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Klappenventil für Großrohrleitungen Die Erfindung geht von einem Klappenventil
für Großrohrleitungen mit außerhalb des Strömungsweges liegender Schwenkachse für
die Klappe, die sich mit ihrem gesamten Umfang von einer Seite her auf die Sitzfläche
legt, und mit verformbarem Klappenrand aus und beschäftigt sich in erster Linie
mit der bisher ungelösten Aufgabe, ein über beliebig lange Betriebszeiten hinweg
praktisch gasdicht bleibendes Absperrorgan für Gasleitungen zu schaffen, deren lichte
Weite in der Meter-Größenordnung liegt und in denen in gelegentlich unterbrochenem
Betrieb Gase mit einer Betriebstemperatur bis zu 300° C und darüber und einem Druck
von bis zu etwa 15 Atmosphären gefördert werden. Diese Anforderungen treten
bei großen Kraftwerken, insbesondere auf der Grundlage nuklearer Energie, in chemischen
Betrieben usw. auf und sind in Fällen von giftigen oder strahlungsschädlichen Gasen
unabdingbar.
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Der gasdichte Abschluß von Leitungen vergleichsweise großen Querschnitts
für den Durchgang heißer Gase und anderer Fluida unter mittlerem und hohem Druck
bietet besondere Schwierigkeiten. Die durch Expansion, Kontraktion, Vibration und
andere Ursachen hervorgerufenen großen Kräfte führen zur Verformung und Fehlausrichtung
der Ventilteile, so daß entweder Spaltöffnungen und infolgedessen größere Dauerleckagestellen
auftreten oder ein womöglich vollständiger Abschluß überhaupt verhindert wird.
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Alle Versuche, diese Anforderungen mit den üblichen Typen von Absperrvorrichtungen
für Mittel-und Hochdruck, nämlich Drehklappen oder Schieberventilen zu lösen, schlugen
fehl, weil diese Typen bei den erforderlichen Ausmaßen entweder von Anfang an ungenügend
gasdicht waren oder sich nach kurzen Betriebsperioden festfraßen. Ihre Abdichtungswirkung
setzt beim Schließen ein dichtes Aufeinandertreffen von geradflächig bearbeiteten
und starren Gegenflächen voraus. Jede Verformung dieser Arbeitsflächen oder schon
eine geringe Staubablagerung auf ihnen würde ihren Zweck zunichte machen und muß
daher unter allen Umständen vermieden werden. Diese Bedingungen sind zwar leicht
beim Abschließen von Leitungen verhältnismäßig kleinen Querschnitts erfüllbar, mit
zunehmender Leitungsweite jedoch treten unvermeidbar und in rasch zunehmendem Maße
Verformungen auf und führen zu den vorstehend geschilderten Schwierigkeiten. Zwecks
Verringerung dieser Mängel ging die Tendenz dahin, Stärke und Steifigkeit der Ventilkörper
und ihrer beweglichen Teile zu erhöhen, um sie dimensionsstabiler zu machen. Andererseits
sind zahlreiche verschiedene Einrichtungen zum Abschluß solcher Leitungen, wie Rauchgaskanäle
für Kessel und Öfen, geschaffen worden, deren Querschnitt zwar unter Umständen sehr
groß ist, in denen aber mit geringen Gasdruckunterschieden gearbeitet wird. Hierbei
handelt es sich um das Problem, auf ziemlich große Verformungen und Fehlausrichtungen
ohne Abdichtungsverschlechterung Rücksicht zu nehmen. Die zu diesem Zweck verwendeten
Abdichtungsvorrichtungen mit biegsamen oder nachgiebigen Elementen konnten jedoch
nur bei solchen verhältnismäßig geringen Druckunterschieden zufriedenstellend arbeiten,
wie sie in Rauchgaskanälen oder ähnlichen Leitungen vorkommen. Oberhalb einer bestimmten,
etwa bei 75 cm Wassersäule liegenden Grenze würden die nachgiebigen Glieder höchstwahrscheinlich
zumindest undicht, wenn nicht zerstört, einfach herausgeblasen oder bis zur Unbrauchbarkeit
verbogen werden. Das gleiche gilt für Zugsperren oder Streifen aus federhart getempertem
Material. Der naheliegende Weg, die Zerstörungsfestigkeit durch größere Materialstärke
zu erhöhen, scheitert daran, daß dadurch wiederum die Biegsamkeitsvorteile verlorengehen.
