DE1190749B

DE1190749B - Dehnungsausgleicher fuer Rohrleitungen und Kanaele, in denen Medien hoher Temperaturgeleitet werden

Info

Publication number: DE1190749B
Application number: DEK38160A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Erwin Jandl
Original assignee: Kempchen and Co GmbH
Current assignee: Kempchen and Co GmbH
Priority date: 1959-07-08
Filing date: 1959-07-08
Publication date: 1965-04-08

Description

Dehnungsausgleicher für Rohrleitungen und Kanäle, in denen Medien hoher Temperatur geleitet werden Dehnungsausgleicher für Rohrleitungen und Kanäle, in denen Medien hoher Temperatur geleitet werden, wobei ein Balgkörper aus hitzebeständigem Gewebe vorgesehen ist, sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Zumeist ist dabei ein gewölbter Einzelbalg mittels Klemmringen an zugeordnetenFlanschausbildungen verschraubt und innenseitig durch ein einseitig am Rohr oder Kanal befestigtes Abdeckblech abgedeckt. Nachteilig bei diesen bekannten Ausführungsformen ist insbesondere, daß das hitzebeständige Gewebe, z. B. ein Asbestgewebe oder Steinwollgewebe, nicht die erforderliche Dichtheit aufweist, das gilt insbesondere, wenn es sich um gasführende Rohrleitungen oder Kanäle handelt. Um hitzebeständige Gewebe abzudichten, ist es ferner bekannt, auf dieselben hitzebeständige Silikonkautschuke oder Kunststoffe aufzustreichen und die Balgkörper der Dehnungsausgleicherhierdurch abzudichten. Fürhohe Temperaturen über 250 °C sind jedoch derartige Maßnahmen nicht mehr zu verwirklichen. Bei Dehnungsausgleichern für Rohrleitungen und Kanäle, in denen Medien hoher Temperaturen geleitet werden, ist es ferner bekannt, dieselben mit Metallbälgen zu versehen. Zur Entlastung solcher Ausgleicher hat man bereits mehrere Metallbälge, die an einem entsprechend hohen Flanschring konzentrisch mit Abstand zueinander befestigt sind, vorgesehen. Zur Erhöhung,der Dichtigkeit und zur 'Temperaturisolierung solcher Ausgleicher ist es ferner bekannt, Metallbälge zu verwenden, die aus miteinander verbundenen, profilierten Ringscheiben doppelwandig mit einem Hohlraum zwischen den Wänden aufgebaut sind. Dabei sind jeweils zwei benachbarte Ringscheiben der äußeren Wand und zwei benachbarte Ringscheiben der inneren Wand an ihren inneren Umfangsrändern miteinander verschweißt, während sie an ihren äußeren Umfangsrändern gemeinsam zusammengeschweißt sind. Bei Dehnungsausgleichern mit metallischen Bälgen besteht jedoch der Nachteil, daß über derartige metallene Bälge Schwingungen übertragen werden und -darüber hinaus nur kleine Dehnungswege trotz verhältnismäßig großer Baulänge gegeben sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Dichtheit eines Dehnungsausgleichers mit Balgkörper aus hitzebeständigem Gewebe im Hinblick auf die besonderen Belastungen durch heiße Leitungsmedien sicherzustellen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Balgkörper in an sich bekannter Weise aus sich in Abstand konzentrisch umgebenden Einzelbälgen aufgebaut ist und daß die Seitenwände der Einzelbälge an ihnen jeweils zugeordneten, einander schuppenartig überlappenden Ringscheiben konzentrisch im Abstand voneinander befestigt sind, wobei in den Überlappungsbereichen Dichtungs- und Isoliermittel zur Unterbrechung der Wärmeleitung eingeschaltet sind. Durch die konzentrische Anordnung der Einzelbälge wird infolge des Zwischenraumes zwischen den Einzelbälgen eine Temperaturisolierung von Stufe zu Stufe hervorgerufen, die die bei Temperaturbelastung zunehmende Neigung der Gewebebälge zu Lässigkeiten von Stufe zu Stufe vermindert, wobei auch die Wärmeleitung an den Befestigungsstellen der radialen Balgseitenwände von Stufe zu Stufe unterbrochen ist. Auf diese Weise gelingt es, daß bei dem erfindungsgemäßen Kompensator in den äußeren Zonen solche Einzelbälge Verwendung finden können, die beispielsweise mit Silikonkautschuk od. dgl. abgedichtet oder auf Grund der Werkstoffauswahl, beispielsweise durch Verwendung von Folien, von selbst bereits vollkommen gasdicht sind.
