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Die Erfindung betrifft ein bipolares elektrochirurgisches Instrument zur Verwendung bei der Entfernung größerer Mengen von Gewebe, wie etwa bei einer laparoskopischen Hysterektomie.
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Bei einer laparoskopischen Hysterektomie wird der Körper des Uterus von dem Stumpf oder Fundus herausgeschnitten und dann aus dem Operationsfeld entfernt. Um das Entfernen des Uterus durch eine begrenzte chirurgische Öffnung zu ermöglichen, ist es wünschenswert, diesen in relativ kleinere Stücke von Gewebe zu morcellieren (zerkleinern), die leichter zu entfernen sind. Unsere anhängige Patentanmeldung, die als
WO 05/112806 veröffentlicht worden ist, beschreibt einen elektrochirurgischen Morcellator zur Entfernung größerer Mengen von Gewebe. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung dieser Art von Instrument.
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Ein bekanntes Problem mit Morcelliergeräten besteht in ihrer Tendenz zu „Kernen”, wobei die Spitze des Morcellators in einer relativ unkontrollierten Art und Weise in das Gewebe eintaucht. Eine bevorzugte Schneidetechnik besteht darin, das Gerät in einer „Schäl”-Aktion zu verwenden, bei der das Schneideinstrument Gewebe von der Außenseite eines Organs entfernt, eher wie das Schälen eines Apfels oder einer Orange. Schälen ist gegenüber dem Kernen aus mehreren Gründen bevorzugt. Ein erster Grund besteht darin, dass die Spitze des Morcellators für den Chirurgen besser sichtbar ist, wenn sie um die Außenseite des Gewebes herum schält, statt in dem Gewebe eingegraben zu sein, wie es passiert, wenn das Instrument einen Kern von Gewebe erzeugt. Schälen erzeugt einen kontinuierlicheren Schnitt und auch eine kontinuierlichere Masse von ungeschnittenem Gewebe. Der kontinuierlichere Schnitt bedeutet, dass der Vorgang schneller abgeschlossen werden kann, wobei der Chirurg das Gewebe weniger oft wieder neu einstellen muss. Schälen von der Außenseite eines massiven Organs oder einer Masse von Gewebe lässt eine kontinuierlichere Masse von Gewebe zurück, und fragmentiert weniger Gewebe im Vergleich zum Kernen.
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Die veröffentlichte US-Patentanmeldung 2008/0039883 beschreibt das Problem beim Kernen und stellt eine mechanische Lösung in der Form eines Vorsprungs bereit, der an der distalen Spitze des Instruments gelegen ist. Die vorlegende Erfindung versucht eine alternative Lösung bereitzustellen, die besser geeignet zur Verwendung mit einem elektrochirurgischen Morcellator ist.
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Die vorliegende Erfindung stellt ein Gerät zum Morcellieren von Gewebe in einer Körperhöhle eines Patienten bereit, wobei das Morcelliergerät eine stationäre Röhre umfasst, die einen distalen Endabschnitt aufweist, wobei der distale Endabschnitt eine stationäre bipolare elektrochirurgische Elektrodenanordnung beinhaltet, die eine erste und eine zweite Elektrode beinhaltet, die an dem distalen Ende der Röhre angeordnet sind und voneinander durch ein Isolierungselement getrennt sind, wobei die Ausgestaltung so ist, dass, wenn eine elektrochirurgische Schneidespannung an die Elektrodenanordnung angelegt wird, Gewebe gegen das distale Ende der Röhre gezogen werden kann, um ein Pfropfen von herausgeschnittenem Gewebe in der Röhre zu bilden, wobei die bipolare elektrochirurgische Anordnung einen ersten Umfangsbereich und einen zweiten Umfangsbereich aufweist, wobei die erste und die zweite Elektrode in dem ersten Umfangsbereich bereitgestellt sind, wobei sich der erste Umfangsbereich kontinuierlich um zumindest 50% der Röhre herum erstreckt, und wobei die bipolare elektrochirurgische Anordnung angepasst ist, Gewebe bevorzugt in dem ersten Umfangsbereich im Vergleich zu dem zweiten Umfangsbereich zu schneiden.
