DE19729459A1 - Endoskopisches, chirurgisches Gerät - Google Patents
Endoskopisches, chirurgisches GerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein endoskopisches, chirurgisches Gerät nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Gattungsgemäße Geräte weisen einen Schaftteil und einen Instrumententräger
auf. Schaftteil und Instrumententräger sind lösbar miteinander verbunden und
relativ zueinander bewegbar. Sie weisen in der Regel Schalter zur Einstellung
verschiedener Betriebszustände auf. Wesentliche Betriebszustände sind z. B. der
Saug- oder Spülbetrieb eines Gerätes. Bei z. B. elektrochirurgischen Geräten
kommt noch die Stromversorgung von Schneid- oder Koagulationselektroden
hinzu, die ebenfalls mittels eines Schalters gesteuert wird.
An gattungsgemäßen Geräten sind Instrumententräger und Schalter konstruktiv
getrennt vorgesehen und weisen demzufolge je eine eigene, vom Operateur zu
erfassende Handhabe auf. Wird z. B. vom Operateur die Handhabe zum Verstellen
des Instrumententrägers gegriffen, und der Operateur will nachfolgend den
Betriebszustand des Gerätes ändern, so muß er seine Hand- bzw. Fingerhaltung
verändern, um auf die Handhabe, die den Schalter zur Änderung des Betriebszustandes
stellt, umzugreifen. Ebenso muß zum erneuten Verstellen des Instrumententrägers
wieder auf die entsprechende Handhabe umgegriffen werden. Diese
Vorgänge erfordern eine gewisse Übung und Fingerfertigkeit.
Zudem ist der Aufbau gattungsgemäßer Geräte konstruktiv relativ aufwendig, da
verhältnismäßig viele mechanische Teile verbaut werden. Wartung, Reinigung
und Desinfektion des Gerätes gestalten sich entsprechend schwierig und aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gerät der eingangs genannten Art zu schaffen,
das einfach bedienbar und konstruktiv vereinfacht ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Gerät ist die Betätigung des Schalters mit der Betätigung
des Instrumententrägers gekoppelt. Daher ist nur eine Handhabe für die
Bewegung des Instrumententrägers und für die Betätigung des Schalters erforderlich.
Da beide Funktionen mit derselben Handhabe ausgeführt werden,
braucht nicht mehr umgegriffen zu werden. Dadurch gestaltet sich die Bedienung
wesentlich einfacher. Der konstruktive Aufwand wird minimiert, Wartung und
Reinigung bzw. Desinfektion des Gerätes lassen sich leichter vornehmen.
Theoretisch wäre es denkbar, ein Stellelement vorzusehen, das an einem separaten
Schalter angreift und diesen bei Verstellung des Instrumententrägers betätigt.
Vorteilhaft ist jedoch nach Anspruch 2 vorgesehen, jeweils am Instrumententräger
und am Schaftrohr einander zugeordnete Teile vorzusehen, die den Schalter
ausbilden. Bei der Verstellung des Instrumententrägers gelangen diese Teile in
Eingriff bzw. werden außer Eingriff gebracht und bewirken so den jeweils gewünschten
Schaltzustand.
Ein Schalter kann z. B. eine am Instrumententräger befindliche Kontaktzunge
aufweisen, die bei Verstellung eine am Schaftrohr befindliche als weiteres Teil
des Schalters vorgesehene Kontaktstelle berührt, wodurch dann ein Stromkreis
geschlossen wird.
Eine weitere Möglichkeit für einen Schalter ist, am Schaftrohr und am Instrumententräger
an bestimmten Stellen Bohrungen vorzusehen, die bei Verstellung
des Instrumententrägers in Deckung gelangen und in Eingriff einen Flüssigkeitsstrom
ermöglichen.
Neben der besonders einfachen Handhabung und dem besonders einfachen Aufbau
der angesprochenen Ausgestaltung besteht ein weiterer Vorteil darin, daß bei
aus dem Schaftrohr herausgezogenem Instrumententräger der Schalter immer geöffnet
ist und dadurch eine Reinigung sehr einfach ist.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen, wonach an einem
Gerät mehrere Schalter für die Einstellung unterschiedlicher Betriebszustände
vorgesehen sind. Vorteilhafterweise bestehen diese Schalter wie oben angesprochen
aus zugeordneten Teilen am Instrumententräger und am Schaftrohr, die in
jeweils definierten Relativpositionen des Instrumententrägers im Schaftrohr in
Eingriff gelangen und dann den gewünschten Schaltzustand bewirken.
