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Die Erfindung betrifft ein Drehzylinderschloß. Drehzylinderschloß
üblicherweise läßt sich der Flachschlüssel von Drehzylinderschlössern nur in einer
bestimmten Schloßstellung, d. h. nach einer oder gegebenenfalls mehreren vollen
Umdrehungen des Schließzylinders abziehen. Solche Drelizylinderschlösser werden
bevorzugt in Tresortüren u. dgl. eigebaut. Zum Abschließen mechanischer bzw. elektrischer
Schalteinrichtungen sind diese bekannten Drehzylinderschlösser nicht geeignet, da
eine wirksame Verriegelung solcher Einrichtungen nur dann gewährleistet ist, wenn
der Flachschlüssel des betreffenden, mit der entsprechenden Schalteinrichtung gekoppelten
Sicherheitsschlosses sich in jeder Schaltstellung abziehen läßt.
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Es ist nun bereits ein Drelizylinderschloß bekanntgeworden, das die
Möglichkeit des Schlüsselabzuges in den verschiedenen Schaltstellungen bietet und
das sich mit solchen Schalteinrichtungen kombinieren läßt Solche Drelizylinderschlösser
weisen einen in einem Schloßmantel drehbaren und verriegelbaren Schloßzylinder auf,
der über eine durch einen im Schloßzylinder drehbar und diesen mit nehmbar angeordneten,
mit einem Flachschussel betätigbaren Schließzylinder steuerbare, ein radial bewegliches,
durch ein Steuerelement des Schließzylinders steuerbares Verriegelungsglied aufweisende
Verriegelungsvorrichtung in einer Anzahl vorbestimmter Verriegelungsstellen des
Schloßmantels verriegelbar ist. Diese Schloßkoristntktion gestattet es zwar, den
Schloßzylinder im Schloßmantel in bestimmten Stellungen bei abgezogenem Schlüssel
zu verriegeln, doch wird dies dadurch erreicht, daß für jede Verriegelungsstellung,
d. h. für jede Schlüsselabzugsstellung im Schloßzylinder ein Zuhaltungssystem vorgesehen
ist.
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Derartige Drelizylinderschlösser lassen sich auf Grund dieser Zuhaltungssysteme
nicht mit verschiedenen Schlüsseln, wie General-, Zentral- oder Hauptschlüsseln,,
betätigen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, derartige Drelizylinderschlösser
so zu. verbessern, daß sie als Schließanlagenkombination Verwendungfinden. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in jeder Verriegelungssteüung des
Sehloßzylinders im Schsoßmantel der Schließzylinder zum Schloßzylinder die gleiche
Relativstellung einnimmt. Es ist somit im Schloßzylinder nur noch ein einziges Zuhaitnngssystem
vorzusehen, das sich mit den entsprechenden Schlüsseln betätigen läßt.
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Durch die drehbare Anordnung des Schloßzylinders haerhalb des Schloßmautels
ist es hierbei möglieh, die beispielsweise der Anzahl der Schaltstellungen einer
Schalteinrichtung erforderliche Anzahl der Verriegeiungssteliungen im Schloßmantel
in einem Drehbereich von 36,01 in gleichen oder entsprechend verschiedenen Winkelabständen
vorzusehen, so daß ,die Anzahl der möglichen Verriege" lungsstellungen lediglich
vom Durchmesser des Schloßmantels abhängig ist, an welchem diese Verriegelungsstellungen
angeordnet sind. Bei einer gewünschten Veränderung der einzelnen Schlüsselabzugsstellungen
ist es hierbei lediglich notwendig, den vorhandenen Schloßzylinder gegen einen entsprechend
anderen Schloßzylinder auszutauschen. Durch die drehbare Anordnung des Schloßzylinders
und der Anordnung der Verriegelun_gsstelien am Umfang des Schloßmantels können dabei
die Dimensionen eines solchen Drehzylinderschlosses auf ein Minimum beschränkt werden,
wobei die einzelnett Schlüsselabzugsstellungen durch eine geeignete Ausbildung der
Verriegelungsvorrichtung oder durch entsprechende Anzeigen deicht ermittelt und
die einzelnen Schließstellungen urabhängig von einer bestimmten Schaltfolge gewählt
werden können.
