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Handstück für Zahnbohrmaschine Die Erfindung betrifft ein zahnärztliches
Handstück mit Ein- und Ausschaltmitteln sowie Drehzahlschaltmitteln für den Steuerstromkreis
des Antriebsmotors zahnärztlicher Bohrmaschinen.
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Es ist bekannt, am zahnärztlichen Handstück einen Druckknopf zur
Ein- und Ausschaltung sowie einen gesonderten Schiebewiderstand zur Drehzahleinstellung
des Antriebsmotors anzuordnen, wobei die Bedienung dieser Elemente an einer ganz
bestimmten Steile am Umfang des Handstückes erfolgen muß.
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Da der Zahnarzt während der Behandlung das Handstück jedoch häufig
um die Handstücklängsachse dreht, kommen die Bedienungselemente bei dieser Anordnung
oft in eine für die Betätigung ungünstige Lage in der Hand. Desgleichen kompliziert
die vom Schiebewiderstand getrennte Anbringung des Druckknopfes für die Ein- und
Ausschaltung die Grifftechnik. Eine ebenfalls bekannte Handstückausführung vermeidet
diese Nachteile nur zum Teil, indem bei ihr vorzugsweise die ganze Umfangsfläche
des Handstückes als Schalterkontaktfläche ausgebildet ist, welcher eine an den Rändern
auf Isolierbuchsen abgestützte elastisch durchbiegbare und mit einer Gummihülse
überzogene Leitermaterialhülse gegenübersteht, die als zweite Kontaktfläche an die
erste von beliebiger Umfangsstelle des Handstückes aus angedrückt werden kann.
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Diese Anordnung ermöglicht lediglich das Ein-und Ausschalten am Handstück,
da ein Schiebewiderstand zur Beeinflussung der Drehzahl des Antriebsmotors fehlt.
Die Anwendungsmöglichkeiten sind daher stark eingeschränkt. Schließlich ist bekannt,
einen Handschalter, der mittels zusätzlicher bautechnischer Maßnahmen auch mit einem
Widerstand zur Drehzahlbeeinflussung gekuppelt werden kann, am Arm des Gelenkstückes
einer Gelenkgleitverbindung des Doriotgestänges oder am Ende des Druckmittelschlauches
einer luftturbinengetriebenen zahnärztlichen Bohrmaschine zu befestigen. Bei dieser
Anordnung sitzt der Schalter außerhalb des Handstückes und vergrößert den Umfang
desselben erheblich, da seine Bauteilebedingt durch die Befestigungsart -längs des
Handstückes in einem relativ großen Abstand zu diesem angeordnet sind. Das Handstück
wird dadurch sperrig und die Grifftechnik verschlechtert. Der zur Betätigung des
Schalters angesetzte Finger muß bei dieser Anordnung infolge des ihr eigenen langen
Schaltweges einen verhältnismäßig langen Griffweg zurücklegen, bevor er sicheren
Halt findet. Die auf dem Schalthebel labil ruhende Fingerkuppe muß während der Betätigung
zwangläufig mit dem Schalthebel von der Handstückoberfläche abgehoben und ihr wieder
zugeführt werden. Vor allem beim Abschalten bringt dies wesentliche Nachteile mit
sich, da bereits vor Beginn des Abschaltvorganges der feste Griff um das Handstück
gelockert werden muß, so daß eine sichere Handhabung des Handstückes im Munde des
Patienten nicht garantiert ist.
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Auch kann bei dieser Anordnung eine eventuelle Kupplung mit einem
bekannten Widerstand zur Drehzahlbeeinflussung nicht befriedigen, da die hierzu
erforderlichen zusätzlichen bautechnischen Maßnahmen eine weitere nachteilige Vergrößerung
der räumlichen Ausmaße der Anordnung bedingen.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine Anordnung zu schaffen,
welche sowohl Ein- und Ausschaltmittel als auch Mittel zur Drehzahlbeeinflussung
am Handstück vorsieht, wobei die Bedienungselemente unmittelbar in das Handstück
eingebaut sind, von beliebiger Stelle des Handstückumfanges aus leicht betätigt
werden können und eine sichere Führung des Handstückes m Operationsfeld auch während
des Ein- und Ausschaltvorganges gewährleistet ist.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß eine vorzugsweise
einlagige Widerstandswicklung, deren Ende zu einem vom Handstück isolierten Anschluß
führt, isoliert in einem Einstich auf dem Umfang des Handstückes vertieft angeordnet
und über den Einstich eine an den Rändern auf dem Handstücktimfang drehbar gelagerte
metallische Hülse geschoben ist, welche ihrerseits eine axial verschiebbare Gleithülse
trägt, die als Halterung eines oder mehrerer federnder Kontaktelemente dient, welche,
in einem oder mehreren Längsschlitzen der drehbar gelagerten Hülse geführt, innerhalb
der Hülse als Schleifkontakte ausgebildet sind und durch ihre Federkraft die Schleifkontakte
im unbelasteten Zustand an die Innenwandung der Hülse andrücken, so daß erst bei
Betätigung eines der Kontaktelemente durch radialen Druck in Richtung auf die Handstücklängsachse