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Durch Bereitstellen einer elektrochirurgischen Schneideanordnung, bei der das Schneiden bevorzugt in einem ersten Umfangsbereich durchgeführt wird, und entweder weniger effektiv oder gar nicht in einem zweiten Umfangsbereich, ist das Schneideinstrument außer Stande, um den ganzen 360°-Umfang der Röhre herum zu schneiden. Dies bedeutet, dass die Schneidespitze weniger wahrscheinlich im Stande ist, einen Kern von Gewebe zu entfernen und sich in dem Körper des Organs, das morcelliert wird, einzugraben. Wenn ein Abschnitt des Gewebes weniger leicht geschnitten wird, entfernt das Morcellierinstrument Gewebe an der Oberfläche des Organs in einer kontrollierteren Schäl-Aktion.
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Der zweite Umfangsbereich sollte nicht so groß sein, dass er die Schneidefähigkeit des Instruments substantiell beeinträchtigt, und daher erstreckt sich der erste Umfangsbereich um zumindest 50% des Umfangs der Röhre herum. In anderen geeigneten Ausgestaltungen macht der zweite Umfangsbereich ungefähr 33%, 20% oder sogar nur 10% des Umfangs der Röhre aus.
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Eine praktische Möglichkeit, um sicherzustellen, dass der zweite Umfangsbereich weniger effektiv schneidet als der erste Umfangsbereich, besteht darin, sicherzustellen, dass das Gerät so ausgebildet ist, dass weder die erste Elektrode noch die zweite Elektrode den zweiten Umfangsbereich einnimmt. Auf diese Art und Weise ist die elektrochirurgische Schneideanordnung außer Stande, einen effektiven Schnitt um ihren gesamten Umfang herum durchzuführen. Es kann entweder die erste Elektrode (aktive Elektrode) oder die zweite Elektrode (Gegenelektrode) auf diese Art und Weise bereitgestellt sein, um die Schneideaktion zu unterbrechen.
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In einer Ausgestaltung nimmt ein Isolator den zweiten Umfangsbereich ein. Das heißt, die erste Elektrode (aktive Elektrode) oder die zweite Elektrode (Gegenelektrode) erstreckt sich kontinuierlich um den ersten Umfangsbereich herum, ist aber in dem zweiten Umfangsbereich durch einen Isolator ersetzt. Die elektrochirurgische Schneideanordnung ist außer Stande, effektiv in dem Bereich zu schneiden, in dem die erste Elektrode oder die zweite Elektrode durch einen Isolator ersetzt ist, wodurch der ungeschnittene Abschnitt von Gewebe bereitgestellt wird, was effektiv ein Schälen befördert und ein Kernen von Gewebe verhindert.
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In einer alternativen Ausgestaltung ist der zweite Umfangsbereich nicht bloß mit einem Isolator anstelle der ersten Elektrode oder der zweiten Elektrode versehen, sondern umfasst stattdessen eine dritte Elektrode, die sowohl von der ersten als auch von der zweiten Elektrode durch einen oder mehrere Isolierungsabschnitte beabstandet ist. Vorzugsweise weisen die erste, die zweite und die dritte Elektrode separate, mit diesen verbundene Leitungen auf, so dass die dritte Elektrode in der Lage ist, wahlweise in ein oder aus einem gemeinsamen elektrischen Potential mit dem Potential von zumindest einer von entweder der ersten oder der zweiten Elektrode geschaltet zu werden. Auf diese Art und Weise kann die dritte Elektrode wahlweise „an” geschaltet werden, um so eine Schneideaktion gemeinsam mit dem ersten Umfangsbereich bereitzustellen, oder alternativ „aus” geschaltet werden, um so als ein Isolator zu wirken, wie vorstehend beschrieben. Das Instrument kann somit von dem Nutzer gesteuert werden, entweder um Gewebe zu schälen, wobei das Anti-Kernungs-System in Betrieb ist, oder, wenn ein Kernen aus irgendeinem Grund erforderlich ist (oder wenn die maximale Schneidefähigkeit für eine besonders schwierige Gewebeextraktion erforderlich ist), kann die dritte Elektrode erregt werden, um ein Schneiden um den gesamten 360°-Umfang der Röhre herum bereitzustellen.