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Klappenventile der eingangs beschriebenen Bauart sind zwar an sich
bekannt, sind aber einerseits nur
kleindimensionierte Geräte für
die Behandlung von Flüssigkeiten und besitzen andererseits nur verformbare Randzonen
geringer radialer Ausdehnung. Daher treten bei ihnen nicht die Abdichtungsschwierigkeiten
infolge gegenseitiger Verformung von leitungsfesten und beweglichen Ventilteilen
auf, und außerdem ist die schmale Randzone ihrer Klappe nicht in dem Sinne elastisch,
wie es zur Überwindung der bei den der Erfindung zugrunde liegenden Klappenventilen
auftretenden starken Verwerfungserscheinungen erforderlich ist. Diese bekannten
Klappenventile bieten dem Fachmann daher keinen Hinweis zur Lösung der Erfindungsaufgabe.
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Die Erfindung beruht auf der neuartigen Erkenntnis, daß die durch
die Verwerfungen bewirkte, örtlich unterschiedlich große Aufhebung der Parallelität
zwischen den beiden Auflageflächen von Sitz und Klappe in der Schließstellung dadurch
unschädlich gemacht werden kann, daß die Randzone des einen Ventilteils, z. B. der
Klappe, aus einer Kombination von wenigstens zwei übereinander angeordneten verformbaren
Teilen besteht, von denen der eine die eigentliche Abdichtung gewährleistet und
der andere als Stütze für den anderen Teil dient.
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Demgemäß wird die eingangs geschilderte Aufgäbe nach der Erfindung
dadurch gelöst, daß zum Ausgleich von Niveauunterschieden zwischen Klappe und Sitzfläche
der verformbare Klappenrand aus einem entweder als Ringmembran oder als eine Serie
von umfangsmäßig aneinanderschließenden Segmenten aus elastisch verformbarem Material,
z. B. Federblech, ausgebildeten Abdichtungsblech bestefit und zu dessen Unterstützung
eine Mehrzahl längs des Umfangs verteilter, den Raum zwischen Klappe und Sitzfläche
überbrückender Platten vorgesehen sind. Die Ausgestaltung der verformbaren Teile
des Abdichtungsbleches und der Ort ihrer Halterung kann verschiedenartig sein. Ihr
Material, z. B. Federblech, muß einerseits dünn genug sein, um die zu erwartenden
Oberflächenkrümmungen und -veränderungen ohne bleibende Verformung aufzunehmen,
andererseits aber so dick sein, daß es dem maximalen Mediendruck standhält. Gleichzeitig
muß es eine ausreichende Elastizität besitzen, um nach Austritt aus der Schließstellung
wieder seine ursprüngliche Gestalt anzunehmen.
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Das Abdichtungsblech kann an der beweglichen Klappe oder am leitungsfesten
Sitz angeordnet sein. Um eine Überbelastung infolge der bei Annäherung an die Schließstellung
auftretenden Gasgeschwindigkeitsspitze zu vermeiden, kann das Abdichtungsblech nach
Art von Federpaketen lamellenartig aufgebaut sein.
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Vorzugsweise wird das Klappenventil mit Mitteln zum gasdichten Anpressen
des Abdichtungsbleches an die Gegen- oder Sitzfläche mittels Federkraft versehen.
Diese zusätzlichen Anpreßmittel können insbesondere aus Federn bestehen, die vorzugsweise
an der Klappe befestigt sind. Diese Anpreßmittel drängen das Abdichtungsblech etwas
in Abdichtungsrichtung voran und bewirken dadurch, daß der Abdichtungskontakt zuerst
an ihren freien Randgebieten erfolgt.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
daß die Druckdifferenz in der Leitung diesseits und jenseits der geschlossenen Klappe
als zusätzliches Anpreßmittel für das Abdichtungsblech benutzt und zu diesem Zweck
im Gebiet der Zone desjenigen Ventilteils, nämlich Sitzfläche oder Klappe, an die
sich das Abdichtungsblech in Schließstellung anlegt, eine Mehrzahl von Durchlässen
zwischen Hoch- und Niederdruckseite vorhanden sind, die vorzugsweise auf der Hochdruckseite
in eine in sich geschlossene Nut einmünden. Dies gibt die fabrikatorische Erleichterung,
daß nur wenige Verbindungsöffnungen zu bohren sind, und die Möglichkeit, die Nutenbreite
der Größe des Druckunterschiedes und der Widerstandsfähigkeit des Abdichtungsbleches
anzupassen, um unzulässige Verformungen desselben am Ort der Nut zu vermeiden.