Auf diese Weise lassen sich mehrere Schaltzustände wie z. B. Strombeaufschlagungen,
Saug- und Spülströme und dergleichen steuern. Die universelle Einsetzbarkeit
des Gerätes läßt sich so beliebig erweitern.
Denkbar wäre, die Betätigung des Schalters an eine radiale Bewegung des Instrumententrägers
zu koppeln. Das Drehen des Instrumententrägers bei gleichzeitiger
unveränderter Haltung des Schaftrohres läßt sich einhändig jedoch nur
schwer vornehmen.
Vorteilhaft ist daher nach den Merkmalen des Anspruches 4 vorgesehen, die Betätigung
des Schalters an die axiale Verschiebung des Instrumententrägers zu
koppeln, die der für die Benutzung eines Arbeitsinstrumentes üblichen Bewegung
entspricht.
Ein weiterer Vorteil der Nutzung der axialen Bewegung liegt darin, daß Schalter,
die sich durch Schiebebewegungen stellen lassen, sehr einfach in der Herstellung
sind.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 5 vorgesehen, die eine exakte Erkennung
der jeweiligen Schaltposition am Gerät, insbesondere bei einer Ausführung
mit mehreren Schaltfunktionen, gewährleisten.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt.
Zu erkennen ist ein im Schnitt dargestelltes Gerät 1 mit einem aus einem Hauptkörper
2 und einem Rohr 34 bestehendem Schaftrohr 3.
Der Hauptkörper 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel elektrisch nichtleitend ausgeführt
und mit dem auf seiner Außenfläche mit einer Schicht 4 isolierten, elektrisch
leitenden Rohr 34 fest verbunden. Am distalen Ende des Rohres 34 ist eine
nichtisolierte Fläche 5 ausgebildet, die als Koagulationselektrode dient. Der
Hauptkörper 2 weist zwei Fingerringe 6 auf und ist durch eine Feder 7 mit dem
Instrumententräger 8 verbunden, der dadurch verdrehsicher im Hauptkörper 2
und dem Rohr 34 gelagert ist. Der Instrumententräger weist zu seiner Handhabung
einen Daumenring 9 auf.
Der Instrumententräger 8 besteht aus einem zum distalen Ende hin ausgebildeten
Rohrstück 10, das mit einer elektrisch isolierenden Schicht 11 gegen das Innere
des Rohres 34 isoliert ist, und einem zum proximalen Ende hin ausgebildeten,
elektrisch nichtleitenden Führungsteil 12. Das Rohrstück 10 weist einen Spülkanal
13 auf, der durch eine Bohrung 14 mit den Anschlüssen 15 und 16 des
Hauptkörpers 2 in Deckung gebracht werden kann, um Spülflüssigkeit zum Austritt
17 am distalen Ende gelangen zu lassen. Der Instrumententräger 8 trägt an
dem distalen Ende des Rohrstückes 10 eine Schneidelektrode 18. Die Schneidelektrode
18 ist durch eine Leitung 19 im Instrumententräger 8 mit einem proximal
am Führungsteil 12 befindlichen HF-Anschluß 20 verbunden. Der Stromfluß
läßt sich durch Betätigung eines Fußschalters 21 über eine Leitung 22 von der
HF-Quelle 32 an den HF-Anschluß 20 aktivieren.
Der Hauptkörper 2 weist einen Spülanschluß 23 auf, der in die Anschlüsse 15
und 16 mündet, sowie einen Sauganschluß 24, über den ein Absaugen von Flüssigkeiten
durch die distale Öffnung 25 des Rohres 34 bei entsprechender Lage
des Instrumententrägers 8 im Hauptkörper 2 möglich ist. Weiterhin sind aufeinander
abgestimmte elektrische Kontakte 26 am Inneren des Rohres 34 und 27 am
Rohrstück 10 des Instrumententrägers 8 vorgesehen. Die axiale Lage des Instrumententrägers
8 im Hauptkörper 2 läßt sich durch eine federbelastete Rastungsvorrichtung
28, die in Eingriff mit je einer Nut 29 des Instrumententrägers 8
bringbar ist, in diesem Ausführungsbeispiel in fünf Positionen bringen. Diese
fünf Positionen entsprechen möglichen fünf Betriebszuständen, die durch Markierungen
30 am Führungsteil 12 ablesbar sind. Der Hauptkörper 2 wird mit Hilfe
der Fingerringe 6 von Zeige- und Mittelfinger gehalten, während der Daumen im
Daumenring 9 des Instrumententrägers diesen axial in dem Hauptkörper 2 verschieben
kann und so die einzelnen Schaltpositionen aktiviert. In der Zeichnung
sind am distalen Ende des Gerätes die fünf möglichen axialen Positionen des Instrumententrägers
mit den Buchstaben A, B, C, D und E angedeutet. Es bedeuten
die Buchstaben im einzelnen:
- A = Spülen
- B = Schneiden
- C = Koagulieren
- D = Saugen
- E = Reinigen = Spülen und Saugen.