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Es ist vorstellbar, dass entweder die erste Elektrode oder die zweite Elektrode in drei oder mehr Umfangsabschnitte aufgeteilt ist, die von jeweils angrenzenden Umfangsabschnitten mit Hilfe von Isolatoren getrennt sind. in dieser Ausgestaltung weisen die drei oder mehr Umfangsabschnitte vorzugsweise jeweils separate, mit diesen verbundene Leitungen auf, so dass jeder Umfangsabschnitt in der Lage ist, in ein oder aus einem gemeinsamen elektrischen Potential mit anderen Umfangsabschnitten geschaltet zu werden. An dem Gerät ist vorzugsweise ein Schaltmittel angeordnet, das in der Lage ist, den Umfangsabschnitt oder die Umfangsabschnitte zu ändern, die aus einem gemeinsamen elektrischen Potential mit den anderen Umfangsabschnitten geschaltet werden. Auf diese Art und Weise können ein oder mehrere der drei oder mehr Umfangsabschnitte wahlweise geschaltet werden, um von den anderen Abschnitten isoliert zu werden, und demzufolge zu dem zweiten Umfangsbereich, wie vorstehend beschrieben, zu werden. Diese Ausgestaltung erlaubt es dem Nutzer des Instruments, zu wählen, welcher Umfangsbereich der Röhre weniger effektiv beim Schneiden werden soll und demzufolge einen Anti-Kernungs-Effekt bereitstellen soll. Es ist somit für den Nutzer nicht notwendig, die Röhre in ihrer Ausrichtung zu verändern, um einem festen Anti-Kernungs-Bereich Rechnung zu tragen, und der Nutzer ist im Stande, den Anti-Kernungs-Bereich in Abhängigkeit von der Ausrichtung des Instruments zu ändern. Es ist für den Nutzer auch möglich, die Anzahl der isolierten Abschnitte zu erhöhen oder zu verringern, um so im Stande zu sein, den Anti-Kernungs-Bereich je nach Bedarf zu erhöhen oder zu verringern. Es ist vorstellbar, dass das Schaltmittel einen rotierbaren Kragen umfasst, der an dem Gerät angeordnet ist.
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Alternativ ist ein Mittel zum Bestimmen der Ausrichtung der Röhre und zum Aktivieren des Schaltmittels bereitgestellt, um so den Umfangsabschnitt oder die Umfangsabschnitte, die aus einem gemeinsamen elektrischen Potential mit den anderen Umfangsabschnitten geschaltet werden in Abhängigkeit von der Ausrichtung der Röhre zu variieren. Auf diese Art und Weise wird der isolierte Abschnitt in einer vorbestimmten Ausrichtung gehalten, unabhängig davon, wie die Röhre von dem Nutzer ausgerichtet wird. Zum Beispiel wurde es als vorteilhaft befunden, den nicht-schneidenden Umfangsabschnitt nach der Außenseite des Körpers von Gewebe zu halten, an der „Oberseite” des Geräts, wie es verwendet wird. Dies hält den Morcellator nach der Oberfläche des Gewebes und verhindert, dass er sich in dem Gewebe eingräbt. Durch automatisches Ausrichten des nicht-schneidenden Umfangsabschnitts, unabhängig von der Ausrichtung, braucht der Nutzer keine manuellen Anpassungen vorzunehmen, wenn das Gerät verwendet wird.
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In einer praktischen Ausgestaltung ist die Röhre mit einem Marker in einer Linie mit dem zweiten Umfangsbereich versehen, um dessen Position für einen Nutzer des Geräts hervorzuheben. Demzufolge weiß der Nutzer immer, welcher Abschnitt der Röhre mit dem Anti-Kernungs-Effekt versehen ist, unabhängig davon, ob der Umfangsbereich fest ist, oder manuell oder automatisch verstellbar ist.