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Zur I-lerstelluxig von erfindungsgemäßen Drehzylinderschlössern können
alle herkömmlichen Schließsysteme, sofern diese aus einer Kombination eines Schloßzylinders
mit einem Schließzylinder bestehen, V=erwendung finden, und außerdem können durch
die Erfindung in entsprechenden Anlagen bereits vorhandene Drelizylinderschlösser
in einfacher Weise durch die Anordnung eines geeigneten Sehloßmantels und einer
entsprechenden Verriegelungsvorrichtung so abgeändert werden, daß diese eine gewünschte
Anzahl von Schlüsselabzugsstellungen aufweisen. Durch Auswechseln .des Schloßmantels
kann
dabei ein erfindungsgemäßes Drehzylinderschloß in einfachster Weise auf verschiedene
Anzahlen von Abzugsstellungen umgestellt werden.
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Die Handhabung des erfindungsgemäßen Drehzylinderschlosses kann beispielsweise
dadurch geschehen, daß der Schließzylinder mit Hilfe des Flachschlüssels durch Drehen
zunächst in eine vorbestimmte Stellung gebracht wird, wobei der z. B. mit einer
Schalteinrichtung gekoppelte Schloßzylinder noch in der ursprünglichen Lage in entriegeltem
Zustand verbleibt. Mit Hilfe eines geeigneten Werkzeuges kann dann anschließend
eine Verdrehung des Schloßzylinders und damit die Betätigung der mit diesem gekoppelten
Schalteinrichtung durchgeführt werden, und zwar ist die gewünschte Schaltstellung
dann erreicht, wenn die in an sich bekannter Weise im Schloßzylinder vorgesehenen
Federelemente in Wirkverbindung mit den Zuhaltungsstiften gelangen, so daß der Flachschlüssel
wieder abgezogen werden kann. Ist diese Stellung erreicht, erfolgt zugleich wiederum
eine Verriegelung des Schloßzylinders durch die Verriegelungsvorrichtung.
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Wesentlich vorteilhafter ist es jedoch, die Konstruktion so zu treffen,
daß durch die Betätigung des Flachschlüssels, d. h. bei Verdrehen des Schließzylinders,
zugleich auch der Schloßzylinder in die gewünschte Stellung gedreht werden kann.
Um dies zu erreichen, ist darauf zu achten, daß zu diesem Zweck zunächst, um eine
Entriegelung des Schloßzylinders herbeizuführen, der Schließzylinder relativ zum
Schloßzylinder verdreht wird, und erst nach dieser Verdrehung eine Mitnahme des
Schloßzylinders erfolgt. In einfacher Weise kann dies nun dadurch bewerkstelligt
werden, daß zur Mitnahme des Schloßzylinders eine vorzugsweise in Art einer Schleppkupplung
ausgebildete erste Kupplung vorgesehen ist, die beispielsweise einen im Schloßzylinder
vorgesehenen Schleppstift aufweisen kann, der in eine kurze Umfangsnut des Schloßzylinders
eingreift. Durch die Relativdrehung des Schließzylinders zum Schloßzylinder wird
dann die Verriegelung aufgehoben.
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Um zu erreichen, daß nach erfolgter Verriegelung des Schloßzylinders
im Schloßmantel auch die richtige Stellung des Schließzylinders zum Schloßzylinder
gegeben ist, um den Flachschlüssel sogleich abziehen zu können, ist es erforderlich,
Mittel vorzusehen, mit deren Hilfe die ursprüngliche Lage von Schließzylinder zu
Schloßzylinder wiederhergestellt wird. Beispielsweise können solche Mittel zwei
gleich starke, im Schloßzylinder vorgesehene, auf den Schließzylinder einwirkende
Druckfedern sein, die so angeordnet sind, daß die Druckfedern den Schließzylinder
in einander entgegengesetzte Richtungen zu verdrehen versuchen. In den einzelnen
Verriegelungsstellen des Drehzylinderschlosses, in denen dann durch Verdrehen des
Schließzylinders eine starre Verriegelung erzielt wird, können diese beiden Federn
die erforderliche Drehung des Schließzylinders in diese Lage durchführen und hierbei
den Schließzylinder so einstellen, daß ein Schlüsselabzug gewährleistet ist. Des
weiteren kann eine solche selbsttätige Einstellung des Schließzylinders in vorteilhafter
Weise auch dadurch erreicht werden, daß der Schloßzylinder mit dem Schließzylinder
durch zwei Blattfedern verbunden ist, die am Ende der Bewegung des Schloßzylinders
im Schloßmantel die ursprüngliche Lage von Schloßzylinder zu Schließzylinder wiederherstellen,
wobei bei der zuletzt genannten Bewegung über das Steuerelement in der betreffenden
vorbestimmten Stellung des Schloßzylinders die Verriegelungsvorrichtung betätigt
wird. Häufig ist es erwünscht, mit Hilfe eines Drehzylinderschlosses Schalteinrichtungen,
beispielsweise Wähl-Schalter od. dgl. absichern zu können, mit deren Hilfe bei einer
Schaltbewegung mehrere Schaltvorgänge durchgeführt werden können. üblicherweise