In weiterer Ausbildung des erfindungsgemäßen Dehnungsausgleichers können die Ringscheiben miteinander und in an sich bekannter Weise mit den Seitenwänden der Einzelbälge durch Klemmschrauben befestigt sein, wobei auch die Klemmschrauben in an sich bekannter Weise wärmeisoliert sind; ferner können die Seitenwandränder der Einzelbälge an den überlappungsstellen der Ringscheiben zwischen diesen festgeklemmt oder an besonderen Halterungen befestigt sein. Zweckmäßig ist der äußere Balg in an sich bekannter Weise mit Silikonkautschuk, Kunststoff od. dgl. abgedichtet. Nach einem besonderen Vorschlag der Erfindung sind an den Ringscheiben an sich bekannte, in den Balgzwischenraum führende Anschlußstutzen für die Zu- und Abführung von Kühlluft vorgesehen. Im übrigen besteht die Möglichkeit, den Balgkörper gegen die Rohrlichtung in bekannter Weise durch ein einseitig befestigtes Abdeckblech abzudecken und letzteres mit einer wärmeisolierenden Asbest- od. dgl. Auflage zu versehen. Nach einem besonderen Vorschlag der Erfindung sind die Einzelbälge doppelwandig ausgeführt, wobei zwischen den beiden Wandungen Zwischenlagen aus Schnüren, Packungen oder weitmaschigen Geweben vorgesehen sein können.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert; es zeigt F i g. 1 ein Rohrleitungsstück mit erfindungsgemäßem Dehnungsausgleicher im Schnitt, F i g. 2 im Ausschnitt eine andere Ausführungsform des Gegenstandes nach F i g. 1, F i g. 3 eine weitere Ausführungsform, F i g. 4 im Detail einen Ausschnitt aus dem Gegenstand nach F i g. 1 in vergrößerter Darstellung und F i g. 5 einen Schnitt durch den Einzelbalg eines erfindungsgemäßen Dehnungsausgleichers quer zur Erstreckung der in den Figuren gezeichneten Rohrleitung.
Der in den Figuren dargestellte Dehnungsausgleicher besteht aus mehreren in bezug auf die Dichtungsfunktion hintereinandergeschalteten Einzelbälgen 1, 2, 3, wobei allerdings nur im Ausführungsbeispiel drei Einzelbälge hintereinandergeschaltet sind. Zur Befestigung der Einzelbälge 1, 2, 3 sind Ring-Scheiben 4 mit Halterungen 4 a vorgesehen, deren erste an den Flansch 5 der Rohrleitung 6 und deren zweite jeweils an die vorhergehende Ringscheibe unter Verwendung von Klemmschrauben 7 angeschlossen ist. Dabei sind Dichtungsmittel 8 an den überlappungsstellen zwischengelegt, um die Wärmebrücken zu unterbrechen, .und sind die Schrauben 7 so ausgebildet, wie es die F i g. 4 zeigt, d. h. ebenfalls mit einer Wärmeisolierhülse 9 und entsprechenden wärmeisolierenden Unterlegscheiben 10 versehen, so daß auch die an sich durch die Schrauben verwirklichten Wärmebrücken unterbrochen sind. Im übrigen besteht die Möglichkeit, wie die F i g. 2 und 3 andeuten, die Einzelbälge 1, 2, 3 auch mit Hilfe der beschriebenen Ringscheiben 4 unter Zwischenschaltung der Dichtungen und Wärmeisolierungen unmittelbar festzuhalten, auf die besonderen Halterungen 4 a nach F i g. 1 also zu verzichten. Es bleibt zu erwähnen, daß bei der Ausführungsform nach den F i g. 1 und 3 der Dehnungsausgleicher mit nach außen gewölbten Bälgen für eine Druckleitung bestimmt ist. In allen Fällen ist es möglich, Kühlluft über die Anschluß-stutzen 11 in die Balgzwischenräume zu führen.
Den Aufbau der Einzelbälge 1, 2, 3 läßt die Fi g. 5 erkennen, wo ein doppelwandiger Einzelbalg 1 mit der Außenwand 1 a und der Innenwand 1 b dargestellt ist und wobei der Zwischenraum zwischen der sei beiden Wänden durch aufgenähte Schnüre oder Packungen oder ein zwischengelegtes weitmaschiges Gewebe 1 c aus Asbest od. dgl. ausgefüllt ist.
In allen Fällen ist im Ausführungsbeispiel der Außenbalg 3 mit Silikonkantschuk od. dgl. abgedichtet. Innenseitig ist ein Abdeckblech 12 mit Asbestauflage 13 vorgesehen.