eine
Kontaktgabe zwischen Widerstandswicklung und Schleifkontakt
entsteht.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es im Gegensatz zu bekannten
Anordnungen möglich, s wohl den Schiebewiderstand als auch den Ein- und Ausschaltkontakt
unmittelbar in das zahnärztliche Handstück einzubauen, so daß keine störende Vergrößerung
des Umfanges desselben eintritt. Dabei vereinigt die erfindungsgemäße Ausführung
entgegen bekannten Anordnungen den Vorteil der breiten Einsatzmöglichkeit infolge
der Existenz von Drehzahlschaltmittel und Ein- und Ausschaltmittel mit dem Vorteil
der griffgünstigen Betätigung dieser Schaltmittel von jeder beliebigen - entsprechend
der jeweiligen Handstücklage günstigsten - Umfangsstelle aus. Die Betätigung der
Kontakte erfordert keine besondere Aufmerksamkeit, da sie bis zur festen Auflage
angedrückt werden können. Auf Grund des äußerst geringen Schaltweges der Kontakte
braucht der sie betätigende Finger entgegen bekannten Anordnungen zur Ausführung
des Abschaltvorganges nicht vom Handstück abgehoben, sondern lediglich leicht entlastet
zu werden. Analog gilt dies für die Einschaltung, wobei der bereits auf dem Handstück
aufliegende Finger lediglich etwas stärker angedrückt zu werden braucht, um den
Einschaltvorgang auszuführen. Damit ist eine sichere Handhabung des Handstückes
auch während der Schaltvorgänge gewährleistet.
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An Hand von Zeichnungen soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
nachfolgend näher erläutert werden. Es stellt dar Fig. 1 eine vergrößerte Darstellung
des Vorderteiles eines als Winkelstück ausgeführten zahnärztlichen Handstückes mit
erfindungsgemäß ausgeführten und angeordneten Schaltmitteln, F i g. 2 einen Querschnitt
durch die in F i g. 1 dargestellte Anordnung längs der Linie A-B.
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Im Knie 1 des zahnärztlichen Winkelstückes 2 ist in einem Einstich
3 auf einer Isolationsschicht 4 eine einlagige Widerstandswicklung 5 aufgebracht.
Die Anschlußausführung ist in der Zeichnung nicht dargestellt. Der Wicklungsanfang
ist in der Isolationsschicht 4 festgelegt, während das Wicklungsende isoliert zu
dem im Knie 1 eingedrückten Isolierteil 6 geführt ist und von dessen Klemmschraube
7, auf welche die elektrische Zuleitung zum Handstück aufgesteckt werden kann, gehalten
wird. Als Rückleitung dienen die metallischen Teile des Handstückes.
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Über den Einstich 3 und die Wicklung 5 ist eine an den Rändern auf
dem Umfang des Knies 1 drehbar gelagerte metallische Hülse 8 geschoben, welche ihrerseits
eine axial verschiebbare metallische Gleithülse 9 trägt.
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In einem Querschlitz 10 über dem halben Umfang der Gleithülse 9 liegt
eine halbelliptisch geformte
Blattfeder 11, deren zweifach abgewinkelte Enden in
zwei um 1800 zueinander versetzt in der Hülse 8 angeordneten Längsschlitzen 12 und
13 geführt werden.
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Die Vorspannung der Blattfeder 11 drückt die als Schleifkontakte wirksamen,
innerhalb der Hülse 8 liegenden abgewinkelten Federenden 14 und 15 an die Innenwandung
der Hülse 8 an. Die Schleifkontakte 14 und 15 können durch Drehung der die Hülse
8 umfassenden und somit von jeder Umfangsstelle aus gut erreichbaren Gleithülse
9, welche durch die Blattfeder 11 formschlüssig mit der Hülse 8 gekuppelt ist, in
jede beliebige Stellung am Handstückumfang gebracht werden. Durch axiales Verschieben
der Gleithülse 9 können sie weiterhin in Längsrichtung zur Widerstandswicklung 5
verschoben werden.
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Bei radialem zur Handstücklängsachse gerichtetem Druck auf eines der
aus der Gleithülse 9 herausragenden Federteile 16 und 17 wird der Kontakt eines
der Schleifer 14 und 15 zur Widerstandswicklung 5 hergestellt und somit ein durch
die Stellung der Gleithülse 9 in axialer Richtung bestimmter Widerstandsteil eingeschaltet.
Der dabei wirksame Stromkreis im Handstückbereich beginnt bei der Zuleitung an der
Klemmschraube 7, geht über die Widerstandswicklung 5 und von da über die Blattfeder
11, die Gleithülse 9 und die Hülse 8 zum Knie 1 und endet bei den weiteren metallischen
Handstückteilen, an welchen - gewöhnlich über ein angekuppeltes Gestänge - die Rückleitung
angeschlossen wird. Bei Entlasten der Federteile 16 und 17 ist der Stromkreis sofort
unterbrochen.
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Das Verschieben bzw. Drehen der Gleithülse 9 kann auch bei angedrückten
Schleifkontakten 14 und 15 erfolgen.