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Die zur Stützung des Abdichtungsbleches dienenden Überbrückungsplatten
sind vorteilhafterweise auf gleich hohen Randstufen von Sitzfläche und Klappe gelagert.
Durch diese Überbrückungsplatten werden die Niveausprünge in eine Mehrzahl von radial
schwach geneigten Flächen umgewandelt, deren Neigungsverlauf sich auch in Umfangsrichtung
nur schwach ändert und daher eine örtlich unzulässig hohe Verwerfung des Abdichtungsbleches
unterbindet. Dieser Ausgleich ist dabei nicht einmalig, sondern folgt laufend und
selbsttätig allen aus irgendwelchen Gründen verursachten Verwerfungsänderungen.
Außerdem wird das Abdichtungsblech auch durch diese niveauausgleichenden überbrückungsplatten
vor einer Druckverformung mit zu kleinem Krümmungsradius bewahrt, der es funktionsunfähig
machen oder sogar dauernd zerstören würde. Diese Überbrückungsplatten sind, wie
bereits gesagt, vorzugsweise in einer Randstufe des einen Ventilteils kippbar gelagert
und derart ausgestaltet, daß sie sich jenseits des überbrückten Spaltes auf eine
Randstufe des anderen Ventilteils auflegen, wobei die Tiefe der Randstufen praktisch
gleich der Höhe der aufliegenden Überbrückungsplatten ist.
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Grundsätzlich kann das Abdichtungsblech den es tragenden Ventilteil,
z. B. die Klappe, in radial weiter Erstreckung bedecken. Bei größeren Ventilquerschnitten
ist es jedoch insbesondere aus fabrikatorischen Gründen vorteilhafter, das Abdichtungsblech
auf den spaltnahen Bezirk zu beschränken. Das Abdichtungsblech wird vorzugsweise
von der Klappe getragen, weil es dann mit ihr zusammen bei geöffnetem Ventil aus
dem Gasstrom heraus verlagert werden kann. Ersichtlicherweise müssen auch die Unterstützungsplatten
an dem Ventilteil angelenkt sein, der das Abdichtungsblech trägt.
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Aus dem weiter oben erläuterten Anwendungsgebiet des Erfindungsgegenstandes
ergibt sich die Zweckmäßigkeit, das Abdichtungsblech möglichst anschmiegungsfähig,
also möglichst dünn zu gestalten. Die Dickenminderung findet aber ihre Grenze in
der gleichzeitigen, unabdingbaren Forderung nach genügender mechanischer Festigkeit
an folgenden Orten: Erstens treten an den radial verlaufenden Stoßlücken zwischen
zwei benachbarten Unterstützungsplatten gewisse, wenn auch kleine Niveausprünge
auf, die ein aufliegendes, äußerst dünnes Abdichtungsblech überbeanspruchen könnten.
Zweitens muß insbesondere bei Klappenventilen größeren Ausmaßes zwischen den freien
Enden der einzelnen Unterstützungsplatten und der Hinterwand der Randstufe, auf
die sie sich auflegen, ein Spielraum erheblicher Breite gelassen werden, um die
insbesondere während des Betriebes auftretenden Relativverschiebungen zwischen Klappe
und Sitz aufzunehmen.
Ein äußerst dünnes Abdichtungsblech könnte
an dieser Stelle mangelnder Unterstützung unzulässig verformt oder womöglich zerstört
werden. Um trotzdem die Verwendung eines möglichst dünnen Abdichtungsbleches zu
ermöglichen, werden in noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung zwischen ihm und
den Überbrückungsplatten aus elastisch verformbarem blattförmigem Material bestehende
Stützbleche von solchem Ausmaß angeordnet, daß sie über die Überbrückungsplatten
und den angrenzenden Ventilspielraum hinüberragen. Diese Stützbleche werden selbstverständlich
so weit vertieft in den überbrückungsplatten und in der Randzone jenseits des Ventilspielraums
angeordnet, daß ihre Oberfläche niveaugleich an die angrenzenden Bezirke anschließt.