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In einer alternativen Ausgestaltung ist der zweite Umfangsbereich dadurch bereitgestellt, dass die erste Elektrode oder die zweite Elektrode mit einer elektrisch isolierenden Maske bedeckt ist. Dies steht im Gegensatz zu vorher beschriebenen Ausgestaltungen, bei denen die erste Elektrode oder die zweite Elektrode in dem zweiten Umfangsbereich unterbrochen ist, entweder durch einen Isolierungsabschnitt oder durch eine dritte Elektrode. In dieser alternativen Ausgestaltung läuft die erste Elektrode oder die zweite Elektrode kontinuierlich um den Umfang der Röhre herum, ist aber in dem zweiten Umfangsbereich durch die elektrisch isolierende Maske maskiert. In einer Ausgestaltung ist die Maske wahlweise von der ersten Elektrode oder der zweiten Elektrode lösbar. Alternativ ist die Maske wahlweise zwischen einer ersten Position, in der sie die erste Elektrode oder die zweite Elektrode verdeckt, und einer zweiten Position, in der sie die erste Elektrode oder die zweite Elektrode nicht verdeckt, verbringbar. Praktischerweise wird die Maske wahlweise zwischen der ersten Position und der zweiten Position vorgeschoben und zurückgezogen. Welche Ausgestaltung auch immer verwendet wird, die Maske verhindert ein effektives Schneiden von Gewebe in dem zweiten Umfangsbereich und stellt den zuvor beschriebenen Anti-Kernungs-Effekt bereit.
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Die Erfindung wird nun in größerem Detail beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben werden, in welchen:
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1 eine schematische Seitenansicht, teilweise in einer Schnittdarstellung, eines Morcelliergeräts ist, das gemäß der Erfindung aufgebaut ist;
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2 eine vergrößerte Ansicht eines Teils des in 1 gezeigten Geräts ist;
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3 eine vergrößerte Ansicht einer alternativen Ausführungsform eines Morcelliergeräts ist, das gemäß der Erfindung aufgebaut ist;
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4 eine vergrößerte Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Morcelliergeräts ist, das gemäß der Erfindung aufgebaut ist;
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5A und 5B vergrößerte Ansichten von unterschiedlichen Teilen einer weiteren Ausführungsform eines Morcelliergeräts sind, das gemäß der Erfindung aufgebaut ist;
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6 eine vergrößerte Ansicht noch einer anderen Ausführungsform eines Morcelliergeräts ist, das gemäß der Erfindung aufgebaut ist;
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7 ist eine vergrößerte perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Morcelliergeräts ist, das gemäß der Erfindung aufgebaut ist; und
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8 und 9 vergrößerte Ansichten, teilweise in einer Schnittdarstellung, des Geräts aus 7 sind.
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Bezugnehmend auf 1 umfasst ein Morcelliersystem ein Morcelliergerät, das allgemein in 1 gezeigt ist, ein Gewebeziehgerät, das allgemein in 2 gezeigt ist, und einen elektrochirurgischen Generator 3. Der Generator 3 ist mit dem Morcelliergerät 1 mittels eines Kabels 4 verbunden, und mit dem Gewebeziehgerät 2 mittels eines Kabels 5. Der Generator 3 wird mittels eines Fußschalters 6 gesteuert.
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Wie in den 1 und 2 gezeigt, umfasst das Morcelliergerät 1 einen Griff 7 und eine zylindrische Röhre 8. Die zylindrische Röhre 8 ist hohl und definiert in ihrem Innern ein Lumen 9. Das proximale Ende der Röhre 8 erstreckt sich von dem Griff 7, wie in 11 gezeigt, und das distale Ende der Röhre ist mit einer elektrochirurgischen Elektrodenanordnung 13 versehen. Die elektrochirurgische Elektrodenanordnung 13 umfasst eine aktive Gewebeschneideelektrode 14, und ein Isolierungselement 15, die sich beide um den Umfang der Röhre 8 herum erstrecken. Das Isolierungselement 15 trennt die aktive Elektrode 14 von einer Gegenelektrode 16, die ebenfalls an der Röhre 8 angeordnet ist.