geschieht dies durch Verdrehen und gleichzeitiges axiales Verschieben der betreffenden
Schaltwelle, so daß einmal durch die Drehung ein erster Kontakt und durch die axiale
Verschiebung dann weitere Kontakte in einer bestimmten Reihenfolge hintereinander
geschlossen werden können. Eine solche Schaltfolge läßt sich nun mit Hilfe eines
erfindungsgemäßen Drehzylinderschlosses dadurch verwirklichen, daß der Schloßmantel
und der Schloßzylinder, beispielsweise durch einen in einer Nut geführten Stift,
derart miteinander verbunden sind, daß, bei Drehung des Schloßzylinders relativ
zum Schloßmantel, der Schloßzylinder axial verschiebbar ist, wobei mindestens je
eine Verriegelungsstelle zwischen Schloßmantel und Schloßzylinder entsprechend den
Endlagen der axialen Verschiebung des Schloßzylinders vorgesehen ist. Es können
hierbei während der axialen Verschiebung eine Vielzahl von Kontakten betätigt werden,
wobei für jeden dieser Kontakte im Schloßmantel eine entsprechende Verriegelungsstelle
vorgesehen sein kann. Die axiale Verschiebestrecke des Schloßzylinders beim Drehen
desselben ist hierbei von der Steigung der im Schloßmantel vorgesehenen Nut abhängig,
die beispielsweise schrauben- oder stufenförmig ausgebildet sein kann.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g.1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Drehzylinderschlosses, F i g. 2 einen Querschnitt nach Linie 2-2 der F i g.1, F
i g. 3 eine Darstellung gemäß F i g. 2, aus der die Entriegelungsstellung des Drehzylinderschlosses
ersichtlich ist, F i g. 4 einen Querschnitt nach Linie 4-4 der F i g. 1, F i g.
5 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Drehzylinderschlosses
im Längsschnitt, F i g. 6 eine schaubildliche Darstellung des in F i g. 5 gezeigten
Drehzylinderschlosses, in Verbindung mit einem Wählschalter, und in verkleinertem
Maßstab als F i g. 5.
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Das in den F i g.1 bis 4 gezeigte erfindungsgemäße Drehzylinderschloß
weist ein an sich bekanntes Schließsystem, das aus einer Kombination eines Schloßzylinders
10 und eines Schließzylinders 12 besteht, auf, und dieses Schließsystem bzw. der
Schloßzylinder ist in einem Schloßmantel 14 in einer Ebene drehbar angeordnet und
wird in dieser Ebene durch einen am Außenumfang des Schloßzylinders fest angeordneten
Führungsstift 16, der in eine entsprechende Ringnut 18 des Schloßmantels eingreift,
gehalten. Der Schloßmantel kann eine beliebige den jeweiligen Verhältnissen angepaßte
Außenumfangsform aufweisen, und im vorliegenden Falle ist dieser ringzylindrisch
ausgebildet. Der im Schloßzylinder
drehbar angeordnete Schließzylinder
12 weist dabei einen für Sicherheitsschlösser entsprechend geformten Einsteckschlitz
20 auf, in den zur Betätigung des Drehzylinderschlosses der Schlüsselbart 22 eines
als Ganzes mit 24 bezeichneten Flachschlüssels eingeführt werden kann. Dieser Schlüsselbart
weist hierbei in bekannter Weise an seiner einen Längskante unterschiedlich große
Einkerbungen 25 auf, in welche im Schließzylinder geführte, eine unterschiedliche
Länge aufweisende Zuhaltungsstifte 26 eingreifen. Die Länge der Zuhaltungsstifte
bzw. die Tiefe der entsprechenden Einkerbungen 25 ist dabei so gewählt, daß in deren
zylindrische Führungen 27 eingreifende, im Schloßzylinder entsprechend verschiebbar
angeordnete und unter Federwirkung durch Druckfedern 28 stehende Niederhaltestifte
30 beim Einstecken des Flachschlüssels aus den Führungen 27 herausbewegt werden,
so daß eine Verdrehung des Schließzylinders relativ zum Schloßzylinder und dadurch
eine Schloßbetätigung ermöglicht wird. Um nun das aus dem Schloßzylinder in Verbindung
mit dem Schließzylinder gebildete Schließsystem innerhalb des Schloßmantels in vorbestimmten
Stellungen verriegeln und den Flachschlüssel in allen diesen Verriegelungsstellungen
aus dem Drehzylinderschloß entfernen zu können, um dadurch beispielsweise bestimmte
Schaltstellungen eines strichpunktiert angedeuteten elektrischen Wählschalters 32
sichern zu können, sind an der Innenumfangsfläche 38 des Schloßmantels in vorbestimmten,
beispielsweise den Winkelabständen der Schaltstellungen des strichpunktiert angedeuteten
Wählschalters 32 entsprechende Verriegelungsstellen in einer Ebene angeordnet, die
in vorliegendem Falle durch Bohrungen 40 gebildet sind. Mit diesen Verriegelungsstellen
wirkt eine als Ganzes mit 42 bezeichnete, durch den Schließzylinder 12 steuerbare
Verriegelungsvorrichtung zusammen, die weiter unten des näheren beschrieben werden
soll.