Claims

Patentansprüche: 1. Dehnungsausgleicher für Rohrleitungen und Kanäle, in denen Medien hoher Temperatur geleitet werden, dessen Balgkörper aus hitzebeständigem Gewebe besteht, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß der Balgkörper in an sich bekannter Weise aus sich in Abstand konzentrisch umgebenden Einzelbälgen (1, 2, 3) aufgebaut ist und daß die radialen Seitenwände der Einzelbälge an ihnen jeweils zugeordneten, einander schuppenartig überlappenden Ringscheiben (4) konzentrisch im Abstand voneinander befestigt sind, wobei in den überlappungsbereichen Dichtungs- und Isoliermittel (8) zur Unterbrechung der Wärmeleitung eingeschaltet sind.
2. Dehnungsausgleicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringscheiben (4) miteinander und in an sich bekannter Weise mit den radialen Seitenwänden der Einzelbälge (1, 2, 3) durch Klemmschrauben (7) befestigt sind, wobei auch die Klemmschrauben in an sich bekannter Weise wärmeisoliert sind.
3. Dehnungsausgleicher nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände der Einzelbälge (1, 2, 3) an den überlappungsstellen der Ringscheiben (4) zwischen diesen festgeklemmt oder an besonderen Halterungen (4 a) der Ringscheiben befestigt sind.
4. Dehnungsausgleicher nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Balg (3) in an sich bekannter Weise mit Silikonkautschuk, Kunststoff od. dgl. abgedichtet ist.
5. Dehnungsausgleicher nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ringscheiben (4) an sich bekannte, in den Balgzwischenraum führende Anschlußstutzen (11) für die Zu- und Abführung von Kühlluft vorgesehen sind.
6. Dehnungsausgleicher nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Balgkörper gegen die Rohrlichtung in bekannter Weise durch ein einseitig befestigtes Abdeckblech (12) abgedeckt und letzteres durch eine Asbest-oder dergleichen Auflage (13) wärmeisoliert ist.
7. Dehnungsausgleicher nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelbälge (1, 2, 3) doppelwandig (z. B. mit den Wänden 1a,1 b) ausgeführt sind, wobei zwischen den beiden Wandungen Zwischenlagen (z. B. 1c) aus Schnüren, Packungen oder weitmaschigen Geweben vorgesehen sein können. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 914 804, 835 092, 696 916; deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1789 439, 1787 807, 1768 430, 1766 808; britische Patentschriften Nr. 628 238, 601296; USA.-Patentschriften Nr. 2 870 617, 2 657 075, 2 348 833, 2179 476, 1983 228, 1967 841.