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Die aktive Elektrode 14 erstreckt sich um den Umfang der Röhre 8 herum, und ist über das Kabel 4 mit einem Pol des Generators 3 verbunden. Die Gegenelektrode 16 ist über das Kabel 4 und weitere Leitungen (die später beschrieben werden) mit dem anderen Pol des Generators 3 verbunden. Auf diese Art und Weise bilden die Elektroden 14 und 16 die bipolare Elektrodenanordnung 13, die, wenn sie durch den Generator 3 erregt wird, in der Lage ist, Gewebe, das in Kontakt mit dem distalen Ende der Röhre 8 kommt, zu schneiden.
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Das Gewebeziehgerät 2 umfasst einen Hohlschaft 18, an dessen proximalen Ende ein Griffmechanismus nach Art einer Schere 19 angeordnet ist, der einen ersten Griff 20 und einen zweiten Griff 21 aufweist. Der zweite Griff 21 ist in Bezug auf den ersten Griff 20 um einen Drehzapfen 22 drehbar. Drehen des zweiten Griffes 21 bewirkt eine Längsbewegung einer Schubstange 23, die sich durch den Schaft 18 zu dessen distalen Ende erstreckt.
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An dem distalen Ende des Schafts 18 ist eine Klauenanordnung 24 vorgesehen, bei der ein erstes Klauenelement 25 und ein zweites Klauenelement 26 durch die Bewegung der Schubstange 23 zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Position bewegbar sind. Das Gewebeziehgerät 2 ist in dem Lumen 9 des Morcelliergeräts 1 manuell in einer längsgerichteten Weise verschiebbar. Die Klauenelemente 25 und 26 sind elektrisch mit dem Schaft 18 verbunden, und der Schaft ist optional über das Kabel 5 und einen Verbinder 28 elektrisch mit dem Generator 3 verbunden. Der Schaft 18 ist mit demselben Pol des Generators 3 verbunden wie die Gegenelektrode 16.
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Die Funktionsweise des Morcelliersystems ist wie folgt. Die Röhre 8 des Morcelliergeräts 1 wird in den Körper eines Patienten eingeführt, üblicherweise durch einen Trokar (nicht gezeigt), oder optional direkt in einen in dem Körper des Patienten gemachten Einschnitt. Das Gerät 1 wird angrenzend an das zu entfernende Gewebe, das in dem Fall einer laparoskopischen Hysterektomie üblicherweise ein herausgeschnittener Uterus ist, in Position gebracht. Das Gewebeziehgerät 2 wird dann durch das Lumen 9 des Morcelliergeräts 1 eingeführt. Der Griff 21 wird betätigt, um die Klauenanordnung 24 zu öffnen, und das Gewebeziehgerät 2 wird so manövriert, dass Gewebe von dem Uterus zwischen den Klauenelementen 25 und 26 angeordnet ist. Der Griff 21 wird dann betätigt, um die Klauenanordnung 24 zu schließen, wobei darin liegendes Gewebe gegriffen wird.
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Der Chirurg betätigt den Fußschalter 6, um den Generator 3 zu betreiben, so dass eine elektrochirurgische Schneidespannung zwischen der aktiven Elektrode 14 und der Gegenelektrode 16 bereitgestellt wird. Wie zuvor erwähnt wurde, sind die Schubstange 23 und die Klauenanordnung 24 ebenfalls mit demselben Pol des Generators 3 elektrisch verbunden wie die Gegenelektrode 16, so dass sowohl die Gegenelektrode als auch die Klauenanordnung einen Rückpfad bilden. Mit dem fest in der Klauenanordnung 24 gegriffenen Gewebe wird das Gewebeziehgerät 2 langsam aus der Röhre 8 zurückgezogen, wodurch das Gewebe gegen das distale Ende der Röhre und gegen die aktive Elektrode 14 gezogen wird. Wenn das Gewebe die aktive Elektrode 14 kontaktiert, wird es verdampft, was es ermöglicht, das Gewebeziehgerät 2 weiter in die Röhre 8 zurückzuziehen. Auf diese Art und Weise wird ein zylindrischer Pfropfen von Gewebe in der Röhre 8 gebildet und das Gewebe wird durch das proximale Ende 10 des Morcelliergeräts 1 (das außerhalb des Körpers des Patienten bleibt) zum Beseitigen herausgezogen.