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Zuvor sei jedoch noch erwähnt, daß der Wählschalter 32 beispielsweise
über eine Betätigungswelle 34 mit dem erfindungsgemäßen Drehzylinderschloß verbunden
sein kann, und zwar dadurch, daß letztere mit einem am Schloßzylinder angeordneten
Anschlußflansch 36 gekuppelt ist.
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Die Verriegelungsvorrichtung weist ein beispielsweise als Kugel ausgebildetes,
mit den einzelnen Verriegelungsstellen zusammenwirkendes Verriegelungsglied 44 auf,
das in der jeweiligen verriegelten Stellung (F i g. 1) durch Übertragungsorgane
gehalten wird, die von einem entsprechenden Steuerelement betätigt werden. Diese
übertragungsorgane werden durch eine in einem radialen Kanal 46 des Schloßzylinders
verschiebbar geführte Druckbüchse 48 und eine übertragungsbüchse 50 gebildet, wobei
die Druckbüchse 48 mit dem als Kugel ausgebildeten Verriegelungsglied 44 und die
übertragungsbüchse 50 mit einem als Steuerelement dienenden, am Schließzylinder
radial angeordneten Steuerbolzen 52 zusammenwirkt. Wie aus der Zeichnung zu ersehen
ist, ist innerhalb der beiden vorgenannten Büchsen 48 und 50 eine
Druckfeder 54 angeordnet, die versucht, die übertragungsbüchse 50 gegen den
Steuerbolzen 52 des Schließzylinders 12 und die Druckbüchse 48 in Anlage am Verriegelungsglied
44 zu halten. Die durch diese Bauteile gebildete Verriegelungsvorrichtung ist derart
im Drehzylinderschioß bzw. im Schloßzylinder angeordnet, daß in der Schlüsselabzugsstellung,
wie dies aus den F i g. 1 und 2 deutlich zu ersehen ist, der Steuerbolzen 52 so
auf die Büchsen 48 und 50 einwirkt, daß das Verriegelungsglied an einer gewünschten
Verriegelungsstelle in seine Verriegelungslage gebracht wird. Wie aus der Zeichnung
ersichtlich, ist der Steuerbolzen dabei derart am Schließzylinder angeordnet, daß
dieser mit den beiden Büchsen 48 und 50 fluchtet. An Stelle dieses Steuerbolzens
könnte auch ein einstückig an den Schließzylinder angeformtes, sich , radial erstreckendes
Kurvenstück vorgesehen sein, und es ist in beiden Fällen, um eine Relativbewegung
des Schließzylinders zum Schloßzylinder sicherzustellen, erforderlich, das betreffende
Steuerelement so anzuordnen, daß dessen Steuerteil nicht über den Umfang des Schließzylinders
hinausragt. Im vorliegenden Fall ist deshalb am Umfang des Schließzylinders eine
entsprechende zurückgelegte Fläche 58
vorgesehen, die es ermöglicht, das Steuerelement,
im vorliegenden Fall den Steuerbolzen 52, in radialer Richtung am Schließzylinder
so anzuordnen, daß dessen Steuerteil nicht bis zum Umfang des Schließzylinders reicht.