Infolgedessen ruht das Abdichtungsblech nicht mehr punkt- oder linienförmig auf
den Überbrückungsplatten usw., sondern mit seiner Gesamtfläche auf diesen Stützblechen
auf.
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Die Verwendung insbesondere eines schwach widerstandsfähigen Abdichtungsbleches
wird auch noch von der Forderung belastet, daß seine über die Unterstützungsplatten
hinausragende Randzone von der Gasströmung nicht zum Flattern gebracht oder gar
zerstört werden darf. Diese mechanische Beanspruchung ist um so größer, je höher
die Geschwindigkeit des an ihren Flächen entlangströmenden Gases ist, und daher
kurz vor dem Anlegen an die Anpreßzone am größten. Um eine erhöhte Randzonensteifigkeit
zu erzielen, werden vorzugsweise federnde Mittel vorgesehen, die an dem das Abdichtungsblech
halternden Ventilteil abgestützt sind und auf die über die Unterstützungsplatten
hinausragende Randzone des Abdichtungsbleches einen Druck ausüben, der sein Abheben
von den Unterstützungsplatten verhindert. Diese federnden Mittel dienen also nicht
dem gleichen Zweck wie die an früherer Stelle erörterte, das Abdichtungsblech an
die Abdichtungszone anpressende Fremdkraft und wirken tatsächlich auch nicht in
praktisch merklichem Umfange in diesem Sinne.
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Um die Abdichtungswirkung des Abdichtungsbleches im Zeitpunkt seiner
Annäherung an die Gegenfläche zuverlässig einzustellen, kann an Stelle der früher
erwähnten, das Abdichtungsblech im Randgebiet vorwölbenden Federn in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung auch die Zone desjenigen Ventilteils, nämlich Sitzfläche oder Klappe,
an die sich das Abdichtungsblech in Schließstellung anlegt, eine Vorwölbung von
solchem Krümmungsradius haben, daß das sich anlegende Abdichtungsblech nicht über
seine elastische Rückstellkraft hinaus verbogen wird.
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Um eine vergleichsweise flache und glatte oberfläche zu erhalten,
auf die sich das Abschlußblech unter Druck beschädigungssicher auflegen kann, gleichgültig,
ob es je nach Ausführungsform die hochdruckseitige Klappenfläche vollständig oder
nahezu vollständig bedeckt, ist das Klappenscharnier in bei Klappenventilen an sich
bekannter Weise auf der Abschluß- oder Stromabseite angebracht. Dieser Anbringungsort
bietet den weiteren Vorteil, daß sich bei geschlossenem Ventil alle Betätigungsteile
und die Lager auf der Raumatmosphärenseite befinden und daher nötigenfalls zwecks
Wartung frei zugänglich sind. Auf diese Weise wird die Abwärts-, z. B. Schließbewegung
der Klappe durch den Sitzrand begrenzt, gleichzeitig aber die Schaffung eines weiten
Spielraums zwischen Klappe und Sitz ermöglicht, der jede etwa auftretende seitliche
Deformierung aufnehmen kann.
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Wie bereits früher kurz angegeben wurde, können Sitz und Klappe zwecks
Einebnung oder Ausgleichs örtlicher Höhenunterschiede zwischen ihren dem Abdichtungsblech
zugewandten Flächen an ihren einander gegenüberliegenden Kanten mit einer Stufe
solcher Form versehen sein, daß sie von den erwähnten Überbrückungsplatten im wesentlichen
ausgefüllt wird. Diese Platten sind dabei mit ihrem einen Ende an dem einen Ventilelement,
d. h. Klappe oder Sitz, derart befestigt, daß sie ihre Schwenkbewegung in einer
innerhalb des Stufenbereichs liegenden Zone ausführen können, während ihr anderes
Ende auf der an der benachbarten Kante des anderen Ventilteils, also Sitz oder Klappe,
vorgesehenen Stufe ruht. Die Dicke der Überbrückungsplatten ist vorzugsweise so
bemessen, daß sie dem Höhenunterschied zwischen dem Stufenboden und der das Abdichtungsblech
bei Belastung tragenden Oberfläche des Ventilteils gleich ist.