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Das Gewebeziehgerät 2 kann dann wieder in die Röhre 8 eingeführt werden, so dass ein weiterer Pfropfen von Gewebe von dem Körper des Patienten entfernt werden kann. Durch Wiederholen dieses Vorgangs können große Mengen von Gewebe in einer relativ kurzen Zeit von dem Patienten entfernt werden, so dass, wenn notwendig, der gesamte Uterus entfernt werden kann, während weiterhin ein laparoskopischer Ansatz verwendet wird.
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2 zeigt das distale Ende der Röhre 8 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung, bei der sich die aktive Elektrode 14 um den Umfang der Röhre 8 herum in einem ersten Umfangsbereich A, der mehr als 50% des Umfangs der Röhre ausmacht, erstreckt, sich aber nicht in einem zweiten Umfangsbereich B, der weniger als 50% des Umfangs der Röhre ausmacht, erstreckt. In dem zweiten Umfangsbereich B befindet sich nur das freiliegende Isolierungselement 15. Die Gegenelektrode 16 erstreckt sich, wie gezeigt, komplett um die Röhre 8 herum. Leitungen 31 und 32 verbinden die Elektroden 14 und 16 jeweils mit dem Generator 3. Wenn die elektrochirurgische Schneidespannung zwischen den Elektroden 14 und 16 bereitgestellt wird und Gewebe von dem Gewebeziehgerät 2 gegen die Elektroden gezogen wird, wird das Gewebe elektrochirurgisch in dem Bereich A geschnitten, bleibt aber in dem Bereich B unversehrt. Mehr und mehr Gewebe kann durch das Zurückziehen des Gewebeziehgeräts 2 gegen die Röhre 8 gezogen werden, und das Ergebnis ist ein Schälen von Gewebe, wobei ein Segment des Gewebes angrenzend an den Bereich B mit dem Uterus verbunden bleibt. Auf diese Art und Weise verbleibt die Röhre 8 am Rand des Uterus anstatt sich in dem Gewebe einzugraben, um eine Kernungs-Aktion zu erzeugen.
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3 zeigt eine alternative distale Ausgestaltung, bei der sich die aktive Elektrode 14 kontinuierlich um den Umfang der Röhre 8 herum erstreckt, bei der sich die Gegenelektrode 16 aber nur um den Bereich A herum erstreckt, und in dem Bereich B durch einen Isolator 30 ersetzt ist. Da die elektrochirurgische Schneideaktion nur dort effektiv sein wird, wo sich die aktive Elektrode 14 und die Gegenelektrode 16 in naher Nachbarschaft zueinander befinden, wird diese Ausgestaltung in einer ähnlichen Weise funktionieren wie diejenige des Geräts aus 2.
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4 zeigt eine weitere Ausgestaltung, die derjenigen aus 3 insoweit ähnlich ist, dass sich die aktive Elektrode 14 um den Umfang der Röhre herum in einem ersten Umfangsbereich A erstreckt, sich aber nicht in einem zweiten Umfangsbereich B erstreckt. Allerdings ist in dem Bereich B eine weitere aktive Elektrode 33 bereitgestellt, die von jedem Umfangsende der Elektrode 14 durch isolierende Abstandshalter 34 und 35 beabstandet ist. Die Gegenelektrode 16 erstreckt sich komplett um den Umfang der Röhre 8 herum, wie gezeigt. Die Leitung 31 verbindet die aktive Elektrode 14 mit dem Generator 3, die Leitung 32 verbindet die Gegenelektrode 16 mit dem Generator, und eine weitere Leitung 36 verbindet die weitere Elektrode 33 mit dem Generator. Die weitere Elektrode 33 ist mit dem Generator 3 über ein Schaltgerät (nicht gezeigt) verbunden, dessen Funktionsweise nun beschrieben werden wird.