Die Steuerfläche dieses Steuerteils wird hierbei durch zwei in einem bestimmten
Winkel zueinander angeordnete Teilflächen 60 bzw. 62 gebildet, so daß sich
hieraus eine dachförmige Ausbildung des Steuerteiles ergibt. Hierbei ist die Länge
der beiden Büchsen 48 und 50 so ausgelegt, daß in Verriegelungsstellung des Schließzylinders,
wie diese aus F i g. 1 und 2 zu ersehen ist, eine starre Verbindung zwischen Verriegelungsglied
44 und Steuerbolzen 52 hergestellt ist. Wie F i g. 4 zeigt, sind in der entsprechend
in F i g.1 angezeigten Ebene zwei einander gegenüberliegende Schlitze 61 und 63
am . Schloßzylinder angeordnet, und auf deren Schlitzboden ist je eine Blattfeder
63 bzw. 66 beispielsweise mittels einer Schraube 68 befestigt, die mit ihren freien
Schenkeln 70 bzw. 72 an entsprechenden einander gegenüberliegenden Flächen 74 bzw.
76 des Schließzylinders federnd anliegen, die parallel zum Einsteckschlitz an diesem
angeordnet sind. Des weiteren ist, wie aus F i g.1 ersichtlich, im Schloßzylinder
ein Mitnahmestift 78 befestigt, der mit seinem einen Ende in eine entsprechende
kurze Nut 80 des Schließzylinders hineinragt. Im folgenden soll nun die Wirkungsweise
des erfindungsgemäßen Drehzylinderschlosses beschrieben werden. Gemäß F i g.1, 2
und 4 ist das Drehzylinderschloß in verriegeltem Zustand dargestellt, d. h., das
Verriegelungsglied 44 wird über die Büchsen 48 und 50
durch
den Steuerbolzen 52 in seiner Verriegelungsstellung gehalten, so daß nach Abzug
des Flachschlüssels die Niederhaltestifte 30 die im Schließzylinder vorgesehenen
Zuhaltungsstifte in ihre Lage bewegen, d. h. eine Relativdrehung des Schließzylinders
zum Schloßzylinder nicht mehr möglich ist und eine Entriegelung der Verriegelungsvorrichtung
42 ausgeschlossen ist.
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Durch die Wirkverbindung der Verriegelungsvorrichtung mit dem Schließzylinder
ist es möglich, den Schloßzylinder innerhalb des Schloßmantels in beliebig viele
am Schloßmantel vorgesehene Verriegelungsstellungen zu bewegen, in denen dann jeweils,
der Schlüssel abgezogen werden kann. Im vorliegenden Fall sind lediglich vier um
90° zueinander versetzte Verriegelungsstellen im Schloßmantel vorgesehen. Eine Entriegelung
des Schloßzylinders, d. h. eine Drehung desselben in eine neue Verriegelungsstellung,
kann
nach Einstecken des betreffenden Flachschlüssels dadurch erreicht werden, daß durch
Verdrehen des Flachschlüssels der Schließzylinder relativ zum Schloßzylinder um
einen Winkel verdreht wird, währenddem der Schloßzylinder noch in seiner ursprünglichen
Stellung im Schloßmantel verbleibt. Durch diese Verdrehung wird der Steuerbolzen
52 gezüäß F i g. 3 von der übertragungsbüchse 50 derart wegbewegt,
daß diese unter der Federwirkung der Peder 54 radial in Richtung des Schließzylinders
verschoben werden kann. Hierdurch wird die starre Verbindung zwischen Steuerbolzen
52 und Verriegelungsslied 44 gelöst, und letzteres liegt lediglich noch durch den
Druck der Feder 54 an der betreffenden Verriegelungsstelle an. Durch weiteres Drehen
des Flachschlüssels erfolgt nunmehr eine Mitnahme des Schloßsylinders durch den
in der Nut 80 des Schließzylinders geführten Schleppstift 78, wodurch nunmehr
das Verriegelungsglied gegen die Wirkung der Feder 54 verschoben und der Schloßzylinder
in eine weitere gewünschte Verriegelungsstellung bewegt werden kann, ohne daß hierzu
eine bestimmte Schalt baw. Drehfolge zu beachten ist, d. h., es können jederzeit
mehrere Verriegelungsstellen überfahren werden. Unter der Wirkung der Druckfeder
54 wird dabei das Verriegelungsglied ständig an die Innenumfangsßäche des
Schloßmantels angepreßt, so daß dieses mit Sicherheit in die nächstfolgende Verrlegolungsstelluug
einschnappt und beim Bedienen des Flachschlüssels jede weitere Verriegelungsstelle
dadurch fest*estellt werden kann. Befindet sich der SchloBZyünder in einer gewünschten
Verriegelunpstellun& so bewirken die beiden im Schloßzylinder angeordneten und
mit ihren freien Schenkeln federnd auf den Schließzylinder einwirkenden Blattfedern
64 und 66 eine -selbsttätige Rückführung des Schließylinders in seine urspüngliche
relative Lage zum Schloßzylinder, und bei dieser Bewegung wird somit auch der Steuerbolzen
52 wieder in die gemäß 1~' i g. 2 gezeigte Lage eingeschwenkt, so daß die Verriegelungsvorrichtung
wieder voll wirksam wird. Durch die Anordnung der Anlageflächen 74 und
76 am Schließzylinder parallel zum Einsteckschlitz 20 wird dabei durch
die Blattfedern der Schließfeder so verschwenkt, daß die Niederhaltestifte
50 mit den Zuhaltungsstiften 26
fluchten und der Schlüssel sogleich
abgezogen werden kann.