Befindet sich das distale Ende des Instrumententrägers 8 in Position A, so sind
der Spülanschluß 15 und die Bohrung 14 in Deckung und es fließt durch den
Spülkanal 13 eine Spülflüssigkeit zum Austritt 17.
Wird die dargestellte Position B erreicht, sind alle Anschlüsse verschlossen. Über
eine Taste 31 des Fußschalters 21 kann der HF-Strom der Quelle 32 an die
Schneidelektrode 18 gelangen.
In der Position C ist die Schneidelektrode 18 in das Rohr 34 zurückgezogen, die
Anschlüsse bleiben verschlossen und die Kontakte 26 und 27 gelangen in Eingriff.
Über eine Taste 33 des Fußschalters 21 läßt sich HF-Strom zum Koagulieren
über die Kontakte 26 und 27 an die Koagulationselektrode 5 bringen.
In der Position D wurden die Kontakte 26 und 27 außer Eingriff gebracht, die
Koagulationselektrode ist somit stromlos. Der Sauganschluß 24 ist zum Hohlraum
des Hauptkörpers 2 und damit zum Rohr 34 geöffnet und es wird damit am
distalen Ende des Rohres 34 abgesaugt.
In der Position E schließlich wird der Spülanschluß 16 mit der Bohrung 14 in
Deckung gebracht und es kann Spülflüssigkeit durch den Kanal 13 zum Austritt
17 gelangen. Gleichzeitig bleibt der Sauganschluß 24 zum Hohlraum des Hauptkörpers
2 und damit auch zum Rohr 34 geöffnet und es wird damit am distalen
Ende des Rohres 34 gesaugt. Damit ist ein Reinigungszyklus eingeleitet.
Selbstverständlich läßt die Erfindung auch andere Ausführungsformen zu, so ist
z. B. die Anzahl und die Reihenfolge der Schaltpositionen variabel. Denkbar sind
auch außen am Schaftrohr befindliche Schalter, die z. B. durch am Instrumententräger
angebrachte Hebel, die nach außen zu den Schaltern ragen, aktiviert werden
können.
Die Schaltfunktionen können sich auch bei entsprechender Ausgestaltung des
Gerätes durch Drehung des Instrumententrägers im Schaftrohr erreichen lassen;
denkbar wäre auch eine Kombination von Drehbewegung und Axialverschiebung.
Die Schalter können sowohl proximal als auch distal angeordnet sein, so kann
z. B. ein Schaltzustand dadurch erreicht werden, daß die Schneidelektrode aus
dem dargestellten Ausführungsbeispiel beim Eintauchen in das Schaftrohr mit
diesem in Kontakt kommt und so ein Stromfluß z. B. zur Koagulationselektrode
am distalen Ende des Schaftrohres ermöglicht wird.
Claims (5)
1. Endoskopisches, chirurgisches Gerät mit einem Schaftrohr und einem im
Inneren des Schaftrohres angeordneten und relativ dazu verstellbaren Instrumententräger
und mit einem Schalter, mit dem sich das Gerät in unterschiedliche
Betriebszustände schalten läßt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Betätigung des Schalters (26, 27; 14, 15; 14, 16; 12, 24) an die Verstellung
des Instrumententrägers (8) gekoppelt ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter aus
zwei gegeneinander bewegbaren Teilen (26, 27; 14, 15; 14, 16; 12, 24)
gebildet ist, von denen das eine am Schaftrohr (3) und das andere am Instrumententräger
(8) ausgebildet ist.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schalter
(26, 27; 14, 15; 14, 16; 12, 24) vorgesehen sind.
4. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigung des
Schalters (26, 27; 14, 15; 14, 16; 12, 24) an eine axiale Verstellung des Instrumententrägers
(8) gekoppelt ist.
5. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Schaftrohr (3)
und am Instrumententräger (8) Markierungen (30) vorgesehen sind, aus
denen sich der jeweils eingeschaltete Betriebszustand des Gerätes erkennen
läßt.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: MELZER, ANDREAS, PROF. DR., 45478 MUELHEIM, DE |
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