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In einem ersten Zustand ist das Schaltgerät so eingestellt, dass die elektrochirurgische Schneidespannung nur an der aktiven Elektrode 14 bereitgestellt wird, so dass die Spannung zwischen den Elektroden 14 und 14 in dem Bereich A bereitgestellt wird, wobei keine Schneideaktion in dem Bereich B erzeugt wird. Dies ist die Anti-Kernungs-Schneideaktion, die zuvor unter Bezugnahme auf die 2 und 3 beschrieben wurde. Allerdings kann es Situationen geben, in denen der Nutzer des Morcelliergeräts 1 eine Schneideaktion komplett um den Umfang der Röhre 8 herum benötigt, entweder weil der Nutzer eine Kernungs-Aktion erzeugen möchte oder weil die Beschaffenheit des behandelten Gewebes die maximale Schneideaktivität erfordert. In diesem Fall wird das Schaltgerät so eingestellt, dass die elektrochirurgische Schneidespannung an beiden aktiven Elektroden 14 und 33 bereitgestellt wird, so dass die Spannung nicht nur zwischen den Elektroden 14 und 16 in dem Bereich A bereitgestellt wird, sondern auch zwischen den Elektroden 33 und 16 in dem Bereich B. Dies bedeutet, dass die Schneideaktion, wenn gewünscht, um den kompletten Umfang der Röhre 8 herum verfügbar ist. In einer alternativen Ausgestaltung wird die weitere aktive Elektrode 33 mit einer geringeren Spannung versorgt als die elektrochirurgische Schneidespannung, so dass sie nicht in der Lage ist, Gewebe zu schneiden, aber möglicherweise in der Lage ist, Gewebe in Kombination mit der Gegenelektrode 16 zu koagulieren. Dies wird immer noch die zuvor beschriebene Anti-Kernungs-Aktion bereitstellen, und kann nützlich sein, wo das zerschnittene Gewebe vaskulär bleibt und wo ein starkes Bluten verhindert werden soll.
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Die 5A und 5B zeigen eine noch ausgeklügeltere Ausgestaltung, bei der eine Reihe von aktiven Elektroden 14A, 14B, 14C, 14D usw. um den Umfang der Röhre 8 herum angeordnet sind, wobei jede aktive Elektrode von in Umfangsrichtung benachbarten aktiven Elektroden durch Isolierungszwischenräume 37 getrennt sind. Jede aktive Elektrode 14A bis 14D ist mit ihrer eigenen Leitung (nicht gezeigt) versehen, so dass jede Kombination von aktiven Elektroden in Abhängigkeit von den Umständen erregt oder nicht erregt werden kann. Ein rotierbarer Kragen 38 ist an der Röhre 8 bereitgestellt, wobei der Kragen in seinem Innern eine Reihe von Kontakten (nicht gezeigt) aufweist. Eine Rotation des Kragens 38 durch den Nutzer des Geräts ermöglicht es dem Nutzer auszuwählen, welche aktiven Elektroden 14A bis 14D erregt werden. Zum Beispiel stellt eine Rotation des Kragens 38 in eine erste Position die Kontakte so ein, dass jede Elektrode 14A bis 14D erregt wird, so dass das Anti-Kernungs-System deaktiviert wird und das Gerät Gewebe entlang des gesamten Umfangs der Röhre 8 schneidet. Alternativ stellt eine Rotation des Kragens 38 in eine zweite Position die Kontakte so ein, dass eine Elektrode 14A nicht erregt wird, wohingegen jede der verbleibenden Elektroden 14B, 14C und 14D erregt wird. Dies verhindert ein Schneiden in dem Bereich der Elektrode 14A und stellt die zuvor beschriebene Anti-Kernungs-Aktion bereit. Eine Rotation des Kragens 38 in eine weitere Position wählt eine andere Elektrode 14B aus, die nicht erregt wird, wohingegen jede der anderen Elektroden 14A, 14C und 14D erregt wird. Auf diese Art und Weise kann die Ausrichtung der Röhre 8 verändert werden, und es kann jeweils eine aktive Elektrode ausgewählt werden, die nicht erregt wird, so dass die Ausrichtung der Anti-Kernungs-Aktion in Bezug auf das behandelte Gewebe konstant bleibt.