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Im folgenden soll nun das in den F i g. S und 6 gezeigte weitere Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Drehzylinderschlosses des näheren beschrieben werden. Dieses
Drehzylinderschloß weist einen in einem Schloßmante190 drehbar angeordneten Schloß2ylinder
92 auf, in dem in an sich bekannter Weise ein mit eitlem Flachschlüssel 94 zu bedienender
Schließzylinder 96 drehbar angeordnet ist. Im Schließzylinder sind nicht
gezeigte, mit dem Flachschlüssel zusammenwirkende Zuhaltungssffte vorgesehen, die,
bei abgezogenem Flachschlüssel, durch unter Federdruck stehende, uni Schloßzylinder
angeordnete Mederhaltestifte 98 in eine innere Lage uni Schließzylinder geschoben
werden, so daß durch Eingreifen der Niederhaltestifte in die entsprechenden PUuhrungen
der Zuhaltungsstifte der Schließzylinder relativ zum Schloßzylinder verriegelt ist.
Mit Hilfe einer als Ganzes mit 100 bezeichneten Verriegelungsvorfchtung,
die raxU im Schloßzylinder92 angeordnet ist und über einen am Schließzylinder
vorgesehenen Steuerbolzen 102 in der oben beschriebenen Weise betätigbar
ist, kann der Schloßzylinder im Schloßmantel in beliebig vielen Verriegelungsstellungen
verriegelt und der Flachschlüssel dann in diesen Stellungen jeweils abgezogen werden.
Wie aus F i g. 6 zu ersehen ist, weist der Schloßmantel einen mit 104
bezeichneten
Führungsschlitz auf, in dem ein Führungsstift 106 eingreift, der seinerseits
am Außenumfang des Schloßmantels fest angeordnet ist. Durch die Anordnung des Führungsschlitzes
in Verbindung mit dem Führungsstift erfolgt bei der Verdrehung des Schloßzylinders
zugleich eine axiale Verschiebung desselben innerhalb des Schloßmantels, so daß
beispielsweise bei Drehen des Schloßzylinders von einer Verriegelungsstellung in
die nächstfolgende Verriegelungsstellung bei einem mit dem Drehzylinder gekuppelten
Wählschalter 108 mehrere Schaltfunktionen durch das axiale Verschieben einer
Schaltwelle 110
durchgeführt werden können. Im vorliegenden Beispiel ist jeweils
in der Ebene des Nutanfanges bzw. Nutendes am Schloßmantel eine Verriegelungsstelle
112 bzw. 114 vorgesehen, so daß also bei diesem Ausführungsbeispiel der Schloßzylinder
in einer äußeren und einer inneren Verriegelungsstellung verriegelbar ist. Es können
aber, wie strichpunktiert angedeutet, auch mehrere Verriegelungsstellen
116 vorgesehen sein, mit deren Hilfe dann der Schloßzylinder in verschiedenen
Verschiebestellungen verriegelbar ist. Durch die Anordnung der Verriegelungsvorrichtung
kann in jeder dieser Verschiebestellungen des Schloßzylinders der Flachschlüssel
aus dem Drehzylinderschloß abgezogen und dadurch die betreffende Wählschalterstellung
gesichert werden.