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Um die der Erfindung zugrunde liegende Wirkung des radial unterteilten
Ausgleichs etwaiger Höhenunterschiede zwischen Sitz und Klappe auch bei Klappenventilen
erfüllen zu können, die in Leitungen von rundem Querschnitt eingebaut sind, erhält
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Sitzöffnung die Gestalt eines Polygons,
so daß die einander gegenüberstehenden Begrenzungskanten von Sitzfläche und Klappe
ein Vieleck bilden und die jeder Vieleckseite zugeordneten Überbrückungsplatten
etwa nach dem Vieleckmittelpunkt ausgerichtet sind.
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An Stelle der früher erwähnten, die Stufensprünge noch weiter ausglättenden
Stützbleche zwischen dem Abdichtungsblech und den Überbrückungsplatten können vorteilhafterweise
auch auf der Hochdruckseite der Überbrückungsplatten Einzelstreifen aus geeignetem
Federblech befestigt sein, die je eine größere Dicke und damit höhere Steifigkeit
als das Abdichtungsblech und eine größere Flächenausdehnung als die überbrückungsplatten
haben und sich in Schließstellung mit ihren Rändern einerseits auf den Sitzrand
und andererseits auf den Klappenrand auflegen. Infolgedessen liegen diese streifenförmigen
Stützbleche bei Druckbelastung auf ihren Unterlagen fest auf und gewährleisten dadurch,
daß die Abdichtungsflächen der überbrückungsplatten und ihrer Nachbarplatten selbst
unter Druck und gewisser Fehlausrichtung eine flache oder nur sehr allmählich gekrümmte,
eigentlich ebene Oberfläche darbieten, an die sich das Abdichtungsblech ohne übermäßige
Spannungsbeanspruchung anpassen kann.
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In den Zeichnungen sind einige Ausführungsformen der Erfindung im
einzelnen dargestellt. Es zeigt F i g.1 eine allgemeine Darstellung einer Klappenventilanordnung,
bei der die Erfindung anwendbar ist, in teilweisem Schnitt, F i g. 2 einen Teilschnitt
durch ein geschlossenes Klappenventil mit Merkmalen der Erfindung, F i g. 3 eine
ähnliche Darstellung wie F i g. 2, jedoch mit etwas verformter Klappe, F i g. 4
einen Teilschnitt durch ein geschlossenes Klappenventil noch anderer Ausführungsform
und F i g. 5 eine Teilaufsicht auf die Klappe von unten her.
In
F i g. 1, die man sich als längsgeschnittene Aufsicht auf eine von links nach rechts
durchströmte Leitung mit geöffnetem Klappenventil vorstellen muß, befinden sich
die ausgeschwenkte Klappe und ihre Betätigungsteile in einer sich nach oben und
seitlich erstreckenden Querschnittserweiterung 1 a der Leitung 1. Die Klappe
2 legt sich in Schließstellung an einen in die Leitungserweiterung eingebauten Rahmen
4 an und ist zu diesem Zweck mittels Scharnieren 2 a an einem Scharnierbolzen
3 befestigt, der in vom Rahmen 4 getragenen Lagern 4 a ruht und mittels Elektromotor
drehbar ist. Ein die Leitungsräume vor und hinter dem Rahmen 4 verbindendes, mit
Druckausgleichsventil 5 versehenes Außenrohr 6 dient dazu, vor öffnen des
geschlossenen Ventils einen etwa vorhandenen Druckunterschied auszugleichen. Diese
Bauteile bilden kein Merkmal der Erfindung. Die Klappe 2 und ebenso natürlich ihre
abgestufte Sitzfläche 4 b im Rahmen 4 haben die Form eines Polygons, nämlich eines
Achtecks.
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Die Klappe 2 liegt normalerweise unter Vermittlung einer Vielzahl
von beispielsweise zweiunddreißig vorstehenden Steggliedern 2 b auf der tiefsten
Stufe der Sitzfläche 4 b auf. Jedes Stegglied ist von einem Bolzen 7 durchsetzt,
der als Träger für eine überbrückungsplatte 8 dient. Die Bolzen haben dabei,
wie z. B. F i g. 2 zeigt, so viel axialen Spielraum, daß die an ihnen gehalterten
überbrückungsplatten 8 innerhalb eines gegebenen Verziehungsbereichs zwischen Klappe
2 und Sitzfläche 4 b ihre Auflage auf der oberen Stufe der Sitzfläche
beibehalten.