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In einer alternativen Ausgestaltung verändert eine Rotation des Kragens 38 die Anzahl der aktiven Elektroden 14A bis 14D, die nicht erregt werden, anstelle der Position der aktiven Elektrode, die nicht erregt wird. Auf diese Art und Weise kann der Nutzer das Ausmaß der Anti-Kernungs-Aktion variieren, die von dem Morcelliergerät 1 bereitgestellt wird.
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6 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der ebenfalls ein Kragen 38 bereitgestellt ist, aber in dieser Ausführungsform bewirkt die Rotation des Kragens eine entsprechende Rotation der elektrochirurgischen Anordnung 13 an dem distalen Ende der Röhre 8. Die elektrochirurgische Anordnung 13 umfasst eine Gegenelektrode 16, die sich komplett um den Umfang der Röhre 8 herum erstreckt, und eine aktive Elektrode 14, die in dem Bereich B durch einen isolierten Abschnitt 30 unterbrochen ist. Die elektrochirurgische Anordnung 13 ist mit dem Kragen 38 über eine Hülse 39 verbunden, so dass eine Rotation des Kragens eine entsprechende Rotation der elektrochirurgischen Anordnung 13 bewirkt. Der isolierte Abschnitt 30 kann somit zwischen verschiedenen Winkelpositionen rotiert werden, um so die Winkelposition des zuvor beschriebenen Anti-Kernungs-Effekts zu verändern.
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Die 7 bis 9 zeigen eine andere Ausgestaltung, bei der sich sowohl die aktive Elektrode 14 als auch die Gegenelektrode 16 komplett um den Umfang der Röhre 8 herum an dessen distalen Ende erstrecken. Eine elektrisch isolierende Maske 41 ist in einem ersten Umfangsbereich der Röhre 8 breitgestellt, um zu verhindern, dass die aktive Elektrode 14 in diesem Bereich mit Gewebe in Kontakt kommt. Die Maske 41 verhindert ein Schneiden von Gewebe in diesem Bereich und stellt den zuvor beschriebenen Anti-Kernungs-Effekt bereit. Die Maske 41 ist üblicherweise ein im Spritzgussverfahren hergestelltes Polymer-Bauteil, wie etwa das Polymer-Nylon-Material „Zytel”. In einer Ausgestaltung ist die Maske in einer Kammer 42 an dem Ende der Röhre 8 angeordnet und kann durch die Betätigung eines Betätigungsmechanismus (nicht gezeigt) wahlweise vorgeschoben und zurückgezogen werden. Wenn die Maske 41 vorgeschoben wird, bewegt sie sich in eine Position, in der sie die aktive Elektrode 14 in dem ersten Umfangsbereich verdeckt, so dass der zuvor beschriebene Anti-Kernungs-Effekt bereitgestellt wird. Wenn die Maske 41 in die Kammer 42 zurückgezogen wird, ermöglicht sie es der aktiven Elektrode 14, Gewebe um ihren gesamten Umfang herum zu schneiden.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann die Maske 41 wahlweise an der Röhre 8 angebracht oder von dieser entfernt werden, abhängig davon, ob der Anti-Kernungs-Effekt von dem Nutzer des Morcelliergeräts 1 gewünscht ist, oder ob eine maximale Schneideeffektivität erforderlich ist.
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Es wird für Fachleute leicht einsichtig sein, dass viele kleinere Modifikationen und alternative Ausführungen vorgesehen werden können, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Zum Beispiel kann die Röhre 8 mit einem Marker in einer Linie mit dem zweiten Umfangsbereich B versehen sein, um so die Position dieses Bereichs für einen Nutzer des Geräts hervorzuheben. Ein Bereitstellen einer effektiven elektrochirurgischen Gewebeschneideanordnung, bei der ein Umfangsbereich des Schneidebereichs wahlweise gesperrt wird, begünstigt das Instrument, eine Schäl-Aktion an dem Gewebe durchzuführen, und beschränkt das Vermögen des Instruments, sich in einem Kernungs-Manöver in dem Gewebe einzugraben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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