Verbindung benachbarter Stoffbahnen ist es bekannt, die Ränder
der Bahnen mit einem Wulst zu versehen. Der Wulst kann dadurch gebildet werden,
daß ein Seil, eine Schnur oder ein einheitlicher Gummi- oder Kunststoffstrang mit
der Bahnkante verbunden wird, etwa durch überkleben, An- oder Einvulkanisieren,
durch Einrollen oder durch mehrfaches Umlegen der Bahnkante, durch Verschweißen,
Vernähen oder die kombinierte Anwendung solcher Mittel.
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Die parallel nebeneinander verlaufenden Wülste werden durch ein etwa
C-förmiges Rohr klammerartig umfaßt und abdichtend gegeneinandergepreßt. Das Rohr
ist zu diesem Zweck elastisch ausgebildet. Der in der Ebene der Stoffbahnen wirkende
Zug ist bestrebt, die Wülste auseinanderzuziehen und wirkt auch der Abdichtung entgegen.
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Für die dichtende Befestigung der Unterenden der Stoffbahnen am Boden
ist die Verbindung weder bestimmt noch geeignet.
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Eine bekannte Lösung der Aufgabe, die Bahnen am Boden anzuschließen,
besteht darin, daß in Schlaufen am Unterende der Bahnen Rohre eingeschoben werden,
die durch Laschen od. dgl. mit einem feststehenden Bodenrahmen verbunden werden,
der ebenfalls aus Rohren bestehen kann. Die Bodenbefestigung erfolgt also an einer
Reihe von mehr oder weniger weit entfernten Punkten, auf welche die Kräfte konzentriert
werden. Die Abdichtung wird durch Deckbahnen herbeigeführt, die oberhalb der Schlaufen
beginnen, über die Verbindungen hinwegragen und auf den Boden aufgelegt werden.
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Demgegenüber bringt die Erfindung eine Verbindung zwischen Bahnen
und Verankerung, die selbst abdichtet und die Bahnen nicht nur stellenweise verankert,
sondern kontinuierlich mit dem Bodenrahmen verbindet. Die Beanspruchung der Befestigungsteile
wird dadurch weitgehend herabgesetzt. Der durch das öftere Einschieben und wieder
Herausziehen der Rohre entstehende Verschleiß und die Beschädigung der Bahnen durch
Handhabung mit den einzuschiebenden Rohren werden vermieden.
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Die neue Ausbildung der Befestigung am Bodenrahmen geht von der bekannten
Verbindung zweier Wülste durch ein geschlitztes Rohr aus und besteht nach der Erfindung
darin, daß in den Schlitz des Rohres der den Bodenrahmen bildende Träger mit einem
Flansch hineinragt, an dessen Seitenflächen sich die eine Schlitzkante des Rohres
abstützt und dessen Widerlagerkante sich gegen die Innenfläche des Rohres anlegt.
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Beim Straffziehen der Bahnen durch Aufblasen des Zeltes zieht die
im Schlitzrohr befindliche Wulst das Schlitzrohr nach oben, dieses dreht sich infolge
der Zugkraft um eine feststehende Kante des Bodenrahmens und preßt sich und die
dazwischenliegende Bahn um so fester gegen die lotrechte oder schräge Dichtungsfläche
des Bodenrahmens, je größer der Zug in der Stoffbahn ist. Der Zug in der Stoffbahn
wirkt also nicht im Sinne einer Verminderung der Abdichtung wie bei der bisherigen
Verbindung zweier benachbarter Stoffbahnen mittels eines Schlitzrohres, sondern
im Gegenteil im Sinne der Verbesserung dieser Abdichtung.
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Dabei ist die Verbindung sehr einfach. Es können handelsübliche Rohre
verwendet werden, in welche Schlitze eingeschnitten werden. Man kann die Rohre auch
aus Blechstreifen biegen, so daß das Aufschlitzen entfällt.
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Die Rohre brauchen keinen Kreisquerschnitt aufzuweisen, obgleich dies
eine besonders einfache Ausführung darstellt. Es können auch andere, z. B. stranggußgepreßte
Profile benutzt werden. An den Anlagestellen können diese Sonderprofile verbreitert
und/oder abgerundet werden, um die spezifischen Anlagedrücke und die Kantenpressungen
zu vermeiden.
Die Befestigung am Bodenrahmen erfolgt am gesamten
Rand, also nicht mehr punktförmig. Die Wulst kann bei entsprechender Breite der
Schlitze seitlich in das Rohr eingelegt werden, so daß das lästige und den Stoff
verschleißende überschieben der Rohre über die Wulst entfällt. Der Bodenrahmen kann
ebenfalls einfach ausgebildet sein, man kann ihn aber auch mit einem rinnenförmigen
Widerlager für den Schlitzrand und mit einem Schutzübergang versehen, wobei der
letztere die Stoffbahn noch mehr schont und zugleich den Hebelarm für das Andrücken
an die Abdichtstelle vergrößert.