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An die Oberseite jeder überbrückungsplatte 8 ist ein Stück biegsames,
hitzebeständiges Stützblech 9 von etwa 10,u Stärke und solcher Ausdehnung angenietet,
daß es einerseits in radialer Richtung Klappe und benachbarten Sitzflächenrandteil
und andererseits auch in Umfangsrichtung im Gebiet der Polygonecken benachbarte
Bleche überlappt, wie dies aus F i g. 5 erkennbar ist.
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Der endgültige Abschluß erfolgt durch ein Abdichtungsblech in Form
einer Ringmembran 10 aus dünnem Federblech, das je im Gebiet einer überbrückungsplatte
8 durch je zwei Steckbolzen 11,12 gehaltert ist. Diese Bolzen dienen gleichzeitig
als Verankerung für fingerförmig gestaltete Blattfedern 13, die auf das Abdichtungsblech
10 aufdrücken, es also nach der Sitzfläche hin verspannen und gleichzeitig
die Flatterbewegung seiner freien Randzone zumindest mindern, der diese unterliegt,
wenn sich die Klappe beim öffnen und Schließen durch die dann in der Leitung entstehende
oder noch vorhandene Gasströmung hindurchbewegt.
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Um zur Erhöhung des auf das Abdichtungsblech ausgeübten Anpreßdruckes
auch den Druckunterschied in der Leitung diesseits und jenseits des Klappenventils
ausnutzen zu können, ist der Rahmen 4 im Gebiet der Sitzfläche
4 b mit einer Mehrzahl durchgehender Bohrungen 14 versehen, die auf
der von dem Abdichtungsblech 10 berührten Seite in eine in sich geschlossene Nut
15 einmünden.
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F i g. 3 zeigt in etwas vergrößertem Maßstab, wie der gasdichte Abschluß
auch dann erhalten bleibt, wenn sich Sitz und Klappe infolge thermischer Beanspruchung
in sich und zueinander verbogen haben. In diesem Zustand ruht das Stegglied 2 b
nicht mehr auf der untersten Stufe der Sitzfläche 4 b auf, weil die Klappe
2 an dieser Stelle zu hoch steht. Trotzdem schafft aber die überbrückungsplatte
8 einen stufenlosen übergang für die Stützbleche 9 und das Abdichtungsblech 10,
weil ihre Halterung mittels Bolzen 7 eine Kippbewegung zuläßt.
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Da bei der Ausführungsform nach F i g. 2 und 3 das Abdichtungsblech
10 die Klappe 2 nur im Gebiet ihrer Randzone bedeckt, sind die Andruckhilfen, nämlich
die Blattfedern 13 und die Durchlaßbohrungen 14 nebst Nut 15 auch für den der Klappenmitte
zugewendeten inneren Abdichtungsblechbezirk vorgesehen. Die gestrichelte Linie 16
soll dabei andeuten, daß die Klappe zwecks Gewichtserleichterung als Hohlkörper
ausgebildet sein kann. Wenn andererseits, wie F i g. 4 zeigt, das Abdichtungsblech
10 innenseitig mittels Bolzen 18 an der Klappe 2 gasdicht befestigt ist, dann brauchen
die Andruckhilfen 13,14 und 15 nur für das freie Randgebiet des Abdichtungsbleches
vorgesehen zu sein.
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Wie F i g. 5 zeigt, kann das Abdichtungsblech auch aus einer Serie
von umfangsmäßig aneinanderschließenden Segmenten 17 bestehen.
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Ersichtlicherweise läßt sich die Erfindungsaufgabe der Anbringung
von Höhenausgleichselementen unterhalb des elastisch abdichtenden Abdichtungsbleches
10 auch in anderer Weise als mit den in F i g. 2 bis 5 dargestellten, auf Stufenabsätzen
von Sitzfläche und Klappe aufliegenden überbrückungsplatten 8 lösen. An ihrer Stelle
können Pakete von abgestuft nach dem Abdichtungsblech 10 hin größer werdenden Ringmembranen
aus Federblech vorgesehen sein, die sich je mit ihren Randzonen auf in diesem Falle
stufenlos schräg verlaufende Randflächen von Sitz und/oder Klappe abstützen.
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Fernerhin ist es möglich, daß Abdichtungsblech 10 und überbrückungselemente
8 am Sitz 4 b statt an der Klappe 2 befestigt werden. In diesem Fall würden die
Zeichnungen ebenfalls Gültigkeit haben, sofern die Bezugsziffern 2 und 4 b gegeneinander
vertauscht würden.