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Die Erfindung läßt sich sowohl für gerade Bahnkanten und entsprechend
gerade Bodenrahmen als auch für runde Teile des Zeltes benutzen.
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Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 ein Zelt mit Bodenrahmen in schaubildlicher Darstellung,
F i g. 2 die Verbindungsvorrichtung in teilweise schaubildlicher Darstellung, F
i g. 3 eine Variante, die ebenfalls mit einem geschlitzten Rohr arbeitet und Fi
g. 4 die Anwendung eines Spezialprofils für das geschlitzte Rohr.
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Das durch ein Gebläse 1 ständig aufgebläht gehaltene Zelt 2 besteht
aus einem halbzylindrischen Teil mit den Bahnen 2a und 2b und zwei
Endteilen 2c und 2d, die etwa die Form einer Viertelkugel aufweisen. Sämtliche Bahnen
müssen mit dem Boden verbunden werden. Zu diesem Zweck ist ein Bodenrahmen vorgesehen,
der aus Trägern 3, z. B. Winkel- oder U-Eisen od. dgl., bestehen kann. Die Träger
3 wiederum können aus Stahl, Metall oder Kunststoffen bestehen. Die einzelnen Bahnen,
z. B. die Bahn 2a, sind an ihren Kanten mit Wülsten 4
versehen, die dadurch
gebildet sein können, daß die Bahn um einen biegsamen Nylonstrang herumgelegt und
mit ihm verklebt oder verschweißt ist.
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Um die Bahn 2a an dem Trägerrahmen 3 zu befestigen, wird die Wulst
4 durch den Schlitz 5 eines Rohres 6 gesteckt und dieses Rohr dann samt dem
Wulst über den nach unten ragenden Flansch 7 des Trägers 3 von unten her geschoben.
In der Endstellung liegt das Rohr 6 mit der Kante 8 denn Flansch 7 an. Tritt nun
an der Bahn 2a durch das Aufblähen des Zeltes in Richtung P ein Zug auf, so versucht
die Wulst 4 das Rohr 6 nach oben zu ziehen. Das Rohr kann diesem Zug aber nicht
folgen, da es an der Kante 8 des Trägers 3 anliegt.
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Der Zug P wirkt in einem Abstand von der Kante 8 und ergibt
somit ein rechtsdrehendes Moment, welches die obere Kante des Schlitzes 5 vom Rohr
6 gegen die senkrechte Fläche des Flansches 7 drückt. Je stärker der Zug P ist,
desto größer ist auch das Drehmoment, welches das Rohr 6 um die Berührungskante
zu schwenken sucht, um so fester wird die Verbindung und auch die Abdichtung durch
Anpressen der oberen Schlitzkante des Rohres 6 gegen den Flansch 7 des Trägers 3.
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Beider ersten Variante der Anordnung ist zur Vergrößerung des Hebelarmes
1 zwischen der Drehkante 8 und der Kraft P um den Flansch 7 ein aufklemmbarer Schutzüberzug
9 gelegt. Dieser überzug 9 schützt gleichzeitig den Flansch 7 gegen Korrosion und
schont das mit dem Wulst 4 versehene Bahnende, zumal wenn der Überzug etwas weicher
ist als der stählerne Trägerrahmen. Das Rohr 6 ist starr ausgeführt, damit es wie
ein Hebel wirken kann und sich durch den Zug P nicht in nennenswertem Maß verformt.
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Bei der dritten Ausführungsform der Vorrichtung hat das Rohr 6 ein
Spezialprofil. Der Trägerrahmen ist mit einer unteren Abwinklung 14 versehen, in
der sich eine Rinne 11 befindet. In diese Rinne greift die Oberkante 12 des
Rohres 6 ein. Das Oberende 13 am Schlitz des Rohres ist verdickt und zugleich abgerundet
ausgeführt, so daß die Zeltbahn 2 a besonders geschont wird.
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Der Schutzüberzug 9 kann auch größere Teile des Rahmens überdecken,
insbesondere solche Teile, die besonders mit Nässe oder dem Boden in Berührung kommen.
Vorzugsweise wird ein etwas weicherer überzug benutzt, der die Bahnen und die Wülste
schont, auch wenn bei heftigem Wind oder Böen in der Befestigung kleine Bewegungen
und Lagerveränderungen auftreten.